Haben eure Tiere schon mal etwas giftiges gefressen?

vom 10.09.2013, 08:38 Uhr

Gestern ist es passiert, dass mein Kater ein Stück der Amaryllis gefressen hat. Sie stand Jahre lang am selben Platz und nie ist etwas passiert. Ich habe auch bei der Pflanze versäumt zu schauen, ob sie giftig ist. Bei allen anderen Pflanzen habe ich das immer gemacht. Jedenfalls habe ich meinen Kater dabei erwischt und konnte die Pflanze gleich wegräumen und in Sicherheit bringen. Er hatte nur ein kleines Stück gefressen, vielleicht 5 oder 10 Cent groß.

Ich habe dann gleich im Internet nachgeschaut und gelesen, dass Amaryllis für Hunde und Katzen giftig sind, es können Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Koliken auslösen und natürlich zum Tod führen. Ich habe dann gleich in der Tierklinik angerufen und die Nummer eines Giftnotdienstes bekommen. Dort konnte mir man dann nicht sagen, ob so ein kleines Stück schon etwas auslösen könnte und beschrieb mir ähnliche Fälle, wo ein Tier dann aber mehrere Blätter gefressen hatte. Ich sollte mich dann nochmal an meinen Haustierarzt wenden. Was ich dann auch getan habe. Die sagten mir dann, dass sie damit auch keine großen Erfahrungen haben und ich kommen sollte, damit mein Kater eine Spritze zum Erbrechen bekäme. Bis dahin zeigte er zum Glück keine Symptome einer Vergiftung.

Wir kamen auch gleich dran, als ich in der Tierklinik ankam. Die Tierärztin sagte, dass die Spritze eine Sedierung sei und er davon einmal brechen würde und dann den Tag über müde und schlapp sei und ich mich deswegen dann nicht sorgen sollte. Im Auto war er dann schon viel ruhiger, als auf der Hinfahrt und hat sich da auch zweimal übergeben. Zu Hause torkelte er dann durch die Gegend und ich habe ihn erst mal etwas sauber gemacht, weil er ja in seine Transportbox gebrochen hatte. Allerdings ist er dann richtig weggetreten, wie bei einer richtigen Narkose. Wenn er dann wach war, hat er sich übergeben. Insgesamt hat er sich 6 mal übergeben und war den ganzen Tag schlapp und sehr müde. Abends hat er dann mal gezeigt, dass er Hunger hat. Aber ich bin doch ständig gucken gegangen, ob er noch atmet.

Das Stückchen Pflanze ist beim ersten erbrechen zum Glück auch mit raus gekommen. Ich habe nun komplett alle Pflanzen weggeräumt und werde hier höchstens noch Katzengras aufstellen. So einen Schreck möchte ich nicht noch einmal erleben. Ist euch auch schon mal so etwas passiert? Hat euer Tier auch mal etwas giftiges gefressen? Oder bestand der Verdacht, dass es etwas giftiges gefressen hat? Was habt ihr in dem Fall gemacht? Ich hätte auch abwarten können, ob es Symptome gibt, aber das war mir doch zu riskant.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei mir hat noch kein Tier etwas gefressen, was giftig ist. Aber der Hund meiner Nachbarin und ich bin da doch sehr erstaunt, wie deine Tierärztin vorgegangen ist. Erstmal ist die Spritze, die zum Erbrechen führt niemals eine Sedierung. Es ist nicht mal eine Beruhigungsspritze. Dieses Mittel "räumt" den Magen auf. Ziemlich genau 5 Minuten nach der Spritze muss das Tier sich übergeben und das auch in der Regel nur einmal. Dann ist alles vorbei und das Tier ist wieder fit.

Ich hoffe, dass es deiner Katze mittlerweile wieder gut geht. Denn eine Narkose, wie es ja bei deiner Katze der Fall war oder auch nur eine Sedierung, geht ja unheimlich auf den Kreislauf und ich verstehe nicht, was die Tierärztin da gespritzt hat.

In der Regel gibt es auch Mittel, die eine Art Gegengift sind und das Gift im Körper neutralisieren. Wenn man aber zeitnah reagiert, dann kann so eine Spritze wirklich gut sein. Es sollte aber auf keinen Fall eine Sedierung sein. Diese Spritze für das Erbrechen wird auch häufig eingesetzt, wenn Tiere Fremdkörper verschlucken.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Genauso dachte ich auch, dass es ablaufen würden, Diamante. Ich habe mal gehört, dass die Tiere dann eine Spritze bekommen, dann nach ein paar Minuten erbrechen und eine Art Gegenspritze bekommen, damit der Brechreiz wieder aufhört. Daher war ich doch überrascht, als die Tierärztin sagte, dass es eine leichte Sedierung sei und das die meisten Katzen davon erbrechen müssen. Und ich dann auch wieder nach Hause geschickt wurde.

Ich habe mir den ganzen Tag doch Sorgen um meinen Kater gemacht und versucht, ihn warm zu halten. Katzen kühlen ja schnell durch Narkosen aus. Richtig erschrocken hatte ich mich, als er wie weggetreten war und auf nichts reagiert hat. Das werde ich das nächste Mal beim Tierarzt auch auf jeden Fall noch erwähnen. Dieses Mal war ich auch bei einer anderen Tierärztin, weil meine übliche Ärztin nicht da war.

Mein Kater frisst heute wieder und erbricht auch zum Glück nicht mehr. Aber er ist noch immer etwas ruhiger als normal und schläft viel. Er liegt auf seinem Lieblingsplatz oben auf dem Kühlschrank und schläft. Ich denke, dass wir das schlimmste überstanden haben. Ich habe mir dann gestern doppelte Vorwürfe gemacht, weil ich einmal wegen der Pflanze nicht geschaut hatte, ob sie giftig war und weil er von der Spritze so weggetreten war. Ich hatte ja nie damit gerechnet, weil die Tierärztin sagte, dass die Dosis gering war und sie sich nicht vorstellen könne, dass er dadurch sehr müde würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@Nelchen: Das war ein Lotteriespiel was diese Tierärztin gemacht hat. Sie hat auf "gut Glück" die Spritze gegeben, weil die meisten Tiere, die vor einer Narkose fressen auch davon erbrechen. Aber viele Tiere ersticken durch diese Sedierung auch an dem Erbrochenen. Deswegen sollen ja die Tiere, wie Hund und Katze nüchtern zu einer Sedierung kommen. Ich würde das nicht nur ansprechen, sondern würde da richtig Rabatz schlagen. Die Tierärztin hat mit dem Leben deines Tieres gespielt, weil sie keine Ahnung hatte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante, genau daran musste ich dann auch denken. Das eben Mensch und Tier nüchtern vor einer Narkose kommen müssen. Und ich dachte auch kurz daran, dass er ja ersticken könnte, wenn er während des Schlafs erbricht. Auch deswegen habe ich ihn nicht aus den Augen gelassen.

Ich habe mir auch schon gedacht, dass ich ihn hätte selbst zum erbrechen bringen sollen. Aber daran hab ich in der Situation gar nicht gedacht. Er schlingt sein Futter immer sehr und erbricht dann oft. Das hätte ich mir in dem Fall dann sicherlich zu Nutze machen können. Aber ich hatte da einfach nur Not, weil ich Angst hatte, dass er sich eben vergiftet haben könnte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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