Symptome und Behandlung von Katzenschnupfen

vom 08.09.2013, 13:06 Uhr

Unsere Nachbarin hat sich zwei kleine Katzen angeschafft, die sie aus einem Bauernhofwurf bekommen hat. Sie hat sie gestern abgeholt und hat heute festgestellt, dass beide Katzen die Nase ein wenig verklebt haben. Ansonsten wirken sie sehr munter. Sie hat nun Angst, dass es sich um Katzenschnupfen handelt, weil dieser ja doch fatal sein soll. Die Katzen sind ca. 12 Wochen alt. Sie haben bisher keine Impfung. Sie hat aber schon für Dienstag einen Termin bei der Tierklinik um sie chippen zu lassen und impfen zu lassen.

Welche Symptome sind typisch für einen Katzenschnupfen? Wie wird Katzenschnupfen in der Regel behandelt oder ist es immer ein Todesurteil für Katzen? Was kann meine Nachbarin für die beiden Kleinen tun, bevor sie zum Tierarzt geht?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als "Katzenschnupfen-Komplex" wird eine Vielzahl von Krankheiten bezeichnet, die die oberen und unteren Atemwege der Katze befallen. Beteiligt daran sind 4 verschiedene Erreger: Herpes- oder Caliciviren oder Mycoplasmen oder Bordetellen. Es kann ein Befall mit einem Erreger vorliegen oder mit Mehreren. Zusätzlich können sich durch die Schwächung des Immunsystems noch weitere Bakterien ansiedeln. Dadurch, dass so viele verschiedene Erreger, auch in Kombination an dem sogenannten Katzenschnupfen beteiligt sein können, ist auch die Palette an Symptomen weit gefächert. Am auffälligsten sind natürlich tränende/verklebte Augen, Niesen, Husten und/oder Atemgeräusche. Fatal ist er in dem Fall, weil man zwar gegen die beteiligten Bakterien Antibiotikum verschreiben kann, aber gegen die Viren nichts tun kann, außer das Immunsystem des betroffenen Tiers zu stärken und hoffen, dass die Krankheit von selbst vorbeigeht.

Ist das Tier einmal mit Calici oder Herpes angesteckt, trägt es diesen meist sein Leben lang in sich. Ein erneuter Ausbruch ist da sehr wahrscheinlich. Aufgrund der Erkrankung können, wenn es ganz schlimm kommt, eine chronische Erkrankung entstehen, Nervenschäden, Entwicklungsverzögerungen oder der Verlust von einem/beiden Augen. Man kann zwar gegen die beiden Viren impfen (gegen die Bakterien nicht), aber der Schutz ist nicht hundertprozent wirksam. Eine (weitere) Ansteckung ist mit einer Impfung also nicht ausgeschlossen, allerdings verläuft die Krankheit bei geimpften Katzen in der Regel schneller und nicht so schwer. Die Kitten impfen zu lassen, während sie kränkeln ist im Übrigen eine sehr schlechte Idee! Nur vollkommen gesunde Katzen sollten geimpft werden.

Wie bereits oben schon beschrieben, kann man gegen die Bakterien behandeln, gegen die betreffenden Viren nicht. Manche Tierärzte setzen einfach pauschal ein Breitbandantibiotikum ein. Es wäre aber richtiger, zunächst zu bestimmen, welcher Erreger vorliegt und welches Antibiotikum dagegen wirkt. Denn oftmals wirkt das eingesetzte Medikamente nicht gegen diese bestimmte Art von Bakterien und die Katze muss noch länger oder schlimmer leiden. Es gibt im Grunde nur ein Antibiotikum, das gegen 2 der 3 Bakterienstämme wirkt, "Doxycylin" heißt es glaube ich. Alle anderen Antibiotika sind sinnlos.

Mit Katzenschnupfen ist nicht zu spaßen, besonders weil er hochansteckend ist und bei schwachen Tieren (KItten, Senioren) auch zum Tod führen kann. Darum ist eine schnelle und effiziente Behandlung wichtig! Sie selber kann nichts tun, denn eine solche Erkrankung gehört in fähige Hände. Beim Heilungsprozess können (in Absprache mit dem Tierarzt) unter Umständen noch homöopatische Mittel gegeben werden, ein Virostatikum und eventuell können Inhalationen mit Salbei oder Thymian vorgenommen werden.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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