Wie findet ihr etwa das Tafelsackerl von der Bäckerei Geier?
Ich bin kürzlich über eine Aktion gestolpert, bei der eine Bäckerei übrig gebliebenes Brot nicht einfach entsorgt, sondern in ein sogenanntes „Tafelsackerl“ packt, also quasi eine Überraschungstüte mit frischer Backware, das man günstiger bekommt. Ein Teil davon wird an die Tafel gespendet. Fand ich irgendwie eine schöne Idee, weil es halt nicht nur um weniger Müll geht, sondern auch Menschen hilft, die es brauchen.
Mich würde interessieren, wie ihr sowas wahrnehmt. Findet ihr das hilfreich oder eher Symbolpolitik? Würdet ihr selbst so ein Sackerl bzw. Tüte kaufen oder habt ihr das vielleicht schon mal ausprobiert, bewusst oder aus Zufall? Ich bin generell dafür, dass Lebensmittel nicht verschwendet werden, aber frage mich, wie nachhaltig solche Einzelaktionen wirklich sind. Gerade bei Brot landet ja oft viel im Müll, obwohl’s am nächsten Tag oft noch super schmeckt.
Ich finde solche Aktionen sehr gut und nutze solche Dienste wie etwa Too Good to go auch wirklich schon seit Jahren. Selbst wenn es ein Tool sein sollte, um das Image eines Unternehmens aufzubessern, ist es ja letztlich trotzdem eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Und es war bzw. ist sowieso längst überfällig, dass ein guter Umgang mit Lebensmitteln gefunden wird, damit nicht so viel im Müll landet.
Finde es wirklich wahnsinnig, dass man seit Jahren dabei zuschaut wie massenweise Lebensmittel weggeschmissen werden (müssen!), gleichzeitig aber Leute zu wenig zu essen haben. Da sollte von politischer Seite dringend was gemacht werden und das sind eben kleine erste Schritte von privaten Anbietern, die auch zur Lösung beitragen wollen.
Also ich finde das gut und nutze es selbst wirklich gerne, weil ich mir dann auch mal Sachen gönne, die mir sonst eigentlich zu teuer sind wie zum Beispiel irgendwelche fancy Süßwaren. Am meisten mag ich es aber eh bei Backwaren und Obst und Gemüse, weil man meisten für nur ein paar Euro wirklich Sachen bekommt, die noch völlig in Ordnung sind.
Ich habe das Tafelsackerl jetzt zweimal genommen, beides Mal total unterschiedlich, einmal fast nur Semmerl, einmal auch Mohnweckerl dabei, und ehrlich gesagt: ich fand’s irgendwie spannend, nicht zu wissen, was drin ist. Preislich auch okay. Ich frag mich nur, wie würdest du’s sehen, wenn das nicht als nette Aktion läuft, sondern fix in den Alltag der Bäckerei eingebaut wird? Also nicht als „Retterl-Special“, sondern einfach als regulärer Bestandteil vom Sortiment? Würde das den Effekt noch verstärken, oder verliert es dann irgendwie den Reiz?
Ich mag die Überraschung auch irgendwie gerne. Kann mir vorstellen, dass genau das für viele Leute eher abschreckend ist und zum Beispiel bei Supermärkten finde ich das eigentlich auch gar nicht so toll, weil ich da schon immer wieder mal Sachen dabei hatte, die ich gar nicht mag oder brauchen kann und die dann bei mir daheim erst recht schlecht werden. Hab die dann oft meinen Nachbarn oder so gegeben, dann geht es auch, wenn man jemanden hat, dem man die Sachen schenken kann.
Aber beim Bäcker ist das eh nicht der Fall, weil da gibt es eigentlich keine Sachen, die ich nicht mag. Also klar mag ich manches Gebäck lieber als anderes, aber ich finde grundsätzlich erst mal alles lecker und man kann die Sachen auch super einfrieren, die man nicht gleich aufbrauchen kann.
Ich finde es wichtig, dass das nicht nur eine Aktion bleibt sondern bestenfalls für immer besteht und dass sich auch mehrere Lokale anschließen. Dann sieht man, dass es nicht nur eine Aktion war für Aufmerksamkeit, sondern das den Anbietern wirklich am Herz liegt, dass möglichst wenig weggeschmissen werden muss.
Also ich finde nicht, dass das dann den Reiz verlieren würde, ganz im Gegenteil. In erster Linie ist es super, wenn die Restaurants und Bäcker usw., so gut wie möglich einschätzen lernen, wie viel Ware sie brauchen und den Rest eben auf einem solchen Wege trotzdem verteilen oder eben spenden an gemeinnützige Organisationen wie eben die Tafel.
Fühl ich total, beim Bäcker ist die Trefferquote irgendwie viel höher, weil’s halt kaum was gibt, das man wirklich „nicht brauchen kann“. Und wenn doch, landet’s bei mir auch im Tiefkühler oder wird weitergegeben, wie du sagst. Ich find’s auch stark, wenn so was nicht als Einmaltat rüberkommt, sondern zum Alltag gehört.
Vielleicht wär das ja sogar ausbaufähig, so wie’s dort auch mal Snacks oder gefüllte Sachen gibt, könnte man da nicht auch eine „herzhafte“ Variante vom Tafelsackerl machen? Also nix Süßes, sondern z.B. Käse-Speck-Stangerl, Salami-Laugenzeugs oder belegte Ciabattas vom Vortag. Wär für viele wahrscheinlich noch praktischer im Alltag und gleichzeitig immer noch Anti-Verschwendung pur. Was meinst du?
Ja genau, da gibts einfach eh kaum Sachen, die ich nicht mag, dann ist einfach das Risiko viel niedriger, dass man was nicht mag. Also das spricht auch total dafür, ist auch der Grund warum ich solche Angebote meistens bei Bäckereien genutzt habe und eher selten bei Anbietern, wo es sehr unsicher ist was man bekommt, weil das Angebot einfach so groß und breit ist.
Ja ich finde das schon gut, wenn man das vielleicht ein bisschen kleinteiliger einteilt das Angebot, dass es möglichst viele Leute auch anspricht. Also so eine Einteilung in "nur Gebäck / Brot", "herzhaft" und "süß" oder eben gemischt fände ich wirklich auch nicht schlecht. Allerdings setzt das vielleicht auch voraus, dass wirklich viel am Ende des Tages übrig bleibt und das sollte ja eigentlich von Anfang an möglichst vermieden werden. Aber vielleicht eine vegetarische Variante wäre eine Option, das mag ich immer sehr, wenn man das gesondert auswählen kann. Also gerne ein bisschen Überraschung aber wenn man halbwegs einschätzen kann, ob das mögliche Angebot auch zu einem passt, finde ich schon auch gut.
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