Drei Generationen Haus

vom 23.03.2009, 17:22 Uhr

ich plane einen Hausbau und möchte ein Doppelhaus mit meinem Sohn zusammenbauen. Er ist frisch verheiratet und wir hoffen, dass sich bald Nachwuchs einstellt. Meine Mutter ist ein Pflegefall und sie soll dann bei mir und meiner Frau mit im Haus leben.

Hat jemand schon Erfahrungen in mehrere Generationen unter einem Dach leben? Mich würde interessieren, und die meisten Konflikte auftreten. Ich denke schon, dass es nur funktionieren kann, wenn alle Toleranz üben und gegenseitige Rücksichtnahme vorhanden ist.

Allerdings glaube ich, dass man nicht jeden Konflikt aus dem Weg gehen kann. Meine Frau sieht das Ganze sehr zweckdienlich, doch hat Angst dass es zu ewigen Streitereien kommen könnte. Bin auf eure Erfahrungen gespannt.

» Hochwald » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »



Ich denke, es kommt ganz auf die "teilnehmenden Leute" an, ob so ein Generationen-Haus funktioniert. Bei euch wird es sich ja vielleicht in naher Zukunft sogar um ein Vier-Generationen-Haus handeln. Wenn ihr euch alle gut versteht und Rücksicht nehmt, vor allem auf die Privatsphäre der anderen, kann es schon klappen.

Meine Cousine hat eine Weile mit unserer Oma in einem Haus gewohnt. Die beiden haben sich immer bestens verstanden, aber als meine Cousine und ihr Mann dann ein Baby bekommen haben, waren sie immer öfter genervt voneinander. Das lag daran, dass sich meine Oma in alles eingemischt hat.

Also vom Balkon runter rufen "es ist doch zu kalt, zieh dem Kind eine Jacke an", "warum hat die Kleine heute morgen geschrien?", usw. Sie hat es mit Sicherheit nur gut gemeint, aber als frischgebackene Eltern will man halt nicht 5mal täglich irgendeinen guten Rat und ausgefragt werden. Bevor es zum Streit kam, haben sich meine Cousine und ihr Mann dann eine neue Wohnung gesucht und seitdem klappt alles wieder mit der Oma. :D

Es wird sicherlich manchmal schwierig werden, sich zurückzuhalten, weil man eben doch sehr am Leben der anderen teilnimmt, wenn man in einem Haus wohnt. Bei einem Doppelhaus denke ich jedoch, dass es nicht ganz so schlimm ist, da es ja getrennte Eingänge hat. Man kann sich also doch aus dem Weg gehen. Kleine Streitereien gab es ja sicher auch schon früher in der Familie, die kann man im Normalfall meist gut lösen.

Pflegt ihr deine Mutter denn jetzt auch schon zuhause?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin in einem solchen Haus aufgewachsen, in dem mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Dazu kam noch die Schwester meiner Mutter, meine Tante also, die mit in der Wohnung meiner Großeltern gewohnt hat.

Ich bin auch der Meinung, dass es sehr auf die Persönlichkeit eines Jeden ankommt, wie sich ein solches Zusammenleben gestaltet. In unserem Fall waren alle Beteiligten sehr tolerant, und niemand hat sich in die Belange und das Leben des anderen eingemischt. Trotzdem war aber jeder für den anderen da, und gerade für Kinder gibt es wohl nichts Schöneres, als in einer großen Familie aufzuwachsen, in der sie viel Geborgenheit erfahren, und wo dann eigentlich immer jemand Zeit für das Kind hat.

In unserem Mehrgenerationenhaus hab es abgeschlossene Wohnungen, es hatte also jeder seinen eigenen Bereich, allerdings waren die Wohnungstüren nie abgeschlossen, und man ging einfach rein. Ich erinnere mich sehr gern an die Zeit dieses Zusammenlebens zurück, meine Großeltern sind leider schon beide lange tot, ebenso mein Vater.

Heute leben in dem Haus nur noch meine Mutter und meine Tante, ich fahre immer noch gern zu Besuch, wenn es die Zeit erlaubt, auch gern mal eine ganze Woche. Vor drei Jahren hat mein Mann einige Monate beruflich bedingt dort mit gewohnt, auch er hatte keine Probleme, aber in dem Fall waren es auch nur noch zwei Generationen.

Wenn ich mir meine Schwiegereltern so ansehe, wäre es für mich allerdings undenkbar, mit denen unter einem Dach zu leben, weil sie ihre Nase auch schon so gern in anderer Leute Angelegenheiten stecken, da möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, ein Haus mit ihnen zu teilen. Gegenseitige Rücksichtnahme, und Respekt ist die Grundvoraussetzung für ein solches Leben, und das ist leider nicht jedem in die Wiege gelegt.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn Sie ein Pflegefall ist, wie kann es da Konflikte und Streits geben? Irgendwo kann man dann doch froh sein, wenn sich jemand um einen kümmert und nicht ins Heim abgeschoben wird. Das ist heutzutage nicht so selbstverständlich wenn die Familie sich drum kümmert.

Im Endeffekt muss jeder seinen Freiraum haben und auch notfalls einfordern können. Es ist für alle eine Einstellung, wenn auf einmal eine Generation mehr im Hause ist. Aber man weiß auch, es ist ja nicht für immer, auch wenn man nicht mit der Einstellung ran geht. Dieser Gedanke schwebt trotzdem immer mit, nur redet Keiner über sowas, weil es ein Tabuthema an sich schon ist.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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