Wahlpflichtfächer aus Interesse oder Vernunft wählen?

vom 16.01.2019, 11:12 Uhr

Sowohl in der Mittelstufe, als auch in der Oberstufe oder im Studium war ich dazu gezwungen, Wahlpflichtfächer zu wählen. Meist hatte man eine gewisse Auswahl. In der Mittelstufe zum Beispiel ging es darum, was das vierte Hauptfach wird und ob man eher eine Sprache, Technik, Sozialwissenschaften oder Biologie wählt. In der Oberstufe konnte man wählen, ob man lieber einen naturwissenschaftlichen oder einen sprachlichen Schwerpunkt wählen.

Später im Studium hatte man entweder Wahlpflichtfächer, die man intern aus einem Pool an ausgewählten Fächern wählen musste oder aber man konnte im Optionalbereich eine Sprache oder einen Computerkurs wählen. Man war da immer sehr frei in seinen Entscheidungen.

Ich persönlich habe das immer so gehandhabt, dass ich meine Fächer nach eigenen Interessen ausgewählt habe. Ich kenne aber auch Menschen, die ihre Fächer eher "aus Vernunftgründen" wählen und dann beispielsweise Ökonomie wählen, weil das so gefragt ist auf dem Arbeitsmarkt und nicht, weil es einen interessiert oder Spaß macht.

Wie habt ihr das immer geregelt? Habt ihr eure Wahlpflichtfächer immer nach Interessen oder aus Vernunftgründen gewählt? Was findet ihr besser und warum? Bringt denn ein "Vernunft-Fach" etwas, wenn es so wenig Spaß macht, dass man mit einer schlechten Note abschneidet und man kaum etwas versteht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei mir standen auch eher die eigenen Interessen im Vordergrund. Ich habe Mathematik als Wahlfach genommen, weil der Lehrer gut war und ich fand, dass im Mathematikunterricht generell die Zeit schneller vorbei ging. Informatik habe ich genommen, weil das was neues war zu meiner Zeit. Das habe ich dann aber wieder gewechselt, weil es im Folgejahr hieß, dass der Unterricht auf die Nachmittage gelegt werden müsste. Da hatte ich dann gar keine Lust mehr zu. (Zu meiner Zeit gab es Unterricht nur bis maximal 14 Uhr, außer die Sportstunden der Oberstufe.) Da bin ich dann auf Biologie gewechselt, eben auch weil da der Lehrer am erträglichsten war.

Meine Leistungskurse in der Oberstufe habe ich danach gewählt, was mir leicht fiel und was mich ansatzweise interessiert hat. Ich hatte da so oder so kein bestimmtes berufliches Ziel und wollte auch nicht studieren. Später habe ich dann noch einen Lehrgang für Abiturienten im Handelsschulsektor gemacht, weil ich mich mal wirtschaftlich orientieren wollte, den Zweig bot mein Gymnasium nicht. Da hatte man die Wahl zwischen spanisch für Anfänger und französisch für Fortgeschrittene. Da wollte anfangs alle spanisch nehmen.

Daraufhin hat man eine Infoveranstaltung mit beiden Lehrerinnen gemacht, um einige zu überzeugen, doch französisch zu machen. Ich habe mich dann doch darauf eingelassen, weil die Lehrerin wesentlich entspannter wirkte und ich eh nicht davon ausgegangen bin, dass man in der Kürze der Zeit etwas spanisch anfangen könnte. Wir haben dann auch im Französischunterricht zu meiner Freude viele Fehltage seitens der Lehrerin gehabt und ansonsten häufig Baguette oder Croissants gegessen und Kaffee getrunken. Außerdem stand zur Auswahl entweder zwei Stunden Erdkunde oder vier Stunden Stenografie zu wählen. Da war die Wahl für Erdkunde als ehemaliges Abifach nur naheliegend.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich hatte nur einmal ein Wahlpflichtfach zu wählen und das war auf der Realschule. Da habe ich nach Interesse gewählt und nicht so sehr nach Vernunft. Sicher habe ich dann auch schon geschaut, was für Berufe ich vielleicht eher mit diesem Fach ergreifen kann, aber das habe ich nicht davon abhängig gemacht, welche Berufe gefragt sind und viel Geld bringen, sondern auch schon danach, was ich selber gerne mal machen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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