Kurz vor Arbeitslosigkeit noch ein Auto kaufen?

vom 31.01.2016, 10:09 Uhr

Jeder Mensch hat einen Tick. Bei meinem Schwiegervater ist es der Tick, dass er gerne Autos kauft und wieder verkauft. Mein Freund und ich sind fast vier Jahre zusammen und in diesen vier Jahren hat mein Schwiegervater 5 oder 6 verschieden Automodelle besessen. Immer, wenn ihm etwas daran nicht passt, wird es wieder verkauft. Einmal hatte er sogar einen Passat und in der Werkstatt hatte jemand die Buchstaben hinten falsch angebracht, sodass da "PSSAAT gestanden hat. Mein Schwiegervater hat daraufhin das Auto verkauft und ein anderes angeschafft, weil wegen solchen Kleinigkeiten ein Auto für ihn schon "ruiniert" ist.

Naja, muss er wissen, was er macht. Ich verurteile ihn auch nicht deswegen. Wie gesagt, jeder hat seine Macken und Ticks und das ist auch gut so. Wichtig ist ja nur, dass seine Frau damit klar kommt, die muss mit ihm leben.

Was ich jedoch ziemlich befremdlich finde ist die Rechtfertigung, womit er den Kauf neuer Autos entschuldigt. So läuft sein Arbeitsvertrag Ende Juni aus und er wird dann wahrscheinlich arbeitslos sein und das mit 60. Ob er da noch einen Job findet, weiß man nicht. Jetzt hat er kurz nach Neujahr einen Neuwagen gekauft mit der Begründung, dass er das noch ausnutzen muss, dass er überhaupt noch einen Job hat und wenn er arbeitslos wäre, dann könnte er sich kein neues Auto mehr kaufen.

Also ich würde mir höchstens eine teurere Anschaffung erlauben, wenn ich gerade einen guten Job angetreten wäre, aber nicht, wenn ich kurz vor der Arbeitslosigkeit wäre. Würdet ihr in so einem Fall noch schnell ein teures Auto kaufen?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Aber er verkauft die "alten" Autos doch dann wieder. Also er kauft ein neues und verkauft das alte. Je nachdem, ist das dann ja gar keine teure Anschaffung. Ist das neue Auto billiger als das alte, macht er sogar Gewinn. Aber man braucht halt bisschen Geld, um die Zeit zu überbrücken, in der man kurz zwei Autos besitzt.

Aber Gewinnmachen würde ich ihm in seiner Situation empfehlen. Er sollte jetzt noch schnell ein spritsparendes, im Unterhalt günstiges Auto kaufen. Damit er dann in der Arbeitslosigkeit kein Geldfresser hat.

Grundsätzlich gebe ich dir aber Recht. Wenn man schon weiß, dass man arbeitslos sein wird, sollte man sich darauf einstellen und teure Anschaffungen unterlassen. Tick hin oder her. Das kann man sich dann eben nicht mehr leisten. Egal, wie gerne man das gemacht hat.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Besonders schlau ist es nicht, aber vielleicht rechnet er ja dann damit, dass er eben genug Arbeitslosengeld bekommen wird, nicht mehr genommen wird und dann sich so irgendwie bis zur Rente bringen kann. Ob man ein Auto behalten darf oder nicht, weiß ich nicht. Ich finde es aber auch nicht besonders schlau sich vor der kommenden Arbeitslosigkeit noch einen Neuwagen zu kaufen.

Auf der anderen Seite ist es eben auch so, dass man mit einer Arbeit wohl auch einen Kredit bekommt, mit dem man so ein Auto eben abbezahlen kann. Arbeitslos wird man so einen nicht bekommen. Bar wird sich ja nicht jeder einen Neuwagen leisten können.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Aber er verkauft die "alten" Autos doch dann wieder. Also er kauft ein neues und verkauft das alte. Je nachdem, ist das dann ja gar keine teure Anschaffung.

Also er verkauft die alten Autos schon, da hast du schon Recht. Allerdings verkauft er die Autos grundsätzlich immer mit Verlust. Das regt seine Frau total auf, weil dadurch ihre Ersparnisse draufgehen, die sie eigentlich für wichtigere Sachen angedacht hat.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ob das sinnvoll ist, hängt von den Rahmenbedingungen ab. Wenn er das neue Auto mit einem Kredit oder mit Raten finanziert, dann ist es sicherlich gut, jetzt noch einen Job zu haben, weil man so eine Finanzierung vielleicht einem Arbeitslosen nicht anbieten wird.

Er bekommt ja in jedem Fall noch zwei Jahre Arbeitslosengeld und das ist doch auch noch recht hoch. War es nicht so, dass man bei 60-jährigen zwei Jahre zahlt, oder? Wenn er das mit seinem voraussichtlichen Arbeitslosengeld in den kommenden zwei Jahren problemlos abbezahlen kann, dann ist es ja ok.

Zudem hat er Geld vom Verkauf des alten Wagens und vielleicht hat er auch Ersparnisse und steht daher finanziell ganz gut da. Wenn jemand viel gespart hat, dann kann er sich ja problemlos ein neues Auto kaufen, zumindest würde da aus meiner Sicht nichts dagegen sprechen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 31.01.2016, 17:07, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich finde das Verhalten auch etwas merkwürdig, wenn ich ehrlich bin. Wenn natürlich an dem alten Auto etwas dran ist und die Reparatur sehr teuer ist, dann verstehe ich es schon, dass man sich ein neues Auto kauft, um auch folgende Reparaturen vermeiden zu können. Aber das scheint mir bei deinem Schwiegervater ja nicht so zu sein, wenn das vorherige Auto noch nicht so alt war.

Sicher kann man sich dann noch eher ein Auto leisten, wenn man noch einen Job hat, als wenn dann der Vertrag ausgelaufen ist. Aber sinnvoller fände ich es in einer solchen Situation dann doch, wenn man das Geld spart und mit dem alten Auto weiter fährt, wenn damit ja zumindest technisch alles in Ordnung ist, auch wenn einen vielleicht Kleinigkeiten schon ärgern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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