Wegen Belästigungen, Flüchtlingen Gratis-WLAN abgedreht

vom 19.01.2017, 20:05 Uhr

Weil es am Westbahnhof immer mehr zu Unruhen und Belästigungen durch Flüchtlinge kommt, dreht die ÖBB jetzt das kostenfreie WLAN ebendort ab. Dadurch sollen sich die Jugendlichen woanders hin verziehen und auch nicht mehr die Passanten belästigen, sowie das Ansehen der Flüchtlinge im Allgemeinen beschädigen können.

Wie steht Ihr zu solchen Maßnahmen? Sind diese übertrieben oder werden die Reisenden eher darunter leiden? Hättet Ihr Alternativvorschläge zu solchen Maßnahmen oder trifft man durch WLAN Abschaltungen den Nerv der Jugendlichen?

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Zwei Sachen laufen hier einfach nicht richtig zusammen, denn was hat das kostenlose Internet direkt mit den Belästigungen zu tun? Nutzen die Flüchtlinge wirklich das Internet dort und belästigen die auch die Passanten? Wenn sich beispielsweise vor einen öffentlichen WC betrunkene Leute aufhalten muss man das dann ja schließen, denn die Betrunkenen sind unter Umständen laut. Ist einfach der völlig falsche Weg denke ich.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss auch sagen, dass der Westbahnhof nicht mehr das Wahre ist. Dort fahren keine internationale Züge mehr weg, sondern nur mehr die ÖBB regional und die Westbahn. Vor einem Monat bin ich auch mit der Westbahn gefahren und musste auf den Zug warten. In der Bahnhofshalle gab es echt sehr viele junge Flüchtlinge mit Smartphones und nicht alle führten sich so auf, wie man es sich wünschen würde.

Ich hatte auch ein mulmiges Gefühl und wollte dort auch schnell weg. Wenn es kein WLAN mehr gibt, der neueste Plan ist, dass man das WLAN nur mehr 15 Minuten am Tag nutzen kann, wird es sicher diesen jungen Leuten dort sehr schnell langweilig und es kann nicht zu unbedachten Dummheiten kommen.

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es geht doch nicht alleine um Flüchtlinge hier, sondern auch um andere Jugendliche die dort die ganze Zeit hängen und Leute anmachen. Sicherlich ist für beide Gruppen das Internet und auch das Smartphone wichtig, dass es schon dazu führen kann, dass sich davon weniger auf dem Gelände aufhalten. Damit verlagert man das ganze aber nur an einen anderen Punkt. Denn wenn man wirklich zum Belästigen dort steht, dann braucht man dazu auch kein Internet und Smartphone, geht auch ganz gut ohne. Zur Absprache wann man sich wo trifft, reicht das normale Mobilfunknetz immer noch aus und das wird nicht abgeschaltet wegen solcher Dinge.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Generell wird man so sicherlich die Jugendlichen los, weil sie ja keinen Anreiz mehr haben dort zu sein, aber abgesehen davon denke ich nicht, dass es in einer akuten Situation etwas bringt. Immerhin braucht man beim Pöbeln kein Internet und wenn man sich gerade schlägt wird man auch nicht nachsehen im Internet wie man das richtig macht. Natürlich sollte man das aber auch nicht nur auf Flüchtlinge beziehen, sondern auf alle Jugendlichen, die sich nicht zu benehmen wissen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Frage ist ja eher ob sich dort alle einfach nur aufhalten und zum Beispiel im Weg stehen, Zugänge versperren, Sitzplätze blockieren etc. und deswegen andere Fahrgäste quasi belästigen, weil man eben nicht mehr einfach so seiner Weges gehen kann oder schnell zum Zug kommt.

Das andere wäre ja ob dort auch aktiv gepöbelt, belästigt etc. wird. Gerade letzteres finde ich absolut untragbar und würde sich wirklich nur von einem Ort auf einen anderen übertragen bzw. sich dahin verlagern. Bei ersterem kann man das ja tatsächlich dadurch lösen, das man das W-Lan pro Tag auf 15 Minuten begrenzt, bei letzterem wird sich das aber wohl nicht so einfach lösen lassen. So oder so es wird sich alles nur an einen anderen Ort mit oder ohne W-Lan verlagern.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich weiß nicht, ob es das in Deutschland gibt, aber hier habe ich per Zufall bemerkt, dass es an etlichen Hotspots eine Kennung "Refugee Free Internet" gibt. Dort habe ich mal kurz eingeloggt, habe das aber bleibenlassen, weil ich nicht dort meine Daten teilen möchte. Ich denke, wenn es nicht viel im Internet zu tun gibt, wird sich die Gruppe eben verlagern, vielleicht auf den Hauptbahnhof, wo es erstens mal Internet von den stehenden Zügen als auch vom Hauptbahnhof gibt und dies gratis. Ein heißer Tipp wäre auch der dort befindliche, große McDonald's.

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich kann das schon verstehen. Man braucht ja auch als Bahnreisender nicht unbedingt Internet am Bahnhof. Eigentlich müsste der Staat auch dafür sorgen, dass es in Erstaufnahmeeinrichtungen W-Lan gibt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Verantwortlichen werden sich dieses Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht haben. Sobald die Vorkommnisse in Verbindung mit den dort anwesenden "Flüchtlingen" in Verbindung gebracht werden kann, finde ich diese Entscheidung sinnvoll. Es stimmt schon, dass ein kleiner Teil der hier her gekommen sich nicht so verhält, wie man es sich wünschen würde. Rein optisch lassen sich diese von den wirklich schutzbedürftigen nicht unterscheiden. Leider kann es hier zum Entladen des Unmutes bei den Falschen kommen. Das sollte auf jeden Fall vermieden werden.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde dieses Vorgehen vollkommen normal und überhaupt nicht auf Flüchtlinge begrenzt. Seit Jahren kämpft eine Nachbarstadt hier mit einer Trinkerszene am Übergang vom Hauptbahnhof zur Innenstadt. Dort versucht man schon ewig, den Platz unattraktiv zu machen und einen alternativen Ort anzubieten.

An einer anderen Stelle wird ein Platz mit Klassik beschallt, um die dort als störend empfundenen Jugendlichen zu vertreiben. Wenn es dort helfen würde, kostenfreies WLAN abzustellen, dann würde das garantiert auch gemacht. Nur gibt es das da nicht. Aber dass die Städte versuchen, bestimmte orte für bestimmte Gruppen unattraktiv zu machen, das ist doch eine gängige Praxis, die es unabhängig von Flüchtlingen gibt. Warum sollte man jetzt plötzlich anders handeln?

» cooper75 » Beiträge: 13326 » Talkpoints: 497,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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