Durch Schreiben seinen Lebensunterhalt bestreiten?

vom 12.03.2014, 00:10 Uhr

Ich habe einen geheimen Wunschtraum. Dieser existiert seitdem ich denken kann. Wann immer sich dieser Gedanke wieder in den Vordergrund drängt ergreift er regelrecht Besitz von meinem Körper. So wie jetzt, genau in diesem Moment. Adrenalin durchströmt mich. Ich bin aufgeregt. Mir ist ein klein wenig schwindelig. Meine Atmung geht schneller. Mein Körper wird klamm.

Ich träume davon eines Tages meinen Lebensunterhalt durchs Schreiben bestreiten zu können. Gedanken darüber das ich nicht gut genug bin sind natürlich auch vorhanden. Aber man kann ja besser werden falls nötig. Immerhin handelt es sich dabei um eine Leidenschaft, meine Leidenschaft. Was könnte es Besseres geben als damit sein Geld zu verdienen? Nur wie oder wo soll man anfangen. Gibt es vielleicht jemanden unter euch der mir da einen Rat geben könnte?

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es ja prinzipiell toll, wenn jemand derart brennt sich zu verwirklichen. Wichtig zu erfahren wäre ja, was du jetzt konkret unter "Schreiben" verstehst. Möchtest du denn ein Buch schreiben oder würdest du eher gern Fachartikel für einen Verlag schreiben? Darüber müsstest du dir erstmal im Klaren sein und mit diesem von dir zitierten Elan und Leidenschaft ist da sicherlich einiges machbar.

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde gerne Bücher schreiben. Ich möchte Tage und Nächte vor dem Rechner sitzen und schreiben. Nur für mich. Schreibblockaden bekommen und unruhig durch die Wohnung laufen. Eine nach der anderen rauchen und sich dafür verfluchen. Daran verzweifeln und schlafen gehen. Hochschrecken weil ich einen spontanen Einfall habe und mich gleich ransetzen weil es mich einfach nicht loslässt. Ich möchte meinen Tag frei planen können. Keine festen Arbeitszeiten. Mich mit Notebook in den Wald setzen und schreiben. Oder wo auch immer es mich gerade hinzieht. Recherchieren und dabei soviel Neues erfahren und erleben.

In meiner Traumvorstellung schaffe ich es mir dadurch genug Geld zu verdienen das ich nicht anderweitig arbeiten muss. Ich will ja nicht in Reichtum leben. Es soll einfach nur reichen.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn du so eine Leidenschaft hast, würde ich auf jeden Fall nie aufhören. Im Gegenteil, schreib weiter. Da ich es selber leider nicht kann, finde ich es äußerst bewundernswert, wenn man so ein Durchhaltevermögen hat und die Sache auch zum Ende bringt.

Ich weiß zwar nicht, wo es am besten gewesen wäre, um zu anfangen, jedoch glaub ich, dass man mit Google bestimmt irgendwelchen Verlag finden kann, der dein Buch eventuell veröffentlichen könnte. Als nächste Möglichkeit fällt mir Amazon ein. Falls ich mich nicht täusche, habe ich dort bei meinem letzten Besuch eine Anzeige gesehen, die dafür geworben hat, dass man in Amazon direkt das eigene Buch veröffentlichen kann.

Weitere Informationen weiß ich zwar nicht, jedoch könntest du dich dort erkundigen, da ich die Idee echt super finde. Ich sehe darin eine potenzielle Chance, eines Tages dein Lebensunterhalt mit dem Schreiben zu verdienen.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich verdiene auch mit dem Schreiben mein Geld, jedoch schreibe ich keine Bücher höchstens mal das eine oder andere E-Book, wenn ich einen entsprechenden Auftrag eines Kunden bekomme. Ich bin freiberufliche Texterin und sorge quasi dafür, dass es im Internet immer genug zum Lesen gibt. Nachrichten, Pressemitteilungen, Ratgeber zu verschiedenen Themen, auch mal Produktbeschreibungen für Onlineshops oder Beschreibungen von Hotels und Ferienorten.

So ein Job hat viele Vorteile. Man kann sich seine Zeit frei einteilen und arbeitet von zu Hause aus, was gerade für Mütter oder Haustierhalter angenehm ist. Man muss sich nicht mit nervigen Kollegen oder Vorgesetzten herumschlagen und kommuniziert ausschließlich per Mail oder Telefon mit den Kunden. Und der Verdienst ist durchaus okay.

Doch es gibt auch jede Menge Nachteile. Zum einen wird ein Schreib-Job von den lieben Mitmenschen nie als Arbeit angesehen, sondern im besten Fall belächelt. Anerkennung von Außenstehenden gibt es also kaum, es sei denn, Dir gelingt ein echter Bestseller.

Geregelte Arbeitszeiten gibt es nicht und somit auch keine freien Tage. Ich schreibe an sieben Tagen in der Woche, was durchaus zu Lasten der Familie gehen kann. Zwar arbeite ich nicht rund um die Uhr, sondern teile mir die Arbeit zwischen 6.00 Uhr morgens und 21.00 Uhr abends ein, dennoch kann ich natürlich nicht mitten in einem Text aufhören. Ich bekomme ja von meinen Kunden eine Frist gesetzt, bis wann ein Auftrag fertig zu sein hat. Und auch als Schriftstellerin wirst Du von Deinem Verlag eine solche Frist bekommen. Das kann Dich ganz schön unter Druck setzen.

Du brauchst also jede Menge Disziplin und Durchhaltevermögen. Die Schreibblockaden machen zudem schrecklich nervös. Ich schnappe mir dann meist meinen Hund und renne erst einmal eine halbe Stunde durch den Wald. Außerdem neige ich dazu, beim Nachdenken am Schreibtisch viel zu viel zu naschen, was nicht gerade der Figur förderlich ist. :lol:

Trotzdem liebe ich meinen Job. Bringst Du die entsprechenden Eigenschaften mit, spricht nichts dagegen, den Lebensunterhalt als Autor zu verdienen. Meine Tochter hat letztes Jahr mal einen eigenen Roman bei einem Verlag eingereicht. Er wurde sogar für gut befunden, jedoch hätte sie erst einmal 8000 Euro in das Verlegen stecken sollen. Sie hat dankend abgelehnt.

Das Schwierigste wird es also vermutlich sein, einen Verlag zu finden, der Dein Manuskript ohne Vorkasse veröffentlicht. Oder Du bringst erst einmal ein E-Book heraus, was bei verschiedenen Anbietern kostenlos geschehen kann. Dann siehst Du, wie die Sache läuft, und kannst entscheiden, ob Du weiter machst oder nicht.

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» Mamma Leone » Beiträge: 137 » Talkpoints: 7,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mamma Leone hat geschrieben:Trotzdem liebe ich meinen Job. Bringst Du die entsprechenden Eigenschaften mit, spricht nichts dagegen, den Lebensunterhalt als Autor zu verdienen. Meine Tochter hat letztes Jahr mal einen eigenen Roman bei einem Verlag eingereicht. Er wurde sogar für gut befunden, jedoch hätte sie erst einmal 8000 Euro in das Verlegen stecken sollen. Sie hat dankend abgelehnt .

Da ist deine Tochter aber an keinen seriösen Verlag geraten, oder? Denn ich dachte, dass die seriösen Verlage kein Geld von einem verlangen! So kenne ich das jedenfalls von einer Bekannten, die selber Bücher schreibt. Ich selber bin auch gerade dabei etwas zu schreiben, aber das ist eher hobbymäßig zu sehen und wird sich auf jeden Fall ziemlich hinziehen, weil ich nebenbei noch einen anderen Job habe und auch in meiner Freizeit ziemlich eingespannt bin, weshalb ich nur wenig zum Schreiben komme.

Aber einmal davon abgesehen ist der Beruf als Schriftsteller wohl wirklich nur denjenigen anzuraten, die darin auch ihre Berufung sehen, so wie es bei dir der Fall zu sein scheint, denn das riesengroße Geld kann man vermutlich wirklich nur verdienen, wenn man einen Bestseller nach dem anderen schreibt und dadurch auch berühmt wird. Ansonsten ist das Schreiben von Büchern wohl eher als Nebenverdienst zu sehen, womit man zwar vielleicht sein täglich Brot verdienen kann, aber eben keine Riesensprünge machen kann.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Maddie: Für mich hört es sich nicht so an, als ob du schreiben möchtest, weil du für ein Thema brennst und das auf Papier bringen möchtest, sondern weil du eine Vorstellung von Drumherum eines Schriftstellers hast, vielleicht aus Filmen? Du möchtest rauchend und verzweifelt durch deine Wohnung laufen - in meinen Augen nicht die richtige Motivation. Außerdem denkst du schon ans Geld - auch keine gute Voraussetzung, weil die Kreativität darunter leidet.

Wenn du wirklich ernsthaft schreiben möchtest, hast du es doch bestimmt schon einmal versucht. Diese Texte würde ich Freunden zu lesen geben und mir deren Kritik anhören. Vielleicht ist ein Schreibseminar auch ganz sinnvoll, die gibt es mittlerweile manchmal auch von den Volkshochschulen. Zum Schreiben gehört nicht nur Inhalt - ich bezweifle ja nicht, dass du etwas zu sagen hast -, sondern auch Technik. Außer Ausdruckskraft gehört auch eine richtige Kommasetzung dazu.

Ich schreibe manchmal Texte für Onlineshops, Kritiken und ähnliches für das Crowdunternehmen GMS. Vielleicht könntest du das auch einmal versuchen. Du bekommst allerdings heftigst eins auf die Finger, wenn du die geringsten Fehler machst. Als Anfangsübung ist das vielleicht ganz gut. Als intensiver Schreiber kann man davon durchaus leben, wenn man keine großen materiellen Ansprüche hat. Auch bei dieser Tätigkeit hat man manchmal Schreibblockaden. Die lassen sich aber eher schlecht überwinden, wenn man verzweifelt durchs Zimmer läuft, sondern eher durch Spazierengehen an der frischen Luft oder einfach einmal eine längere Pause. Oder durch entspanntes Schreiben in einem anspruchslosen Forum.

Ich glaube, dass alle großen Schriftsteller schon in ihrer Kindheit gerne geschrieben haben. Warst du gut in Deutsch? Hast du gerne Aufsätze geschrieben? Schreibst du Tagebuch? Wenn das alles zutrifft, hindert dich nichts daran, einfach mal loszulegen und ein E-Book zu veröffentlichen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin nebenberuflich auch als freier Autor tätig und verdiene, je nach Auftragslage, mal etwas mehr oder halt etwas weniger. Grob über den Daumen gepeilt würde es, wenn ich als Vollzeit-Autor arbeiten würde, ausreichen. Da mir Geld sehr wichtig ist, bzw. Reisen und ein gewisser Lebensstandard, könnte ich mir das Arbeiten als Vollzeit-Autor niemals vorstellen.

Ich schreibe auch wirklich sehr gerne. In meiner jungen Kindheit fing es schon mit Kurzgeschichten und Gedichten an. Vor fünf Jahren habe ich sogar mein erstes Buch geschrieben. In meiner Schulzeit habe ich regelmäßig mit großer Begeisterung Aufsätze und Vorträge geschrieben. Wenn ich wüsste, dass ich mit dem Schreiben ordentliches Geld verdienen würde, so dass mein derzeitiger Lebensstandard nicht darunter leiden würde, dann würde ich auch nur noch als freiberuflicher Autor tätig sein. Jedoch ist es in meinen Augen einfach die falsche Motivation und auch das falsche Motiv des Geldes wegen mit dem Schreiben so richtig loszulegen.

Aus Deinem Text heraus scheint es, als wäre Deine Leidenschaft für das Schreiben enorm groß und die entsprechende Langzeitmotivation scheint bei Dir auch gegeben zu sein. Wenn Du alleine bei den Gedanken an das Schreiben solche Gefühlsausbrüche bekommst, dann solltest Du mit dem Schreiben definitiv niemals aufhören und weiter am Ball bleiben. Ich würde Dir auch nahe legen erst einmal klein anzufangen. Direkt zu irgendeinem Verlag zu rennen halte ich persönlich für unklug, egal ob Du schon ein Buch geschrieben hast oder nicht. Ich würde, wie bereits oben schon erwähnt, auch erst ein paar E-Book's veröffentlichen. Wenn Du dann irgendwann zu einem Verlag gehst hast Du immerhin schon ein paar "Projekte" vorzuweisen.

Ansonsten könntest Du, so wie ich, als Online-Autor für verschiedene Internetseiten tätig werden. Natürlich würdest Du erst einmal klein anfangen, wenn Du aber erst einmal ein paar Kunden hast, dann läuft der Rest von alleine. Ich beispielsweise schreibe überwiegend Produktbeschreibungen- und bewertungen sowie Artikel rund um den Gaming-Bereich. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück bei der Verwirklichung Deines Traumes. Wenn Du fleißig bist und motiviert bleibst dann wird Deinem Ziel sicher nichts im Weg stehen.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich stelle es mir ziemlich schwierig vor heute noch mit einem Buch die Welt so zu begeistern, dass man davon seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Das Interesse und die Begeisterung am Schreiben liest man aus deinen Beiträgen heraus, aber das reicht vielleicht nicht.

An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall erst mal mit E Books starten. Das ist erst mal kostengünstig für dich und du kannst dir erst mal einen Namen machen. Ansonsten braucht man ja auch Startkapital, wenn man von heute auf morgen mit seinem normalen Job aufhören will und schreiben will. Deswegen kannst du dir auch Sponsoren suchen oder du müsstest einen Kredit aufnehmen. Leichter wäre es aber, einen Job zu haben und erst mal nebenbei zu schreiben.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Nettie Ja mit der Kommasetzung hab ich leider wirklich so meine Probleme. Aber auch das kann ich mir ja wieder aneignen. Ich habe früh angefangen Tagebuch zu schreiben. Mit 7 glaub ich. Ich war auch in der Schule in Deutsch sehr gut und habe dort mit Begeisterung Aufsätze geschrieben. Später habe ich dann mit Prosa und Kurzgeschichten begonnen. Ich habe oben 2 Kartons mit vollgeschriebenen Zetteln und dutzende kleine Hefte. Oder ich habe Communitys und deren Tagebuchfunktion genutzt um Texte zu verfassen. Einfach um mir selbst Luft zu machen.

Das Schreiben war immer eine Art Zuflucht für mich. Ich würde es als Hobby und Leidenschaft beschreiben. Seit ich Zuhause weg und mit meinem Freund zusammengezogen bin ist das alles leider ein wenig abhanden gekommen. Ich hatte weniger Zeit weil ich mein Leben erst mal neu organisieren musste mit Arbeit, Haus und Garten. Und natürlich musste man sich auch mit dem Partner hier zurechtfinden und seine kleinen Kämpfe ausfechten. Aber jetzt möchte ich mich wieder mehr auf mich selbst konzentrieren und auf das was mich mal ausgemacht hat, und das Schreiben war immer ein großer Teil davon.

Die Tatsache das ich jetzt schon ans Geld denke liegt daran das ich da einfach realistisch bleiben möchte. Ich habe mich letzte Nacht viel im Internet informiert und habe dort wiedereinmal gesehen wie schwer es ist. Wenn man nicht in eine Literaturagentur investiert oder es zumindest von einem Lektor in die richtige Form bringen lässt ist es wahnsinnig schwer ein perfektes Ergebnis allein hinzubekommen. Was die Rechtschreibung angeht, die Form, die Logik, den Aufbau und so weiter. Das jedoch kostet wieder Geld. Ist es jedoch nicht perfekt wird es gleich abgelehnt.

Die großen Verlage nehmen dich wahrscheinlich eh nicht. Die haben ihre Hausautoren. Die wissen womit sie ihr Geld verdienen. Wenn du dein Buch in Eigenregie erstellst und es mit Hilfe von Books on Demand drucken lässt kann man das für wenig Geld hin bekommen. Ist aber immer noch eine schwere Arbeit weil du alles allein machen musst. Und wie soll jemand auf dich aufmerksam werden wenn kein Verlag Werbung für dich schaltet?
Die Agenturen oder Verlage welche Vorkasse fordern scheinen nach meinen Recherchen schwarze Schafe zu sein. Da muss man richtig aufpassen.

Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar für eure Beiträge und werde weiter dran bleiben. Die Idee für mein Buch nimmt immer konkretere Formen an und bis dahin werde ich brav weiter arbeiten gehen, mich an mein Buch setzen und im Internet nach Möglichkeiten suchen, so wie beispielsweise Anlupa es mir geraten hat. Oh, und natürlich weiter an meiner Technik und vor allem meiner Kommasetzung arbeiten.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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