Wird das Leben für Konsumenten immer stressiger?

vom 19.05.2015, 17:36 Uhr

Heute habe ich die Doku ''Kundenarbeit'' auf ZDF gesehen, dort wurde gesagt das die Konsumenten den Produzenten immer mehr Arbeit abnehmen und dies auch so gewünscht ist. Dies würde aber auch dazu führen, dass das Leben für den Konsumenten an sich stressiger ist. Beispiele sind etwa IKEA, wo man die Möbel selber suchen und aufbauen muss und es kaum Beratung gibt. Das wäre zwar günstiger, aber auch stressiger.

Andere Beispiele wären Selbstbedienungskassen und Kundenkarten. Kundenkarten wären aufwendig, da man immer dran denken muss, wenn man im entsprechenden Laden ist und sich mitunter auch gedrängt fühlt, wenn man entsprechende Punkte noch nicht gesammelt hat oder so. Auch das Onlineshopping wäre in gewisser Weise stressig, denn man müsste mitunter Größen ausmessen, die Auswahl wäre zu groß und es gäbe viel auszufüllen.

Ein Experte sprach von einem customer burnout. Könnt ihr diesen Gedankengang nachvollziehen? Findet ihr das Leben von Konsumenten auch immer stressiger oder denkt ihr, dass es vorher auch nicht besser gewesen ist? Welche Änderungen würdet ihr euch wünschen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Inwiefern denn ausmessen? Ich meine ich muss ja auch bei IKEA oder auch sonst bei allen Möbelläden selber ausmessen, auch wenn ich "offline einkaufe".Bei IKEA kann man sich auch relativ günstige den Aufbauservice bestellen, da spart man immer noch ne Menge. Das ist nur am Anfang stressig, wenn man wirklich genau nach Anleitung geht, dann ist es easy. :lol:

Klar, an die Kundenkarte denken muss man, aber bei einer Selbstbedienungskasse wird da sicher ein Hinweis angezeigt. Bei uns gibt es aber Handscanner, ich scanne das Produkt kurz durch, bevor ich es gleich in meine Einkaufstasche lege und dann muss ich nur noch das Gerät abgeben und bezahlen. Finde ich persönlich einfacher als zuerst in den Wagen laden, auspacken, wieder in den Wagen laden oder in die Tasche.

Beim Punkt Daten eingeben, das mag sein, jedoch spare ich mir auch die Anreise/Anfahrt, ich denke das hebt sich auf. Ich finde es eigentlich so gut wie es jetzt ist. Aber jeder sieht das wieder anders.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Die Frage ist doch wohl, ob du es "stressiger" findest dir dein Regal selber aus dem Lager zu holen und selber aufzubauen oder ob du es "stressiger" findest, wenn du das dreifache bezahlen musst.

Es ist ja nicht so als müsste man nun bei IKEA einkaufen. Es gibt genug andere Möbelgeschäfte, die liefern, die bauen auf und die kommen teilweise sogar zu dir nach Hause um dort auszumessen und dich vor Ort zu beraten. Den Aufpreis wollen aber vielen nicht bezahlen, weil Geiz ja geil ist in Deutschland.

Kundenkarten kann man einfach ablehnen, was ich oft genug tue und eine Selbstbedienungskasse nutzt man eigentlich um Zeit zu sparen. Ich habe noch kein Geschäft gesehen in dem es dazu keine Alternativen gibt.

Und was das auch so "stressige" einkaufen im Internet angeht - ich finde es wesentlich entspannter als in der Stadt erst mal nach einem Parkplatz zu suchen, dann in überfüllten Geschäften auf eine freie Umkleidekabine zu warten, etwas, das mir gefällt, nicht in meiner Größe zu finden, an der Kasse noch mal anzustehen und so weiter.

Sicher kann man als Experte aus allem Möglichen ein Problem machen und der Deutsche jammert ja eh gerne, da passt das "stressige" Einkaufen doch sehr gut zum Gejammer über Wetter, Verkehr, Gesundheit und andere Leute. Tatsache ist aber, dass der Konsum immer billiger wird und, dass die Konsumenten immer mehr konsumieren wollen. Da ist es doch klar, dass irgendwo gespart werden muss. Und wenn der Konsument das nicht wollte würde er die entsprechenden Angebote gar nicht wahrnehmen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Also ich habe noch nicht Customer Burnout gelesen, aber bereist vor Jahren eine Produktion gesehen, wo Firmen wie IKEA den Kunden auch teilweise als Mitarbeiter gesehen haben. Denn was der Kunde selbst macht, muss die Firma nicht tun. IKEA hat das perfektioniert, die lassen die Kunden schon immer für sich arbeiten und die finden das auch noch toll.

Mich hat das dann mal angeregt ein wenig nachzudenken und ich empfinde vieles heute stressiger als früher. Wenn ich mich dazu vielleicht nicht aus dem Haus bewegen muss. Ich muss aber ehrlich sagen, es war früher einfacher ein Überweisung eben schnell auszufüllen. Bis man den Rechner erst mal hochgefahren hat, hätte man drei Stück geschrieben. Früher ging man zur Bank und hat ein Konto eröffnet. Heute druckt man aus, füllt aus, geht zu Post, identifiziert sich, und kriegt dann von der neuen Bank gefühlte zwanzig Briefe mit irgendwelchen Informationen.

Ich kann zwar mitten in der Nacht einen Paketaufkleber ausdrucken, aber dafür suche ich dann eine Shop, der auch Parkplätze in der Nähe hat, der gerade offen ist, wenn ich unterwegs bin und der dann auch bitte seine Minijobber angelernt hat, wie sie Pakete annehmen und einbuchen.

Das allerletzte sind im Übrigen Pfandautomaten. Ich habe mir einen Getränkeshop gesucht, der keinen hat.

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^