Über angebotene Hilfe ärgern, wenn Person undankbar ist?

vom 20.06.2018, 18:03 Uhr

Bei mir war es schon öfter so, dass ich Personen geholfen habe - manchmal habe ich die Hilfe von selbst aus angeboten und manchmal wurde ich darum gebeten. Prinzipiell helfe ich sehr gerne, solange für mich nun kein extremer Nachteil entsteht. Allerdings kam es schon einige Male vor, dass ich mich im Nachhinein darüber geärgert habe, einer Person geholfen zu haben. Das war dann der Fall, wenn die Person sich kaum bedankt hat und meine Hilfe eher als selbstverständlich angesehen hat, auch wenn mich die Aufgabe sehr viel Zeit, Aufwand und Mühe gekostet hat.

Ich erwarte nicht immer sofort eine Gegenleistung, aber wenn jemand sich nicht einmal richtig bedankt, finde ich das schon schade. Natürlich kommt es immer darauf an und wenn ich jemandem einfach nur die Tür aufhalte, ist es etwas anderes, als wenn ich für sie beispielsweise mehrere Tage eine Abschlussarbeit mehrfach durchlese und korrigiere. Ärgert ihr euch, dass ihr eure Hilfe angeboten habt, wenn sich jemand dann undankbar zeigt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kenne das auch und finde es schon irgendwie traurig, wenn man für geleistete Hilfe nicht mal Danke gesagt bekommt. Mir wurde da auch schon mal vor den Kopf gesagt, dass man es für selbstverständlich nimmt, dass ich das eben mache. Ich mache es auch, aber Zähneknirschend und bin da eben anders. Ich bedanke mich immer für Hilfe, die ich bekomme und finde auch nicht, dass man sich damit einen Zacken aus der Krone bricht. Immerhin könnte die Person in der Zeit auch anderes machen. Und Danke zu sagen, tut doch nun wirklich nicht weh und kostet doch auch nicht mal etwas.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Lange Zeit habe ich mich auch als stets hilfsbereiten und willigen Menschen identifiziert und mir ist erst im Laufe der Zeit gedämmert, dass ich so den wenigen(!) Menschen in meinem Umfeld, die andere gern unbekümmert ausnutzen, Tür und Tor öffne und ihnen praktisch noch dabei unter die Arme greife, Gratisleistungen ohne Dank abzugreifen. Seitdem habe ich meine Hilfsbereitschaft deutlich zurückgefahren und engagiere mich nur für wenige enge Freunde und Verwandte wirklich über Gebühr.

Das heißt natürlich nicht, dass ich niemandem mehr die Tür aufhalte oder ähnliches, aber ich habe meine Hilfe früher wirklich auch angeboten wie saures Bier, weil es mir einfach gefallen hat, als hilfsbereit zu gelten. Und wenn die Leute schon fast den Eindruck hatten, mir einen Gefallen zu tun, wenn ich ihnen die Abschlussarbeit korrigiert habe, hielt sich die verbal ausgedrückte Dankbarkeit natürlich auch in Grenzen.

Generell bin ich der Meinung, dass man nie auf Dankbarkeit schielen sollte, wenn man jemandem hilft. Natürlich ist es schön, wenn sich das Gegenüber freut und bedankt, aber Enttäuschungen sind eben vorprogrammiert, wenn man Anerkennung und Wertschätzungen für seine Leistungen erwartet. Man erspart sich in meinen Augen einiges an negativen Gefühlen, wenn man Leuten hilft, wenn man selber helfen will und im Zweifelsfall auch mal Nein sagt. So hat man auch dann ein gutes Gefühl, wenn die Anerkennung durch den Hilfsempfänger ausbleibt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Das war dann der Fall, wenn die Person sich kaum bedankt hat und meine Hilfe eher als selbstverständlich angesehen hat, auch wenn mich die Aufgabe sehr viel Zeit, Aufwand und Mühe gekostet hat.

Kaum bedankt? Also hat sich die Person bedankt, denn sonst hättest du bemängelt, dass die Person sich gar nicht bedankt hat. Tut mir Leid, aber das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ein Danke ist ein Danke, aber du scheinst zu der Sorte zu gehören, die direkt erwarten, dass man den roten Teppich für dich ausrollt, dich mit Juwelen überhäuft und dich quasi anbetet als wärst du eine Gottheit. :wall:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde eine Hilfe auch nicht selbstverständlich und erwarte schon, dass man sich dann auch bedankt, wenn ich jemandem geholfen habe. Allerdings möchte ich da in der Regel auch keine großen Worte hören, sondern es reicht mir dann auch, wenn ich einfach merke, dass die Person wirklich dankbar ist und die Hilfe nicht als Selbstverständlichkeit ansieht.

Also reicht es mir auch aus, wenn sich jemand einfach bedankt, was bei dir ja schon irgendwie passiert ist. Wenn natürlich gar nichts kommt und die Hilfe als selbstverständlich gesehen wird, dann finde ich das auch sehr schade und das ist etwas, was ich auch gar nicht verstehen kann. Solchen Menschen würde ich dann zukünftig auch eher nicht mehr bei großen Sachen helfen, weil mir meine Zeit dann zu schade wäre.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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