Haben Treueaktionen wirklich noch etwas mit Treue zu tun
Immer mehr Geschäfte bieten Treueaktionen an, aber hat das wirklich noch etwas mit Treue tun, wenn man trotz der vielen gesammelten Punkte noch sehr hohe Zuzahlungen hat? Ich kann mich noch daran erinnern, dass es am Anfang wirklich so war, dass man die komplette Prämie zusammen sammeln konnte (man konnte aber auch eine Zuzahlung leisten, wenn man nicht genügend Punkte hatte).
Heute ist das gar nicht mehr möglich nur zu sammeln. Meistens braucht man 40-60 Treuepunkte (man bekommt immer für 5€ einen Punkt) und dann soll man noch so viel Geld dazu bezahlen? Die meisten Sachen kann man für den gleichen Preis auch so bekommen (man muss halt nur nach Angeboten Ausschau halten). Ärgert ihr euch darüber auch?
Wer wirklich eine Belohnung oder einen handfesten Mehrwert dafür erwartet, dass er einer Ladenkette über Jahre hinweg "treu" geblieben ist, hat in meinen Augen eine etwas alternative Vorstellung von der Bedeutung des Begriffs "Treueaktion".
Es geht hier nicht darum, den Kunden einen spürbaren Bonus zu bieten, sondern einfach nur darum, dass möglichst viele Leute möglichst konstant möglichst viel Kohle in dem Laden lassen. Dafür muss natürlich die richtige Balance gefunden werden, damit der Anreiz für die Kunden erhalten bleibt, ohne dass der Aufwand für das Unternehmen für die Verwaltung und Zuteilung der Prämien zu groß wird.
Letzten Endes handelt es sich in meinen Augen um ein rein psychologisches Phänomen. Ich halte es für vergleichbar mit den diversen Sticker- oder Spielzeug-Aktionen bekannter Supermärkte, bei denen zu meinem Erstaunen selbst erwachsene Menschen für sich selbst das Sammeln anfangen und sich so bereitwillig enger an eine bestimmte Ladenkette binden lassen
Solange die Kunden zumindest den Eindruck haben, dass sich ihre "Treue" lohnt, kann das Unternehmen auch mit Zuzahlungen und sonstigen Einschränkungen arbeiten. Und manchmal "kippt" die Kalkulation eben, wenn die Kunden nicht einmal mehr das Gefühl haben, belohnt und gewertschätzt zu werden. Ich selber mache bei Treueaktionen sowieso nie mit, da ich den Krempel, der mir da als "Prämie" nachgeworfen wird, in der Regel gar nicht gebrauchen kann. Außerdem fühle ich mich nicht gerne manipuliert.
Wenn man sich durchrechnet, wie viel Geld man an der Kasse lassen muss, um die nötigen Punkte zu bekommen, dann ist das keine Treueaktion, sondern eben eine Strategie. Und die sieht so aus, dass man dem Kunden suggeriert, dass man etwas geschenkt bekommt. Selbst wenn man wirklich regelmäßig in einem Supermarkt einkauft, lohnt es sich am Ende nicht. Nicht mal dann, wenn man das gewünschte Produkt direkt kauft anstatt die Punkte zu sammeln.
Einfaches Beispiel sind die Knufflinge, die Penny ja im Sommer hatte. Der Vater meiner Kinder, seine Mutter und zumindest ein Arbeitskollege sammeln da Punkte, damit zwei solcher Tierchen eingetauscht werden können. Dafür musste man insgesamt 150 Punkte sammeln. Selbst wenn man pro Euro einen Punkt bekommen würde, müsste man ja 150 Euro ausgeben. Penny selbst hat die Tiere auch so zum Kauf angeboten. Den genauen Preis weiß ich da gar nicht mehr, aber es dürften so um die 15 Euro gewesen sein. Mit wenig Geduld hat man sie für 10 Euro inklusive Versand bei Ebay ersteigern können.
Daran sieht man aber schon, dass eben das investierte Geld schon enorm ist, um ein Produkt zu bekommen, was man bei normalen Sonderaktionen der entsprechenden Fachgeschäfte wesentlich günstiger bekommen kann. Aber soweit denken eben viele Kunden nicht und sammeln fleißig die Punkte ohne groß über die tatsächlichen Kosten nachzudenken.
Wenn man mal bedenkt, dass man öfter mal mehr Punkte bekommt geht es schon, aber es ist schon ganz schön albern wirklich etwas Gutes oder eine Ersparnis zu erwarten bei solchen Aktionen. Immerhin muss man wirklich oft einkaufen gehen und auch jede Menge Geld ausgeben und das im besten Fall für einen kleinen Rabatt, das ist schon lächerlich, aber es gibt ja genügend Leute, die das machen. Wirklich nett wären Gegenstände, die man sich von den Punkten schenken lassen kann. Alles andere hat für mich nichts mit Belohnen des Kunden zu tun.
Mit Treue haben diese Aktionen wenig zu tun. Aber das Kind muss einen Namen haben. Bei Edeka bietet mir die Kassiererin die Marken schon gar nicht mehr an, weil ich immer ablehne. Beim Kaufpark kennen sie mich nicht so genau. Wenn ich die Marken bekomme, frage ich immer den Käufer hinter mir, ob er sammelt und gebe sie weiter, ansonsten lege ich sie so hin, dass sich die jemand mitnehmen kann.
Erstens brauche ich nicht solchen Kram und habe selbst genug und zweitens sind die Sachen auch nicht so schön und preiswert schon mal gar nicht. Da verzichte ich gerne drauf.
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