Schlechte, verdiente Rezension und Verkäufer nervt

vom 18.03.2016, 09:45 Uhr

Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich Produkte testen darf, für die ich bei Amazon eine Rezension schreiben muss. Ich bin bei solchen Tests dann auch sehr kritisch und ich habe ein Teil getestet, welches überhaupt nicht gut ist. Es ist so eine Art Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto. Laut Beschreibung soll man 2 USB Geräte und drei Dinge hineinstecken können, die einen Anschluss für den Zigarettenanzünder haben.

Erstmal ist die Verarbeitung nicht gut. Das Plastik hat Spiel und ist schief zusammengeklickt. Es ist also ein Spalt zu sehen, welchen ich auch fotografiert habe. Dann habe ich das Teil getestet. Es ist nur ein USB Anschluss an dem Gerät, obwohl in der Beschreibung steht, dass man 2 USB Geräte auf einmal laden kann. Unser Navi hat den Anschluss für den Zigarettenanzünder und der Stecker rutscht bei der Fahrt aus diesem Gerät, so dass es sinnlos ist. Es hält absolut nicht dass, was es verspricht.

Leider habe ich nur einen Stern gegeben und es auch beschrieben, warum. Nun habe ich eine Nachricht unter die Rezension vom Verkäufer bekommen, dass ich mich melden soll. Ich habe mich bei ihm gemeldet aber die mail geht einfach nicht raus, weil angeblich mit der Mailaddi was nicht stimmt. Also habe ich über Amazon geantwortet. Aber da habe ich keine Antwort bekommen. Dachte, dass es sich erledigt hat und heute habe ich dann per Facebook eine Nachricht des Verkäufers bekommen, ob ich diese unverschämte Rezension geschrieben hätte.

Ich weiß nun gar nicht, wie ich reagieren soll. Der Verkäufer weiß, dass ich das Produkt preisreduziert bekommen habe. Das muss man als Tester in die Rezension schreiben. Was will der Verkäufer? Dass ich die Rezension herausnehme oder neu schreibe? Als Tester muss man ja kritisch heran gehen und ich kann nicht, weil ich ein Produkt umsonst oder sehr preisreduziert bekomme nicht immer 5 Sterne geben. Wie würdet ihr euch jetzt verhalten?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde ganz höflich antworten, dass du deinen Job als Rezensent ernst nimmst und nur das schreibst, wie du das Teil tatsächlich erlebt hast. Wenn der Verkäufer denkt, dass sein Produkt eigentlich besser ist, dann hast du vielleicht eine Niete gezogen. Dann ist bei der Produktion was schief gelaufen. Aber das kannst du ja nicht wissen. Du kannst nur das Produkt bewerten, das du in deinen Händen hältst.

Sollte er weiter unverschämt bleiben, dann kannst du ruhig auch unverschämt werden. Nur, weil du es vergünstigt bekommst, musst du nicht alle zukünftigen potentiellen Käufer belügen. Wenn der Verkäufer gute Rezensionen haben will, soll er gute Produkte verkaufen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich hätte schon sehr starke Hemmungen, ein Produkt schlecht zu bewerten, wenn ich es vergünstigt bekomme. Ich hätte dann vielleicht das Spiel oder die Verarbeitungsfehler erwähnt, aber nicht nur einen Stern gegeben. Irgendwie finde ich das dem Verkäufer gegenüber gemein, wenn man schon was billiger bekommt.

Ich hatte etwa neulich Autoaufkleber bewertet, die nicht klebten. Ich habe es nicht hinbekommen, diese anzubringen. Das habe ich auch geschrieben, aber ich habe dennoch vier Sterne gegeben, denn man weiß ja nie, ob man nur eine Niete gezogen hat oder vielleicht habe ich mich zu ungeschickt angestellt beim Kleben. Ich will niemandem schaden. Wer sich genau dafür interessiert, kann sich die Bewertung durchlesen und damit habe ich nicht gelogen.

Aber wenn ich etwas sogar billiger bekomme, da finde ich es auch ein wenig undankbar, wenn man ganz schlecht bewertet. Da hätte ich dann wenigstens eine mittelmäßige Bewerbung abgegeben. Versetze dich doch mal in den Verkäufer, der lebt von diesen Verkäufen und die arme Socke hat vielleicht dann einen wirtschaftlichen Schaden durch solche Bewertungen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 18.03.2016, 13:20, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


@ Zitronengras: Produktbewerter sind ja dafür da, dass sie objektiv bewerten. Eine Vergünstigung oder gar ein Gratisprodukt soll ja nicht ein falsches Bild wiederspiegeln.

Wenn ich ein Produkt teste, was wirklich nicht gut war, dann kann ich keine 4 oder gar 5 Sterne geben. Dann muss ich es so bewerten, als wenn ich es bezahlt hätte und mir das Geld leid tun würde. Das Teil, was ich bewertet habe soll im Normalfall 13 Euro kosten. Und wenn jemand dann sieht, dass es nur 4 oder 5 Sterne Bewertungen hat und es kauft und dann enttäuscht ist, bringt das ja auch nichts.

Ich habe mich jetzt mit dem Verkäufer geeinigt. Ich bekomme ein neues Produkt und bewerte es dann neu. Habe erst einmal die schlechte Bewertung gelöscht. Als Dankeschön habe ich noch ein Geschenk oben drauf bekommen. Das scheint mir zwar wie eine Erpressung zu sein, dass ich besser bewerte, aber ich werde dennoch, wenn das Gerät wieder nicht in Ordnung ist eine schlechte Bewertung abgeben. Denn ich lasse mich in dieser Hinsicht nicht beeinflussen.

Ich finde es wichtig, wenn richtig bewertet wird, damit man sich auch danach richten kann und ich erwarte auch von Testern, die nichts oder nur sehr wenig bezahlen, dass sie ehrlich sind. Und das Gerät war den Euro nicht wert, den ich bezahlen musste.

Ob der Verkäufer einen wirtschaftlichen Schaden hat oder nicht, ist mir dann auch egal. Er soll ein Produkt verkaufen, welches keinen "Wackler" hat, weil der Stecker nicht fest genug hält und welches richtig zusammengebaut ist. Dafür zahlen andere Kunden viel Geld und das ist mir wichtig. Gerade als Tester bin ich da sehr viel kritischer, wie man einem anderen Thread schon entnehmen kann.

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wer gibt dir denn die Gratisprodukte? Die Verkäufer oder Amazon? Wenn ich jemandem etwas gratis gebe, da würde ich schon erwarten, dass er das auch milde beurteilt. Sorry, aber ich würde mir veräppelt vorkommen, wenn ich jemandem etwas schenke und der meckert daran herum. Dann fände ich es besser, wenn auf solche Gratisprodukte generell verzichtet wird und nur das bewertet wird, was man selbst zum regulären Preis gekauft hat.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke auch, dass es als Tester schon wichtig ist, die Wahrheit in die Bewertung zu schreiben und eben nichts zu verheimlichen. Allerdings hätte ich wohl auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich den Artikel vom Verkäufer gratis oder günstiger bekomme und dann eben so negativ bewerte.

Aber man ist doch Tester, um eben ehrlich zu sein. Ich würde daher dem Verkäufer auch schreiben, dass es doch deine Aufgabe ist, eine ehrliche Bewertung abzugeben und das du eben Tester bist. Aus deinem Text geht ja leider nicht hervor, ob der Verkäufer weiß, dass du eben Produkttester bist. Ich würde daher wohl auch die Bewertung erst mal nicht löschen oder verändern.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Die Produkte werden von dem Verkäufer an eine Plattform gegeben, die diese dann "verlost". Es wird immer explizit darauf hingewiesen, dass man auch, wenn man ein Produkt umsonst oder sehr vergünstigt bekommt, es auch objektiv rezensiert. Was bringt es denn, wenn der Verkäufer 100 Artikel verschenkt und diese 100 Produkttester dann 4-5 Sterne geben, obwohl das Produkt auf deutsch gesagt "scheiße" ist. Dann fallen andere Käufer, die teuer dafür bezahlen darauf herein. Würdest du denn gerne tolle Rezensionen lesen und merken, dass du von den Produktbewertern hinters Licht geführt wurdest?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich möchte gar keine organisierten Produkttester. Ich wöllte, dass nur Leute bewetten, die das selbst gekauft haben und zwar zum regulären Preis, die weder epische Beiträge darüber schreiben noch zu gut oder zu schlecht bewerten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke, dass man aber gerade von organisierten Produktbewertern ehrlichere Bewertungen bekommt. Wenn man privat ein Produkt kauft und es sich als Mist herausstellt, ist man auch mal sauer und bewertet extra schlecht. Wenn sich das Produkt nicht sofort als Niete erweist, gibt man vielleicht eine Bewertung ab, bevor man es überhaupt richtig getestet hat.

Wenn man speziell die Aufgabe bekommt, einen Artikel zu bewerten, probiert man doch viel eher gleich alles aus und achtet wirklich darauf. Und wenn man seinen Job dann eben ernst nimmt, gibt man auch eine ehrliche schlechte Bewertung, wenn das Teil versagt hat. Aber ohne Groll, weil man ja selber gar keinen Verlust hatte.

Es werden ja auch oft Artikel an solche Produktbewerter geschickt, die ganz neu sind. Also bevor Privatleute den Artikel kaufen konnte und demnach bevor eine Bewertung abgegeben wurde. Gerade bei Amazon läuft aber sehr viel über die Bewertung. Wenn es keine gibt, wird oft nicht gekauft. Daher akzeptieren die Verkäufer den Verlust und verschenken einen Artikel an einen Tester.

Also ich finde es vollkommen richtig, wie Miss Marple sich entschieden hat zu handeln. Ebenso der Verkäufer, dass er noch einen weiteren Artikel verschickt hat. Eine ehrliche Bewertung ist wichtig. Der Verkäufer verschenkt den Artikel ja gar nicht, sondern erkauft sich damit die Dienstleistung einer Bewerterin. Das ist was anderes als ein Geschenk unter guten Freunden, wo man dann nicht zugibt, dass man es nicht schön findet.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde, dass Miss Marple zusammen mit dem Verkäufer zu einer vernünftigen Lösung gekommen ist. Vielleicht hat sie ja wirklich ein "Montagsgerät" erwischt und die Qualität ist normalerweise viel besser. Wenn jedoch das zweite Gerät genauso mangelhaft verarbeitet ist, würde ich mich nicht mehr dazu überreden lassen, die schlechte, verdiente Rezension ändern zu lassen.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^