12 jähriges Mädchen auf Bahnsteig ausgesetzt

Ich frage mich nur, was die Schaffnerin gesagt hätte, wenn ihre 12-jährige Tochter wegen einer solchen Sache irgendwo in der Dunkelheit ausgesetzt worden wäre. Ganz bestimmt hätte sie das nicht als völlig in Ordnung betrachtet. Aber wahrscheinlich hat sie gar keine Kinder, denn bei jemandem der so herzlos handelt könnte ich mir gar nicht vorstellen, dass der Kinder hat. Mir würden die Kinder leid tun.

Es ist doch eine absolute Frechheit von der Schaffnerin, so was zu machen. Insbesondere da das Mädchen noch mit seinem Cello unterwegs war. Daran sollte sie doch sehen, das das Mädel nicht nur so zum Spaß mit der Bahn irgendwohin fährt. Was wäre denn dabei gewesen, wenn die Schaffnerin das Fahrgeld von einem anderen Fahrgast genommen hätte?

Soweit ich weiß, sehen die Bestimmungen der Bahn vor, in einem solchen Fall das Kind am Endbahnhof der Bundespolizei zu übergeben, die sich dann darum kümmert, dass es wieder zu seinen Eltern kommt. Es auszusetzen geht aber überhaupt nicht.

Die Beförderungsbedingungen sehen vor, das der Schaffner in dem Fall die Bundespolzei holt (und zwar zum nächstgelegenden Bahnhof an der Strecke, in dem Fall muss der Zug warten, bis die "festgesetzte" Person der Bundespolitzei übergeben ist.

Was die Schaffnerin geritten haben muss, verstehe wer will. Selbst, wenn andere Fahrgäste angeboten haben sollten, den Fahrschein zu bezahlen, verstehe ich nicht, warum sie massiv darauf bestanden hat, ihre Entscheidung durchzuziehen - na gut, man kann es sich denken, sie wollte ihre Autorität durchsetzen. Man sollte sich aber auch mal fragen, warum in dem Fall kein Fahrgast den Mumm gehabt hat, entweder mit auszusteigen (und bei dem Mädchen zu bleiben) oder sich die Personalnummer und Namen der Schaffnerin geben hat lassen oder direkt die Polizei gerufen hätte (die dann wiederum die Bundesplozei hättze rufen müssen wegen der Zuständigkeit.

Wäre ich in dem Zug gewesen, ich hätte entweder die Schafnerin vor die Tür gesetzt (ist zwar ein Wunschdenken von mir), ich hätte aber die Polizei gerufen und hätte den Zug festgesetzt. Zudem Namen notiert und ebenfalls die Namen von mindestensd drei Zeugen im Zug. Naja, Serviceunternehmen Deutsche Bahn, wir bringen sie hin.

Gestern in den Nachrichten wurde von einem weiteren Fall berichtet wo wieder ein Mädchen wegen fehlender Fahrkarte ausgesetzt wurde - soviel zum Thema einmalige Angelegenheit.

Sie wurde knapp 40km ohne Handy ohne alles ausgesetzt. Sie wollte Nach Neuruppin und in Wittstock wurde sie rausgeworfen. Der Taxifahrer vorm Bahnhof hat dann ihre Eltern angerufen und diese haben sie dann abgeholt. Die Schaffnerin wurde suspendiert. Ich frage mich was in diesen Leuten vorgeht, haben die kein Herz oder Mitgefühl? Ist denen vollkommen egal was mit den Kindern passiert? Ich finde es unmöglich.

Punktedieb hat geschrieben:Ausserdem war es an diesem Tag schon das zweite Mal, das das Mädel schwarz gefahren ist. Denn sie muss ja morgens schon irgendwie zur Schule gekommen sein.

Hallo! Hab von dem Fall auch gehört, eine Woche später oder so wurde ja noch einer von der Art in den Medien bekannt. Manchmal glaub ich, bei der Bahn arbeitet keiner so richtig oder das Personal wird nicht richtig trainiert oder die stellen einfach irgendwen ein. Die Deutsche Bahn genießt doch mittlerweile schon so einen unglaublich schlechten Ruf, ständig Streiks, ständig Verspätungen, ständig Preiserhöhungen und dann vergrößern sich die Manager auch noch mal eben selbst das Gehalt. Gewisse moralische Richtlinien so im Umgang mit den Fahrgästen müssen denen doch beigebracht werden, ist heute eigentlich in jedem Unternehmen so üblich. Schließlich ist die Bahn ein Dienstleistungskonzern und soll somit den Kunden einen gewissen Service bieten.

Das mit dem Mädchen ist ja nicht nur superdreist, sondern auch grob fahrlässig, ihr habt da ganz Recht, das ist einfach nur unglaublich gefährlich und das arme Mädchen tut mir total leid. Die Frau von der Bahn muss ja auch n richtigen Aufstand gemacht haben, ich glaub ich wär als junges Mädchen total fertig. Das haben die Eltern schon genau richtig gehandhabt, da n handfesten Skandal draus machen. Ich frag mich, wie die Bahn reagiert hätte, wenn dem Mädchen tatsächlich was passiert wär...

Sie hätten jedgliche Schuld von sich gewiesen, denn der Person wäre sicherlich etwas auf dem Weg passiert, nicht aber auf dem Bahnhofsgelände (und somit wäre die Bahn rechtlich gesehen abgesichert gewesen). Was man davon halten muss und sollte, will ich nun nicht ausmalen, aber der Service der Deutschen Bahn läßt immer häufiger zu wünschen übrig, sei es aus fehlender Motivation, fehlender Schulung, falscher Schulung oder einfach nur aus Unwissen.

Es wäre sinnvoll, wenn es Schulungen geben würde (vor allem der Freudnlichkeit wegen), aber daran verschwendet die Bahn keinen Gedanken beziehungsweise EUR. Wenn man an die Börse geht, dann kann man das große Geld scheffeln, wen interessiert da noch der Service? Das das ganze irgendwann nach hinten losgeht, scheint ebenfalls nicht interessant zu sein, hat die Bahn auf Gesamtdeutschland gesehen immer noch das Monopol, die einzelnen kleineren Betreiber sind keine wirkliche Alternative (schneiden aber in Kundenzufriedenheit immer besser ab).

Nachdem es nun in Berlin schon wieder einen Fall gegeben hat, bei dem ein minderjähriger Teenager vom Schaffner ausgesetzt wurde, will die Bahn ihre Mitarbeiter schulen und ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Kinder ausgesetzt werden dürfen. Eigentlich müsste doch inzwischen auch der letzte Bahn-Mitarbeiter aus den Medien mitbekommen haben, dass das nicht erlaubt ist. Was reitet sie also, weiterhin Kinder auszusetzen? Und warum werden eigentlich immer Mädchen ausgesetzt? Von Jungen habe ich noch nichts gehört. Wehren die sich dagegen und sind die Mädchen zu brav?

Interessant ist, dass sich solche Fälle derzeit häufen. Ganz ketzerisch könnte man ja mal fragen, ob das nicht schon immer vorgekommen ist und nun, nach dem Fall von dem Mädchen in Bad Doberan, es nur jedesmal in die Prese gelangt und die sich natürlich gierig darauf stürzt, weil die Bahn gerade „in“ (gescheiterter Börsengang, Bonuszahlungen, ICE-Überprüfungen) ist?

Das ganze ist nicht erst seit diesem Jahr, sondern wurde auch schon vor 10 Jahren so gemacht nur da hat sich niemand dafür interessiert und es haben keine Medien, Zeitungen und die Bild (!) darüber berichtet.

Im übrigen finde ich es in Ordnung wenn jemand rausgeworfen wird ohne Fahrschein, und dabei mache ich keine Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen. Zudem sollte man es mit 12 Jahren schon wissen, das man ohne Fahrschein nicht befördert werden muss.

Wer sich dann noch erdreistet und einsteigt, muss damit Rechnen das Konsequenzen folgen und mal ehrlich, wäre es einem 17 Jährigen passiert würde dann so ein Aufstand gemacht werden ? Ich denke nämlich nicht, die Leute geilen sich nur an dem Alter auf. Viele der "Kinder" in dem Alter haben schon Sex, gehen bis in die Puppen weg und kommen erst morgens um 5 Uhr nach Hause oder haben gar schon eigene Kinder. Und dann sollen sie noch so klein sein und nicht alleine nach Hause kommen nur weil sie aus dem Zug geworfen wurden. Und wie oft kommt es schon vor, das jemand hinter dem Busch lauert und die Kinder von der Strasse wegfängt nachdem sie aus dem Zug geworfen wurden. Ich lese so etwas jeden Tag in der Bildzeitung (ironisch) wenn etwas passiert, dann ist das 2-3 Mal im Jahr und nun setzt es einmal in den Vergleich mit den Leuten die aus dem Zug geworfen wurden und dann nicht mehr wieder nach Haus gekommen sind, einen solchen Fall gibt es in Deutschland noch nicht, somit scheint es nicht viel auszumachen mit dem Heimlaufen bei Nacht.

Wie ich auch schon geschrieben habe, in dem Alter haben viele ein Handy mit dabei oder zumindest die Möglichkeit mit einer Telefontzelle zu telefonieren - somit hätte das Gör nicht heimlaufen müssen. Wer aber nicht auf die einfachsten Ideen kommt, der sollte am besten immer von Mama und Papa zum Musikunterricht gefahren und beaufsichtigt werden, denn es könnte sein das das vorhandene Gedankenpotential ggf. nicht ausreicht um den Weg nach Hause noch zu finden.

Ach und wer nun meint ich Urteile hart, ich wurde auch schon aus dem Zug rausgeworfen (wie geschrieben) und ich musste heimlaufen. Ansonsten musste ich eh jeden Tag schon mehrere Kilometer nach Hause laufen, weil es keinen Buss in das Kaff gab noch andere öfffentliche Verkehrsmittel. Und das bereits mit 5 Jahren, hat es da jemanden interessiert und es wurde eine Buslinie eingerichtet ? Nein, die gibt es bis heute noch nicht und weiterhin laufen die Kinder zum Bahnhof der 6 Kilometer entfern ist, und seit der schliessung des Kindergartens im Dorf selbst machen das sogar schon 4 jährige Kinder, teilweise sogar alleine ohne die Begleitung eines Erwachsenen.

Diese Meldung mag nun Menschen erschrecken, wo sie in der Presse breitgetreten wurde. Aber so etwas ist in vielen Städten doch Alltag. In Berlin habe ich das auch häufiger mitbekommen. Wenn man sich einmischt, dann kümmert es sie nicht.

Was nicht heißt, dass man es nicht wenigstens versuchen sollte! Aber dieses Beispiel zeigt, dass es in ganz Deutschland zu so etwas kommt, so etwas ja sogar verbreitet zu sein scheint. Was können wir tun, damit sich dieser allgemeine Zustand verändert?