Möchte Psychologie studieren

vom 28.03.2007, 08:53 Uhr

Ich habe vor Psychologie zu studieren, habe gerade mein freiwilliges soziales Jahr hinter mich gebracht. Wie sind denn die Job Aussichten nach einem Psychologie Studium? Welche Möglichkeiten hab ich? Daran würde es sich bei mir entscheiden ob ich Psychologie nun studiere oder nicht

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» Simone1987 » Beiträge: 99 » Talkpoints: 0,08 »



Wenn du Psychologie studieren möchtest gibt es zumindest nach Abschluss deines Studiums folgendes Problem: ob du weiter machst und dich zum Psychiater ausbilden lässt, oder ob du Psychologe (das bist du mit abgeschlossenem Psychostudium) bleiben möchtest.

Als Psychologe verdienst du echt nur ein WITZGEHALT, vielleicht zwischen 1200 und 1500 netto. GESCHÄTZT und von Region zu Region verschieden. Als Psychiater wiederum kannst du richtig dick Geld verdienen, vorausgesetzt du schaffst die zusätzliche Ausbildung und kannst die ca. 150.000 Euro Gebühren aufbringen, die die Zusatzausbildung hier in Deutschland kostet, schaffst du es nicht sitzt du auf einem riesen Schuldenberg, den du erst mal abbezahlen musst.

Für mich wär das nix.

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Abgesehen von den Fakten, die Cala ja schon genannt hat, finde ich es auch wichtig zu erwähnen, dass das Studium sehr schwer ist. Ich hab zwei Freundinnen, de Psychologie studieren und die sind beide sehr fit im Oberstübchen, haben einer 1er Abitur und sind wirklich intelligent und haben was auf dem Kasten, aber trotzdem ist es für beide sehr schwer. Und naja, ich denke, so was sollte man einfach mal beachten und auch realistisch beurteilen, ob man für so was überhaupt geeignet ist. Mit einem lässigen Studentenleben ist da nämlich nix.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich kenne nur Psychologiestudenten, die sich echt nicht tot machen. Aber einfach ist natürlich kein Studium. Und Psychologie hat einen dermaßen hohen NC, dass eigentlich schon mehr oder weniger gewährleistet ist, dass das nur jemand studieren kann, der schonmal gezeigt hat, dass er lernen kann.

Ich würde auch empfehlen, eine Studienentscheidung nicht komplett von den späteren Jobaussichten abhängig zu machen. Dafür ändert sich der Markt einfach zu schnell. Wenn du heute anfängst, bist du erst in etwa 5 Jahren fertig. Dir kann heute niemand sagen, wie der Markt in 5 Jahren aussehen wird. Auch wenn 5 Jahre nicht viel sind, vorhersagen funktioniert einfach nicht.
Was du machen kannst ist, wie Cala schon beschrieben hat, dir zu überlegen, ob du bereits weißt, in welche Richtung es danach gehen soll. Man kann mit einem Psychologiestudium natürlich auch genauso gut in die Wirtschaft einsteigen, das machen wahrscheinlich auch sehr viele. Aber auch da kann dir niemand sagen, was für Jobchancen du später haben wirst; das liegt ja auch nicht immer nur am Abschluss, sondern auch an demjenigen, der ihn gemacht hat.

Überlege dir also vor allem, ob dich Psychologie so sehr interessiert, dass du dir vorstellen kannst, das 5 Jahre zu studieren. Letztlich musst du das ja auch erstmal durchziehen, und erst dann stellt sich die Frage mit dem danach.

» pitti » Beiträge: 641 » Talkpoints: 29,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Um etwas Positives hinzuzufügen: dadurch das nur so wenige Menschen zum Studium der Psychologie zugelassen werden, gibt es auch dementsprechend wenig Absolventen. Es besteht eine entsprechender Mangel in Deutschland, der angesichts der konstante (!) Absolventenzahlen auch in 5 Jahren noch vorhanden sein wird, außer es geschehen irgendwelche sonstwie zustande gekommenen Veränderungen.

D.h. also wenn man das Studium der Psychologie wirklich schafft, dann hat man verdammt gute Aussichten auf einen Job in dem Bereich den man studiert hat. Und das ist etwas, was man gerade heutzutage nicht unterschätzen sollte. Ich hätte gerne Psychologie studiert, aber leider war mein NC damals zu schlecht.

» yendan » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,23 »


Mit Psychologie hat man weitaus mehr Möglichkeiten als nur Psychotherapeut zu werden.

Man kann sich, wie oben schon kurz genannt, dafür entscheiden in die Wirtschaft zu gehen. Dabei kann man zum Beispiel in Unternehmensberatungen unterkommen, als Trainer oder Coach arbeiten, Personalauswahlprozesse begleiten, Weiterbildungsmaßnahmen planen und durchführen, Testverfahren konstruieren oder in die Führungskräfteentwicklung gehen oder auch in den Bereich Change Management. Hier steht einem vieles offen - wobei man für die Leitung von Führungskräfteseminaren doch schon ein gewisses Alter und Erfahrung mitbringen sollte. Mit grade erreichten Abschluss und ca. 25 Jahren wird man da nicht sonderlich ernst genommen.

Alternativ kann man sich auf den Bereich kognitive Neurowissenschaften spezialisieren. Also der biologische Bereich der Psychologie. Das heißt, dass man eher in die Richtung Hirnforschung geht und/oder mit Alzheimer- oder Schlaganfallpatienten arbeitet, EEG-Studien durchführt, MRT-Verfahren anwendet etc. Grade in diesem Bereich besteht zur Zeit großer Bedarf.

Oder man kann versuchen einige der wenigen Stellen als Schulpsychologen zu ergattern oder in die Richtung Kriminologie gehen und als Profiler arbeiten oder Gutachten fürs Gericht (Schuldfähigkeit von Tätern) erstellen. Da sind die Jobs allerdings eher rar gesät. Falls man sich für den öffentlichen Dienst interessiert, kann man zum Beispiel auch beim Arbeitsamt unterkommen.

Wie man sieht, gibt es weitaus mehr Möglichkeiten als man auf den ersten Blick denken könnte und eine kostspielige, langjährige Therapeutenausbildung ist nicht der einzige Weg.

» Eva2007 » Beiträge: 32 » Talkpoints: 1,68 »


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