Wären Jobs mit hohem gesundheitlichem Risiko etwas für euch?

vom 02.11.2014, 14:29 Uhr

Nachdem im Februar 2010 die Orca-Wal-Trainerin Dawn Brancheau in SeaWorld ums Leben gekommen ist, gibt es ja eine große Diskussion um das Thema Wale in Gefangenschaft und den Beruf des Tiertrainers allgemein. Mich interessiert vor allem ersteres, aber ganz spannend finde ich auch immer, wenn darüber diskutiert wird, ob nun SeaWorld die Schuld für das tragische Ereignis trägt oder ob Dawn Brancheau selbst verantwortlich ist, weil sie immerhin auch wusste, welches Risiko sie mit ihrem Beruf eingegangen ist.

Letztendlich sind die genauen Umstände ihres Todes auch nicht geklärt. Fakt ist, dass sie von dem Wal Tillikum in das Becken gezogen wurde, vermutlich an ihrem Pferdeschwanz (die mittlerweile bei SeaWorld übrigens verboten sind, Mitarbeiter mit langen Haaren müssen diese nun zu einem Knoten zusammen binden). Wie oben erwähnt taucht immer wieder die Diskussion auf, ob man SeaWorld nun dafür verantwortlich machen kann oder nicht. Letztendlich kann ja immer etwas passieren, auch wenn man im Büro arbeitet. Hier sagen aber viele Personen, die auf Seiten SeaWorlds stehen, immer wieder, dass Dawn Brancheau wusste, worauf sie sich durch ihren Beruf einlässt.

Wäre so ein Job, bei dem ein gesundheitliches Risiko besteht, etwas für euch oder käme das für euch nicht in Frage? Oder denkt ihr, dass bei solchen Berufen die Liebe zu den Tieren einfach viel zu groß ist, sodass das Risiko, das bei der Arbeit mit Wildtieren besteht, schnell außer Acht gelassen wird?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Insofern als das ich kein so großer Tierliebhaber bin käme allein aus diesem Aspekt ein solcher Beruf für mich nicht in Frage. Das hohe Risiko würde ich wahrscheinlich für mich selbst bewerten und dann auch noch andere Faktoren wie die Versicherung und eben auch das Gehalt das bei so einem Risiko definitiv stimmen muss.

Ich gehe aber auch davon aus das man, je länger man diesen Job hat, immer unvorsichtiger und immer fahrlässiger handelt, was in der Natur des Menschen liegt aber in so einem Fall eigentlich nicht passieren dürfte. Dementsprechend würde ich mir versuchen immer wieder zu verbildlichen was denn passieren kann wenn ich unvorsichtig handele und dem (sei es ein Wal) Wal Angriffsfläche und einen Grund (möglicherweise braucht es diesen bei manchen Tieren nicht mal) mich anzugreifen gebe.

Ich denke das in solchen Fällen beide Parteien die Schuld tragen sowohl das Unternehmen weil es die Trainerin nicht häufig genug daran erinnert hat was denn passieren kann aber eben auch die Trainerin selbst da sie offenbar Angriffsfläche geboten hat und sich selber nicht oft genug daran erinnert hat was ihre Fahrlässigkeit für Folgen haben kann.

» Fanatickerhoch3 » Beiträge: 53 » Talkpoints: 19,87 »


Ich kann nicht sagen, ob speziell dieser Beruf etwas für mich wäre. Vermutlich eher nicht. Aber unabhängig von dem konkreten Beruf würde ich ein gesundheitliches Risiko, welches ich in Kauf nehme, von den Umständen abhängig machen. Wäre ich beispielsweise Single würde ich definitiv anders darüber denken als wenn ich Mutter von zwei kleinen Kindern wäre.

Ich finde gerade bei einer eigenen Familie sollte man schon mehr darauf achten, dass man keinen Schaden durch den Beruf nimmt und somit die Kinder im Endeffekt darunter leiden müssen. Natürlich gibt es auch Menschen, die das anders sehen, aber wenn Kinder im Spiel sind, verstehe ich nicht, warum man so fahrlässig mit seiner Gesundheit umgehen sollte und sich dann derartigen Gefahren gezielt aussetzt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, dass man sein Leben so gestalten sollte, dass man es hinterher nicht bereut. Wenn es nun mal der große Lebenstraum ist als Feuerwehrmann oder Soldat zu agieren dann ist das eben so. Dann sollte man das auch entsprechend umsetzen, auch wenn man im Einsatz ums Leben kommen könnte. Andere können das vielleicht nicht nachvollziehen, aber das spielt im Endeffekt keine Rolle, es ist nicht deren Leben.

Auch das Beispiel mit den kleinen Kindern sehe ich eher kritisch. Mag sein, dass manche Menschen da zu vermehrter Sicherheit neigen und dann zu "langweiligen", aber sicheren Jobs zurück greifen wollen, aber wenn man dafür eben Neigungen und Wünsche unterdrücken muss, sodass man unglücklich wird und die Kinder merken, dass da was nicht stimmt, ist das doch auch keine Lösung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist denn ein "hohes gesundheitliches Risiko"? Geht es darum, bei der Arbeit zu sterben? Dann sollte niemand Dachdecker, Sprengmeister, Gerüstbauer oder Gleisbauer werden. Bergleute waren auch nicht gerade für eine langanhaltende Gesundheit und eine hohe Lebenserwartung bekannt.

Versicherungstechnisch sind Kellner übrigens ebenso in der höchsten Gefahrenstufe wie Sprengmeister. Dass Tierärzte, tiermedizinische Fachangestellte, Tierpfleger, Tiertrainer, Bereiter, Jockeys, Melker, Besamungstechniker und so weiter nicht ganz ungefährlich leben, ist doch kein Geheimnis.

Aber bei den meisten Jobs werden die Gefahren im Berufsalltag doch kaum wahrgenommen. Niemand denkt in einer Tierarztpraxis ständig an Verletzungen, Chemikalien, Strahlung oder Infektionen. Man kennt die Risiken und arbeitet mit Schutzmaßnahmen. Aber man sagt nicht ständig, hoffentlich passiert nichts. Das wird bei Trainern von Walen nicht anders sein.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Moralisch muss es passen, finde ich. Mit Walen in Gefangenschaft würde ich nicht arbeiten wollen, wie mit jedem anderen Tier in Gefangenschaft. Das ist einfach nichts, was ich moralisch vertretbar finde. Aber ganze abgesehen davon finde ich, dass man auch darauf achten muss, ob es einen Spaß macht.

Wenn man geschaffen ist für diese Arbeit und sie einen erfüllt, dann muss man es machen. Natürlich ist es blöd, wenn man dann eine Familie hat und im Prinzip jeden Tag sterben kann, aber man muss doch auch zufrieden im Leben sein und es bringt nichts, wenn man jeden Tag nörgelnd am Tisch sitzt und sich über die Arbeit beklagt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke die gefährlichsten Jobs sind Bürojobs wo man den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und sich nicht bewegt. Das wäre definitiv nichts für mich. Das hat aber nichts mit den Gesundheitsgefahren durch Bewegungsmangel zu tun, sondern damit, dass ich einfach nicht der Typ bin der gerne stundenlang am Schreibtisch sitzt.

Tiertrainer sehe ich hingegen als ungefährlichen Beruf an. Da ich aber die Haltung von Tieren in Zoos nicht befürworte wäre auch das kein Beruf für mich. Dann eher Filmtiertrainerin wo man nur mit Tieren arbeitet die man auch artgerecht halten kann. Das schließt gefährliche Tiere weitestgehend aus.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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