Sollte Thomas Bach als IOC-Präsident zurücktreten?

vom 29.03.2020, 23:26 Uhr

Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach ist in diesen tagen ja schwer unter Beschuss geraten, weil er bis zuletzt an den Olympischen Spiele in Tokio 2020 festgehalten hat. Erst nachdem viele Landesverbände ihre Teilnahme für dieses Jahr abgesagt haben und der Druck auf ihn immer größer wurde, gab er erst vor ein paar Tagen nach und stimmte der Verlegung der Olympischen Spiele auf 2021 zu.

Nun bekommt Bach von allmöglichen Seiten Feuer und Kritik und nicht wenige fordern seinen Rücktritt. Habt ihr dieses zögerliche Verhalten von Bach auch mitbekommen und wie würdet ihr dieses bewerten? Würdet ihr auch seinen Rücktritt als IOC-Präsident fordern oder wäre das etwas überzogen?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe das schon immer sehr kritisch gesehen, dass Menschen wegen vermeintlicher Fehlentscheidungen gleich ihren Posten verlassen und zurücktreten sollen. Wir sind Menschen und keine gesteuerten Maschinen und sollten auch als solche behandelt werden. Zumal ich in der Entscheidung von Thomas Bach überhaupt keinen Fehler sehen kann.

Wie ich auch schon das IOC-Mitglied Richard Pound erwähnt hat gibt es nun tausende Dinge neu zu strukturieren. So eine Verschiebung der olympischen Spiele erledigt man nicht mal mit einem Fingerschnips. Das muss gut durchdacht sein.

Ich finde es also völlig nachvollziehbar und verständlich, dass man die Entwicklung der Situation erst einmal abwarten wollte. Ich kann zwar verstehen, dass es für die Sportler auch keine leichte Situation war so in der Luft zu hängen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wegen der Verzögerung nun am Stuhl von Thomas Bach rütteln möchten.

» Huibuu » Beiträge: 390 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Huibuu hat geschrieben:Ich finde es also völlig nachvollziehbar und verständlich, dass man die Entwicklung der Situation erst einmal abwarten wollte. Ich kann zwar verstehen, dass es für die Sportler auch keine leichte Situation war so in der Luft zu hängen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wegen der Verzögerung nun am Stuhl von Thomas Bach rütteln möchten.

Das sind eben unterschiedliche Sichtweisen. Ich kann es zum Beispiel gar nicht nachvollziehen, wie man in Anbetracht der Situation schon Ende Februar und Anfang März überhaupt an den olympischen Spielen festhalten konnte.

Mal völlig von der gesundheitlichen Gefährdung von Sportlern und Zuschauern abgesehen, die für sich allein die Verschiebung schon unumgänglich machten, machte es auch sportlich gar keinen Sinn an den Spielen festzuhalten.

Es gab doch gar keine Gleichberechtigung mehr. Es gibt jetzt noch Sportler in einigen Ländern, die sich völlig normal vorbereiten können, während es in vielen anderen Ländern Sportler gibt, die sich zum einen nicht mehr richtig fit halten können und auf Grund gesperrter Hallen und Sportplätze gar keine vernünftigen Trainingsbedingungen mehr vorfinden und zum anderen war schon frühzeitig abzusehen, dass es auch gar keinen richtig Plan gab, wie sich noch Sportler qualifizieren sollten. Wer seine Saison so geplant hatte, dass er jetzt anfangen wollte die Form aufzubauen um sich jetzt zu qualifizieren und dann zu den Spielen in Topform gewesen wäre, hatte alle Chancen verspielt, während andere vielleicht auch schlechtere Athleten die Qualifikation schon sicher hatten.

Da frage ich mich ernsthaft wie diese Spiele hätten vernünftig statt finden sollen. Und diese Frage muss sich doch auch seit mindestens Februar schon das IOC gestellt haben. Und bis heute machen die Herren um Thomas Bach ja nicht den Eindruck, dass sie zum einen einen Plan hatten und zum anderen von sich aus jetzt die Spiele verschoben haben. Vielmehr habe ich immer den Eindruck, sie wollten die Spiele noch immer durchziehen und hatten jetzt Angst, dass sie im Sommer in Tokio ohne viele wichtige Landesverbände da gestanden hätten und es sportlich nur noch drittklassige Spiele geworden wären.

Man hat hier wohl aus rein finanziellen Interessen versucht so lange es ging an den Spielen festzuhalten ohne dabei auf Interessen von Sportlern und deren Gesundheit einzugehen. So ist zumindest bis heute mein Eindruck. Und dafür trägt sehr wohl dann auch Thomas Bach als IOC-Präsident die Verantwortung.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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