Wird es irgendwann die virtuelle Schule geben?

vom 06.02.2019, 19:37 Uhr

Man hört ja ständig von Gewalt und anderen Straften an den Schulen und auch auf dem Schulweg. Einige Konzepte wurden dazu entwickelt und auch in die ganz normale Schulpraxis eingeführt. Doch der gewünschte Erfolg stellte sich nur sehr wenig oder überhaupt nicht ein. Eine virtuelle Schule könnte eine gewisse Teillösung sein. Die Schüler erleben die Unterrichtsstunde dann als Video und können es sich zu Hause anschauen. So kann man beispielsweise gefährdete Schüler konkret vor Gewalt schützen. Nur Klausuren und die Prüfungen müssen in der Schule abgelegt werden. Was haltet ihr davon? Kann es eine Lösung in dieser Richtung überhaupt geben?

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich frage mich ehrlich gesagt, wie das realistisch umgesetzt werden soll. Wer soll die Kinder dann zu Hause beaufsichtigen? Viele Eltern gehen ja einer Arbeit nach, wenn die Kinder in der Schule beaufsichtigt werden und bekommen dann große Probleme, wenn die Schule ausfällt oder Ferien sind und sie für alternative Betreuungsmöglichkeiten sorgen müssen. Nicht immer ist ein Arbeiten von zu Hause aus möglich. Ich denke nicht, dass sich die virtuelle Schule irgendwann durchsetzen wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wäre aber auch ein seltsames Verständnis von Schule. Jedenfalls würde völlig ausgeblendet werden, was Schule bzgl. sozialen Kompetenzen bedeutet. Man geht nicht zur um "bestmöglich" für einen folgenden Verwertungsprozess vorbereitet zu werden (also für den Arbeitsmarkt abgerichtet zu werden). Vielmehr soll auch der gleichberechtigte Umgang mit Mitmenschen erlernt werden. Das soziale Miteinander wird hier gelernt und (hoffentlich) vermittelt. Es geht eben nicht allen um Wissensvermittlung bzw. tatsächlich weit darüber hinaus.

So eine virtuelle Schule ist sicher in Extremsituationen denkbar. Etwa für Kinder, die 500 Km von der nächsten Schule entfernt wohnen. Um mal ein übertriebenes Beispiel zu konstituieren. Aber für den Normalfall halte ich es für unablässig, dass Kinder zusammen lernen und die Gleichheit - im Umgang - aller vermittelt bekommen. Jedenfalls bzgl. Geschlecht und Nationalität. Auch das Menschen mit anderen auszukommen haben, wenn sie eben keine Freundschaft verbindet.

Nebenbei wäre es wohl auch ein Eingeständnis dafür, dass sich Gewalt lohnt, wenn hier einzig die Opfer die Situation auflösen, indem sie gehen bzw. ausweichen. Wenn es ein Problem mit Gewalt an der Schule gibt, ist nicht die Lösung, sich davor zu verstecken. Was sollten so auch die Übeltäter lernen?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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