Euro = TEURO!!!

vom 09.08.2007, 11:49 Uhr

Dieses Thema dürfte sicher nicht zum ersten Mal behandelt werden, doch ich hatte jetzt keine Lust, alles durchzusuchen. Daher möchte ich heute mal meinen Frust zum Euro ablassen. Seit wir diese tolle Währung haben, ist doch alles mehr oder weniger den Bach runter gegangen, alles wurde teurer, was früher DM Preise waren, sind heute EURO Preise.

Egal wo man schaut, ob Lebensmittel, Technik, Urlaub oder Klamotten, alles kostet mehr als früher. Klar das man immer eine Preissteigerung hat aber doch nicht eine so hohe. Bestes Beispiel sind doch Wurst, Käse und Konsorten. Früher habe ich für eine Packung Gouda z.B. ungefähr DM 1,79 ausgegeben, heute zahle ich selbst in den billigsten Läden mindestens dasselbe nur in EURO also über DM 3,00. Hinzu kommt, das viele seit der EURO-Einführung keine Gehaltserhöhungen erhalten haben, somit hat man Jahr für Jahr immer weniger in seinem Portemonnaie, das riecht förmlich nach Frust. Mir geht es jedenfalls so.

Und egal in welchen Bereichen man guckt, überall ist der Preis sozusagen eins zu eins umgerechnet, was damals 2 DM gekostet hat, kostet heute mind. 2 EURO. Ich finde das eine Frechheit. Kein Wunder das viele Haushalte nicht mit ihrem Geld auskommen, wenn alles immer mehr kostet. Viele Dinge kann man sich schon gar nicht mehr leisten, die man sich zu DM-Zeiten hätte leisten können.

Wie steht ihr dazu? Findet ihr auch das der EURO ein TEURO ist oder seit ihr vom Gegenteil überzeugt und könnt es begründen? :winki:

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» Leonie » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Laut offiziellen Statistiken hat sich ja nur wenig verändert.bzw. kaum etwas getan.

Ich kann das jedoch aus meiner persönlichen Erfahrung heraus nur teilweise bestätigen bzw. entkräften. Die Waren des täglichen Bedarfs und alle "Kleinigkeiten" sind meiner Meinung nach und gefühltermaßen auf jeden Fall teurer geworden, wenn nicht sogar 1:1 umgerechnet. Da kann mir jedes Statistikinstitut etwas anderes erzählen, denn
1. "Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe." (W. Churchill)
2. stehen hinter den jeweiligen Instituten zur Finanzierung dieser auch genug Lobbys und Gruppen, die bestimmte Ergebnisse nicht sehen wollen.

Teurere Produkte sind meiner Meinung nach billiger geworden, was mir aber persönlich nichts nützt und weswegen man diese aus der Statistik schmeißen sollte. Was hab ich davon, wenn einer neuer Stahlhochofen jetzt 3,4 Millionen € weniger kostet oder eine Joghurtbecherfertigungsanlage billiger wurde aber meine "Waren des täglichen Bedarfs" fast mit 100 % anzogen? Und ich habe noch gut die Preise zu DM Zeiten im Kopf, da kann mir keiner erzählen "Das ist nur gefühlt", wenn der Preis statt in Mark nun fast genauso in € dasteht.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mir ist das mit dem Teuro auch aufgefallen und zwar ganz extrem bei den Eintrittspreisen für Freizeitparks. Mittlerweile kostet so ein Ticket für einen Erwachsenen im Durchschnitt 29 € bei den großen Parks. Als ich vor dem Euro solche Parks besucht habe, kann ich mich nicht erinnern fast 60 DM für so ein Ticket ausgegeben zu haben.

» mausebaerin » Beiträge: 179 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sicherlich ist es so, das das Geld im Geldbeutel immer noch das gleiche ist, denn es wurden die Lohnerhöhungen vergessen.

Wenn ich mir reisen anschaue, dann konnte ich früher eine last Minute reise für etwa 300 Euro buchen, die heute dann schon knapp 350 Euro oder 400 Euro kostet, also definitiv ein Preisanstieg. Was Elektrogeräte betrifft muss ich gestehen, das ich nicht wirklich die preise aus der guten alten DM zeit im Kopf habe.

Bei Lebensmittel ist es jedoch nicht so, das alle einfach von dm in Euro umgewandelt wurden. Nutella hat wohl zu 150% bis 200% aufgeschlagen, die Milch dagegen hat nun nach Jahren einen etwas höheren Preis, denn diese hat auch schon zu dm preisen 98 Pfennig gekostet (bis vor kurzem noch 49 Cent).

Bei stern tv wurde das mal verglichen und da waren, trotz anderem empfinden, die meisten preise doch nur relativ erhöht worden, aber wirklich teurer wurden sie nicht (natürlich trifft es nicht auf alle zu, aber auf einen großen teil).

Mir geht es auch so, das ich das empfinden habe das alles teurer wurde und ich mir weniger leisten kann. Ok ein Aspekt wird sicherlich sein, das ich nach meinem Umzug bei einer Firma arbeite die wesentlich weniger zahlt als mein früher Arbeitgeber, aber auch ohne diese Tatsache wäre das Gefühl nicht anders.

Mal schauen wie sich das alles weiter entwickelt.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Midgaardslang hat geschrieben:2. stehen hinter den jeweiligen Instituten zur Finanzierung dieser auch genug Lobbys und Gruppen, die bestimmte Ergebnisse nicht sehen wollen.

Teurere Produkte sind meiner Meinung nach billiger geworden, was mir aber persönlich nichts nützt und weswegen man diese aus der Statistik schmeißen sollte. Was hab ich davon, wenn einer neuer Stahlhochofen jetzt 3,4 Millionen € weniger kostet oder eine Joghurtbecherfertigungsanlage billiger wurde aber meine "Waren des täglichen Bedarfs" fast mit 100 % anzogen?

Ich denke mal, dass das Statistische Bundesamt doch relativ unabhängig an die Sache rangeht, da haben Lobbyisten kaum eine Chance. Was den so genannten Warenkorb anbelangt, der die Grundlage der Berechnung ist, kommt da hin und wieder (mal berechtigterweise, mal unberechtigterweise) Kritik an der Zusammenstellung. Definitiv sind da aber keine Industriegüter mit dabei.

Alles in allem ist es meines Erachtens vor allem ein Problem der selektiven Wahrnehmung. D.h. mir fallen halt Preiserhöhungen deutlicher auf (ich rege mich drüber auf und schimpfe, beispielsweise mal hier im Forum), während die meisten stabilen Preise in der Wahrnemung einfach untergehen.

Der einzige Bereich, für den ich meine Hand definitiv nicht ins Feuer legen möchte, ist die Gastronomie, da gab es in der Anfangsphase tatsächlich eklatante Anstiege (wobei sich die meisten Preise nun wieder auf "Normalniveau" eingependelt haben).

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Statistische Bunddesamt ist meiner Meinung nach weit weniger unabhängig als man denkt, schließlich sitzen in der Spitze auch genug Parteimitglieder, die, man sieht es an der Arbeitslosenstatistik bestimmt den einen oder anderen Faktor etwas außen vor lassen, auch wenn sie ihn beachten.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Oh ja, in der Tat. Wenn ich nur mal an die Getränke im Restaurant oder an Cocktails in einer Bar denke, wird mir bei den Preisen ganz schlecht. Früher kostete ein Pott Kaffee 3 DM, heute 3 Euro. Oder ein Caipirinha, den kriegt man doch heute nicht unter 7 Euro. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich dafür früher 14 DM bezahlt hätte. Aber stecken wir den Kopf nicht in den Sand. Hoffen wir auf bessere Zeiten und die nächste Gehaltserhöhung.

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



SambaBoy hat geschrieben:Das Statistische Bunddesamt ist meiner Meinung nach weit weniger unabhängig als man denkt, schließlich sitzen in der Spitze auch genug Parteimitglieder, die, man sieht es an der Arbeitslosenstatistik bestimmt den einen oder anderen Faktor etwas außen vor lassen, auch wenn sie ihn beachten.

Die Arbeitslosenstatistik wird allerdings von der Arbeitsagentur, nicht vom Statistischen Bundesamt erstellt (letzteres beschäftigt sich zwar auch mit dem Arbeitsmarkt, aber deutlich "tiefer" gehend und internationalen Richtlinien folgend).

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich, aber wie gesagt: Auch da steht alles in der Statistik, auch wenn man sie nur auszugsweise "vorträgt" und man sich den Rest sozusagen dazusuchen muss.

Internationale Richtlinien hin oder her, das Statistische Bundesamt liefert keine genauen Zahlen, weder das DIW noch die Dresdner Bank glauben an die veröffentlichten Daten des statistischen Bundesamtes, weil sie viel zu ungenau sind, steht auch auf Spiegel Online. Der Grund dafür sind die zahlreichen "Revisionen" des Statistischen Bundesamtes in den letzten Jahren, die den Statistiken mehr und mehr jegliche genause Aussagekraft rauben. So läge das Statistische Bundesamt bei der Einschätzung der Wirtschaft fast ständig daneben, da es deutlich zu hohe oder zu tiefe Werte ansetzt. Und dahinter vermute ich ganz am Ende (Partei-)Lobbyismus, wenn die Statistiken ständig umgebaut werden, man könnte vermuten, wie "man es" braucht.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 29.05.2014, 16:24, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Gerade das von Dir angesprochene Phänomen (Aufschwünge werden eher "klein gemacht", Abschwünge eher übertrieben) spricht meiner Meinung nach gegen einen ausgeprägten Lobbyismus. Wenn es einen solchen gäbe, würde (insbesondere in Zeiten der Großen Koalition) der Aufschwung eher herbeigeredet werden. Bzw. bei wechselnden Regierungen müsste sich die angesprochene Tendenz logischerweise auch ändern, was sie aber nicht tut/tat.

Und von "ständig umbauen" kann keine Rede sein. Natürlich ist die Statistik (wie die meisten Wissenschaften) in Bewegung, da muss es hin und wieder zu Anpassungen kommen. Abgesehen davon, dass das DIW auch nicht immer besonders zutreffende Prognosen stellt.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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