Kann man an "nichts" denken?

vom 12.09.2009, 11:27 Uhr

Wenn man sehr im Stress ist , dann versucht man ja auch mal sich zu entspannen und einfach an "nichts" zu denken. Gelingt euch das? Kann man das überhaupt? Wie schafft ihr es, wirklich an absolut gar nichts zu denken. Ich kann mich bemühen wie ich will. Meine Gedanken sind immer da und selbst, wenn ich mich entspannt hinlege irgendwie kommen dann doch irgendwelche Gedanken.

Gibt es eine Möglichkeit, wirklich an nichts zu denken? Kann man derart entspannen, dass auch das Gehirn so entspannt, dass die Gedanken weg sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es ist leider absolut nicht möglich an nichts zu denken, weil wenn man versucht an nichts zu denken, dann denkt man doch wieder nach, dass man an nichts denkt. Es ist aber möglich, dass man sich entspannen kann ,wenn man versucht an etwas anderes zu denken, als an Arbeit, Beziehungsstress oder ähnliches. Man kann versuchen sich an schöne Situationen zu erinnern, denn dann hat man ein gutes Gefühl, die Haut fängt an zu "kribbeln" und man fühlt sich einfach gut/entspannt.

Wie du aber vielleicht gemerkt hast, schafft man es nicht einmal im Schlaf nicht zu denken, weil das Gehirn ständig Informationen am verarbeiten ist. Dieses denken ist relativ unbewusst, sodass wir es gar nicht wahrnehmen. Wie sollten wir zum Beispiel sonst Atmen oder ähnliche Dinge? :wink:

» MandaloreX » Beiträge: 617 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das habe ich mich auch schon immer gefragt. So wirklich gelungen ist es mir nämlich auch noch nicht. Selbst wenn man denkt: "Ich denke jetzt nichts", muss man starr daran heften an diesem Gedanken, um nichts anderes zu denken. Aber dann kann man sich ja doch nicht davon lösen zu denken. :twisted:

Wenn man allerdings ganz stark den Willen aufbringt "nichts" zu denken, kann das funktionieren. Ist zumindest bei mir so, allerdings schaffe ich es nur ein paar Sekunden an nichts wirklich nichts zu denken.

Was mich am meisten allerdings interessiert, an was bzw. WIE ein Mensch denkt, der noch nie eine Sprache kennen gelernt hat und somit sich ja in seinen Gedanken gar nicht ausdrücken kann. Oder denkt sojemand dann mit "Bildern"? Stell' ich mir aber seltsam vor, denn wenn ich denke, dann mit Worten und nur bei bestimmten Sachen denke ich an Bilder, eben nur das, was ich mir bildlich mal vorstellen möchte.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich glaube, dass man gerade dann, wenn man es sich vornimmt an nichts zu denken, garantiert an ALLES denken muss. Ich erinnere mich da gerade an einen Zeichentrickfilm oder ein Buch, ich weiß es nicht mehr, in dem der eine zum anderen sagt: Versuche jetzt mal nicht an ein tanzendes, lila Nashorn zu denken. Niemand würde an etwas derartiges denken, aber jenem Gegenüber fiel es plötzlich ausgesprochen schwer :wink: Und so ist das mit dem "an nichts denken".

Aber jetzt mal allgemein eine Antwort auf die Frage, ich denke schon, dass man manchmal auch an nichts denkt. Geht mir zum Beispiel im Unterricht so oder wenn mir irgend jemand anderes gerade "das Ohr abkaut" und mich mit "wahnsinnig spannenden Themen" beglückt. Dann passiert es mir manchmal, dass ich diese Person (z.B. den Lehrer) einfach nur mit leerem Blick anstarre und mich nach Minuten dabei ertappe, wie ich komplett nichts mitbekommen habe, aber auch nicht weiß, an was ich sonst gedacht haben könnte. Mein Gehirn schaltet sich dann immer ganz automatisch einfach aus, ich weiß nicht, wie das geht, aber es ist so.

Man könnte ein Nichts-denken aber vielleicht durch Entspannungsübungen "erzwingen". Zum Beispiel durch Yoga, progressive Muskelrelaxation, autogenes Training oder andere Entspannungstechniken. Das erfordert allerdings viel Übung, Disziplin und Konzentration. Du könntest Dich im Internet mal irgendwo darüber informieren.Es gibt unzählige Trainings CDs dazu, die nicht mal teuer sein müssen. Selbst in manchen Klatschzeitungen für Frauen findest Du manchmal so eine CD als "Extra". Wir haben das mal in der Schule gemacht und ich muss sagen, dass es doch recht gut tat. Habe es dann zu Hause allerdings nicht weiter betrieben, weil es eben einfach schwer ist, sich solche Freiräume einfach mal im Alltag zu schaffen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo zusammen,

zuerst mal eine Kleinigkeit zum Denken und Atmen. Mandalorex schrieb:

Wie du aber vielleicht gemerkt hast, schafft man es nicht einmal im Schlaf nicht zu denken, weil das Gehirn ständig Informationen am verarbeiten ist. Dieses denken ist relativ unbewusst, sodass wir es gar nicht wahrnehmen. Wie sollten wir zum Beispiel sonst Atmen oder ähnliche Dinge?

Versucht mal willentlich das Atmen zu unterdrücken. Irgendwann kann man das nicht mehr durchhalten und der Körper atmet einfach. Der Grund dafür ist, dass Atmen durch einen Reflex gesteuert wird, und nicht durch willentliche Gedankensteuerung.

Man kann wohl lernen, an nichts zu denken. Der Weg dazu heißt aber nicht Yoga, sondern Zen-Meditation. Natürlich klappt das nicht von Anfang an, sondern benötigt ein gewisses Training. Zuerst muss man wohl lernen, sich nicht zu ärgern, wenn man trotzdem an etwas denkt, obwohl man das nicht wollte. Dann lernt man wohl, die Gedanken ziehen zu lassen, ohne sich groß darum zu kümmern. Und irgendwann ist man dann wohl in der Lage etwa 15 Minuten am Stück an nichts mehr zu denken. Viel besser kann ich das nicht beschreiben. Wenn Du dich allerdings über Meditation im Internet informierst, dann solltest Du eigentlich alles mögliche zur Beantwortung Deiner Frage finden.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also an nichts zu denken ist meiner Meinung nach überhaupt nicht möglich. Schon alleine wenn man an nichts denkt, denkt man daran das man an nichts denken soll. Und schon denkt man wieder.

Zum entspannen ist es besser an etwas schönes zu denken und nicht zwanghaft versuchen das Gehirn zu entspannen und an nichts zu denken. Das funktioniert nicht. Gerade dann wenn man versucht zu entspannen und an nichts zu denken beginnt das Gehirn zu rattern und man wird an alles denken was einem gerade so in den Sinn kommt. Zumindest ist das bei mir der Fall.

Ich habe mir jetzt angewöhnt an eine schöne Situtation zu denken und immer wenn ich entspannen möchte denke ich daran. Das ist sozusagen mein nichts.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich glaube schon, dass das möglich ist. Ich habe Phasen in denen ich nur in die Luft starre und mich nach ein paar Minuten frage, was ich eig. grad gedacht habe. Ihr kennt das sicher auch, wenn das Blickfeld anfängt zu verschwimmen.

Allerdings: Im Technorama in der Schweiz gibt es ein Spiel, bei dem sich zwei Leute ein Band um den Kopf schnallen müssen, welches die Gehirnströme misst. Zwischen den zwei Leuten ist ein Spielfeld, in dessen Mitte eine magnetische Kugel liegt. Das Ziel des Spiels ist es, so wenig wie möglich zu denken und dadurch die Kugel auf die Seite seines Gegners zu zwingen. Auf einem Bildschirm kann man die gemessene Hirnleistung sehen.

Selbst in meiner "Nichts-denken"-Phase war auf dem Bildschirm ein Ausschlag zu sehen. Die Frage ist natürlich, in wie weit das Gerät aussagekräftig war.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke man kann an nichts denken, solange man nicht an nichts denken will. Es sind eher Situationen in denen man alleine, isoliert ist und z.B. auf den Bus wartet.

» Brauchle » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,70 »



Ich persönlich schaffe es - glaube ich- nie an nichts zu denken. Mir gehen eigentlich immer viele Dinge gleichzeitig durch den Kopf und ich muss mir oftmals einen Zettel zur Hand nehmen, damit ich die verschiedenen Dinge und Erledigungen nicht vergesse.

Besonders nachts merke ich, dass ich nicht an nichts denken kann. Mir passiert es häufig, dass ich mitten in der Nacht munter werde und dann stundenlang nicht mehr einschlafen kann, weil ich an so viele Dinge denke. Selbst, wenn ich mir dann ganz bewusst vornehme an nichts zu denken und mir nur auf meine Atmung und die Entspannung zu konzentrieren, funken mir immer wieder Gedanken dazwischen.

Dennoch denke ich durchaus, dass man erlernen kann, wie man an nichts denkt. Es gibt bestimmt Meditationen und andere Dinge, die dies ermöglichen und für vollkommene innere Ruhe sorgen.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bis vor kurzem war ich eigentlich noch der Meinung, die ich im obigen, ersten Post vertreten habe. Nun habe ich aber mit großer Freude festgestellt, dass es mir immer besser und gezielter gelingt, an nichts, an wirklich überhaupt nichts zu denken. Ich weiß auch gar nicht wie ich das mache und ob es dabei einen Trick gibt. Ich denke nicht "Ich darf jetzt an nichts denken". Es ist glaube eher so, dass ich halt einfach etwas mache und meinen Kopf, bzw. Gedankenstrom "ausschalte".

Oder wo das acuh sehr gut funktioniert, ist zum Beispiel auf der Heimfahrt mit dem Zug oder Bus. einfach das Fenster raussehen und an nichts denken, noch nicht mal an die Dinge die man draußen wahrnimmt. Was auch eine ganz nette Erfahrung beim Nichts-denken ist, ist das Nichts-fühlen. Also natürlich fühlt man, aber wenn man an nichts denkt ist man in dem Moment auch nicht traurig oder zornig. Ziemlich befreiend einfach mal an nichts zu denken und den Gedanken eine kleine Pause zu gönnen.

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ja, ich kann an nichts denken. Dabei denkt man nicht an das Nichts, oder daran, an nichts denken zu dürfen, sondern man schaltet wirklich einfach die Gedanken ab, wie Sann das auch beschrieb.

Ich kann das jedenfalls schon seit meiner Kindheit. Immer nur wenige Sekunden, aber in der Zeit ist es so, als wenn das Denken wirklich tot wäre. Natürlich atmet man dennoch weiter, das ist ein Reflex. Auch das Herz muss man ja nicht bewusst schlagen lassen. Aber seine Gedanken kann man wirklich restlos beseitigen.

Und dass man das auch trainieren kann, da bin ich mir sicher. Aber damit meine ich, die Zeit, die man an nichts denkt, zu verlängern. Wie man jemandem hingegen, der noch nie an nichts gedacht hat, beibringen soll, an nichts zu denken, das wüsste ich nicht. Ich wüsste gar nicht, wie ich das erklären sollte.

Übrigens, ich finde es gar nicht so entspannend, an nichts zu denken. An angenehme Dinge zu denken, das macht mir auch mehr Freude. Wenn ich an nichts denke, ist es eher so, als wenn die Gedanken einfach weg seien. Aber damit eben auch alle Emotionen. Das fühlt sich dann, weil ja wirklich alles restlos weg ist, nicht einmal entspannend oder beruhigend an. Ich würde mal behaupten, wenn man so etwas empfindet, dann ist man vielleicht ruhig, aber man denkt nicht konsequent an nichts.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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