Neuer Arbeitgeber meldet sich nicht

vom 02.10.2009, 09:05 Uhr

Ich bin echt sehr verärgert! Eigentlich sollte am 1.Oktober, also gestern, meine neue Anstellung als studentische Aushilfe beginnen und ich habe vom Arbeitgeber seit letzter Woche nichts mehr gehört. Am Donnerstag rief mich eine Mitarbeiterin noch an um mir zu sagen, dass die Geschäftsleitung den Vertrag fertig mache und ich diesen dann am besten bei meinem ersten Arbeitstag unterzeichnen solle, dann müsste ich nicht extra noch einmal kommen. Sie wollte sich dann am nächsten Tag nochmal melden um mir zu sagen, wie ich am 1. Oktober eingeteilt bin.

Sie meldete sich dann aber am nächsten Tag nicht und ich rief deshalb am übernächsten Tag bei ihr an. Auf ihrer Durchwahl erreichte ich niemanden und auch bei meinem direkten Vorgesetzten war niemand anzutreffen. Ich habe zwar wen erreicht und den Fall geschildert und um Rückruf gebeten, aber es meldete sich auch am dritten Tag niemand. Ich habe mir dann vorgestern überlegt, ob ich hinfahren soll, aber ich habe dann gedacht, dass ich da gar keine Lust mehr habe zu arbeiten. Heute ist jedenfalls der 2. Oktober und sie hat sich noch immer nicht gemeldet bei mir und ich bin natürlich echt sauer deshalb.

Ist euch so etwas schon mal passiert? Habt ihr das dann einfach auf sich beruhen lassen und abgehakt oder seid ihr der Sache auf den Grund gegangen? Ich muss eben dazu sagen, dass es nur ein Nebenjob war, auf den ich nicht wirklich angewiesen bin und den ich in ein paar Tagen auch woanders machen kann, aber dennoch ist das doch einfach keine Art, die man an den Tag legt.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn ich dich angestellt hätte und du am ersten Arbeitstag nicht erschienen wärst, würde ich dich gar nicht mehr arbeiten lassen. Da wäre es mir egal, was dir irgendeine Angestellte am Telefon erzählt hätte. Wenn der 1. Oktober als Beginn des Arbeitsverhältnisses ausgemacht wäre, hättest du auch am 1. Oktober dort vorstellig werden müssen.

Da wäre es mir persönlich ebenfalls egal gewesen, was mir zuvor eine unzuverlässige angestellte gesagt hätte. Und wenn ich mich hätte durchfragen müssen, zumindest wäre ich anwesend gewesen und hätte willen gezeigt.

Natürlich ist dein Fall ärgerlich, aber warum lässt du dich dann davon abbringen dort zu arbeiten? Nur weil dein Vorgesetzter krank ist und die Mitarbeiterin offenkundig 'Mist' gebaut hat?

Benutzeravatar

» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube, du bist außer Stande ordentlich zu lesen, sonst hättest du auch kapiert, worum es geht. Am 22. September fand das letzte Telefonat mit der Sekretärin statt, die mir gesagt hat, dass sie mich am kommenden Tag nochmal anruft um mir zu sagen, zu welcher Schicht ich eingeteilt bin. Das hat sie nicht getan. Ich rief also sie noch einmal ein und ich rief auch meinen direktne Vorgesetzten nochmal an, die beide jeweils nicht erreichbar waren. Also rief ich in der Zentrale an und habe den Fall geschildert und habe um dringenden Rückruf gebeten und auch daraufhin meldete sich niemals.

Mit welcher Begründung hätte ich also bitte - zu einer x-beliebigen Uhrzeit und ohne unterschrieben Vertrag - am 1. Oktober dort auftauchen sollen?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann Deinen Ärger verstehen, Sippschaft. Da ich jedoch anders ticke, wäre ich wohl am ersten Arbeitstag auf gut Glück hingefahren. Wäre da kein anderer aufgetaucht (ich gehe mal davon aus, dass aufgrund des nicht besetzten Telefons keiner da war), hätte ich einen Zettel hinterlassen, dass ich hier war.

Eine mündliche Zusage ist auch eine Zusage, da beißt die Maus keinen Faden ab. Deswegen würde ich an Deiner Stelle noch einmal versuchen, mit den Leuten Kontakt aufzunehmen und da es scheinbar telefonisch nicht klappt, fahre eben nochmal hin. Vielleicht beruht alles auch nur auf ein Missverständnis.

Etwas ähnliches ist mir auch schon passiert. Ich hatte den Job übernommen, um auf 2 kleinere Kids aufzupassen, die als Pflegekinder in die Familie gekommen sind. Es gab mehrere Anrufe, dass die zuerst ausgemachten Termine nicht zustande kommen können und als ich dann endlich mal auf die Kids aufpassen sollte und dort war, hat mir keiner die Tür aufgemacht. Ich habe sehr lange geklingelt und gewartet, es war auch jemand im Haus, da ich Schemen gesehen habe. Dazu lag im Garten ein Handy auf dem Tisch.

Mir hat es irgendwann gereicht und ich habe einen Zettel in den Briefkasten geworfen. Natürlich hat sich von der Familie nie jemand gemeldet und ich habe da auch nicht mehr angerufen. Mir kam das alles so merkwürdig vor und ich habe mich tierisch über die Unzuverlässigkeit geärgert!

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ja, wenn mir etwas daran gelegen hätte und ich wirklich noch Lust darauf gehabt hätte, dort zu arbeiten, wäre ich am 1. Oktober einfach hingefahren. Aber mir ist die Lust bei so viel Unzuverlässigkeit wirklich vergangen. Weil es ja, wie gesagt, auch kein Job war, auf den ich jetzt total angewiesen bin, war ich für mein Verhältnis schon hartnäckig genug.

Mich wunderte nur, dass es großes Firmen gibt, die sich so ihren neuen Arbeitnehmern gegenüber präsentieren. Wenn es jetzt eine kleine Firma gewesen wäre, dann hätte ich so etwas immerhin noch darauf schieben können, dass es wirklich an Zeit fehlt und dass vielleicht der Chef gerade den Kopf voll hat etc. Aber in dieser Firma arbeiten 350 Leute und man bringt es noch nicht einmal fertig seine neuen Angestellten ordentlich zu behandeln. Das hat mich schon erschüttern.

Wenn ich auch jetzt ohnehin keine Lust mehr habe dort zu arbeiten, so würde mich nachträglich schon interessieren, was das überhaupt sollte. Vermutlich hast du Recht und ich werde tatsächlich mal persönlich hinfahren und fragen, was das sollte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Grundsätzlich ist die Verärgerung über ein solches Verhalten verständlich. Dies ist wenigstens unprofessionell. Aber nun muss man sich auch vor Augen führen, dass es sich "nur" um einen studentischen Aushilfsjob handelt. Es wird wohl kaum anzunehmen sein, das bei einem stellvertretenden Abteilungsleiter ähnlich vorgegangen wäre.

Ganz offenbar war die eine Stelle entweder nicht wichtig genug oder aber keiner fühlte sich wirklich richtig zuständig. So wäre meine Erklärung, nachdem trotz nachfragen keine positive Reaktion kam. Positiv im Sinne, dass man Dir den Vertrag zuschickt bzw. Dir Informationen für den ersten Arbeitstag gibt.

Jetzt ist es aber so, dass Du ja was von der Firma willst. Nämlich den Job! Ich hätte es nicht für verkehrt empfunden, wenn Du am 1. Oktober eben genau so hingefahren wärst, um die Arbeit anzutreten. Oder aber - trotz der unerfüllten bitte um Rückruf - wenigstens am Vortag des vermeintlich ersten Arbeitstages (also im Laufe des 30. Septembers bzw. sogar schon 1-2 Tage eher) eben dort erneut angerufen hättest. Einfach um in Erfahrung zu bringen, was nun am 1. Oktober zu tun ist.

Diese Nachrennerei ist wirklich nervig bzw. bei einem unterstellten professionellen Prozess was die Einstellung angeht unnötig. Aber offenbar handelt es sich um eine Sondersituation und der hättest Du mit mehr Einsatz begegnen können.

Wenigstens ist es ja nicht so, dass Du unbedingt den Job wolltest. Denn ich könnte mir Vorstellen, dass tatsächlich innerhalb des Unternehmens nun davon ausgegangen wird, dass am gescheiterten Einstellen Du die Verantwortung trägst weil Du bereits am ersten Tag unentschuldigt gefehlt hast.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


derpunkt, ich hab sowohl am 29. als auch am 30. September dort angerufen, weil ich eben dringend wissen musste wie ich am 1. Oktober zu arbeiten habe, weil ich planen wollte. Als ich dann eben auch niemanden erreichte obwohl ich es auch wieder bei der Sekretärin sowie bei meinem Vorgesetzten probierte, war die Sache für mich erledigt.

Es ist DEINE Ansicht, dass ich etwas von der Firma will, aber ich sehe das anders: Ein Arbeitsverhältnis besteht daraus, dass ich etwas von der Firma möchte und die Firma etwas von mir möchte. Weshalb sollte nur ICH etwas wollen? Wie kommst du auf die Idee?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Sippschaft: Natürlich hast Du Recht. Ein Arbeitsverhältnis kommt immer nur dann zustande, wenn der Wille auf beiden Seiten vorhanden ist. Es geht ja darum, dass beide Seiten etwas davon haben. Nur wenn Du den Job willst und der Arbeitgeber Dich für die vakante Stelle will, kommt auch ein Vertrag zustande.

Wieso ich nun in dem Fall zur Ansicht komme, dass Du eher was willst, liegt in der folgenden, einfachen Überlegung: setzte die Zahl der verfügbaren Stellen (studentische Hilfsjobs) in ein Verhältnis zur Anzahl der genau solche Jobs suchenden Personen. Ich vermute (ja, reine Mutmaßung) hier ein krasses Missverhältnis zu ungunsten der Jobsuchenden. Daher wird die Firma sich denken, kommt die Eine nicht, steht die nächste bereit.

Leider ist auch hier die Regel, dass Angebot und Nachfrage nicht nur den Preis bestimmt sondern auch den Umgang prägt. Und je weniger knapp eine Ressource ist, desto weniger Wert wird darauf gelegt. Ich halte das nicht für richtig oder gut, stelle aber fest, dass es eben so ist!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


So ganz verstehen kann ich die Verärgerung nicht. Klar, die ganze Sache ist unglücklich gelaufen, weil niemand erreichbar war. Aber warum und weshalb du niemand erreicht hast lässt sich ja schwer sagen. Du hättest es ja auch schon zwei Tage eher versuchen können, wenn dich bis dahin niemand angerufen hat. Vielleicht ist das einfach untergegangen weil jemand krank wurde oder Urlaub hatte oder oder oder.

Ich wäre an deiner Stelle spätestens am 1.10. hin gefahren. Ich weiß ja nicht um was für eine Arbeit es geht, aber entweder wäre ich einfach zu Beginn der ersten Schicht oder eben morgens dort aufgetaucht. Wenn ich niemanden ans Telefon bekommen hätte, wäre ich vielleicht sogar einen Tag vorher dort hin gefahren um alles klären. So viel Aktionismus darf man von einem Arbeitnehmer schon erwarten.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Julix hat geschrieben:also wenn ich dich angestellt hätte und du am ersten Arbeitstag nicht erschienen wärst, würde ich dich gar nicht mehr arbeiten lassen. Da wäre es mir egal, was dir irgendeine Angestellte am Telefon erzählt hätte. Wenn der 1. Oktober als Beginn des Arbeitsverhältnisses ausgemacht wäre, hättest du auch am 1. Oktober dort vorstellig werden müssen.

Was bringt das ohne Arbeitsvertrag und wenn gar nicht mitgeteilt worden ist, wann Arbeitsbeginn ist? Auch wird es massive Probleme mit der Versicherung geben, wenn am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg irgendetwas passiert. Viele Arbeitgeber sehen das nicht gerne, wenn jemand ohne unterschriebenen Vertrag aufkreuzt, weil sie die Probleme mit der Versicherung umgehen wollen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^