Warum knallt es zwischen Indien und Pakistan immer wieder?

vom 01.03.2019, 09:27 Uhr

Die Antwort auf diese Frage ist so alt wie der Krieg selbst. Wie immer geht es um Land. Manchmal geht es um Rohstoffe des Landes, manchmal aber auch nur ums Prinzip. Was aber im Endeffekt tatsächlich dazu geführt hat, dass diese zwei Staaten sich immer wieder in die Haare kriegen, ist etwas kniffliger.

Angefangen hat das damals mit dem Abrücken der Briten aus Indien. Mit der Unabhängigkeitserklärung von Indien, blieb eine Region oberhalb von Indien und Pakistan übrig. Die Region Kaschmir, und das ist die Region um die es hier geht. Am 14. bzw. 15. August 1947 erlangten sowohl Pakistan als auch Indien ihre Unabhängigkeit. Die Region Kaschmir wurde bis dato zwar durch eine hinduistische Familie regiert, war aber zum teil schon unabhängig.

Zusätzlich sind der Großteil der Bevölkerung Kaschmirs muslimischen Glaubens, und damit Grund genug das Pakistan sein Anrecht darauf erhebt. Dieses Anrecht wurde dann im ersten Kaschmir-Krieg ausgefochten und endete mit einer Aufteilung der Region durch die UN. Kaschmir verlor seine Unabhängigkeit und wurde zu einem Drittel Pakistan zugesprochen und zu 2 Drittel Indien. Der Krieg endete am 1. Januar 1949. Es wurde danach von der UN eine defacto Grenze festgelegt, die aber keinem so recht passt. Eine von der UN geforderten Urabstimmung in Kaschmir hat dann aber auch nie stattgefunden.

Der zweite Kaschmir-Krieg fand von August bis September 1965 statt und bestand im Prinzip aus einer Ausnutzung einer vermeintlichen Schwäche Indiens durch Pakistan. 1962 erlitt Indien eine Niederlage in einem Krieg mit China. Die zusätzlichen Waffenlieferungen an Pakistan durch die USA, ermutigten dann die Pakistaner dazu, die vermeintliche Schwäche Indiens auszunutzen um sich die Region Kaschmir für sich einzunehmen. Alles endete dann mit einer Konferenz im Januar 1966 in dem auf Sowjetischem Boden, beide Parteien sich darauf einigten, die Vorkriegsbedingungen wieder herzustellen.

Der Dritte Indisch-Pakistanische-Krieg ereignete sich im Jahr 1971 am 16. Dezember und dauerte grade mal 13 Tage und ging damit als kürzester Krieg aller Zeiten in die Weltgeschichte ein. Der Krieg wurde um die Region Bangladesch geführt und endete mit der Kapitulation der Pakistanischen Streitkräfte.

Zur Zeit flammen die Streitigkeiten zwischen den beiden Ländern wieder auf. Teils religiöser Natur aber auch auch durch geopolitische Vorteile die man sich durch die Region Kaschmirs verspricht. Für Pakistan würde das die Bindung zu China verstärken und man würde ein westlichen Vordringen des Feindes Indien verhindert. Auch China erhebt Anspruch auf einen Teil der Kaschmir Region, zum einen als Schutz seiner eigenen Regionen und zur Stärkung der Verbindung zu Tibet. Auch Kaschmir selber ist immer noch darum bemüht ein eigenständiger Staat zu werden. Das alles heizt die Lage immer wieder an und führt auch grade im Moment wieder zu einer Anhäufung der Gefechte.

Das Problematische daran ist, das beide Länder, sowohl Indien als auch Pakistan, sogenannte Atommächte sind und damit über atomare Marschflugkörper verfügen. Natürlich sollte das niemals eine Lösung für einen Konflikt sein, zumal man dann nicht weiß, wer dann noch mit in diesen Krieg hineingezogen wird. Da dieser Auseinandersetzung jetzt schon mittlerweile mehr als 70 Jahre immer wieder aufflammt, wird auch in naher Zukunft keine Änderung zu erwarten sein. Man kann nur hoffen, dass diese Situation nicht mit dem Äußersten endet.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hier sind fast alle Aspekte benannt. Kaschmir war zuerst hinduistisch geprägt und wurde dann islamisch und blieb es seitdem. Al Quaida mischt in dem Konflikt mit. Der Chef der Attentäter von Mumbai ist in Pakistan auf freiem Fuß. Osama Bin Laden würde in Pakistan nahe einer Kaserne erwischt.

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