Wer hat seinen Verpackungsmüll zurück ins Geschäft gebracht?

vom 04.10.2014, 20:53 Uhr

Ich habe vor kurzem eine Nachricht gelesen, dass sich ab Oktober nächstes Jahr für uns in Hinsicht Verpackungsmüll etwas ändern wird. Ab dann wird es keine Eigenrücknahme mehr in den Geschäften geben. Wer wie ich bisher nicht wusste, was das ist, mal kurz zur Erklärung:

Der Verpackungsmüll muss laut einem Gesetz vom Hersteller zurück genommen werden. Das kann entweder im Wege des gelben Sackes passieren, in den wir alle zu Hause unseren Verpackungsmüll schmeißen und der dann bei uns abgeholt wird. Oder es gibt die Eigenrücknahme. Das sind die Müllbehälter, die immer im Laden hinter der Kasse stehen und wo man seinen Müll dann gleich im Laden lassen sollte.

Nun habe ich in diesem Artikel gelesen, dass das Prinzip der Eigenrücknahme eigentlich nicht nur vorsah, dass man gleich nach dem Einkauf seinen Verpackungsmüll dort zurück ließ, sondern dass man dort etwa auch seine leere Konservendose, Shampooflasche oder Zahnpastatube wieder hin bringen sollte. Als ich das las, bin ich fast vor Lachen vom Stuhl gefallen, weil ich allein diese Vorstellung schon sehr lebensfremd finde.

Wer läuft denn bitte mit seinem Müllbeutel in den Laden, durchquert diesen mit dem vielleicht sogar stinkenden und tropfenden Beutel, und schmeißt nach der Durchquerung der Kassenzone seine Verpackungen in die dortigen Müllbehälter? Und vor allem muss man sich dabei vor Augen halten, dass jeder Laden auch nur die Produkte zurück nimmt, die man dort eingekauft hat. Ich müsste also etwa mit meiner leeren Suppendose zu Aldi laufen, mit meiner leeren Shampooflasche zu Rossmann und meinem leeren Kaffeebecher zu Penny.

Wer ist denn bitte auf so eine dämliche Idee gekommen? Das ist doch total lebensfremd! Ist es denn nicht genug gewesen, dass wir alle unseren Müll inzwischen für die verschiedenen Tonnen und Säcke sammeln? Sollten wir das wirklich auch noch für jeden Laden einzeln machen? Und dann haben einige Hersteller wirklich behauptet, dass wir das so gemacht hätten, weil nämlich die Eigenrücknahme für die Hersteller kostengünstiger ist als die Finanzierung des gelben Sackes, und sie sich vor den Zahlungen drücken wollten.

Nun frage ich mich, ob sich hier jemand findet, der tatsächlich seinen Verpackungsmüll in den Laden zurück gebracht hat? Ich gestehe, dass ich sogar direkt nach dem Einkaufen selten die Verpackung im Laden gelassen habe - aber zurück gebracht habe ich tatsächlich kein einziges Stück.

» SonjaB » Beiträge: 2706 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich versuche immer Verpackung im Geschäft zu lassen. Eben damit ich mir den Weg zur Mülltonne daheim ersparen kann. Bei vielen Sachen lohnt sich das auch. Tiefkühlpizza dürfte ein typisches Beispiel sein. Die Tiefkühlpizza ist in einer Plastikfolie eingeschweißt und da drum herum ist noch ein Pappkarton. Den entsorge ich oftmals im Geschäft direkt.

Meine Getränke packe ich meistens direkt beim Einkauf in meinen Rucksack. Da kann ich die Folie, in die Sixpacks eingeschweißt sind, auch gleich im Geschäft zurück lassen. Ab und an transportiere ich die Getränke auch im ganzen Sixpack und das merke ich deutlich an meinem gelben Sack, der dann wesentlich voller ist.

Verpackung wieder ins Geschäft tragen habe ich noch nie bewusst gemacht. Ein Grund ist sicherlich, dass ich den auch einfach daheim entsorgen kann, selbst wenn es in meinem Wohnhaus keine gelbe Tonne gibt und ich den gelben Müll zum Leerungstag in die gelbe Tonnen in der Nachbarschaft entsorge.

Ich habe allerdings schon Kunden gesehen, die ihre Verpackung zum Discounter zurück gebracht haben. Was mich im ersten Moment auch erstaunt hat und ich dann aber mal länger darüber nachgedacht habe. Und es gibt in meinen Augen durchaus sinnvolle Erklärungsmöglichkeiten, warum man als Kunde dein Verpackungsmüll wieder in das Geschäft zurück bringt.

Als Hauptgrund fiel mir ein, damit man weniger Müllgebühren bezahlen muss. Ich selbst hätte als Single, wenn ich radikal meinen Abfall trennen würde, pro Woche locker einen gelben Sack voll. Nun möchte nicht jeder eine gelbe Tonne, zum Beispiel weil man keinen Stellplatz dafür hat. Der Restmüll ist in meinem Wohnort aber extrem teuer. Da man mehr Restmüll hat, wenn man den Verpackungsabfall in der Restmülltonne entsorgen muss, schlägt sich das auch in den Müllgebühren nieder. Beziehungsweise bräuchte man eventuell eine Restmülltonne mehr, da man aber für die gelbe Tonne schon keinen Stellplatz mehr hat, wird sich auch kein Stellplatz für eine weitere Restmülltonne finden lassen.

Als weiter Grund ist mir eingefallen, dass manche Menschen sicherlich auch ihren Verpackungsabfall in die Geschäfte zurück bringen, damit den Geschäften und somit eventuell auch den Herstellern, bewusst wird, wie viel Verpackungsmaterial da über den Kassentisch wandert. Also ein wenig als dezenter Hinweis, dass es eventuell auch mit weniger Verpackungsabfall geht.

Den Restmüll nun in den Geschäften zu entsorgen, halte ich für teilweise nicht mal so schwierig. Ich selbst kaufe 95 Prozent meiner Hygieneartikel bei der Drogerie DM. Rossman und Konsorten sehen mich sehr selten. So wäre es kein Problem meine leeren Flaschen und Behälter wieder zu DM zu bringen. Meine sonstigen Einkäufe mach ich oft auch im selben Geschäft. Da ich dort regelmäßig hingehe, wäre es auch kein Problem, mein Verpackungsmaterial wieder mit zu nehmen. Mit Leergut macht man das ja auch.

Der Hygieneaspekt ist da für mich eher zweitrangig. Dadurch das ich meinen gelben Müll so oder so nur alle zwei Wochen los werde, wandern alle Verpackungen die anfangen könnten zu stinken oder auszulaufen, gleich im Restmüll, der mehrfach die Woche von mir zur Restmülltonne gebracht wird.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe davon auch noch nichts gehört. Ich habe es bisher auch nicht getan. Bisher habe ich allerdings, wenn ich einkaufen war, die Verpackung in dem selben Laden entfernt. Zum Beispiel habe ich die Verpackung von Müsli oder Cornflakes entfernt, um auch etwas Platz in meinen Taschen einzusparen.

Meinen Müll würde ich nicht in das Geschäft zurück bringen, weil mir die Anordnung zur Entsorgung komisch vorkommt. Ich bräuchte dann ja schon zwei Körbe. Ich würde nämlich nicht nur mit einer Shampooflasche, die leer ist, in das Geschäft gehen, um es zu entsorgen. Ich würde schon Müll sammeln, wie ich es auch so tue.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dadurch Müllgebühren spart. Ich wohne zur Miete und muss so oder so die Müllgebühren bezahlen. Dabei ist es egal, ob ich im Monat zwei oder fünf Müllsäcke entsorge. Somit würde es für mich gar kein Sinn machen. Für meine Oma dagegen wäre dies schon verständlicher. Sie wohnt in einem Haus und bezahlt eine Grundgebühr. Wenn sie nun mehr Tonnen nach draußen stellt, kostet es sie auch mehr.

Dagegen kann man den Müll auch anders entsorgen. Sei es nun durch das Verbrennen oder aber auch, indem man, wenn man spazieren geht, ein Teil seines Mülls in öffentliche Mülleimer wirft. Meine Oma ist es nämlich nicht zuzumuten, dass sie ihren Müll zurück bringt.

Hygienisch finde ich es auf keinen Fall. Ich würde mich dabei auch nicht wohl fühlen. Somit würde ich dies lassen. Ich habe auch heute davon das erste Mal gehört.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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