Onlinefrühstück zu Ostern eine gute Idee?

vom 04.04.2021, 23:06 Uhr

Durch die aktuellen Umstände ist es nicht möglich Ostern mit der ganzen Familie zu verbringen. Ich war heute bei meiner Mutter und mein Freund hat seine Oma besucht. Wir teilen uns auf, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Ich denke auch, dass man aufgrund der Situation vielleicht doch eher verzichten sollte und irgendwann wieder gemeinsam essen kann, wenn alles durchgestanden ist. Mit den anderen Familienmitgliedern haben wir über den Lautsprecher am Telefon telefoniert. Das war auch schön.

Eine gute Freundin hat mir vorhin erzählt, dass sie sich sehr auf morgen freut. Sie werden am Ostermontag ein Onlinefrühstück mit der ganzen Familie umsetzen. Alle haben etwas zum Frühstück eingekauft und werden den Laptop an den Tisch stellen. So können sich alle sehen und hören. Ich hatte so schon Teamsitzungen, welche gut verlaufen sind. Ich kann mir eigentlich ganz gut vorstellen, dass das Frühstücken so auch schön sein kann. Klar sitzt man nicht gemeinsam am Tisch, aber man kann die anderen sehen und mit allen sprechen. Was denkt ihr? Könntet ihr euch mit dieser Idee aufgrund der momentanen Situation anfreunden? Würdet ihr es ausprobieren?

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich habe jetzt extra nochmal nachgelesen. Es dürfen sich zwei Haushalte treffen, maximal fünf Personen, Kinder nicht mitgerechnet und Paare gelten als ein Haushalt, auch wenn sie nicht zusammen wohnen. Da bekommt man doch einiges unter. Und selbst wenn es dann mal eine Person mehr ist, ich denke, das macht nun auch keinen Unterschied oder haltet ihr euch da immer so streng dran? Nach mehr als einem Jahr hätte ich dazu keine Lust mehr.

Online-Treffen finde ich für die Arbeit ok. Wobei ich mir dann denke, ich muss die anderen ja nicht unbedingt sehen, telefonieren würde auch reichen. Aber mit Familienmitgliedern möchte ich keine Online-Treffen. Das bringt mir nichts, das Bild zu sehen, weil es ja nicht um einen reinen Informationsaustausch geht. Da würde ich dann doch lieber hinfahren, man kann sich ja vorher einen Selbsttest holen wenn man mag.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es ist zwar nicht dasselbe wir ein gemeinsames Frühstück, aber ich ärgere mich, dass ich nicht selber darauf gekommen bin. Meine Verwandtschaft ist in Deutschland sehr weit verstreut und nur mein ältester Sohn wohnt in der Nähe. Der hat aber die ganzen Osterfeiertage eine Art Bereitschaftsdienst und wir haben uns daher letzte Woche schon zum Essen bei mir getroffen. Ich habe Ostern also überhaupt keinen Besuch und möchte auch nicht mit dem Zug irgendwo hinfahren.

Gerade jetzt, wo die Zahlen durch die sogenannte britische Mutation so rapide steigen, halte ich mich sehr wohl streng an die Maßnahmen. Ich ärgere mich ein wenig über meine Schwester, die ein großes Treffen mit ihren Kindern und Enkeln hat. Es sind insgesamt acht Personen aus vier Haushalten, dazu Schul- und Kindergartenkinder, und das alles ohne Test und nur zwei sind geimpft. So endet die Pandemie nie. Es wäre ja nicht schlimm, wenn in dem Haus Abstand gehalten würde und Masken getragen würden, denn das Haus ist groß genug, aber die Fotos sagen etwas anderes.

Es wären überhaupt keine Maßnahmen nötig, wenn sich jeder an die AHA-Regeln halten würden, aber "das Volk" ist zu blöd dafür. Ein intelligentes Volk müsste man nicht einsperren, bei einem dummen bleibt der Regierung bald nichts mehr anderes übrig.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nein, ich weigere mich ein Onlinefrühstück zu veranstalten. Für mich ist es okay, wenn man mal ein Online-Treffen veranstaltet, ein wenig Spaß hat, etwas witzelt und vielleicht auch gemeinsam online anstößt, aber ein Online-Frühstück überschreitet einfach meine Toleranzgrenze. Zu Ostern gehört in meinen Augen mehr dazu, als vor dem Bildschirm sein Brötchen zu knuspern oder seinen Kaffee zu schlürfen.

Wir haben den Ostersonntag bei meiner Mutter und meiner Schwester verbracht, waren insgesamt sechs Personen, da der neue Partner meiner Mutter noch dazugekommen ist. Okay, ich habe wirklich kaum noch Familie zu der ich Kontakt habe und mein Partner ebenfalls nicht, also wären wir eh unter den zehn Personen geblieben.

Meine Schwester und meine Mutter hatten übrigens Corona, sie haben sich aber nicht beim Familientreffen und in der Freizeit infiziert, sondern es trat ein Fall in der Behinderteneinrichtung meiner Schwester auf und so nahm die Infektionskette ihren Lauf. Sie haben sie sehr gut weggesteckt, obwohl beide Hochrisikopatienten sind.

Bei uns im Familienkreis selbst gab es noch keine Infektion, weder ich, die in einem sensiblen Bereich mit irrsinnig vielen Kontakten arbeitet noch mein Partner, der im Schnelltestzentrum arbeitet, haben bisher einen positiven Test mit nach Hause gebracht. Manchmal stellt sich mir schon die Frage, ob die Menschen, die einen positiven Test hatten, wirklich die Wahrheit sagen und sich im privaten Raum angesteckt haben oder ob der Infektionstreiber vielleicht woanders liegt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich persönlich hätte ehrlich gesagt keine Lust auf ein Onlinefrühstück. Wenn ich gemeinsam mit anderen Menschen frühstücken will, gehört einfach das echte, reale Zusammensein dazu. Man teilt sich dann eben auch die Sachen am Frühstückstisch, schenkt sich gegenseitig Kaffee und Tee ein, reicht sich die Butter, etc. Das sind letztlich genau die kleinen Aktivitäten und Gesten, die den Unterschied ausmachen. Vor einem Bildschirm sitzend allein frühstücken fände ich persönlich eher deprimierend. Dann lasse ich das große Frühstück lieber ganz ausfallen und trinke nur eine Tasse Kaffee für mich allein.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Letztes Jahr fand ich die neuen Formen der Kommunikation auch noch interessant und aufregend, zumal da ich in diesem Bereich eher konservativ bin und gelegentlich sogar noch SMS schreibe. Aber mittlerweile habe ich wie viele andere Monate im Home Office in den Knochen und kommuniziere fast ausschließlich über Videokonferenzen.

Da kehrt dann doch ziemlich schnell Routine ein, und ich finde es mittlerweile eher nervig und langweilig, wenn man nur Gesichter auf dem Bildschirm sieht und laut und deutlich ins Mikro tröten muss, wenn man etwas sagen will. Für mich ist es zwar eine passable Notlösung, aber schon lange keine schöne und angenehme Form der Kommunikation mehr. Die ersten zwei, drei Male war es noch ganz lustig.

Deswegen haben wir in meiner Familie Ostern wie letztes Jahr schon getrennt gefeiert, um kein Risiko einzugehen. Ich habe allmählich die Nase voll von den immer angepriesenen alternativen Kontaktmöglichkeiten und warte lieber ab, bis ich die Leute wieder persönlich treffen kann. In der Zwischenzeit beschränke ich mich auf die traditionellen Kontaktmöglichkeiten, nämlich Telefon und WhatsApp.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Idee finde ich an und für sich ganz nett und originell. Mit guten Freunden aus der Schulzeit habe ich jetzt auch schon öfter Skype- oder Discord-Videoabende veranstaltet, wo wir einfach mal wieder alle zusammen gequatscht und online etwas gespielt haben. Allerdings war dabei noch nie ein gemeinsames Essen geplant, und es hatte höchstens mal der ein oder andere einen Snack neben sich.

Generell finde ich das Essen vor dem Bildschirm auch irgendwie befremdlich. Ich weiß, dass man sich beim direkten Gegenübersitzen im realen Leben genauso gegenseitig beobachten kann, aber trotzdem fühle ich mich vor der Kamera irgendwie besonders unwohl, wenn ich esse. Mir kommt es dann immer so vor, als würde ich super laut kauen und schlucken, seltsam aussehen oder etwas machen, was andere eklig finden könnten. Zudem fasse ich mit fettigen und klebrigen Fingern nicht gerne meine technischen Geräte an, und wenn ich doch mal während des Essens an die Einstellungen des Laptops muss, dann ist das lästig.

Auch wäre so ein Online-Meeting für mich nun mal einfach nicht das gleiche wie im echten Leben, wo man sich ein gemeinsames Festessen teilt und zusammen genießt, wenn jeder mit seinem alltäglichen Frühstück in seiner privaten Wohnung sitzt. Da geht für mich auch einiges an Interaktion um das Essen herum verloren, und ich bin mir nicht so sicher, ob es mich nicht trauriger machen würde, im Bewusstsein dieser Defizite zusammen zu frühstücken, als wenn ich einfach alleine in meinem eigenen Haushalt bleibe und die Familie separat und ohne Video anrufe, um Ostergrüße zu verteilen. Aber da muss ja jeder für sich entscheiden, und wer von der Idee hellauf begeistert ist, für den ist das bestimmt ein toller Kompromiss.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^