Unkonventionelle Nachwuchswerbung

vom 19.10.2007, 15:45 Uhr

Das Government Communications Headquarter (GCHQ) aus Großbritannien ist ein Arm des britischen Geheimsdienstes, welcher sich auf die Überwachung spezialisiert hat.
Dieser geht jetzt neue und meiner Ansicht nach auch sehr innovative Wege, um interessierten Nachwuchs auf das "Unternehmen" aufmerksam zu machen :wink:
Im Agentenspiel "Double Agent" vom Vertreiber Ubisoft schaltet das GCHQ nun Werbeanzeigen, sodass die Spieler während ihrem Hobby auf dem Bildschirm eventuell plötzlich Anzeigen für ihren Traumberuf entdecken, eben den des Agenten.
Die Spieler, zumindest einige von ihnen, erfüllen laut GCHQ exakt die benötigten Anforderungen, Computererfahrung, schnelle Reflexe, technische Versiertheit und ein generelles Interesse an verdeckter Arbeit.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So eine idee ist ja mal der größte Schmarn den es überhaupt gibt.
Am lustigsten muss es da noch sein, wenn die Gamer sich bewerben und dann erstmal erfahren, dass das Spiel und die Realität nicht so sind wie sie meinen.

Ich glaube auch nicht, dass man dann so einfach per "Bewerbung" Geheimagent werden würde, da könnte ja genausogut jeder andere Agent sich unter dem Vorwand bewerben, er sei ein super Zocker und wäre dann schwuppdiwupp Spion beim britischen Geheimdienst.
Was man da vielleicht wird, da es sich ja auch nicht um den MI6 handelt, ist Kameramonitorüberwacher.
Da London ja auch die höchste Dichte an Überwachungskameras vorzuweisen hat, braucht man auch Leute die diese bedienen, und das könnten Gamer ja ruhig übernehmen:
8 Stunden auf einem Monitor schauen, per Joystick die Kamera ein bisschen bewegen und die Augen offen halten.
Aber wer da jetzt wirklich erwartet, dass er jetzt noch Agent am PC spielt und dann in der nächsten Sekunde der neue James Bond im realen leben ist, sollte man die Augen aufmachen.
Heutzutage wird jede Meldung und Nachricht so extrem dramatisiert, verschönert und ausgeschmückt, dass man am besten garkeiner Überschrift aus der Zeitung trauen sollte.
Geheimagenten per Computerspiel... ich glaubs einfach nicht.

» dr.schmerz » Beiträge: 108 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähm...das was du schreibst, ist nicht ganz richtig. Da kannst du dich auch gern offiziell GCHQ persönlich wenden. Vielleicht sollte man ehr sagen, dass das Leben eines Mitarbeiters des Geheimdienstes nicht unbedingt so aussieht, wie viele sich das vorstellen.
Was meinst du denn, wie man dort Mitarbeiter werden kann? In dem man monatelang auf Eignung observiert wird und dann "top secret" angesprochen wird? Sorry, aber da muss ich mal laut lachen. Die Bewerbungsverfahren laufen da ganz genauso wie in vielen anderen Branchen, mit ordinärer Bewerbung, und dann nicht ganz so gewöhnlichen Eignungstests. Die Meldung einfach als dramatisiert abzutun finde ich dagegen ziemlich lachhaft, denn gerade das GCHQ hat schon öfter auf nicht ganz konventionelle Art Nachwuchs geworben.
Wer sich da just for fun bewirbt oder sich da eine Game-Realität ausmalt ist natürlich selbst schuld.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sehe das ähnlich wie Saturn - einen Agenten a la James Bond gibt es sowieso nicht. Da geht es dann wohl eher darum, wie schnell man die Aktenablage sortieren, wie gut man Informationen aus Bildern herauslesen, wie schnell man irgendetwas ausrechnen kann usw. Den der Großteil der Geheimdienste arbeitet hinterm Schreibtisch mit dem Rechner, oder es sind abgewandelte Polizei und Spezialkräfte Aufgaben, nur eben ohne Uniform, also observieren, Durchsuchungen und was das Handwerk alles so hergibt.

Im Grunde ist so der Beruf des Geheimagenten ziemlich langweilig.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Naja, ist ja klar, dass in Filmen Agenten immer verherrlicht werden... man braucht ja immer einen Helden in einem Actionfilm.
Aber ansonsten ist das mal einen gute Idee von dem Government Communications Headquarter in einem Agentenspiel Werbung zu schalten.
Da stecken wohl kluge Marketingköpfe hinter dieser Anzeige.
Doch der Job scheint ja anscheinend nicht so viel Zulauf zu bekommen, wenn man schon Werbung dafür machen muss. Bei anderen Stellen ist das Überangebot an Arbeitnehmern eher ein "Problem".

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» AdultMusic » Beiträge: 127 » Talkpoints: 3,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge


AdultMusic hat geschrieben:Doch der Job scheint ja anscheinend nicht so viel Zulauf zu bekommen, wenn man schon Werbung dafür machen muss. Bei anderen Stellen ist das Überangebot an Arbeitnehmern eher ein "Problem".


Das liegt vermutlich auch daran, dass viele Menschen eine Vorstellung wie dr.schmerz weiter oben haben, nämlich dass man an einen solchen Beruf mit einer normalen Bewerbung gar nicht drankommt. Was natürlich nicht stimmt, da läuft das genauso ab wie in anderen Branchen.
Ein zweiter Grund dürfte sein, dass diese Berufsvorstellung in den wenigsten Köpfen wirklich präsent ist.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, in einem - ich denke mal gekauften - Computerspiel Werbeanzeigen zu schalten finde ich schon etwas doof... Dafür gibt´s ja so Freeware-Werbespiele, bei denen wohl niemand etwas gegen Werbeeinblendungen hat: "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht in´s Maul!" Aber wenn ich in einem PC-Spiel plötzlich ein Popup mit Werbung für einen Beruf bekomme, dann würde mich das schon ziemlich nerven.

Die Methode an sich ist aber schon ziemlich genial. Damit werden ja direkt die gewünschten Zielgruppen angesprochen! :wink:

Gruß,
yakumo

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» yakumo56 » Beiträge: 431 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Finde es eigentlich auch eine ganz gute Taktik und eigentlich auch scheinbar den richtigen Ort, aber ich finde doch, dass man darauf zumindest hinweisen sollte.
Ich weiß nicht, ob das nicht gemacht wird, aber ich zumindest wäre verärgert, wenn irgendeine Werbung, egal, welcher Art, sich in dem Spiel befindet, die ich ja eigentlich auch nicht "gekauft" habe und sie demnach auch eigentlich nicht im Spiel integriert haben will, aber OK.

Stimmt natürlich, dass zumindest hier scheinbar das Bewerbungsverfahren ganz normal verläuft, ich weiß allerdings auch von deutschen Behörden, bei denen das ganz ganz anders abläuft und eben wirklich so auf die "Top Secret"-Art, eben genau so, als wenn in einem schlechten amerikanischen Action-Film man als Privat-Person plötzlich vom FBI "gekidnappt" wird und das dann mit "Spielchen" geprüft wird, in wieweit man dann für den tollen Coup taugt.

Von daher finde ich es ein bißchen hart, Dr.Schmerz deswegen gleich so hart anzugehen und seine Denke als "lächerlich" abzustempeln.

Er mag da falsch gelegen haben, aber wenn man es nicht weiß, geht man, denk ich zumindest, eher davon aus, dass in einer Abteilung des britischen Geheimdienstes eben mehr auf Diskretion und Stillschweigen wert gelegt wird.

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


yakumo56 hat geschrieben:Naja, in einem - ich denke mal gekauften - Computerspiel Werbeanzeigen zu schalten finde ich schon etwas doof... Dafür gibt´s ja so Freeware-Werbespiele, bei denen wohl niemand etwas gegen Werbeeinblendungen hat: "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht in´s Maul!" Aber wenn ich in einem PC-Spiel plötzlich ein Popup mit Werbung für einen Beruf bekomme, dann würde mich das schon ziemlich nerven.


Werbung oder Product Placement in kommerziellen Spielen ist doch mittlerweile keine Seltenheit mehr. Spiel einfach mal ein x-beliebiges Sportspiel und zähl mal die Werbeflächen. Nur, dass es sich hier halt um etwas "gewöhnlichere" Produkte handelt...

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich hab aber mal gehört, dass die wie ein unternehmen auch direkt über die Unis die Leute anheuern. Sie haben wohl sehr gute Beziehungen zu dem ein oder anderen Prof und der gibt dann Empfehlungen weiter. Danach werden die möglichen Mitarbeiter erstmal gefiltert und neben ihrer fachlichen Qualifikation auch auf meschliche Vorzüge für eine Arbeit beim geheimdienst getestet. Wenn das alles gut aussieht, erst dann kommt es zu einem persönlichen Kontakt. Einige Profs sind wohl sogar dafür bekannt, dass sie solche Vermittlungen ganz gezielt anstoßen.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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