Wir haben Kinder - Scheidung soll fern gehalten werden

vom 10.04.2009, 15:45 Uhr

Unsere Kinder sind drei und fünf Jahre alt. Wir wollen uns nun scheiden lassen, weil einfach die Luft raus ist. In den meisten Dingen sind wir uns auch einig, sogar was die Kinder angeht. Allerdings hört man ja oft, dass gerade die Kinder unter der Scheidung besonders leiden.

Wie können wir unseren Kindern die Trennung leichter machen? Können wir überhaupt etwas tun, damit sie nicht denken, sie würden jetzt nicht mehr geliebt? Mir ist wichtig, dass beide wissen, dass sie nach wie vor Mama und Papa haben und wir sie auch lieb haben.

» Nitro » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo Nitro,

redet mit den Kindern. Auch wenn sie noch so klein sind verstehen sie schon einiges. Und wenn ihr nciht mit ihnen redet dann macht es das ncoh viel schlimmer, denn dann verstehen sie die Situation nicht und spinenn sich was zusammen, dass sie schuld sind oder ihr sie nciht mehr lieb habt oder sonstwas.

Sagt ihnen dass Mama und Papa sich nicht mehr so doll lieb haben und deswegen Papa woanders wohnen will (falls das so bei euch zutrifft). Ihr habt sie beide immer noch genauso lieb und Papa kann sie ganz oft besuchen kommen. Dann sorgt dafür dass die Zeit intensiv genutzt wird so dass sie merken dass sie immer ncoh wichtig sind und alles andere drum herum nichts mit ihnen zu tun hat. Und niemals vor den Kindern schlecht vom andern Elternteil reden. Es gibt nichts schlimmeres, so wird nur allen das Leben schwerer gemacht.

» Nikky » Beiträge: 815 » Talkpoints: -0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

ich selbst bin auch Scheidungskind (ich war knapp drei Jahre alt bei der Trennung) und es ist niemals leicht für ein Kind, auch wenn Ihr Euch noch so viel Mühe gebt. Und es geht auch niemals spurlos an einem Kind vorbei. Ihr könnt nur versuchen, es Euren Kindern so leicht wie möglich machen. Ich kann nur von mir ausgehen, wie es mir selbst ging, deshalb schreibe ich Dir einfach mal auf, was ich von meinen Eltern gut bzw. schlecht fand. Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung für Euch dabei.

Gut fand ich: Ich durfte meinen Papa sehen, so oft ich wollte und durfte ihn auch immer anrufen, wenn ich Sehnsucht nach ihm hatte. Jeden Freitag Mittag hat er mich abgeholt und Samstag Abend wieder zu meiner Mutter gebracht. Auch in den Urlaub durfte ich mit ihm fahren, das längste waren vier Wochen Campingurlaub. An den Feiertagen wie Ostern, Weihnachten, Geburtstagen haben sich meine Eltern immer so arrangiert, dass ich beide sehen konnte. Auch hat meine Mutter immer dafür gesorgt, dass ich zu den festlichen Anlässen ein kleines Geschenk für meinen Vater und später auch für meine Stiefmutter hatte - meist etwas selbst gebasteltes.

Schlecht fand ich: Meine Mutter hat mir davon erzählt, wenn sie mit meinem Vater Streit (bzw. Gerichtsverhandlungen) wegen der Höhe des Unterhalts hatte. Sie hat mir von sich aus erzählt, aus welchem Grund sie sich von meinem Vater getrennt hat - natürlich nur aus ihrer Sicht. Am schlimmsten aber fand ich, dass sie ziemlich schlecht über meine Stiefmutter geredet hat, obwohl diese nicht der Trennungsgrund war und immer sehr nett zu mir war. Meine Mutter hatte, bis sie meinen späteren Stiefvater kennen lernte, hufig wechselnde Freunde, die mir immer sehr schnell vorgestellt wurden und dann auch bei uns übernachteten.

Fazit: NIE schlecht über den anderen bzw. dessen neuen Partner sprechen. Kinder geraten schnell in die Zwickmühle und fragen sich dann, ob sie denjenigen überhaupt lieb haben dürfen. Auseinandersetzungen immer in Abwesenheit der Kinder führen und nicht mit den Kindern darüber reden - es geht die Kinder nichts an und belastet sie nur. Einen neuen Partner nicht gleich nach Hause mitbringen, sondern erst die Beziehung festigen und den Kindern erst präsentieren, wenn man sich wirklich sicher ist.

Du siehst, es gibt so einiges, was speziell meine Mutter aus meiner Sicht nicht hätte tun sollen, natürlich ist das sehr subjektiv aus meiner eigenen Erfahrung heraus. Drei unserer Kinder sind leider auch Scheidungskinder, aber wir haben nie schlecht über den anderen Elternteil gesprochen, sondern immer versucht, das ganze neutral anzugehen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist definitiv nicht leicht für Kinder wenn sich Eltern scheiden lassen, aber wenn ihr Erwachsenen euch einige seid und auch nicht im Streit auseinander geht ist das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Meine Eltern selbst waren sich bei der Scheidung auch einig (ich war 12, mein Bruder 6), die Scheidung ist reibungslos über die Bühne gegangen. Uns wurde auch erklärt das Papa nun eine andere Frau hat und er mit dieser zusammen leben möchte. Trotz dieser Tatsache haben meine Eltern es geschafft die Scheidung schnell zu erledigen ohne Streit. Danach haben sie zwar lange nur das nötigste geredet, aber das wäre bei euch wahrscheinlich noch nicht mal so, denn wie es sich anhört ist es von beiden Seiten zu Ende.

Mein Vater ist nicht weit weg von uns gezogen und wir durften immer dahin, wenn wir es wollten, da gab es überhaupt keine Diskussion.

Ich muss zwar schon sagen das mein Bruder mit der Situation trotzdem ein wenig zu kämpfen hatte und auch 5 Stunden oder so zu einem Kinderpsychologen gegangen ist, denn er hat wieder angefangen einzunässen, mit 6 Jahren. Ich denke aber das dies kein wirkliches Problem darstellt, denn ich denke Kinder leiden länger unter einer kaputten Beziehung, in der man nur der Kinder wegen zusammen bleibt, als kurzfristig unter einer Trennung.

An diese neue Situation muss man sich erst gewöhnen, aber mit vielen Gesprächen und einem guten Miteinander der Eltern ist das die bessere Variante.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

also ich bin auch ein Scheidungskind gewesen und meine Eltern haben kein Wort mit mir darüber geredet. Also wurde ich damals sozusagen so vor den Kopf gestossen damit, das meine Mama und mein Papa nun auseinander sind. Für mich brach eine Welt zusammen.

Deine Kinder sind zwar noch sehr klein, aber versuch ihnen es zu erklären. Vieleicht sogar mit deinem Noch Ehemann zusammen. Die Kinder bekommen sowieso sehr viel mehr mit, als man selber denkt und wenn man sie offen mit einbezieht, ist es auch für sie einfacher. Auf jedenfall sollten sie merken, das Mama und Papa, trotz der Scheidung immer für sie da sind.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin selber ein Scheidungskind und meine Eltern haben es mir genauso erklärt wie es war. Sie sagten mir, dass sie sich nicht mehr lieben würden und sich daher trennen müssen. Sie wollte mir nicht länger irgendwas vorspielen, da sie mich nicht gerne anlügen. Sie sagen mir jedoch außerdem, dass sie mich lieben und es ihnen egal ist zu wem ich ziehe und dass beide immer für mich da sind.

Soll Worte helfen Kindern oft über so eine schwere Zeit. Meistens verstehen die Kinder es nicht, wenn man es ihnen nicht genau sagt, was los ist. Das schlimmste was Eltern tun können, die sich trennen ist das Versprechen, dass sie wieder zueinander kommen oder zu verleugnen, dass sie sich noch lieben würde, aber nun jemand von beiden gehen müsste. Redet also mit euren Kindern und erklärt es ihnen ausführlich. Bei so einer Situation recht kein Gespräch von fünf Minuten.

Meistens erklärt man es erstmal seinen Kindern was überhaupt los ist und wartet dann deren Reaktion ab. Manchmal reagieren Kinder in solchen Ausnahmesituationen nämlich vollkommen anders, als es die Eltern gedacht haben. Die einen reagieren total relaxt auf so etwas und verstehen es auf Anhieb und andere brauchen Jahre um diese Situation nachvollziehen zu können.

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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