Nachdenken, wie Schmutz über Gegenstände übertragen wird

vom 30.03.2013, 23:12 Uhr

In einem anderen Beitrag hat jemand gefragt, ob es unangenehm ist, die Knöpfe von Ampelschaltungen zu drücken, weil diese ja von vielen Leuten angefasst werden. Einige haben dann geschrieben, dass Sie stattdessen den Ellenbogen nutzen, um die Taste zu drücken, um den Schmutz nicht an den Händen zu haben. Man könnte aber auch noch einen Schritt weitergehen und fragen, ob es nicht auch irgendwie eklig ist, den Schmutz dann an der Jacke zu haben. Denn die Jacke tragt Ihr, die nehmt Ihr mit nach Hause, deren Ärmel fasst Ihr beim späteren Anziehen auch an.

Macht Ihr Euch über so etwas manchmal Gedanken? D.h. überlegt Ihr, ob bestimmte Keime oder Verschmutzungen nicht nur durch den direkten Kontakt mit einem Gegenstand auf Euch übergehen, sondern auch dadurch, dass Gegenstand A einen anderen Gegenstand B berührt und Ihr diesen dann anfasst? Bei der Ampel ist es ja vielleicht nicht so tragisch, aber man tritt ja draußen manchmal in eklige Sachen, etwa in Hundekot. Da könnte man annehmen, dass ein Rest davon vielleicht noch am Schuh hängt und wenn man mit dem Schuh dann die Wohnung betritt, könnte ein Rest davon auch auf den Fußboden gelangen und auf dem spielen vielleicht Eure Kinder. Macht Ihr Euch darüber Sorgen oder ist diese Denkweise Euch zu konstruiert bzw. macht Ihr Euch darüber keine Gedanken?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich mache mir darüber keine Sorgen. Also wenn jetzt wirklich Hundekot an meinen Schuhen klebt und der in so großen Brocken abfällt, dass mein Kind davon satt wird, wäre das natürlich bedenklich. Aber das bisschen Schmutz hier und die paar Keime an der Ampel dort, kann der Körper weg stecken. Dafür ist ein gesunder Körper ausgerüstet. Und wenn man einen gesunden Körper ständig von solchen "Gefahrenquellen" abhält, wird er erst recht krank.

Wenn man anfängt, sich darüber Gedanken zu machen, kann man ganz schnell verrückt werden. Dann kauft man irgendwelche anti-bakteriellen Putzmittel und wird zum Putzteufel. Dann "schreit" man seinen Besuch gleich an der Haustür an, dass sie die Schuhe draußen ausziehen sollen und der Besuch fühlt sich sofort richtig unwohl. Ich glaube, das macht dann erst recht unglücklich. Wenn man bei jedem Handgriff und allem was man selber tut und auch was die Kinder alles tun, über Gefahren und Krankheiten nachdenkt, kann man richtig depressiv werden und eine Psychose ausbilden.

Es gibt diese Berichte im Fernsehen, wo sie einer ahnungslosen Hausfrau zeigen, wo in ihrer Wohnung überall Bakterien sind und das ist dann immer total eklig. Aber die Frau steht ganz lebendig und gesund daneben. Also Schwamm drüber. Oder besser Schwamm weg und was Schöneres mit seiner wertvollen Zeit getan.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ehrlich gesagt mache ich mir nicht so viele Gedanken darüber, wie Schmutz übertragen wird. Immerhin finde ich zu viel Sorge schnell übertrieben und ich denke, dass man sich deshalb auch sehr schnell selbst kaputt machen kann. Man hat doch als Mensch normalerweise ohnehin schon genügend Sorgen, Probleme und Dinge, die einen beschäftigen und ich finde es unnötig, sich dann noch so viele Gedanken über Schmutz zu machen. Das nimmt einem doch nur unnötig Energie und auch unnötig Freude. Immerhin kann man dann ja auch nicht mehr so unbeschwert sein, wenn man ständig in Panik leben muss, sich irgendwo anstecken zu müssen und ich denke, dass das in gewisser Weise auch das Leben beeinträchtigen kann, wenn man ständig auf der Suche nach einem Waschbecken ist, um sich die Hände waschen zu können. Auch kann man nicht einfach glücklich und frei in den Gedanken sein, wenn man weiß, dass man zuvor etwas angefasst hat, was schmutzig sein könnte.

Sicherlich finde ich es auch nicht gerade angenehm, mich in der Stange im Bus festzuhalten, wenn ich weiß, dass viele Leute diese vor mir angefasst haben. Auch finde ich es nicht so angenehm, einen Einkaufswagen durch die Gegend zu schieben und den Griff da anzufassen. Allerdings geht es einfach nicht anders und ich kann ja schlecht darauf verzichten, einen Einkaufswagen für meinen Einkauf zu nehmen. Von daher schalte ich die Gedanken einfach aus. Ich kann ja ohnehin nichts an der Situation ändern und Keime gibt es ja nicht nur am Einkaufswagen, sondern auch sonst überall im Supermarkt. Von daher dürfte ich quasi gar nicht erst aus dem Haus gehen, wenn ich mich so vor Keimen fürchten würde und dass das nicht geht, sollte klar sein. Von daher denke ich nicht weiter darüber nach und erledige das, was ich tun muss.

Sobald ich zu Hause bin, wasche ich mir dann immer meine Hände mit Seife. Und auch dann, wenn ich unterwegs etwas essen will, wasche ich mir die Hände, wenn ein Waschbecken in der Nähe ist. Ich finde es aber auch nicht so tragisch, wenn ich nicht dazu komme. Immerhin denke ich mir immer, dass mich diese Keime doch nicht umbringen werden. Und gerade Kinder stecken sich ja auch alles in den Mund, was ihnen in die Quere kommt, ohne dass es ihnen schadet. Von daher habe ich da auch keine Angst, wobei ich für Notfälle trotzdem ein Desinfektionsmittel für die Hände in meiner Handtasche habe. Dieses nutze ich jedoch so gut wie nie, da ich es nicht unbedingt brauche und auch nicht den Dran dazu habe, mir ständig meine Hände desinfizieren zu müssen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn ich ehrlich sein soll, ich fasse den Ampelknopf an und denke da nicht darüber nach wie viele Leute davor mit ihren ungewaschenen Händen schon dran waren. Würde ich so denken, dürfte ich auch die Griffe der U-Bahn nicht mehr anfassen, auf der Bank kein Geld mehr abheben usw.

Ich wasche mir halt immer direkt, wenn ich heimkomme die Hände. Wenn du das so mega eklig findest, dann nimm dir noch immer ein kleines Desinfektionsgel mit. Damit kannst du deine Hände danach desinfizieren.

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» Tigertatzi » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,11 »



Diese Denkweise von dir ist mehr als konstruiert. Im Hundekot sind vielleicht nicht soviel Keime und Bakterien wie in dem, was Passanten auf den Bürgersteig spucken und was echt ekelig ist. Du kannst nicht wissen, was derjenige an Krankheiten hat und welche Keime er da gerade ausgespuckt hat. Nun, da du es nicht weißt und auch nicht siehst wie ein Häufchen Hundekot, trittst du mitten hinein und schleppst alles mit in deine Wohnung. Wäscht du deine Schuhsohlen dann fein säuberlich ab und sprühst sie mit Antibiotikum ein?

Dem Hundekot kannst du ausweichen, wenn du etwas aufpasst – jedenfalls meistens. Manche Menschen haben keine Taschentücher mit, wenn sie unterwegs sind. Sie putzen sich die laufende Nase mit der Hand ab und fassen dann wieder Türen an oder die Handläufe von Rolltreppen und dann kommst du anschließend und hältst dich auch daran fest. Hast du da auch mal darüber nachgedacht? So gibt es viele ekelige Sachen, wo man einfach nicht immer darüber nachdenken kann, weil man sonst nur noch vermummt oder gar nicht mehr rausgehen darf.

Schlimm kann es natürlich werden, wenn A den Gegenstand B berührt hat, den vorher Person C anfasste, die aber wieder von Herrn D mit einer ansteckenden Krankheit infiziert wurde, die Herr D sich bei einem Volksfest zugezogen hatte. Was machst du dann?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Dem Hundekot kannst du ausweichen, wenn du etwas aufpasst – jedenfalls meistens. Manche Menschen haben keine Taschentücher mit, wenn sie unterwegs sind. Sie putzen sich die laufende Nase mit der Hand ab und fassen dann wieder Türen an oder die Handläufe von Rolltreppen und dann kommst du anschließend und hältst dich auch daran fest. Hast du da auch mal darüber nachgedacht? So gibt es viele ekelige Sachen, wo man einfach nicht immer darüber nachdenken kann, weil man sonst nur noch vermummt oder gar nicht mehr rausgehen darf.

Na ja, der Hundekot ist aber gefährlicher, weil da können Würmer drin sein, die auch für Menschen ansteckend sind. Wenn einer mal an die Rolltreppe niest, kann man maximal eine Grippe davon bekommen. Die geht von alleine wieder weg. Aber Würmer aus dem Hundekot sind ein anderes Kaliber. Man soll ja deswegen auch Katzen und Hunde, die nur in der Wohnung leben, trotzdem ab und an entwurmen lassen, weil man über die Schuhe ebenso Würmer in die Wohnung schleppen kann, sodass sich Haustiere daran anstecken können.

Also "normale" Keime, die vielleicht zu einer Erkältung oder Magenverstimmung führen könnten - wenn überhaupt - machen mir keine Sorgen. Aber das mit den Würmern aus dem Hundekot finde ich schon bedenklich.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich mache mir über so etwas weniger Gedanken. Ich kann immer diese Keimphobiker und Schmutzphobiker nicht verstehen, die dann direkt panisch werden wegen jedem Piep. Das ist doch keine Lebensqualität, wenn man sich wegen so etwas unnötig verrückt und wahnsinnig machen lässt. Wenn ich nicht gerade Kleidung zum Vorstellungsgespräch trage und einen sehr guten Eindruck machen möchte, ist mir das egal, ob die Kleidung schnell schmutzig wird - es gibt ja Waschmaschinen. Ich bin von meiner Lebensweise auch noch nie ernsthaft krank geworden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei mir hängt es immer von der Situation ab. Am Wochenende waren wir auf einem Turnier und typisch für das Turnier gab es als sanitäre Anlagen nur Dixi Klos, was ich natürlich ein wenig eklig fand, vor allem, wenn man das Dixi Klo später am Tag aufsucht und nicht gleich morgens als erste Person. Mit Glück hat man dann noch Klopapier da, aber man muss sich mal überlegen, dass alle anderen Personen nach dem Toilettengang auch nicht die Hände waschen konnten, bevor sie die Tür angefasst haben. Man selbst fasst dann also, genau wie alle anderen auch, die Tür mit den Händen an, mit denen man sich vorher den Po abgewischt hat. Ich war sehr froh, dass ich immer Desinfektionsmittel im Auto dabei habe und mir so die Hände desinfizieren konnte.

Ansonsten ist es bei mir aber nur im Krankenhaus so. Im Krankenhaus desinfizieren ich mir wirklich nach den Vorschriften die Hände, vor allem, nachdem ich mit bestimmten Patienten Kontakt hatte. Wenn man weiß, wie manche Menschen drauf sind und wie wenige Patienten sich nach dem Toilettengang die Hände waschen beziehungsweise die dann auch noch Stuhlgang und Blut unter den Fingernägeln haben - da wird einem ganz anders und das Desinfizieren wird schon fast zwanghaft, sobald man ein Zimmer verlässt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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