Frauen stöbern - Männer kaufen zielgerichtet?
Viele Frauen gehen häufig ziellos shoppen. Ich bin da wohl eher eine Ausnahme. Wenn ich einkaufen gehe - egal, ob Lebensmittel, Kleidung, Geschenke oder Elektrogeräte, kaufe ich sehr zielgerichtet und überlege mir schon vorher, was ich brauche oder möchte. Das scheint in den Augen vieler ein eher männliches Kaufverhalten zu sein.
Könnt ihr aus eurer Erfahrung bestätigen, dass Frauen eher stöbern und dadurch auch oft ungeplante Dinge entdecken und kaufen, aber Männer zielgerichteter suchen? Entspricht euer Einkaufsverhalten diesem Stereotyp?
Wenn ich einmal shoppen gehe, dann immer nur, weil ich wirklich etwas brauche. Zielloses shoppen einfach des Shoppens wegen betreibe ich eigentlich nicht. Natürlich findet man auch mal etwas, was man gar nicht gesucht hat oder nicht unbedingt brauchen würde, aber das finde ich nicht schlimm. Also ja, ich entdecke oft ungeplante Dinge, aber ich gehe eigentlich eher zielgerichtet einkaufen.
Mein Freund ist kein zielgerichteter Sucher, zumindest nicht wirklich. Klar, wenn er eine Hose kaufen will, dann sucht er auch nach einer oder guckt zumindest zielgerichtet danach, aber er lässt sich genauso schnell wie ich ablenken und geht dann manchmal mit einem Sweatshirt nach Hause statt mit einer Hose.
Ich finde, dass kommt auch immer auf die Tagesform oder Laune an, wie ich mich beim Shoppen verhalte. Und natürlich wie dringend ich ein Kleidungsstück benötige. Brauche ich wirklich unbedingt ein Kleid für den Ball am nächsten Wochenende, dann gehe ich auch so lange durch die Läden bis ich eines habe und dann lasse ich mich auch nicht ablenken.
Verallgemeinern kann man das sicherlich nicht. Ich denk, dass es auch genug Männer gibt, die auch stöbern können und die nicht zielgerichtet einkaufen gehen. Aber ich muss auch sagen, dass ich mehr männliche Exemplare kenne, die genau das eben nicht tun, sondern wirklich zielgerichtet einkaufen gehen. Die bleiben auf jeden Fall nicht stundenlang irgendwo stehen und gucken.
Ich schreibe mir allerdings auch immer einen Einkaufszettel. Klar kann man auch mal was mitnehmen, was da nicht drauf steht, aber das ist die Ausnahme. Ich mache mir immer schon daheim Gedanken, was ich alles brauche. Schon allein deswegen, weil ich sonst die Hälfte im Laden vergessen würde. Wo ich allerdings dann wieder stundenlang stöbern könnte, sind Möbel. Aber das macht man ja auch nicht so oft wie Lebensmittel kaufen.
Mich regt es auch immer auf, wenn jemand ewig beim Einkaufen braucht. So etwas strengt an und danach hat man dann schlechte Laune. Weil es viel Zeit gekostet hat und weil man nicht alles hat, was man eigentlich wollte. Die meisten Frauen kaufen aber wirklich so ein. Zumindest kenne ich da einige.
Ich passe auch nicht wirklich zu diesem Stereotyp. Wenn ich Lebensmittel kaufe und nicht nur ein paar wenige Sachen brauche schreibe ich immer einen Einkaufszettel. Ohne passiert es mir nämlich häufig, dass ich irgendwas ganz banales wie Zucker oder Backpulver vergesse. Die Sachen habe ich nämlich normalerweise zu Hause und muss sie nicht jedes Mal kaufen und ich habe sie deshalb überhaupt nicht auf dem Schirm, wenn sie denn mal alle sind. Ich sehe in Supermärkten auch nicht mehr Männer als Frauen mit Einkaufszetteln und die planlosen Modelle - also die Leute, die sich zwischen zwanzig Sorten Senf nicht entscheiden können und ewig auf das Regal starren oder schon in der Schlange an der Kasse stehen und dann umdrehen, weil sie etwas vergessen haben - sind sogar öfters männlich als weiblich.
Bei Kleidung habe ich auch sehr konkrete Vorstellungen. Ich weiß immer relativ genau was ich für eine Saison neues haben möchte und gehe nicht planlos in ein Geschäft. Damit habe ich früher schlechte Erfahrungen gemacht, weil ich dann halt öfters Dinge gekauft habe, die nicht zu meinen schon vorhandenen Sachen gepasst haben oder ich habe etwas gekauft, was ich so ähnlich schon hatte und eigentlich nicht noch mal gebraucht hätte. Natürlich schaue ich auch generell nach dem Angebot und kaufe durchaus auch mal was, das ich nicht auf meiner Liste hatte, aber Priorität haben eben die Sachen, die ich suche.
Und bei Elektronik und Haushaltsgeräten recherchiere ich eh vorher immer bevor ich mich für ein Gerät entscheide und das dann auch kaufe. Das war früher auch mal anders, ich habe dann zwar nicht spontan eine Waschmaschine gekauft, aber ich habe halt einfach eine gekauft, die günstig war und war damit dann nicht sonderlich zufrieden.
Also ich kann nun nicht von mir behaupten, dass mein Einkaufsverhalten zu dem Stereotyp gehört. Bei meinem Mann und mir ist es eigentlich direkt andersherum. Wenn mein Mann Lebensmittel einkaufen soll, dann weiß er schon, was wir brauchen, sodass ich davon ausgehe, dass er gezielt einkaufen geht. Meist ist es aber dann so, dass er viel mehr einkauft, als wir benötigen oder gebraucht hätten. Er nimmt beim Einkaufen dann noch das mit, was ihm gefällt oder, wovon er ausgeht, dass irgendwer es gebrauchen könnte. Ich bin dann eher so, wenn ich Lebensmittel einkaufe, was ich genau, was ich möchte und gehe gezielt einkaufen. Meist nehme ich dann keine anderen Dinge mit, die man vielleicht gebrauchten könnte oder eben auch gar nicht gebrauchen könnte. Sondern ich kaufe nur die Lebensmittel ein, die wir auch sicher benötigen.
Bei Kleidung und Schuhen und desgleichen, gehe ich auch mit einem Plan einkaufen. Also ich weiß vorher schon, was für Kleidung oder Schuhe wir benötigen oder die Kinder benötigen. Wenn ich alles habe, was wir benötigen oder die Kinder benötigen, nehme ich auch gerne mal etwas mit, was nun nicht auf dem Plan stand, ich aber das Kleidungsstück zum Beispiel ganz toll finde. Mein Mann ist dann eher so, dass er weiß, was er für Kleidung und Schuhe kaufen sollte, er dann aber meist schon viele anderen Sachen gekauft hat, zum Beispiel für die Kinder, die eigentlich nicht wirklich dringend benötigt werden. Und letztendlich bekommt er zwar viele Sachen, aber nicht all die Sachen, die auf dem Plan standen.
Und bei Elektroartikeln oder Haushaltsgeräten sind wir beide eigentlich gleich. Wir wissen, welches Gerät wir benötigen. Gehen dann meist auch zusammen los und schauen uns die Geräte an. Wenn wir zum Beispiel eine neue Waschmaschine benötigen, schauen wir uns auch nur nach den Waschmaschinen um. Es ist ja nun mal so, dass solche Anschaffungen ziemlich teuer sind und wirklich benötigt werden. Da kann man die Waschmaschine nicht einfach durch einen Kaffeevollautomaten austauschen nur, weil die einem besser gefällt. In der Hinsicht gehen wir beide sehr gezielt einkaufen.
Ich sehe mich irgendwo dazwischen. Kleidung kann ich gezielt irgendwo gar nicht kaufen. Wenn ich nämlich gezielt etwas suche, finde ich es garantiert nicht, vor allem nicht, wenn ich eine Hose suche, die lang genug ist. Ich schleiche aber auch gern durch die Geschäfte und stöbere herum. Mittlerweile werde ich auch besser im einfach hängen lassen.
Bei Geschenken und Elektronik bin ich da eher zielgerichtet. Gerade bei Elektronik habe ich mich meist schon eingelesen und bin informiert. Mitunter besuche ich die großen Märkte, um das Produkt live zu sehen und dort mal auf den Busch zu klopfen, was die Preise betrifft. Im Endeffekt kauf ich dann doch beim Händler meines Vertrauens, der kommt mir da preislich auch immer entgegen. Auch bei Haushaltsartikeln suche ich nicht lange herum, da habe ich keinen großen Spaß dran.
Richtig zum Kerl werde ich im Supermarkt, da bekomme ich den Tunnelblick, renne meine Regale ab und alles was mir im Weg steht und mich davon abhält den Ort des Grauens wieder zu verlassen, löst bei mir Stress aus. Diese psychologischen Konzepte, wonach der Kunde möglichst lang zum Einkaufen im Laden gehalten werden soll, vorgegebene Laufwege, das Zustellen von Abkürzungen, lösen bei mir nur Genervtheit aus. Letztens stand wieder in der Zeitung, dass Männer beim Einkaufen einen Blutdruck jenseits von Gut und Böse entwickeln, das kann ich genau an der Stelle nachvollziehen.
Sicherlich werden da wieder einige aufstöhnen und mit Beispielen kommen dass das bei ihnen ganz anders ist, aber ich denke auch dass die Masse der Männer beziehungsweise Frauen so einkauft wie du es in der Titelzeile benannt hast.
Die meisten Männer haben einfach keine Freude an ausgedehnten Shoppingtouren. Ich zum Beispiel verliere einfach sofort die Lust wenn ich mehr als drei Hosen anprobiert habe. Dann schaue ich mir auch nichts anderes mehr an. Am liebsten kaufe ich was ich schon einmal hatte oder was gerade in der Werbung angeboten wird. Wenn ich weiß dass es meinetwegen ein Hemd in der Werbung gibt welches ich gerne haben möchte dann nehme ich den Prospekt mit in den Laden, frage wo es hängt, probiere es an und wenn es passt dann nehme ich es mit. Wenn alles klappt bin ich nach 15 Minuten dort wieder raus. Ich würde einfach nicht auf die Idee kommen noch ewig nach Dingen zu stöbern die man vielleicht irgendwann einmal gebrauchen könnte.
Das rationelle Einkaufen spiegelt sich aber auch in der Sprache wieder. Ich habe noch niemals gehört dass ein Mann sagt dass er sich eine niedliche Jacke oder einen kuschelweichen Pullover zugelegt hat. Erst einmal ist das überhaupt kein Gesprächsthema und zum anderen gibt es dafür treffendere Adjektive wie zum Beispiel eine blaue Jacke. Das beschreibt den Gegenstand doch viel besser.
Ich denke, dass es tatsächlich so ist, dass die meisten Frauen einkaufen gehen, ohne so richtig einen Plan zu haben, was sie überhaupt kaufen wollen, während Männer immer zielgerichtet einkaufen gehen. Dabei ist es bei mir ebenfalls so und ich nehme mir auch gar nicht erst vor, nur etwas ganz Bestimmtes zu kaufen, wenn ich in ein Geschäft gehe, da ich dann ohnehin immer mit ganz vielen anderen Sachen rauskomme. Manchmal ist es dabei sogar so, dass ich ganz vergesse, was ich überhaupt kaufen wollte und dann nur ganz andere Sachen kaufe, die gar nicht auf meiner Liste standen.
Wenn ich in ein Geschäft gehe, dann kann ich mich nicht einfach nur nach dem Gegenstand umschauen, den ich brauche. Stattdessen ist es bei mir so, dass ich mich einfach umschauen muss. Wenn ich dann etwas Neues entdecke, was mich interessiert und was ich noch nicht kenne, dann kann ich es nicht einfach ignorieren. Ich muss es mir dann einfach anschauen und es mir dann eventuell auch kaufen. Dabei ist es ganz besonders schlimm bei Kosmetik und auch bei Kleidung. Immerhin fallen mir dann immer ganz viele Sachen ins Auge und in den meisten Fällen ist dann auch etwas dabei, was mir gefällt und was ich dann auch haben möchte.
Viele Männer lassen sich aber nicht so einfach von anderen Sachen ablenken, wenn sie in ein Geschäft gehen. Stattdessen schauen sie dann wirklich nur nach den Sachen, die sie brauchen und von daher lassen sie sich dann auch nicht dazu verleiten, irgendetwas anderes zu kaufen. Dabei denken sie wohl meistens auch gründlicher über ihre Einkäufe nach, so dass sie dann auch nicht gleich auf Anhieb so viel Geld ausgeben, wie Frauen. Dabei gibt es aber natürlich auch Ausnahmen.
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