Erfahrungen Einstellungstest

vom 09.11.2007, 21:13 Uhr

Da ich mal wieder eine Einladung zu einem Einstellungtest bekommen habe wollte ich mal über diese Sache schreiben. Ich muss zu einem Test da ich mich um einen Ausbildungsplatz zum Beamten im gehobenen Dienst beworben habe.
Laut Internet ist der Test für ganz Bayern an einem Tag und es werden wohl knapp 5500 :!: :!: :!: Teilnehmer dabeisein.

Aber "nur" die ersten 750-800 haben eine chance auf eine Einstellung.
Ihr könnt ja mal eurer Erfahrungen über Einstellungstests reinschreiben.
Ach und übrigens im letzten Jahr hatte ich einen schlechten Tag und wurde Platz 3345 also richtig schlecht.

» grimmer » Beiträge: 149 » Talkpoints: 1,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe einen Einstelltest für ein Callcenter machen müssen. Meine Meinung ist es dient egentlich nur zur Absicherung des Unternehmens selbst. Wer nicht schnell genug ist, fällt beim ersten Teil des Testes gleich raus. Das Arbeitsamt hat sich hier auch gleich mit eingeschaltet, damit auch sehr viele Leute zum Test kommen. Hierzu gibt es ein allgemeines Vorgespräch, was damit endet, das alle einen festen Testtermin haben.

Wie läuft der Einstellungstest in einen Callcenter ab? Erster Punkt ist ein Deutschtest. Hierzu wird ein Schnellestest durchgeführt, wo man einen Text mit vielen Fremdwörtern in einer vorgegeben Zeit vorlesen muss. Bei mehr als 2 Fehlern ist man schon durchgefallen. Danach kommt ein Sprachtest, wo man auf Fragen mündlich antworten muss mit Zeitvorgabe. Bei mehr als einer fehlenden Antwort ist man hier schon durchgefallen. Der letzte Teil ist ein Schreibtest, wo man einen Text mit 220 Anschlägen die Minute schreiben muss.

Wer das alles schaft hat seinen Arbeitsvertrag sicher. Hier ist nach meiner Meinung nur der Schreibtest interessant, denn den braucht man bei der Arbeit wirklich. Da gibt es ein hohes Pensum, was auch schnell geschrieben werden muss.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe bisher vier Einstellungstests geschrieben. In zwei Wochen habe ich noch einen.

Den ersten Eignungstest habe ich bei einer großen deutschen Telekommunikationsfirma geschrieben. Der ging vier oder fünf Stunden lang. Der Test war auf Papier und am Computer durchzuführen. Aber größenteils auf dem Computer. Anfangs war der Test noch einfach. Aber mit der Zeit wurde er immer schwerer. Schon ziemlich schnell wusste ich nicht mehr weiter. Ich wusste schon schnell, dass ich den Test nicht bestehen werde. Das wurde auch noch am selben Tag bestätigt. Am Ende wurde uns bescheidt gesagt wer bestanden hat und wer nicht. Mir hat die Leiterin gesagt, dass ich unter die Hälfte der Aufgaben richtig habe. Natürlich war ich enttäuscht, dass ich meinen ersten Einstellungstest nicht bestanden habe. Denn ich bin eigentlich ein sehr guter Schüler.

Den zweiten Einstellungstest habe ich bei einem großen, weltweiten Elektronik Unternehmen geschrieben der aber auch in anderen Branchen vertreten ist. Der Test ging etwa 2 Stunden lang und war auf Papier. Es waren überwiegend psychologische Aufgaben. Diese finde ich besonders einfach, weil man sich auf solche nicht wierklich vorbereiten braucht. Aber er war sehr stressig, weil man nur sehr wenig Zeit hatte. Der Test wurde absichtlich so gemacht, um die Tester in Stresssituationen zu versetzen. Deswegen habe ich viele Aufgaben nicht mehr geschafft. Trotzdem bin ich locker geblieben, weil ich mir sicher war, dass die meisten etwas ausgelassen haben. Den Test habe ich übrigens bestanden. Bei der Firma schreib ich demnächst jedoch noch einen Test für eine andere Berufsrichtung. Drückt mir die Daumen. Ich denke es wird meine letzte Chance sein für dieses Jahr eine Ausbildungsstelle zu bekommen.

Den dritten Einstellungstest habe ich bei einem großen, weltweiten Pharmaunternehmen gemacht. Der Test fand komplett am Computer statt. Aufgrund der Deutschen Bahn kam ich jedoch eine halbe Stunde lang verspätet. Verschwitzt vom Laufen kam ich an. Alle Bewerber waren schon mitten im Test. Ich fühlte mich nicht gut. Ich war schon vor dem Test aus der Puste. Deswegen konnte ich mich nicht richtig beim Test konzentrieren. Zudem war er auch im Vergleich zu den anderen Einstellungstest schwer. Den konnte man zwar schaffen, wenn man sich gut darauf vorbereitet hat. Ich konnte ihn jedoch nicht, weil ich nicht viel Zeit hatte zu lernen. Deswegen konnte ich manche Aufgabentypen nicht. Ich war mir schon ziemlich sicher, dass ich den Test verhauen habe. Die Bestätigung kam etwa zwei Wochen danach per Post.

Den letzten Einstellungstest den ich geschrieben habe, war bei einem großen, deutschen Gebäudetechniker. Er war auf Papier. Dieses mal habe ich mich gut vorbereitet und der Weg zur Firma war auch nicht weit weg. Es waren ziemlich viele Bewerber da und leider nur wenige Ausbildungsstellen. Der Test war im ganzen einfach. Einiges konnte ich jedoch im Allgemeinwissen Teil nicht beantworten. Entweder hat man sie gelernt oder man wusste sie. Ich wusste sie eben nicht. Die meisten waren schon lange vor dem Abgabetermin fertig. Ich war auch darunter. Denn man hatte genug Zeit um mehrmals alles durch schauen zu können. Die Benachrichtigung ob ich ihn bestanden habe, habe ich noch nicht bekommen. Ich sehe es jedoch nüchtern. Der Test war einfach, aber die Konkurenz ist groß. Einfach mal auf das Ergebnis abwarten und sich nicht verrückt machen.

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» Pantz » Beiträge: 331 » Talkpoints: 14,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erst einmal Glückwunsch zu deiner Einladung zum Einstellungstest, inzwischen dürfte das auch schon gelaufen sein, da ich wieder einmal etwas länger für die Antworten gebraucht habe aber auch einmal meine Erfahrungen dazu :wink:

Ich hab vor einigen Jahren den Einstellungstest für die Polizeibeamten für den Mittleren Dienst beim Bundesgrenzschutz erfolgreich absolviert. Dabeu musste man erst einmal diesen Deutschtest schreiben mit einem Diktat und einem Aufsatz, danach ist dann der Mathematische Teil und der Teil des Logischen Denkens gekommen. Nach jeder Runde wurden die Leute aussortiert, die diesen Teil nicht bestanden haben und so hat sich das Feld sehr schnell gelichtet. Nach dem ganzen schriftlichen Tests, waren von 30 Bewerbern in meiner Runde gerade noch einmal 10 Leute übrig und die sind am nächsten Tag in den Sporttest gekommen. Bei dem Sporttest musste man einen 5000 Meter Lauf und mehrere andere Sportübungen (Sprung aus dem Stand, Sit Ups etc.) absolvieren und auch die jenigen die die Zeiten nicht eingehalten haben, wurden dann direkt aussortiert. So waren es nur noch acht Leute die am Ende bei der ärztlichen Untersuchung. Dort wurde dann alles abgecheckt, vom Augenarzt, über ein Belastungs EKG und ein Zahnärztliches Gutachten. Dort hat es mich dann geschmissen (beim Zahnarzt als letzte Hürde) aber nur weil er keine Frauen dort haben wollte. Danach bin ich erfolgreich mit mehreren Gutachten aufgewartet, die seine Diagnose der Zahnfehlstellung ausgehoben haben und ich hätte dort anfangen können. Da hatte ich dann aber auch keine Lust mehr in einem solchen Verein tätig zu sein, wenn man nicht einmal als Frau akzeptiert wird.

Allgemein habe ich schon einige Einstellungstests mitgemacht, aber jeder war unterschiedlich. Kam halt auf die Branche drauf an, auf die man sich beworben hatte. Gerade bei den Kaufmännischen Berufen ist es bei mir meistens als Assesment Center abgelaufen, bei dem geschaut wurde wie man im Team eine gemeinsame Lösung erarbeitet und welche Rolle man dort einnimmt. Also ob man die Führung der Gruppe übernimmt, oder eher sich zurück hält aber mit kreativen Lösungsvorschlägen angekommen ist, oder sich gar nicht daran beteidigt hatte. Danach musste das ganze immer Präsentiert werden und versucht an einen Kunden zu verkaufen. Diese Assesment Center gingen meistens einen kompletten Tag und nicht nur wenige Stunden wie andere Tests.

Bei meinem letzten Einstellungstest als Rettungassistentin, war einiges mit eingeschlossen. Zuerst mussten wir uns einmal vorstellen und selbst Präsentieren mit dem was wir bereits an Berufserfahrung vorzuweisen hatten. Danach bekamen wir einen schriftlichen Medizinischen Test vorgelegt, den wir ausfüllen mussten und der danach durchgesehen wurde. Wer dort Fehler gemacht hatte, wurde direkt wieder nach Hause geschickt und nicht eingestellt. Während dieser Test korrigiert wurde, bekamen wir noch einen allgemeinen Test über das Allgemein Wissen und Politischen Fragen z.B. zur Machtverteilung in Deutschland und wer die Macht übernimmt, wenn der Bundeskanzler, der Bundespräsident und der komplette Bundestag ausgelöscht wurde. Da muss man erst mal drauf kommen und ich habe es nur geraten - sogar richtig :wink: Danach wurde man zu seinen Antworten befragt im medizinschen und wenn dort etwas nicht ganz gepasst hat, dann hatte man dort noch einmal die Chance sich zu rechtfertigen und zu Argumentieren wieso man auf diese Lösung gekommen ist und der Meinung war. Nachdem das geschafft wurde, ging es zu einem praktischen Teil über bei dem wir das Megacode im Team vorführen sollten an einer Schaupuppe. Das ganze müsst ihr euch vorstellen, wie bei einem erste Hilfe Kurs auf der Puppe rumdrücken und beatmen - allerdings mit medizinischem Gerät und auch die Kommandos an den "Helfer" müssen richtig sein. Einmal musste man das ganze als Helfer assistieren und die Kommandos umsetzen und einmal als Verantwortlicher "Leader" der die Kommandos gibt. Dabei muss man klipp und klar sagen, was man gerne wie haben möchte und zwar so, dass es notfalls auch ein Laie könnte. Dann haben sie eine Pause gemacht, aber was wir nicht wussten, dass diese Pause keine richtige Pause war. Denn es wurde dort ein richtiges Fallbeispiel simuliert, indem sie einen Typen "präperiert" haben der angeblich vom Dach gefallen ist. Da auf der Rettungswache gerade Bauarbeiten gelaufen sind, war das nicht ungewöhnlich und sie wollten schauen wer dort wie reagiert. Ich muss ehrlich sagen, ich hab das ganze für Ernst gehalten bis sie es aufgelöst haben und unser "Opfer" aufgestanden ist und gelacht hat :lol:

Danach war nur noch ein Einzelgesrpäch in der großen Runde das letzte was ich dort machen musste. Dabei wurde noch einmal der Lebenslauf durchgegangen, und man hatte die Möglichkeiten sich auf seine Lücken im Lebenslauf zu erklären wieso die zustande gekommen sind und was einen bewegt hat, sich auf diese Stelle zu bewerben. Da viele Bewerber nicht aus der Umgebung gekommen ist, wurde dort auch gefragt ob man bereit ist für die Stelle umzuziehen oder wie das funtktionieren soll. Dabei habe ich wohl sehr gut gepunktet mit meiner Art, denn nicht einmal eine halbe Stunde nachdem ich aus dem Einstellungstest rausgegangen bin nach Hause, kam schon der Anruf von der Personalleitung des Kreisverbandes, dass ich etwas vergessen habe. Ich war total aufgeregt und dachte zuerst, dass ich meinen Personalausweiß im Kopierer vergessen habe, denn vorher haben sie noch die Urkunden beglaubigt und Kopien von Personalausweiß und Führerschein gezogen (ist so üblich in meiner Branche bei den Bewerbungen und Einstellungstests). Dann hat er mir gesagt, dass ich den Arbeitsvertrag vergessen habe und ob ich vielleicht direkt eine Nachtschicht übernehmen kann. Deswegen habe ich auf der nächsten Autobahnausfahrt dann gedreht und bin zurück gefahren und keine 3 Stunden später hatte ich schon meinen ersten Dienst auf der Rettungswache. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen und ich arbeite dort immer noch, und werde es hoffentlich auch noch lange tun.:wink:

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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