Boykottiert ihr bestimme Unternehmen?

vom 06.01.2008, 15:47 Uhr

Hi,

also bei der Computerindustrie boykottiere ich Intel. Weil ich von denen schon so einiges Schlechtes gehört habe. Die "erpressen" bzw. haben viele Ladenketten wie Mediamarkt und Saturn erpresst. Indem sie Ihnen ihre Chips billiger angeboten haben, wenn sie keine Chips von AMD verkaufen. Was ja auch der Fall war (weiß nicht ob es immer noch so ist). Bei Mediamarkt und Saturn und auch anderen großen Elektronikmärkten gab es keine AMD Chips zu kaufen. Welcher Markt nimmt AMD nicht in die Produktpalette auf? Die nehmen damit den Kunden doch die Auswahl und verlieren somit die Kundschaft. Wenn dann aber Intel die Chips billiger verkaufen kann in diesen Märkten, dann geht das auch für die Märkte auf. Daher kaufe ich nur Prozessoren von AMD.

Bei den Lebensmitteln boykottiere ich Müller Milch. Da das eines der übelsten Unternehmen in Deutschland ist, was es gibt. Der Chef, baut neue Firmen, sahnt dafür Subventionen vom Staat ab und schafft neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig schließt er eine andere Fabrik mit mehr Mitarbeitern, als neu eingestellt wurden. Er bekommt somit Geld fürs Abschaffen von Arbeitsplätzen und das ganz legal.
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Weiterhin verdienen die Mitarbeiter nicht allzu viel und auch werden zum Beispiel Auszubildende in großen Mengen als billige Arbeitskräfte genommen und dann nach der Ausbildung eiskalt wieder rausgehauen. Und mein Vater macht Gebäudetechnik und war schon ab und an mal bei Müller in Leppersdorf und hat dort die Arbeitsbedingungen gesehen und die sollen nicht besonders gut sein.

Auch ist es ein Schwindel, den Müller teilweise betreibt. Müller hat soviele Milchkonzerne gekauft und verkauft jetzt die Produkte von denen mit demselben Namen, obwohl sie alle oder fast alle aus Leppersdort kommen. Weihenstephan mal ausgenommen, die kommt noch aus Bayern gehört aber eben auch zu Müller. Drum schaue ich immer auf die Verpackung bei Joghurt und Milch und wenn Leppersdorf oder Müller draufsteht wird die Packung wieder hingestellt.

gruß phpman

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» phpman » Beiträge: 1086 » Talkpoints: 49,35 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallöchen,

wenn ich die Läden meiden würde, wo ich genau weiß das die Mitarbeiter ungerecht behandelt werden, könnte ich nirgens mehr einkaufen gehen. z.B. im Unternehmen in dem ich arbeite, weden wir alle ungerecht behandelt, d.h. laufend Stunden umsonst arbeiten, am Monatsende kann es vorkommen, das die Bezirksleiterin noch Stunden streicht ohne dein Wissen etc. Meinst du ich boykottiere deswegen diese Kette ?! Mit Sicherheit nicht. Wenn ich etwas benötige kaufe ich trotzdem noch nach Arbeitsschluss ein. Durch diese wenigen Einnahmen, die sie durch mich erzielen werden die Filialen sicherlich nicht geschlossen.

Ich sehe Tag für Tag das bei uns z.B. der Umsatz viel höher ist als er vorgeschrieben ist. Ist natürlich gut für den Arbeitgeber, aber auch für die Mitarbeiter, die dann natürlich positive Ressonanz erhalten vom großen Chef. Damit tut man nicht nur dem Unternehmen etwas gutes, sondern auch den Mitarbeitern. Wenn nun alle so denken würden wie du, tust du nicht nur dem Unternehmen etwas schlechtes, sondern auch den Mitarbeitern, die den Rüffel runter gemacht bekommen!

Ich kaufe trotzdem noch dort ein, wo ich möchte und wo mich die Angebote hinlocken, sei es H&M, Lidl, Schlecker oder woanders. Mir wäre das ehrlich gesagt zuviel Zeit die verloren geht, Firmen zu suchen, die die Mitarbeiter verarschen um ehrlich zu sein! =)

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hi,
klar es wird sehr viele Unternehmen geben, die ihre Mitarbeiter ungrecht behandeln. Aber ich muss nicht unbedingt in dieses Geschäft gehen, wenn ich es weiß.

Wir haben in Dresden zum Beispiel Mediamarkt, Saturn, Medimax und kleinere Elektronikläden. Ich geh halt nicht zu Mediamarkt und Saturn sondern halt in einen anderen. Vom Aufwand nimmt sich das nicht, die Preise sind auch meistens gleich.

Wenn ich nur Mediamarkt oder Saturn hätte, dann würde ich auch dort einkaufen gehen. Hätte dann ja keine Wahl, wenn ich ein Produkt kaufen will und es vorher auch mal in echt sehen. Aber solange man das umgehen kann, versuche ich schon Ketten mit schlechtem Ruf zu meiden.

gruß phpman

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» phpman » Beiträge: 1086 » Talkpoints: 49,35 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich boykottiere/meide recht viele Unternehmen (die meisten wurden aber schon genannt: Müller, Marlboro, Lidl, und besonders auch H&M, die vor kurzem in die Schlagzeilen geraten sind, etc.) und ich möchte mal eine Lanze dafür brechen, sich als Verbraucher als DIE große politische Macht überhaupt zu begreifen. Vielleicht inzwischen als die einzig Reale!

Wenn jeder so dächte: "Ich allein kann ja eh nix ausrichten.", dann dürften wir alle weder unsere Einzelstimme bei Wahlen abgeben, noch uns irgendwelchen sozialen Zwecken widmen, noch sonstwas. Das ist eine klassiche Einstellung, die eigentlich nichts als "Bin zu bequem." als Hintergrund hat. Manche gaben hier im Thread ja ehrlich zu, schlicht zu bequem für sowas zu sein. Ist okay. Auf jeden Fall besser als Alibiargrumente zu wählen.

Wie wir hier sehen, sind es eben nicht einzelne, sondern recht viele Menschen, die für sich ganz persönlich entscheiden bestimmte Unternehmen nicht mit ihrem Geld zu unterstützen. Sämtliche Unternehmen, die in den Schwarzbüchern, etc. in die Schlagzeilen geraten sind, sind in der Regel fürchterlich bemüht darum ihren Imageschaden wieder aufzupolieren, denn sie fürchten nichts mehr als schlechte Presse, denn das bedeutet in der Regel einen Umsatzeinbruch, weil die Verbraucher eben mit den Füßen abstimmen und viele so viel Anstand haben, diesem Unternehmen erstmal die kalte Schulter zeigen zu wollen, wenn ihre Arbeitnehmer-Kollegen und Kolleginnen dort mies behandelt werden.

Zum Stichwort Bangladesch noch folgendes: Es gibt in Bangladesch eine stark aufgeblühte Infrastruktur, die es Textilunternehmen leicht macht, dieses Land für ihre Produktion zu wählen. Viele Unternehmen - darunter auch viele sehr teure Marken - lassen dort produzieren. Die Öffentlichkeit und die Menschenrechtsorganisationen haben deshalb durchaus ein Auge darauf, wie diese Unternehmen ihre Mitarbeiter behandeln und gerade in Bangladesch kann man sich als Textilunternehmen da nicht unbedingt gut "verstecken". Die Globalisierung hat viele Fratzen und viele schlechte Seiten, jedoch bringt sie tatsächlich auch Chancen und Wohlstand nach und nach in ärmere Regionen der Erde, indem dort Arbeitsplätze geschaffen werden, die teilweise wesentlich bessere Arbeitsbedingungen und ein striktes Verbot zu Kinderarbeit bieten, als dort ansässige Arbeitgeber. Deshalb muss man sich in diesen Dingen immer individuell informieren und bei den entsprechenden Organisationen nachfragen, ob sie Informationen zu dem entsprechenden Produktionsort und dem entsprechenden Unternehmen haben oder einfach mal danach googlen. Es gibt in dieser Region sicher auch viele schwarze Schafe, allerdings weiß ich selbst von einem Unternehmen, das dort produziern lässt, das sich dort offensichtlich vorbildlich verhält und damit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schafft. Solche gibt es dann eben auch. Deshalb heißt "Made in Bangladesch" noch lange nicht zwangläufig auch: "Finger weg!".

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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