Skulptur "toter Harry" sorgt für Aufsehen

vom 05.10.2007, 21:38 Uhr

Nein, Prinz Harry von England ist nicht gestorben. Und trotzdem ist die Nummer drei der britischen Thronfolge bald aufgebahrt zu sehen: Der amerikanische Bildhauer Daniel Edwards inszenierte den Prinzen als toten Soldaten und machte ihn so zum Kunstobjekt. Die Skulptur zeigt Harry aufgebahrt vor der englischen Flagge, die rechte Hand liegt auf seinem Herzen, der Kopf auf der Bibel. Ein Strauß aus roten Rosen ziert die Militärstiefel, genauso wie Geier, die hungrig schauen. Natürlich löste dieses Kunstobjekt einen riesigen Wirbel aus. Veteranen und Mütter von Soldaten beurteilen das Objekt als geschmacklos, krank, und „absolut entsetzlich“, wie die Mutter eines Sohnes sagte, der im Irakkrieg gefallen ist. Menschen, die in diesem Krieg ebenfalls Angehörige verloren haben, sind derselben Meinung. Auch viele Veteranen haben sich dieser Meinung angeschlossen.

Der Künstler sagte, die Skulptur habe eine andere Intention. Sie sei all denen gewidmet, die gerne als Soldaten im Irak gedient hätten, dies aber nicht machen konnten.

Prinz Harry, Leutnant in einem Eliteregiment, durfte ebenfalls nicht am Irakkrieg teilnehmen. Dies hatte ihm die Armeeführung untersagt, denn es sei einfach zu gefährlich für ein Mitglied des britischen Königshauses. Durch seinen Status würde Harry im Krieg auch seine Kameraden gefährden, die mit ihm zusammen ein Ziel böten, so die Begründung der Armeeführung.

Daniel Edwards hat übrigens schon weitere Werke geschaffen, die für einen Aufruhr sorgten. Neben dem „toten Harry“ („Irak-Kriegsdenkmal“) hat er schon Fidel Castro als Toten geschaffen. Auch Britney Spears wurde bereits von ihm verewigt – während des Geburtsvorganges. Eine Warnung für amerikanische Teenager sollte eine tote nackte Paris-Hilton-Skulptur sein, so der Künstler.

Was haltet ihr von dieser Art von Kunst? Macht sie eine sinnvolle Aussage oder ist sie einfach nur geschmacklos?

» Pfeli » Beiträge: 140 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann daran nichts Geschmackloses erkennen - der Künstler macht damit eine Aussage, die ihm durchaus zusteht.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


also ich persöhnlich finde die Idee ganz interessant. Natürlch ist es schon etwas gemein. Lebende Prominenz Tot darzustellen. Weil auch diejenigen Betroffenen sich Tot sehn und sie das sicherlich in ihre Alpträumen verfolgt!Vielleicht sogar in tiefe depressionen stürtzt? Andererseits ist es Kunst! Es ist doch toll das man alles machen kann wenn man es nur irgendwie als Kunst verkauft. Ich finde da steckt etwas Anarchisches drin, eine kleine Rebellion, die von der Öffentlichkeit schlicht als Kunst abgetan wird! einfach klasse! Schon in den 30ern haben die Dadaisten Leute öffentlich beschimpft und es Kunst genannt! Da sind doch Skulpturen die noch eine Aussage verfolgen das kleinere Übel. Wer kann schon genau sagen was Kunst ist oder bedeutet?!

» Think » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,17 »



Ich halte das alles nur für Geldmacherei. Heutzutage kann man ja den Leuten wirklich alles als "Kunst" verkaufen. Durch solche Werke weckt man das Medieninteresse und verdient gut dran.
So war das auch bei dem Zeichner der Mohammed-Karikaturen in Dänemark. Der hat auch gut an dem ganzen Wirbel, der um die Karikaturen gemacht wurde, verdient.

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» Eddy » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Karikaturen sind nun einmal Kunst - dass der Karikaturist erst richtig durch die Hervorhebung seiner Karikaturen verdient hat ist doch nicht sein Verschulden, nur weil ein paar Selbstgeißler und Flaggenverbrenner dagegen Sturm laufen (was in arabischen Medien übrigens normal ist, die Verspottung von Symbolik anderer Religionen).

Was Kunst ist und was nicht, darüber läßt sich ewig streiten - oder wie mein Kunst Lehrer an der Schule, Doktor an der Uni, da ich mich auch aufregete warum ein Klumpen Fett oder ein falschherum aufgestelltes Klo Kunst sein soll und mir völlig das Verständnis dafür fehle, zu mir sagte: "Es irrt der Mensch, solang er strebt."

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die einen machen Kunst der Kunst wegen, die anderen des Geldes wegen ... ;)

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» Eddy » Beiträge: 137 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Think hat geschrieben: Lebende Prominenz Tot darzustellen. Weil auch diejenigen Betroffenen sich Tot sehn und sie das sicherlich in ihre Alpträumen verfolgt!Vielleicht sogar in tiefe depressionen stürtzt?


Naja, da Prinz Harry ja selbst bei der Darstellung mitgemacht hat dürfte es ihm keine Alpträume bereiten :wink: Denke mal, er ist vorher auch genau über Sinn und Zweck der Aktion informiert worden und wird damit wohl auch sehr einverstanden gewesen sein.

So wie ich das in Erinnerung habe wollte der nämlich in den Krieg ziehen. Darüber war man dann nicht amused. Und als er dann nicht durfte, war er wiederrum nicht sehr amused :lol:

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



haben die anderen betroffenen wohl auch ihre zustimmung gegeben? Das ist wohl die große frage ob Britney und Fidel Castro auch so bereitwillig ihre zustimmung gegeben haben? weißt du das vielleicht?

» Think » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,17 »


Also Britney hat damals ihre Zustimmung gegeben, das weiß ich. Bei Fidel Castro bin ich mir da jetzt nicht so sicher, das müsste man mal recherchieren. Andererseits - wieviele Menschen werden tagtäglich denn karikiert - auch nicht mehr Lebende? Das ist eben Kunst. Ob's gefällt, ist eine andere Frage.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Oh wei, nach dem Wochenende dachte ich bei der Schlagzeile natuerlich gleich an Harry Potter :lol:
Solange die dargestellten Personen ihr Einverstaendnis gegeben haben sehe ich kein Problem, und ueber Kunstgeschmack laesst sich bekanntermassen nich streiten, das muss jeder fuer sich entscheiden.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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