Malaria Prophylaxe - Indienreise

vom 07.08.2009, 13:51 Uhr

Hallo!

Bekannte sind im Patenschaftskreis für indische Kinder tätig und wollen nun im November zum ersten mal sich vor Ort die Situation der Kinder näher ansehen. Der Hausarzt hat nun gesagt, dass eine Malariaprophylaxe nicht unbedingt nötig wäre. Man kann es aber machen. Dafür gibt es Tabletten oder auch Spritzen, die verhindern sollen, dass man Malaria bekommt oder dass diese Krankheit nicht chronisch wird.

Sollte man, wenn man in ein Malaria Gebiet fliegt die Prophylaxe machen oder kann man auch darauf verzichten? Welche Folgen hat Malaria, wenn man sich nicht vorher immunisiert? Was ist besser? Spritzen oder Tabletten? Die Tabletten müssten sie in Indien auch weiternehmen und solange nehmen, wie sie in Indien sind und das wären 3 Monate. Spritzen wären eine Art Impfung, die sie in gewissen Abständen 3 x bekommen müssten. Diese hätten aber die Nebenwirkung, dass man Malaria in abgeschwächter Form bekommen kann.

Was würdet ihr empfehlen? Seid ihr schon mal in einem Malariagebiet in Urlaub gewesen und wie habt ihr euch gegen Malaria geschützt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

also ich hab mir mal die Seite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit angeschaut. Diese geben unter anderem Empfehlungen raus. Auf der Malariakarte 2009 ist für Indien keine Chemoprophylaxe empfohlen. Generell sollte man bedenken, dass man sich durch die Medikamente auch nicht 100% schützen kann. Die Chemoprophylaxe zielt auf die ersten Vermehrungsformen in Blut und Leber ab. Da die Vermehrungszyklen allerdings verschieden sind, müssen die Wirkstoffe über längere Zeit in Blut und Leber in hinreichend hohen Konzentrationen gegenwärtig sein. Ferner hängt die Wirkung unter anderem von der lokalen Resistenzlage abhängt. Desweiterin ist zu Bedenken, dass bei Einnahme der Medikamente auch Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können.

Wesentlich wichtiger ist die Expositionsprophylaxe, sprich Vermeidung von Mückenstichen durch Moskitonetze, helle, langärmlige Bekleidung, damit möglichst wenig nackte Haut präsent ist, sowie die Verwendung von Insektenspray. Hier sei erwähnt, dass viele einheimische Produkte in den Ländern meistens unseren Insektensprays überlegen sind, allerdings sollte man sich nicht an dem intensiven Geruch der Mittel stören.
Desweiteren kann man eine sogenannte "stand-by"-Therapie durchführen. Das heißt man führt ein Medikament mit und nimmt dieses, sobald man typische Zeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen verspürt. Man sollten natürlich auch den Arzt aufsuchen, aber in manchen Gebieten dauert es schlichtweg länger, bis man einen Arzt erreicht und dann vergeht noch einige Zeit bis die Diagnose Malaria gestellt wurde.

Ich persönlich denke, man muss für sich selbst eine Entscheidung treffen, die unter anderem von den Lebensbedingungen und den Aktivitäten die man in dem jeweiligen Land ausübt abhängt. Ist man abends und in den Nachtstunden mehr unterwegs, würde ich sicherlich eine Chemoprophylaxe durchführen. Von einer Impfung würde ich jedoch abstand nehmen, da diese noch nicht sehr ausgereift sind und auch bisher von keiner Gesellschaft empfohlen werden.

» menja » Beiträge: 152 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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