Durch Schreiben seinen Lebensunterhalt bestreiten?

vom 12.03.2014, 00:10 Uhr

So wie du dir das Leben eines Autors vorstellst, bist du vermutlich weit ab von der Realität. Auch wenn jeder Autor anders arbeitet. Es gibt da Leute, die wirklich täglich ab einer bestimmten Zeit schreiben und das über Stunden. Auch die Recherche gestalten verschiedene Autoren sehr unterschiedlich. Kommt eben auch darauf an welches Genre man bedient. Ich selbst habe aktuell bei einem Kurzroman einen richtig guten Lauf und bin erstaunt, wie gut er sich nach einer Werbeaktion verkauft.

Aber um davon allein leben zu können müsste ich da mehrere hundert Verkäufe im Monat haben. Allerdings habe ich als so genannter Selfpublisher den Vorteil, dass ich die Tantiemen mit keinem Verlag, Agent oder sonst wem mehr teilen muss. Sie gehören mir und ich kann damit zumindest einen Teil meiner monatlichen Kosten abdecken. Ohne andere Einkünfte würde ich als Autorin eher das Klischee des verarmten Schreiberlings bedienen.

Wenn du also wirklich schreiben willst, dann schreibe deine Bücher. Aber nutze die Möglichkeit das als nebenberufliche Beschäftigung zu beginnen. Und erwarte vor allem nicht den Durchbruch von heute auf morgen. Das kann nämlich auch nie eintreten und dann ist man um so enttäuschter. Aber einen Verlag muss man heute nicht mehr haben, da es genug Möglichkeiten gibt, wo man als Autor selbst veröffentlichen kann und damit auch wesentlich mehr Entscheidungsfreiheit besitzt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich erwarte nicht das alles so klappt wie man es sich vorstellt. Nur wenn mich dieser Wunsch wieder richtig packt dann verliere ich mich schnell in Euphorie und möchte am Liebsten alles sofort. Hier und jetzt. Aber ich weiß auch das dies nicht möglich ist. Ich bin einfach auf der Suche nach einem Anfang und möchte mich umhören. Mich informieren. Irgendwas in Gang bringen.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Dann fange doch einfach mal mit dem wichtigsten Punkt an. Das Schreiben steht nämlich an erster Stelle. Und wenn es dem Ende zugeht, kann man sich über den Rest informieren, da sich da öfter mal was ändert oder eben Neuigkeiten vorhanden sind. Da wäre es recht sinnfrei, wenn man erst die Informationen sammelt, die dann ein Jahr später so nicht mehr stimmen.

Übrigens so als Tipp am Rande. Ich selbst habe Anfang diesen Jahres ein Buch vor der Veröffentlichung bekommen. Meine Rezension kam dann recht Zeitnah zum Erscheinen des Buches. Da ich für solche Artikel einen eigenen Blog habe, war es eine Gewinnsituation für beide Seiten. Der Autor hat sich im Vorfeld Leser gesucht, die auch Interesse am Thema haben. Die Rezensionen brachten ihm Werbung und er selbst setzte die Links zu den Kritiken auf die Webseite zum Buch, so dass man als Verfasser der Buchbesprechung auch Leser erhielt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Mein Freund hat auch einen Lebenstraum. Wie bei dir ist es das Schreiben. Er schreibt nun mehr als 8 Jahre an seinen Buch. Er hofft natürlich auch, dass er es irgendwann veröffentlichen kann. Er träumt davon, dann nicht mehr arbeiten zu gehen und als Hausmann die Kinder groß zu ziehen. Nebenbei wäre dann ja auch immer Zeit zum Schreiben. Ich kann ihn natürlich nicht von seinen Traum abhalten. Unterstützung und etwas Zuspruch braucht er natürlich. Aber es gibt keinen Weg, wo man da anfangen sollte. Er geht noch arbeiten und bei Zeit übt er sein Hobby aus, welches er verwirklichen würde, sodass es ein Hauptjob wird.

Ich kann dich damit nur weiter ermutigen. Lass dich von anderen nicht abbringen! Und selbst, wenn es nicht in diesem Leben klappen sollte, hat es doch was gutes. Du gehst einem Hobby nach, welches dir sehr viel Freude bereitet und die Welt steht dir offen, sofern du gut bist. Versuch dein Glück! Und wenn es noch ein wenig an Erfahrung mangelt, musst du halt schreiben, schreiben, schreiben... , um besser zu werden.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dankeschön, ein wundervoll motivierender Beitrag. Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben. Und selbst wenn das alles nicht so klappt wie ich es mir vorstelle. Vielleicht öffnen sich ja auf dem Weg dahin andere Türen von denen ich bisher noch nichts wusste.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe den gleichen Traum wie du, durch Schreiben meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Es macht so viel Spaß, ich liebe Sprache und was man damit alles machen kann. Das hat bei mir auch schon recht früh angefangen, seit ich mit 5 Jahren lesen und schreiben konnte habe ich Tagebuch geschrieben und auch so immer mal wieder Texte verfasst. Jetzt studiere ich zwei Fächer, die mir bei der Verwirklichung meines Traums hoffentlich helfen werden!

Dabei möchte ich gar nicht unbedingt nur Bücher schreiben, sondern sehr gerne Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, Artikel, die Menschen informieren und weiter helfen. Vielleicht auch Artikel, mit denen ich Andere für bestimmte Dinge begeistern kann, wieder mehr junge Leute zum Lesen bringen etc.

Die Tipps hier im Thread helfen da auf jeden Fall weiter und es ist sehr interessant, Erfahrungen von Menschen zu lesen, die es schon geschafft haben, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

» lina-sunshine » Beiträge: 161 » Talkpoints: 11,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich lebe ebenfalls vom Schreiben, allerdings habe ich weder mein Hobby zum Beruf gemacht, noch wünsche ich ein Buch zu veröffentlichen. Ich habe einfach einen Job gesucht, der zu meinem Leben passt. Der genug Geld einbringt und der mir gleichzeitig genügend Freiheit und Freizeit lässt.

In diesem Bereich als Texter ist der Einstieg ziemlich leicht, allerdings ist die Konkurrenz riesig und es ist schwer, akzeptable Preise durchzusetzen. In Textbörsen machen die Aufträge relativ wenig Spaß und die Preise sind mies. Das bringt einen Zuverdienst, den Lebensunterhalt bestreiten funktioniert schwerlich. Auftragsbörsen sind ebenfalls ein harter Markt, genügend Menschen bieten Texte für weniger als einen Cent pro Wort an. Wenn ich dort versuche mit meinem Preis pro Wort/pro Normseite/pro Stunde einen Auftrag zu ergattern, dann bin ich die vierte, fünfte oder sechste Wahl. Manchmal bekomme ich Monate später eine Anfrage, weil der Auftraggeber mit den Anbietern vorher nicht zufrieden war.

Andersherum erhalte ich die meisten Aufträge von Neukunden über Empfehlungen. Das hat Charme, denn ich investiere kaum in aktive Akquise und muss keine Preise verhandeln. Schließlich wissen die potenziellen Kunden, was sie erwartet. Preis und Leistung sind vorher bekannt.

Nach den ersten Aufbaujahren kann ich von dieser Arbeit bequem leben. Ich teile meine Zeit frei ein und suche mir Aufträge aus. Aber ich habe trotzdem Kernzeiten als feste Bürozeiten. Ich mache immer wieder kurzfristige Lieferungen möglich und übernehme für treue Kunden auch Aufträge, die ich definitiv nicht bearbeiten möchte.

Ich habe das Glück, dass genau meine stärksten Themenbereiche sehr gefragt aber selten bedient sind. Ich habe sozusagen meine Marktnische gefunden. Dort ist die Vergütung relativ hoch und die Mitbewerber sind eher dünn gesät. Dazu schreibe ich nicht nur, sondern biete auch Korrektorat, Lektorat sowie Fachlekorat an. Mir bringt das Abwechslung, den Kunden bringt es verschiedene Leistungen bei einem Ansprechpartner.

Als Job ist es vollkommen ok. Durch die Künstlersozialkasse bin ich trotz freiberuflicher Tätigkeit sehr günstig versichert. Aber es erfordert Selbstdisziplin, jeden Tag sein Pensum zu bearbeiten und nicht die Sonne zu genießen. Jetzt gerade sollte ich nicht hier tippen, sondern einen Newsletter für ein Unternehmen erstellen. Der Auftrag kam kurz vor dem Wochenende, am Montag soll das Geschreibsel schon unter das Volk gehen. :roll:

» cooper75 » Beiträge: 13444 » Talkpoints: 523,22 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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