Wenn der Filialleiter seine Kassiererin vor Kunden beleidigt

vom 24.06.2013, 11:49 Uhr

Ich kaufe ja an sich in der Nähe meiner Wohnung ein, weil ich kein Auto habe. Nur selten besuche ich Geschäfte, die ich nur mit dem Bus erreichen kann. Nun war ich aber in der letzten Woche mit einem Freund unterwegs, der ein Auto hat. Da noch Einkäufe benötigt wurden, fuhren wir unterwegs eine Filiale eine Discounters an. Allerdings keinen auf der grünen Wiese, sondern einen Discounter in einem Vorort. Der war einfach am besten zu erreichen auf unserem Weg.

Wir kamen in den Discounter rein und der Filialleiter schon gerade mit einem Wagen Waren im Kassenbereich herum. Während wir weiter in den Markt hinein gingen, hörten wir, wie der Filialleiter seine Kassiererin anschnauzte. So was in der Art, sie würde immer Hilfe brauchen und er kann so was wie sie nicht brauchen. Ich meinte zu meinem Freund nur, weißt du, das ist was, warum ich einen Markt wieder verlassen würde. Ich meinte dann auch zu ihm, ob wir zu dem Fililalleiter was sagen sollen. Was wir dann aber sein ließen.

An der Kasse war es relativ voll. Wir hofften schon darauf, dass eine weitere Kasse aufgemacht wird. Obwohl in der Filiale die ich sonst nutze ein Schild hängt, dass man bei mehr als fünf Kunden vor einem, eine neue Kasse öffnen lassen kann, fehlte das Schild dort. Dementsprechend lange dauerte es also. Aber während wir gewartet haben, hat ein Lieferant noch zwischen drin rum gewurschtelt und somit die Kassiererin abgelenkt. Der Kunde vor uns wollte dann noch wissen, wie er sich dort bewerben kann und die Kassiererin war damit überfordert.

Das mal ein rauer Ton herrscht, kenne ich leider auch. Aber so Sätze, wie sie da fielen, fand ich schon erschreckend. Die Kassiererin war auch ziemlich neben der Spur, was sich ebenfalls auf ihre Arbeit auswirkte. Am liebsten würde ich eine Mail schreiben. Da ich aber bereits schlechte Erfahrungen mit Mails an diese Firma gemacht habe, verzichte ich da dankend drauf. Denn ändern wird sich dadurch eh nichts.

Wie hättet ihr euch verhalten? Ist es sinnvoll der Kassiererin zu zeigen, wie mies man das fand? Hätte man den Filialleiter doch mal ansprechen sollen? Oder war es richtig, das sein zu lassen, da man ja nicht wirklich weiß, was vorgefallen ist? Wobei ich mir denke, egal was vorher war, muss es nicht sein, dass man sein Personal vor Kunden runter macht. Das kann man auch außerhalb des Kassenbereichs unter vier Augen machen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich bin da ganz deiner Meinung. Es gehört sich für den Vorgesetzten einfach nicht, einen Zwist oder sonstige Hinweise auf eine mangelnde Arbeitsleistung vor Kunden auszutragen. Das wirft kein gutes Licht auf den Laden und macht auch keinen guten Eindruck auf die Kunden. Solche Gespräche haben hinter geschlossenen Türen zu erfolgen, da es andere Mitarbeiter und Kunden nichts angeht.

Wenn man der Kassiererin sein Mitgefühl ausspricht, hat diese auch nichts davon und macht die Situation vielleicht noch schlimmer. Daher würde ich dies unterlassen. Es bringt wahrscheinlich auch nicht viel, den Filialleiter auf sein unmögliches Verhalten anzusprechen, wenn er sowieso schon wütend auf seine Angestellte ist. Jedenfalls würde ich mich als Kunde da nicht einmischen. Das Einzige, was ich machen würde, wäre eine E-Mail an die Zentrale schicken und den Vorfall schildern. Auch wenn dies erst mal nichts bringt. Wenn es mehrere Beschwerden zu einer Filiale gibt, dann reagiert auch die Konzernzentrale vielleicht mal.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Kassiererin anzusprechen, dürfte wohl kaum etwas bringen oder willst du sie dadurch noch in Verlegenheit bringen? Aber den Zweigstellenleiter hättest du ruhig ansprechen können und ihm sagen, was du von seiner Mitarbeiter verachtenden Art hältst. Als Kunde sich das anhören zu müssen, wenn die Mitarbeiter so herunter geputzt werden in ihrer Gegenwart führt nicht dazu, den Laden wieder zu betreten. Als Kunde hat man das Recht, auch mal seinen Mund aufzumachen bei solchen Missständen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich hätte eine E-Mail an die Zentrale geschrieben und den Fall geschildert. Vielleicht tut sich doch etwas, wenn sich mehrere beschweren. Wäre mein Freund mit dabei gewesen, hätte dieser bestimmt auch den Filial-Leiter direkt vor Ort angesprochen, denn er kennt da kein Bardon, wenn jemand fertig gemacht wird. Ich selbst hätte da schon etwas Angst davor und hätte erst zu Hause zu Mail reagiert, um der Kassiererin zu helfen.

Überhaupt nichts zu unternehmen, würde für mich nicht in frage kommen, denn ich weiß wie das ist, wenn man vom Chef vorm Kunden runter geputzt wird. Ich war schon selbst in solch einer Situation, wo mir nur noch ein Anwalt helfen konnte.

» Sternchen* » Beiträge: 2805 » Talkpoints: 2,97 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Selbst wenn die Firmenleitung dir gegenüber positiv reagieren würde. Was meinst du was vor Ort dann passiert? Am Ende wird es die Angestellte wieder ausbaden dürfen, denn es ist ein leichtes Spiel unter falschem Namen eine Beschwerde per Mail zu senden und man wird sie vielleicht selbst in Verdacht haben, dass sie sich über diesem Weg beschwert hat. Da hätte man höchstens den Filialleiter direkt ansprechen müssen, um ihm zu zeigen, dass sein Verhalten nicht korrekt war.

Allerdings kennt man dann eben auch die Umstände nicht, die zu dieser Auseinandersetzung geführt haben. Vielleicht ist sie wirklich so unselbstständig und der Vorwurf war sogar gerechtfertigt. Und wie schon oft hier geraten wurde, wird es wohl besser sein, sich nicht in die Probleme von anderen Menschen einzumischen, wenn man nicht alle Fakten kennt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wenn der Filialleiter hier tatsächlich Beschimpfungen ausspricht, dann kann man auch als Kunde dies direkt ansprechen. In der Regel sollte sich dieser Filialleiter dann auch beruhigen. Wenn der dann auch noch Kunden angehen würde (verbal), dann hätte dies auch Konsequenzen für ihn - sofern man sich beschwert! So was wird kaum ein Filialleiter riskieren wollen. Ob es aber nachhaltig der Stimmung im Markt hilft, bezweifle ist. Aber die Kassiererin würde sich wohl über eine Solidaritätsbekundung der Kundinnen und Kunden freuen. Schließlich hört diese sonst vermutlich nur Beschwerden darüber, dass das Kassieren zu langsam vor sich geht.

Das eine Mail wirklich nichts bringt, halte ich für ein Gerücht. Die Filialen eines Discounters müssen nicht nur dir "richtigen" Verkaufszahlen und geringe Verlustzahlen melden. Auch gibt es Qualitätsprüfungen und zur Bewertung werden wohl auch Beschwerden herangezogen. Das wieder dürfte für den zu der Zeit zuständigen Filialleiter auch wichtig genug sein, um sein Verhalten so zu ändern, dass es in Zukunft keine Beschwerden mehr gibt. Man darf nicht vergessen, wie "sensibel" gerade bei Discountern reagiert wird, wenn hier (mal wieder) ein öffentlicher Aufschrei bzgl. der Arbeitsbedingungen droht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Prinzipiell ist ein solches Verhalten, zunächst einmal unabhängig davon, ob es nun vom Filialleiter an den Tag gelegt wird oder von irgend jemand anderem im Geschäft, absolut nicht zu dulden, von daher muss ich dir absolut Recht geben. An deiner Stelle wäre ich also höchstpersönlich zu dem Filialleiter gegangen und hätte ihn als Kunden vor allen anderen zur Schnecke gemacht. Und ich denke, dass mir die meisten Kunden an der Kasse da zugestimmt hätten, denn ich für meinen Teil denke, dass die meisten sich in die Situation der Kassiererin hätten hineinversetzen können. Und dem entsprechend dürfte es ein leichtes sein, wenn man versucht den Filialleiter von seinem hohen Ross herunterzuholen, denn prinzipiell ist auch der gute Mann nur ein kleines Glied in der großen Kette.

Da du dies ja anscheinend nicht gemacht hast, würde ich dennoch nun an deiner Stelle eine Mail mit einer Beschwerde an die Firma schicken und dich über diesen intoleranten Filialleiter beschweren. Das Argument, dass er persönlich mit seinem Auftreten beziehungsweise mit seinem Verhalten mehr Kunden vergrault, als die Kassiererin, die möglicherweise nur einmal einen schlechten Tag erwischt hat, dürfte dann auch dem entsprechend ziehen beziehungsweise fruchten. Gleichzeitig würde ich aber auch dem Filialleiter eine Mail schreiben und ihm die Situation genau so schildern.

Jedoch muss man gleichzeitig auch bedenken, dass es die Situation möglicherweise nur schlimmer macht, wenn man dem Filialleiter die Situation schildert. Ich habe die Situation nicht miterlebt, von daher müsstest du persönlich hierbei entscheiden, was denn nun die richtige Entscheidung beziehungsweise die richtige Lösung für das Problem ist. Aber eine Mail an die Zentrale des "Konzerns" kann durchaus nicht schaden, eventuell bekommt der gute Mann von Filialleiter so auch einmal eine Abmahnung. Die hätte er nach dem Vorfall meiner Meinung nach schon verdient. Man kann solche Missstände beziehungsweise je nachdem auch Missverständnisse auch persönlich und menschlich untereinander klären und nicht vor den Kunden!

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» KingTarzan » Beiträge: 722 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist natürlich ziemlich unprofessionell, wenn ein Vorgesetzter eine Angestellte im Beisein von Kunden oder auch anderen Kollegen herunterputzt. Ich kann schon verstehen, dass Vorgesetzte nicht immer mit der Arbeit der Mitarbeiter zufrieden sind, die ihnen unterstellt sind. Vielleicht war die Kritik an der Mitarbeiterin vielleicht sogar gerechtfertigt, auch wenn die Umsetzung letztendlich natürlich nicht optimal war. Trotzdem ist das natürlich kein Grund dafür, die Frau vor der Kundschaft so anzugehen.

Als Kunde kann man sich sicher direkt im Laden oder später per E-Mail oder Telefon beschweren. Wenn man die ganze Sache filmreif gestalten will, kann man dem Filialleiter sicher auch den vollen Einkaufswagen vor die Füße stellen und ihm dann sagen, dass man in einem Laden, in dem so mit den Mitarbeitern umgegangen wird, nicht einkaufen möchte. Ob man damit wirklich etwas erreicht, weiß ich nicht. Inwieweit kritische E-Mails überhaupt eine Wirkung haben, kann ich ebenfalls nicht abschätzen. Ich würde aber nicht behaupten, dass man auf solche E-Mails verzichten sollte, um die Angestellte zu schützen.

Ehrlich gesagt interessieren mich solche Vorfälle in Läden meistens nicht. Ich würde der Kassiererin in einer solchen Situation nicht unbedingt etwas zu der Situation sagen, weil sie das vielleicht auch unangenehm fände. Außerdem muss ich sagen, dass ich mich nicht so sehr für die Vorgänge in den Unternehmen interessiere, zumindest nicht für das, was die Mitarbeiter angeht. Ich würde in einem solchen Laden vermutlich auch weiterhin einkaufen. Ich kann aber verstehen, dass solche Gründe bei anderen Leuten dazu führen, bestimmte Läden zu meiden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Bei mir käme es wohl auf meine Tagesform an, ob ich dem Filialleiter etwas sagen würde oder nicht. Auf jeden Fall finde ich sein Verhalten auch absolut nicht in Ordnung und völlig unprofessionell. Solche Dinge regelt man nie vor der Kundschaft und ihm sollte klar sein, dass nach einer solchen Szene die Leistung seiner Angestellten sicher nicht besser wird. Wenn sie durch ihn verunsichert wird, wirkt sich das doch eher negativ auf ihre Arbeit aus. Zu der Kassiererin hätte ich sicher auch nichts gesagt, um sie nicht noch weiter durcheinander zu bringen.

Aber dem Filialleiter hätte ich unter Umständen schon mal gesagt, dass ich ein solches Verhalten nicht in Ordnung finde und dass es auch auf die Kundschaft dieses Geschäfts nicht gerade einen guten Eindruck macht. Auch er hinterlässt dadurch ja einen schlechten Eindruck, das sollte ihm klar werden. Immerhin werden sich die Kunden fragen, warum er solche Mitarbeiter einstellt, wenn sie offensichtlich nicht fähig sind, die Arbeit ordentlich zu machen. Eine E-Mail hätte ich im Nachhinein wohl nicht geschrieben, weil ich nicht weiß, wo sie landet und ob sie überhaupt etwas bringt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das geht ja mal gar nicht. Solche Chefs sind wirklich schon sehr unprofessionell und so etwas sollte man als Chef auch im Büro oder Personalraum klären können. Zumal niemand komplett unfähig ist und man seine Mitarbeiter nicht so fertig machen sollte, dass die dann kaum noch arbeiten können. Damit hat man dann ja auch nichts gekonnt und schadet dem Laden noch mehr.

Ich denke, dass ich da nicht einfach vorbei gegangen wäre. Ich hätte mit Sicherheit etwas gesagt und das auch um die Angestellte zu schützen. Es kann ja nicht sein, dass die da so fertig gemacht wird. Er bezahlt sie zwar, aber deswegen kann er sich ja auch nicht alles herausnehmen und als Kunde sollte man ja auch der König sein und da sollte er die direkte Kritik von Kunden schon Ernst nehmen. Eine Mail ist meiner Meinung nach das Schlechteste, was man machen kann, weil man das ja nur zu leicht ignorieren kann. Zumal die Angestellte dann ja auch das Gefühl hat, dass sie so behandelt werden darf. Ich denke aber, dass das nicht der Fall sein sollte und deswegen würde ich eben auch etwas vor ihr sagen.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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