Warum fällt mir mein Auszug nur so schwer?

vom 01.12.2009, 08:11 Uhr

Ich bin jetzt endlich seit Samstag komplett mit meinem Freund zusammengezogen. Meine Sachen wurden alle rübergebracht und alles schön eingerichtet. Leider fällt es mir im Moment noch ziemlich schwer mich an die neue Situation zu gewöhnen, da ich zuvor immer daheim gelebt habe.

Meine Eltern waren natürlich auch ziemlich traurig und ich auch. Abends denke ich dann oft dran und werde wieder traurig. Mein Freund versucht mich da wo es geht zu unterstützen und ist für mich da und versucht es mir so angenehm wie möglich zu machen, was ich total schön von ihm finde.

Ich denke einfach, dass ich sicherlich noch etwas Zeit brauche mich an das ganz Neue zu gewöhnen oder warum fällt es mir so schwer? WIe lange dauert so etwas?

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» Summergirli03 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie lange es dauert, hängt von den Gegebenheiten ab. Bist du den ganzen Tag daheim nun oder arbeitest du z.b.? Sowas lenkt z.b. ab. Du bist beschäftigt und kannst gar nicht immer an "zu Hause" denken.

Es ist ganz normal, dass man sich ins Heim zurück denkt und vielleicht wünscht. Es ist schon ein großer Schritt. Du hast fast alles abgenommen bekommen, brauchtest dich nicht darum zu kümmern. Nun musst du das alleine schaffen. Wobei deine Eltern dir sicherlich Hilfestellung geben werden.

Ein wenig kannst du dein Heimweh damit abklingen lassen, indem du in regelmässigen Abständen (nicht unbedingt jeden Tag) mit ihnen telefonierst. Je nach Entfernung wäre auch ein Besuch gut, z.b. am Wochenende zum Kaffee. Das allerdings nicht nur du bei ihnen, auch sie bei euch in der neuen Wohnung. So kommt Alltag in euer Leben und alles wird "normal" für euch. :)

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist ganz normal, dass du jetzt erstmal Probleme hast, dich an deine neue Wohnsituation zu gewöhnen. Das war bei mir nicht anders.

Schließlich ist das nun wieder ein komplett neuer Lebensabschnitt und da ist die Eingewöhnungszeit immer etwas schwierig. Aber es ist gut, dass dich dein Freund unterstützt. Zusammen schafft ihr es bestimmt, dass du dich schnell mit der neuen Situation abfindest und Gefallen dran findest.

Mit der ersten eigenen Wohnung kommen ja auch schöagartig eine Menge Pflichten auf dich zu, an die du dich erstmal gewöhnen musst. Es ändert eigentlich einen gewaltigen Teil deines Lebens. Du hast viel mehr Selbstverantwortung. Aber freu dich doch auf die neuen Herausforderungen.

Lade deine Eltern in deine neue Wohnung ein, mach was gutes zu essen, oder backe einen leckeren Kuchen. Ich denke dass das gut ist für deine neue Situation. Im Idealfall bekommst du ein Lob von deinen Eltern. Das tut gut. Und du drehst damit den Spieß genau rum. Diemsal lässt du dich nicht von deinen Eltern bewirten, sondern machst es umgekehrt.

Du hast die Eltern in deiner neuen Umgebung und verbindest somit das alte mit dem neuen. Vielleicht zeigt dir das auch unbewusst, dass der Auszug nicht unbedingt eine Trennung von den Eltern heißt, sondern dass du aucuh alles zusammen haben kannst.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie lange die Umgewöhnung dauert kann man generell sicher nicht sagen. Ich bin zum Beispiel in meiner Kindheit und Jugend einige Male umgezogen, habe teilweise auch ohne meine Familie im Ausland gelebt und als ich dann wegen meinem Studium weg ziehen musste hatte ich eigentlich keine Probleme mich an die neue Situation zu gewöhnen. Meine Eltern haben bei der Erziehung von uns Kindern auch immer viel Wert darauf gelegt, dass wir unabhängig sind.

Bei jemandem, der sein ganzes bisheriges Leben an einem Ort verbracht hat, vielleicht auch Einzelkind ist und deshalb mehr auf die Eltern fixiert ist und immer ziemlich umsorgt worden ist, ist das wahrscheinlich anders.

Aber natürlich gab es Situationen in denen ich meine Familie vermisst habe, das finde ich aber auch normal und das geht mir teilweise heute noch so, dass ich Sonntags morgens zum Beispiel ein gemütliches Familienfrühstück vermisse.

Vielleicht kannst du mit deinen Eltern ja einen Tag in der Woche ausmachen, wo du zum Essen vorbei kommst oder wo sie zu euch zu Besuch kommen. Dann fällt es dir vielleicht leichter dich umzugewöhnen, weil der Schnitt dann nicht so radikal ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo!

Ich kenne das auch nur zu gut, dass erstmal das ich bei meinen Eltern halb ausgezogen bin, war schon nicht leicht. Mein Freund wohnte damals 180 km weit weg und er hatte keine Arbeit in der Zeit, so dass ich dann so lange mit zu ihm kommen wollte, wie wir eben wollen, da er ja Zeit für mich hatte. Daraus wurden dann Monate und sogar Jahre. Aber ich war immer noch der Meinung, dass ich wieder zu meinen Eltern zurück ins Haus ziehe. Als wir dann aber das Geld hatten, haben wir uns für eine eigene Wohnung entschieden. Vorher haben wir bei den Eltern meines Freundes im Haus gewohnt.

Dieser Auszug war höchste Zeit, aber dennoch viel es mir schwer, dann alleine zu wohnen. Sonst war ja immer jemand im Haus und so waren nur mein Freund und ich in der Wohnung. Und auch zu wissen, dass ich nun definitiv nicht mehr zu meinen Eltern zurück ziehe, war nicht leicht. Da habe ich dann auch einige Abende gegrübelt und war traurig. Aber man gewöhnt sich eigentlich schnell daran. Man kann machen was man will und der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier. Bei mir wurde es noch leichter, als ich meine Tiere bekam. Erst zog mein Hund ein und dann nacheinander die beiden Katzen. Und vorher hatte ich schon meine Meerschweinchen. Du wirst sehen, dass es dir in ein paar Wochen schon leichter fällt und du die eigenen vier Wände dann auch nicht mehr missen möchtest.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es ist halt einfach das Neue, worauf du jetzt so reagierst. Obwohl ich schon sehr lange von zuhause ausgezogen bin, hat es mich auch sehr gestört, als ich in meine neue Wohnung gezogen bin.

Da ich ja doch einige Jahre in meiner alten Wohnung verbracht habe, habe ich Monate gebraucht, mich an meine neue Umgebung zu gewöhnen. Obwohl ich es mir wirklich sehr schön eingerichtet habe, habe ich mich nicht wirklich wohl gefühl bzw. nie so gefühlt als ob ich wirklich zuhause wäre. Es war eher so ein Gefühl, als ob ich nur Gast wäre.

Es wird vergehen, bei einigen dauert dieser Prozess länger bei einigen ist es schneller vorbei. Es ist gut, das dich dein Freund unterstützt und du auch von anderen Familienmitgliedern Unterstützung bekommst.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hm Ehrlich gesagt kann ich das alles nicht so ganz nachvollziehen. Das Einzige was ich beim Auszug empfunden hab, war eigentlich Aufregung. Alles war neu und ich konnte und musste es alleine anpacken. Aber so wirklicht Trauer war nicht dabei, ich hab mich dort immer wohl gefühlt und auch immernoch mein Zimmer, aber zu einem gewissen Teil wusste ich schon dann schnell meine neue Freiheit zu schätzen!

Ich denke darauf solltest du dich konzentrieren; Dinge die dich daheim genervt haben, die nicht so gut liefen jetzt anders zu machen. Auf Deine Art und Weise und so wie du es für richtig hältst! Natürlich am besten etwas in Abstimmung mit deinem Freund ;-)

Und wenn du das schaffst und dir die Freiheit klar machst, dann wird das schon schnell klappen, davon geh ich aus!

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass es durchaus vorkommt, dass man nach seinem Auszug etwas verunsichert und wehmütig ist. Du hast immerhin viele Jahre bei deinen Eltern gelebt und kennst den Tagesablauf dort. Du bist es gewöhnt deine Eltern ständig um dich herum zu haben und musst dich erst noch an die neue Situation gewöhnen.

Wie lange deine "Trauerphase" dauert, wird dir leider niemand beantworten können. Jeder Mensch ist individuell und so ist auch diese Phase der Abnabelung bei jedem anders. Ich selbst hatte beim Auszug meiner Eltern (ja, bei uns sind die Eltern in ein Haus gezogen und mein Mann und ich sind in der Wohnung geblieben) gar keine Gefühle dieser Art. Ich war froh endlich meine eigenen vier Wände zu haben und selbst bestimmen zu können, wie alles läuft.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mir ging es auch wie Herr Lehmann, ich war keineswegs traurig, sondern habe meinen Freund sogar überredet, noch bevor unsere Sachen alle da waren, in der neuen, gemeinsamen Wohnung zu schlafen. Ich habe mich auch immer gut mit meinen Eltern verstanden, es war also nicht so, dass ich aufgrund eines Streits weg wollte.

Wir waren aber auch beide beruflich stark eingebunden, wodurch keine Langeweile aufkam. Wenn ich also alleine in der neuen Wohnung tagelang und wochenlang gesessen hätte im Vergleich zum familiären Leben bei den Eltern, wäre ich wohl auch traurig gewesen.

Trotzdem habe ich auch jetzt kurze Momente, in denen ich schon daran denke, dass ich wahrscheinlich nie wieder bei meinen Eltern schlafen werde wie früher. Meine Eltern wohnen aber recht nah bei meiner jetzigen Wohnung, sodass ich doch ab und an da bin.

» Trendsetterin » Beiträge: 177 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Möglicherweise warst du auch noch gar nicht soweit auszuziehen? War es vielleicht doch ein bischen zu früh?

Normalerweise kann man sich doch wirklich freuen, wenn man zusammen zieht und endlich seine Ruhe hat und auch mehr Verantwortung zu tragen hat. Sicherlich vermisst man seine Eltern, aber die sind doch nicht aus der Welt. So wie es klingt seid ihr auch nicht wirklich weit weg gezogen.

Sicherlich braucht man eine Weile, bis man sich an das neue Leben gewöhnt hat und eine Umstellung bedeutet es natürlich auch. Ich denke aber doch, wenn man sich darauf vorbereitet hat, dass man da nicht so sehr traurig sein muss. Es hat sicherlich auch einige Vorteile und daran sollte man denken.

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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