Werbung für Kühlschrank richtig verstehen?

vom 03.12.2023, 15:47 Uhr

Im Fernsehen wird jetzt wieder verstärkt für Kühlschränke Werbung gemacht, die man anklopfen soll. Ich frage mich immer, ob das nicht überflüssiger Schnick-Schnack ist, auf den man gerne auch verzichten kann. hier

Erst die Beschreibung auf der Herstellerseite gibt so einige Erklärungen dafür. Aber aus der Werbung selbst geht nicht hervor, was das Ganze für einen Sinn haben soll. Wenn ich selber nicht weiß, was ich in meinen Kühlschrank hineingetan habe, dann nützt es mir auch wenig, durch Anklopfen und damit ausgelöstes Einschalten einer irgendwie gearteten Innenbeleuchtung zu sehen, dass sich mein Biervorrat dem Ende zuneigt.

Auch den ständig stattfindenden höheren Kälteverlust durch die Glasscheibe anstelle eines aus gutem Dämmmaterial bestehenden Metalltür fände ich so, wie es in der Werbung gezeigt wird, nicht plausibel gegenargumentiert.

Aber genau das soll ja der Witz sein bei den Door-in-Door-Kühlschränken: Man soll möglichst selten die Tür öffnen, und damit einem unnötigen Kälteverlust vorbeugen, was dann letztendlich auch der Energieeinsparung diente.

Meine Frage wäre also: Findet Ihr die Werbung auch so "dümmlich", ohne dass richtig klar wird, was das Ganze soll, welche Idee dahintersteckt? Und ganz nebenbei, wenn ich der Hund wäre, dem das Glas mit Eis-Limonade und Strohhalm vor die Schnauze gesetzt wird von einem schadenfroh feixenden Jungen, dann würde ich den gleich in die Wade beißen. Hunde, auch genau dieser Rasse, wie sie im Spot gezeigt wird, haben nämlich ein höher anzusetzendes Sozialempfinden, als sich so mancher Werbespotmacher vielleicht denkt. Für mich grenzt das schon haarscharf an Tierquälerei. Wenn der Hund sich vielleicht am Strohhalm verschluckt, was dann?

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Einmal kurz noch auf den im Werbespot gezeigten Hund eingehen. Nach Welttierschutzorganisation stellt dieses "Foppen" des Hundes durch den jungen Mann strenggenommen bereits eine Kategorie des Tierleides dar, nämlich den respektlosen Umgang mit Tieren.hier.

Dann, um noch etwas zu den Qualitäten des Kühlschrankdesigns zu sagen. Es wird mit besonderer Geräuscharmut beworben. Dazu wird die Invertertechnologie geradezu als Weltneuheit präsentiert. Hier kann man durchaus kritisch anmerken, dass einmal die Bewertung der Geräuschentwicklung im messtechnischen Sinne eine Rolle spielt, und die Tatsache, dass ein subjektives Unbehagen wohl bei den meisten Menschen dadurch entstehen dürfte, dass der Drehzahlbereich zeitweise in den Infraschall verschoben wird, die tiefen Frequenzen dabei eher als Vibrationen wahrgenommen werden.

Und die Tatsache, dass dieser Motor ständig läuft, nur mit an die Temperatur angepasster Kompressorleistung, bedeutet, dass er sich nicht ab und zu ganz abschaltet. Dann lieber ein Gerät, das wenigstens gelegentlich völlig still ist, als eine permanente Geräuschkulisse und diese auch teilweise noch im Infraschallbereich. Ich jedenfalls kann gerne darauf verzichten.

Kenne Elektriker, die sich wegen der Motorsteuerung mit Leistungshalbleitern, kombiniert mit der trickreichen Temperaturregelung, schon die Haare gerauft haben. Einfach zu reparieren sind die Teile nicht, und ob Originalersatzteile noch nach Ablauf der immer kürzer werdenden Produktzyklen noch beim autorisierten Fachhandel zu bestellen sind, wage ich mit einem Fragezeichen zu versehen.

Das sind natürlich meine Einschätzungen. Ich wäre aber für ein Feedback von stolzen Besitzern eines derartigen Kühlaggregates im sozialen Wohnungsbau mit den durchgezogenen Betondecken, die so herrlich den Infraschall fortleiten können, auch wenn es ganz anders lauten sollte, nämlich positiv, durchaus dankbar.

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