Ab wann kann man Kindern eine Beerdigung zumuten?

vom 22.10.2008, 13:57 Uhr

Ich durfte selbst mit 14 Jahren noch nicht auf die Beerdigung meines Großvaters - mit meinem Sohn würde ich es aber anders halten, denn ich fand die sehr willkürliche Entscheidung damals schon alles andere als gut.

Ab wann man ein Kind mit zur einer Beerdigung nehmen kann ist schwierig zu sagen. Ich würde das zum Einen von der schon häufig erwähnten emotionalen Reife abhängig machen, zum Anderen auch davon wie eng das Kind mit dem Verstorbenen verwandt war.

Auch wenn Kinder dann auf dem Friedhof nochmal das heulende Elend bekommen, heißt das ja noch lange nicht, dass die Entscheidung (das Kind mit zur Beerdigung zu nehmen) falsch war. Es kann auch ein wichtiger Bestandteil der zu leistenden Trauerarbeit sein, dass dem Kind nämlich wirklich bewusst wird, dass dieser geliebte Mensch nie wieder lebendig sein wird.

Genauso sind Kinder, die auf einer Beerdigung nicht wie Erwachsene trauern, nicht weniger traurig über den Tod desjenigen. Sie verarbeiten das halt anders. Deswegen würde ich aber Kinder trotzdem mit zur Beerdigung nehmen. Zu reden findet sich so oder so etwas :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich fand es super klasse, dass nochmals daraufhin gewiesen wurde, dass man kleine Kinder nicht mit in das Trauerritual einbeziehen sollte, wenn sie es nicht wollen.

Auch das Kinder nach der Beerdigung zum allgemeinen Alltagsgeschehen sehr viel schneller übergehen, als wir Erwachsenen ist, wie gerade geschrieben wurde, eine Sache, welche wir Erwachsenen uns vielleicht von den Kindern aneigenen sollten.

Als meine Oma gestorben ist, war mein Sohn gerade mal 1/2 Jahr alt. Die Trauerfeier war in einem super kleinen Rahmen und als er zwischendurch einmal geschrien hat, hat es keinen gestört. Ganz im Gegenteil. Die meisten waren froh über die "kleine Störung". Meine Mutter hatte im Anschluss daran dann eine kleine Kaffeerunde bei sich zuhause gemacht und mein Onkel war mit seiner Familie dabei anwesend mit dem Pastor, welcher ein paar Wochen später, meinen Sohn getauft hat.

Alle haben mir im nachhinein gesagt, dass die Entscheidung meinen Sohn mitzubringen genau die Richtige war. Es wurde sogar recht viel gelacht und gespielt, da mein Sohn alle dazu gebracht hat. Ich muss fairer Weise dazu sagen, dass meine Oma im hohen Alter, nach langer Krankheit verstorben ist. Sicherlich ist das ein riesiger Unterschied zu jüngeren Menschen, aber in diesem Fall, waren wie schon erwähnt alle froh, dass er die Runde so wunderbar aufgelockert hat.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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