Spiele schon vor Verkaufsstart im Netz?!

vom 17.10.2008, 17:15 Uhr

Also klar ist sowas illegal, aber eben auch verständlich. Wie schon oft geschrieben, kosten die Spiele mittlerweile teilweise unglaubliche Summen. Waren es früher 70, wenn es hoch kam mal 80 Mark, also 35-40 Euro, zahlt man heute bei Verkaufsstart für Konsolentitel schon oft bis zu 70 Euro. Dass da nicht jeder in den Laden rennt und das Spiel legal erwirbt ist da klar.

Ich denke wenn man auf ein vernünftiges Preisniveau zurückgehen würde, könnte man auch die Raubkopiererei in Grenzen halten. Genauso muss ich immer herzhaft loslachen, wenn die Spieleindustrie losjammert, dass sie soviel Geld verdienen durch die Raubkopierer und dann Riesensummen präsentieren. In Wirklichkeit dürfte der reale Verlust doch nicht mal 10 Prozent davon betragen, denn der gemeine Raubkopierer dürfte in der Regel nicht soviel Geld haben oder ausgeben wollen, um sich im Monat 20 brandneue Spiele zu kaufen. Gleiches gilt ja auch für die Musikindustrie.

Und dass vor allem Konsolenspiele immer mehr aus dem Internet gezogen werden ist ja auch klar. Es ist wesentlich einfacher den Kopierschutz zu knacken als beim PC. Man schickt seine Konsole einfach irgendwohin um das Laufwerk zu flashen oder einen Chip einbauen zu lassen und man hat Ruhe. Bei PC Spielen muss man ja jedes mal aufs Neue schauen, was man wieder für Software braucht und für Cracks um die verschiedenen Schutze zu umgehen. Dass macht viel mehr Arbeit als bei einer Konsole.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



chain hat geschrieben:@ Subbotnik :
Nein. Es ist mein Ernst. Ich kenne einige Leute, die die Spiele erst testen und dann kaufen, wenn das jeweilige Spiel ihnen gefällt oder sie den Online-Modus nutzen wollen.

Natürlich, ich glaub wenn sie es kaufen ist eher letzteres Argument ausschlaggebend (was ich ja selbst schon erwähnt habe) und das erste überhaupt nicht. Denn nutzen kann man es ja so oder so, warum also kaufen. Dass Du hier Müll erzählst wird schon anhand der Aussage deutlich:

chain hat geschrieben:Natürlich wäre Videothek da eine Möglichkeit. Aber wofür Geld ausgeben, wenn man es umsonst haben kann.

Denn das ist natürlich völlig logisch: Wenn ich keine 1,5 - 3 Euro habe um mir ein Spiel in der Videothek zu leihen und nicht die Notwendigkeit einsehe, dass es nichts umsonst gibt (legal), hab ich auf einmal 40+ Euro übrig und die die Einsicht um mir das Original zu kaufen.

chain hat geschrieben:Jedoch stelle ich mir oft die Frage, ob wirklich diese immense Preise nötig sind, um die Produktionen zu finanzieren und noch Geld für weitere Projekte zu bekommen! Nun sind wir wieder bei meinem dritten Punkt. Ich finde, dass nicht solche schönen Spiele benötigt werden, wenn die Spiele mit Spannung aussterben!

Wenn man die Kosten nicht einsieht und es sowieso nicht spannend findet dann greift man eben zu einem Spiel mit z. B. mieser Grafik, kaum Videos (2 Punkte die sehr viel kosten bei der Entwicklung) und durchschnittlicher AI, dafür halt mit Top Story!

Aber achso: Weswegen rüstet man seinen Rechner auf? Um Spiele mit eher schlechter Grafik spielen zu können und die wenig Ressourcen verschlingen? Sicher! Wobei dann wieder auffällt: Raubkopierer und anderes kriminelles Gesindel haben genug Geld ihre Rechner so zu updaten, dass die Spiele drauf laufen aber keins in der Kasse um diese zu kaufen. Zum Glück gibt`s ja aktuelle Spiele & HighEnd PCs schon für 30 € am Kiosk, da ist das natürlich verständlich, dass man für Spiele nicht mehr bezahlen möchte

chain hat geschrieben:Man kann alle Infos nachlesen, was für eine Hardware benötigt wird. Jedoch möchte man doch gerne die neuen Spiele ausprobieren. :wink:

Äh - und? Was hat das mit der Aussage davor zu tun? Wo ist da der verbindende Sinn zwischen diesen beiden Sätzen? Kommt irgendwann auch mal ein Argument oder nur eine weitere Ausrede oder ein weiteres Abschweifen wenn einem nichts mehr einfällt?

Klehmchen hat geschrieben:Waren es früher 70, wenn es hoch kam mal 80 Mark, also 35-40 Euro, zahlt man heute bei Verkaufsstart für Konsolentitel schon oft bis zu 70 Euro. Dass da nicht jeder in den Laden rennt und das Spiel legal erwirbt ist da klar.

Ja, langsam lernt man das Alter schätzen, denn dann weiß man auch dass was Du hier raushaust nichts mit der Realität zu tun hat. Ich hab noch dutzende SNES / NES / SMD Spiele im Regal wo noch der originale Ladenverkaufspreis draufpappt - 90 Mark waren damals schon günstig, 110 / 120 Mark die Regel und 140 / 150 Mark die Obergrenze. Teil das durch zwei und wunder Dich über die Zahl die rauskommt.

Bei den PC Spielen sah es kaum anders aus, hier lag die Grenze (je nachdem wo man gekauft hat) bei traditionell 80 - 90 Mark. Für alle, die nicht rechnen können: 40 - 45 Euro für ein Spiel + 5 Euro Toleranz mehr (da die DM Preise über 10 Jahre alt sind und nichts billiger wird).

Achso, abgesehen von der bloßen Erinnerung lagern bei mir noch dutzende Spielezeitschriften aus den frühen Neunzigern voll mit Werbung von Versandhändlern, die selten großartig billiger waren (als 80 - 90 Mark pro PC Spiel), vor allem nicht bei Neuerscheinungen!

Und sorry: Wenn ich kein Geld hab mir etwas zu kaufen, ja dann lass ich es! Aber klar, wenn man sich etwas nicht leisten kann, dann klaut man es halt, wer macht das nicht?

Klehmchen hat geschrieben:denn der gemeine Raubkopierer dürfte in der Regel nicht soviel Geld haben oder ausgeben wollen, um sich im Monat 20 brandneue Spiele zu kaufen. Gleiches gilt ja auch für die Musikindustrie.

Und wieder - und? Wenn ich mir einen Porsche klaue oder Schmuck usw. den ich nicht bezahlen kann entsteht dem Händler kein Schaden? Natürlich, denn nach deiner Logik entsteht ja nur dann ein Schaden, wenn derjenige ihn auch decken kann. Diese phänomenale Erkenntnis sollte man wirklich ins Strafrecht aufnehmen anstatt dies weiter zu ignorieren, dann würde ich auch versuchen schnell zu verarmen und mir nur noch alles auf Basis der Lex Klehmchen zusammenzuklauen oder wen ich nicht leiden kann zusammenzuschlagen, denn solang ich etwas nicht bezahlen kann, entsteht ja kein echter Schaden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:
Klehmchen hat geschrieben:denn der gemeine Raubkopierer dürfte in der Regel nicht soviel Geld haben oder ausgeben wollen, um sich im Monat 20 brandneue Spiele zu kaufen. Gleiches gilt ja auch für die Musikindustrie.

Und wieder - und? Wenn ich mir einen Porsche klaue oder Schmuck usw. den ich nicht bezahlen kann entsteht dem Händler kein Schaden? Natürlich, denn nach deiner Logik entsteht ja nur dann ein Schaden, wenn derjenige ihn auch decken kann.

Ganz einfache Rechnung: Gamer X hat im Monat 100 Euro die er für Spiele ausgeben könnte. Die Spieleindustrie kann also maximal 100 Euro durch ihn einnehmen. Nun zieht er sich aus dem Netz aber 5 neue Spiele, die ich mal mit einem humanen Verkaufspreis von 50 Euro ansetze. Laut Spieleindustrie hat er nun ein Schaden von 250 Euro verursacht. Nun frage ich dich aber wo die 150 Euro Fehlbetrag nun herkommen sollen?

Sicherlich ist das immer noch Betrug, aber die Schadensmeldungen der Branchen sind einfach nur illusorisch, ist ja bei Musik und Filmen auch nicht anders.

Das wäre als wenn du zur Polizei gehst und sagst dir wurde 5 mal deine Geldbörse gestohlen und da waren immer 50 Euro drin. In Wirklichkeit wurdest du vielleicht 5 mal bestohlen, aber die 50 Euro waren schon nach dem ersten Raub weg, danach war nichts mehr zu holen bei dir.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wie gesagt, Du gehst vom völlig falschen Standpunkt aus - und zwar vom Täter. Wie schon oben gesagt misst sich der Schaden nicht am Vermögen des Täters, sondern welchen Schaden der Täter dem Opfer zufügt. Ansonsten könnte man wie in meinem Beispiel jemandem zum Krüppel schlagen oder tausend Wiis aus Läden klauen und jedesmal sagen: Ich hab nur 100 Euro, folglich kann der Schaden gar nicht höher sein!

Dein Beispiel am Schluss ist total abwegig, da es entgegen der vorher getätigten Aussage die Rolle von Täter und Opfer vertauscht und in einen widersprüchlichen Kontext packt!

Und in dem Fall ist letzteres Beispiel das am besten passende, denn Diebstahl bleibt Diebstahl - egal ob man nun Spiele illegal herunterlädt oder diese direkt im Geschäft klaut. Der einzige Unterschied besteht höchstens in der unterschiedlichen Schwierigkeit die Tat auszuführen!

Um jetzt noch einmal dein Beispiel auf den genau gleichen Sachverhalt umzulegen: Wenn Gamer X nur 100 Euro im Monat zur Verfügung hat und 5 Spiele für 250 Euro beim Händler um die Ecke klaut entsteht deines Erachtens ein Schaden von 100 Euro? Denn nach deiner Logik hätte der Händler ja nur 100 Euro an ihm verdienen können, die anderen 150 Euro an Schaden die er verursachte durch den Diebstahl dürfte man also gar nicht als Schaden sehen, weil derjenige ihn nicht bezahlen kann?

Deine Logik heißt in der Endkonsequenz dass man den Schaden an den materiellen Möglichkeiten des Täters ausrichten muss und nicht am tatsächlichem Schaden der dem Geschädigten entstanden ist bzw. der Geschädigte nur soviel vom Täter verlangen kann wie dieser (momentan) zahlen kann, unabhängig von der tatsächlichen Schadenshöhe - oder noch kürzer: Täterschutz vor Opferschutz.

Das ist rein logisch gesehen, würde man dies auch nur im Ansatz realisieren, ein Freibrief für jeden Kriminellen, da man so problemlos überall in Geschäften klauen gehen kann und jedesmal mit der Rechtfertigung "Ich hab überhaupt nicht die Mittel mir das zu kaufen, also kann ich dafür auch nicht bestraft werden..." aus der Sache rauskommen würde. Wie gesagt, dann würde ich auch verarmen bis zur Mittellosigkeit und einfach alles klauen was ich möchte - bei keinem existierenden Vermögen könnte mich ja keiner auf Schaden verklagen solang ich nur einen Diebstahl begehe, da nach deiner Logik ja kein Schaden entstanden ist, wenn man das sowieso gar nicht bezahlen kann.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Um jetzt noch einmal dein Beispiel auf den genau gleichen Sachverhalt umzulegen: Wenn Gamer X nur 100 Euro im Monat zur Verfügung hat und 5 Spiele für 250 Euro beim Händler um die Ecke klaut entsteht deines Erachtens ein Schaden von 100 Euro? Denn nach deiner Logik hätte der Händler ja nur 100 Euro an ihm verdienen können, die anderen 150 Euro an Schaden die er verursachte durch den Diebstahl dürfte man also gar nicht als Schaden sehen, weil derjenige ihn nicht bezahlen kann?

Du gehst völlig falsch an die Sache heran. Dem Händler um die Ecke entsteht tatsächlich eine Schaden von 250 Euro, denn er hat die Spiele ja bezahlen müssen und kann diese 5 Spiele nicht mehr verkaufen, weil sie weg sind. Wenn sich jemand die Spiele illegal von irgendeiner Tauschbörse herunterläd, hat die Produktionsfirma, dadurch aber nicht weniger Spiele in ihrer Lagerhalle. Es sind keine echten greifbare Gegenstände entwendet worden. Im Gegensatz zum Händler fehlen ihnen keine 5 Spiele die sie verkaufen können.

Deswegen ist vielleicht nicht aus juristischer Sicht, aber aus der Sicht des gesunden Menschenverstandes vom materiellen Schaden her, nur der entstanden, dass in dem Fall der Dieb sich kein Spiel gekauft hat, statt einem Spiel wofür er Geld hat. Der gesunde Menschenverstand und etwas Logik sagen also, die Spieleindustrie hat in diesem Fall dann nur 50 Euro Verlust gemacht, denn mehr hätte er eh nicht ausgeben können.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wir leben mittlerweile in einer digitalisierten Welt - dazu gehört z. B. auch dass es mehrere Vertriebswege für ein Produkt gibt. Einerseits auf dem herkömmlichen Weg und andererseits auf dem digitalen. Oder um es verständlicher auszudrücken: Ich kann ein Spiel / Musik entweder im Laden kaufen in greifbarer Form oder online in digitaler Form ohne dass ich etwas zum Anfassen in den Händen halte.

Das heißt, dass kein Unterschied zwischem etwas greifbarem in einem Laden und etwas zum herunterladen auf einem Server besteht - lediglich Preis und Vertriebsweg!

Der gesunde Menschenverstand in richtiger Form interpretiert und mit Vernunft versehen erkennt hier schon, dass es völlig egal ist, ob ich den Schaden in greifbarer Form verursache indem ich ein Spiel aus dem Laden klaue oder ob ich den Schaden dadurch verursache indem ich es digital klaue - das Ergebnis ist das selbe: Ich nutze etwas (in vollem Umfang) was ich weder bezahlt noch auf das ich einen Rechtsanspruch habe und was man sich illegal angeeignet hat. Dem Händler (und das erkennt man auch selbst) ist es völlig egal ob ihm was aus der Lagerhalle geklaut wird was er nicht mehr verkaufen kann oder auf einem anderen Weg - das Resultat ist stets das Gleiche: finanzieller Schaden!

Du kannst auch noch 50mal schreiben und Dich immer wieder wiederholen, am Ende ist es einfach nur Unsinn wenn Du ernsthaft versuchst zu behaupten (und das widerspricht auch einem gesunden Menschenverstand oder Logik, entgegen deiner Meinung) dass der Schaden sich nur an der Kaufkraft bemisst. Das widerspricht auch abseits von der juristischen Seite jeglicher Auffassung in der Wirtschaftstheorie die letztendlich nur die juristische initiiert hat - hier muss man nur an Opportunitätskosten und entgangene Gewinne denken. Und wer etwas illegal herunterlädt, der kauft es eben nicht und wird es auch nicht kaufen!

Vor allem letztere Möglichkeit zeigt schon die Unsinnigkeit auf, denn wer momentan nicht die Kaufkraft hat etwas zu erwerben hat dies vielleicht in der Zukunft, würde dies dann aber nicht mehr tun wenn er das Produkt bereits besitzt - warum auch? Wenn ich mir einen Porsche klaue und damit durchkomme kauf ich mir auch keinen zweiten, identischen nur um den Diebstahl auszugleichen. Wo ist denn da für mich als Täter in diesem Moment der Sinn / die Motivation? Und jaja, Gewissensgründe und Unrechtsbewußtsein - das haben in der Praxis die allerwenigsten und die kann man im Kommabereich suchen.

Deine Aussage, dass hier kein Schaden entsteht und alles was dagegen spricht ja unlogisch und realitätsfern wäre kann im Grunde schon mit einfachen praktischen Beispielen restlos widerlegt werden, da in der Vergangenheit dutzende Softwarefirmen nacheinander Pleite gingen da ihre Produkte zwar weit verbreitet waren aber komischerweise die Verkaufszahlen dies nicht bestätigen konnten - teilweise lag hier die Zahl der Spiele die sich im Umlauf befanden, also genutzt wurden, bis zu 13 mal höher als die eigentlichen Verkaufszahlen. Das ganze Plattformen durch rigoroses, jahrelanges Raubkopieren und massive Gewinnausfälle vernichtet wurden (siehe Amiga) widerspricht ebenfalls deiner Theorie nach der niemand geschädigt wird übrigens seltsamerweise auch.

Und immer wieder war überall das einende Bild, dass Spielefirmen für ihre Hits hoch gefeiert wurden aber trotzdem in Konkurs gingen weil offiziell kaum etwas verkauft wurde. Komischerweise konnten gerade die Firmen überleben, die ihre Produkte mit einem recht rigorosem Schutz ausgestattet haben, bei dem man mehr oder weniger zum Kauf gezwungen war. Auf einmal war dann das Geld, sich diese Spiele zu kaufen, oder die Geduld, sich diese Spiele später billiger zu kaufen, da.

Ich kann es auch gerne an hunderten von Beispielen festmachen, es kommt immer wieder das gleiche raus: Kopieren = Diebstahl, wer klaut kauft nicht, dass ein Schaden nicht entsteht ist dann völlig abwegig.

Also egal was Du Dir noch für einen Stiefel zusammendichtest, deine Theorie ist praktisch widerlegt und auch theoretisch, da überhaupt nicht stimmig und aktuelle Entwicklungen sowie Marktbesonderheiten außen vor lassend bzw. unterschiedlich zu werten obwohl eine unterschiedliche Wertung weder praktisch noch theoretisch überhaupt nicht möglich ist

P.S. Mutmaßungen die jedoch auch logisch wären wie: "Warum das eine Kaufen wenn ich beim Klauen des anderen nicht erwischt werde." und man so sparen kann sowie die Tatsache dass sich ehrliche Käufer verarscht fühlen und letztendlich verprellt werden, wenn andere noch breit grinsen und sich damit rühmen alles kostenlos zu ziehen lass ich mal mangels objektivem Beweis außen vor.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich glaub es macht wenig Sinn mit dir dieses Thema zu diskutieren, da du genau das praktiziert was du mir vorwirfst. Meine Meinung sei das einzig richtige und alles andere will ich nicht hören, sagst du sinngemäß. Genau so ist es aber bei dir auch.

Du verkennst zum Beispiel ja auch total, dass ich nie behauptet habe, dass Raubkopieren kein Diebstahl ist und das dadurch kein Schaden entsteht. Ich habe lediglich daran gezweifelt, dass die Schadenssummen in ihrer Höhe auch nur annähernd gerechtfertigt wären.

Zum Beispiel kann ich deinem Argument, dass es der Raubkopierer in Zukunft die Kaufkraft haben könnte gar nichts abgewinnen. Du weißt doch selbst genau, dass ein jetzt geklautes Spiel in Zukunft wesentlich billiger wäre, der Schaden also folglich ja mit dem zukünftigen Preis berechnet werden müsste und in vor allem aber wird der Raubkopierer sofern er sich in Zukunft ein Spiel kaufen würde, ja sicher ein neues kaufen und keines was 3 oder 4 Jahre alt ist.

Und an was als der Kaufkraft soll man bei Wirtschaftsunternehmen denn sonst Verluste festmachen? Wenn ich kein Geld hab, kann ich kein Spiel kaufen, das hat Kapitalismus so an sich. Das heißt nunmal dass der Firma kein Gewinn entgeht oder kannst du Geld herbeizaubern?

Und wenn du sagst, dass es meiner Theorie widerspreche, dass ja viele Entwicklerfirmen Pleite gehen, obwohl kein Schade entsteht sehe ich nicht so. Sie gehen Pleite weil sie nicht genug verkaufen. Wenn die Raubkopierer kein Geld für die Spiele ausgeben wollen oder können, ändert sich an den Verkaufszahlen nichts, egal ob sie klauen oder nicht.

P.S. Mutmaßungen die jedoch auch logisch wären wie: "Warum das eine Kaufen wenn ich beim Klauen des anderen nicht erwischt werde." und man so sparen kann sowie die Tatsache dass sich ehrliche Käufer verarscht fühlen und letztendlich verprellt werden, wenn andere noch breit grinsen und sich damit rühmen alles kostenlos zu ziehen lass ich mal mangels objektivem Beweis außen vor.

Dafür braucht man keine objektiven Beweise, dass liegt in der Natur des Menschen. Der Mensch versucht nunmal für sich den größten Vorteil zu ziehen und den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Also warum Geld für die Spiele verdienen, wenn es auch ohne geht. Der Unterschied zwischen den meisten Käufer ist einfach nur, dass die einen Angst haben erwischt zu werden oder nicht wissen wie sie es umsonst bekommen. Um das zu ändern, musst du erstmal die Menschheit ändern.

Und nur für dich zu Schluss nochmal, ja Raubkopieren ist Diebstahl und ja es entsteht für die Firmen Schaden und ja man sollte Raubkopierer bestrafen, wie und in welcher Form ist ja wieder eine ganz andere Dirskussion. Nur falls du mich jetzt wieder hinstellen willst, als wenn ich Raubkopiererei befürworten würde.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also zum ersten: Was ich mir hier aus dem Fell ziehe hat bei mir zu großen Teilen überhaupt nichts mit Meinung zu tun, ich muss einfach nur Fakten nachschlagen und die hier runterbeten, die meiner eigentlichen Meinung überhaupt nicht entsprechen (müssen).

Klehmchen hat geschrieben:Du verkennst zum Beispiel ja auch total, dass ich nie behauptet habe, dass Raubkopieren kein Diebstahl ist und das dadurch kein Schaden entsteht. Ich habe lediglich daran gezweifelt, dass die Schadenssummen in ihrer Höhe auch nur annähernd gerechtfertigt wären.

Wenn Du meinst, dass im Grunde durch Raubkopieren kein echter Schaden bzw. kein Schaden in der angegebenen Höhe entsteht klingt das aber für mich schwer nach Verharmlosung, da es in die Kerbe "so schlimm wie es alle darstellen ist es gar nicht" schlägt.

Klehmchen hat geschrieben:Zum Beispiel kann ich deinem Argument, dass es der Raubkopierer in Zukunft die Kaufkraft haben könnte gar nichts abgewinnen. Du weißt doch selbst genau, dass ein jetzt geklautes Spiel in Zukunft wesentlich billiger wäre, der Schaden also folglich ja mit dem zukünftigen Preis berechnet werden müsste und in vor allem aber wird der Raubkopierer sofern er sich in Zukunft ein Spiel kaufen würde, ja sicher ein neues kaufen und keines was 3 oder 4 Jahre alt ist.

Klar, aber wenn ein Raubkopierer verurteilt wird, wird der Produktpreis zum Pirateriezeitpunkt genommen, egal ob das Produkt nun die Hälfte kostet. Es zählt ja der Tatzeitpunkt, nicht der Verurteilungszeitpunkt. Ist ja auch in anderen Branchen so: Wenn jemand Gemüse liefern soll und es 3 Monate später verfault abliefert kann er auch nicht sagen: "Jetzt ist es nur noch soviel Wert, interessiert mich nicht was es vor 3 Monaten gekostet hat, mehr zahle ich nicht an Schadenersatz..." (ich weiß, alle Vergleiche abseits Diebstahl hinken in dieser Beziehung).

Und wie gesagt: Raubkopierer kaufen eh keine Spiele, außer es lässt sich nicht vermeiden.

Klehmchen hat geschrieben:Und an was als der Kaufkraft soll man bei Wirtschaftsunternehmen denn sonst Verluste festmachen? Wenn ich kein Geld hab, kann ich kein Spiel kaufen, das hat Kapitalismus so an sich. Das heißt nunmal dass der Firma kein Gewinn entgeht oder kannst du Geld herbeizaubern?

Wenn etwas gestohlen wird entsteht dem Geschädigten immer ein Schaden bei einem Diebstahl entgeht dem Geschädigten sogesehen auch kein Gewinn, die wenigsten Diebe können die verlangten Preise zahlen und trotzdem besteht zweifelsfrei eine Schädigung auch ohne Kaufkraft. Dazu kommen weitere Schäden, die nicht direkt damit im Zusammenhang stehen.

Klehmchen hat geschrieben:Und wenn du sagst, dass es meiner Theorie widerspreche, dass ja viele Entwicklerfirmen Pleite gehen, obwohl kein Schade entsteht sehe ich nicht so. Sie gehen Pleite weil sie nicht genug verkaufen. Wenn die Raubkopierer kein Geld für die Spiele ausgeben wollen oder können, ändert sich an den Verkaufszahlen nichts, egal ob sie klauen oder nicht.

Du zäumst das Pferd wieder von der falschen Seite auf, das Problem das beispielsweise der Amiga hatte war
- dass wie heute alle immer alles haben wollten, nur keiner dafür bezahlen wollte und dass
- das Raubkopieren so verbreitet war, dass man überhaupt nicht einsah etwas zu bezahlen auch wenn man es sich leisten konnte, weil "andere es auch machen".
Im Grunde das gleiche wie heute, nur das heute wenigstens ein paar Elemente erwischt und zum Glück zu horrenden Strafen verdonnert werden die andere zum Nachdenken bewegen.

Und was das wollen/können angeht so hat gerade die jüngste Vergangenheit den Herstellern recht gegeben, dass besonders restriktive Mechanismen (Internetauthorisierung, hartnäckige und in das System eingreifende Kopierschutzmechanismen) doch deutlich mehr Käufer "anlocken" weil es zusehend schwieriger wird diese zu umgehen und Cracker ihre "Ware" immer mehr kriminalisieren (im Gegensatz zu früher). Das sind für mich übrigens genug Gründe Gesindel wie Raubkopierer zu verachten, da sie aufgrund ihres bescheuerten Verhaltens allen anderen diese Suppe eingebrockt haben. Und ein Raubkopierer kauft auch kein neues Spiel für 5 Euro, denn 10 neue kosten ja schon 50 Euro und die kann man auch sparen.

Also warum Geld für die Spiele verdienen, wenn es auch ohne geht. Der Unterschied zwischen den meisten Käufer ist einfach nur, dass die einen Angst haben erwischt zu werden oder nicht wissen wie sie es umsonst bekommen. Um das zu ändern, musst du erstmal die Menschheit ändern.

Den Mensch kann man in der Beziehung nie ändern, da der Mensch von Natur aus faul und egoistisch ist - das einzige was man machen kann ist ihn mit Repression (drakonischen Strafen) oder Prävention (Aufklärung / Kopierschutzmechanismen) zu geißeln. Und Angst ist nur ein Faktor, denn gerade die ältere (Gamer) Fraktion hat den Amiga Schock, der damals recht überraschend kam, noch gut in den Knochen und wie innerhalb weniger Jahre wildes Raubkopieren eine ehemals blühende und dem PC teils überlegene Szene komplett zerstört hat. Daher würde ich sagen, dass neben der Angst erwischt zu werden auch die Würdigung der Leistung der Entwickler im Raum steht - dazu kommt: Warum sollte man sich wegen Kleckerbeträgen strafbar machen?

Denn ab einem gewissen Einkommen jucken einen 250 Euro für 5 Spiele nicht mehr oder man wartet halt einen Monat bis sie 150 kosten - umso sinnloser ist das Verhalten von Raubkopierern, die sich wenn sie erwischt werden große Teile des Weges nach oben verbauen. Ich find diese "Gegen Raubkopierer" Werbung extrem bescheuert, weil sie die Wahrheit komplett verzerrt, aber die Tendenz / Grundaussage stimmt heute schon: Wer wegen Raubkopierens mit 16 / 17 / 18 4.000 - 6.000 Euro abzahlen darf oder vorbestraft (zu 99,9 % mit Bewährung) ist hat einen wesentlich schwereren Start ins Leben und wird vor mehr verschlossenen Türen stehen - und das nur wegen Spielen / Filmen / CDs...

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:
Also warum Geld für die Spiele verdienen, wenn es auch ohne geht. Der Unterschied zwischen den meisten Käufer ist einfach nur, dass die einen Angst haben erwischt zu werden oder nicht wissen wie sie es umsonst bekommen. Um das zu ändern, musst du erstmal die Menschheit ändern.

Den Mensch kann man in der Beziehung nie ändern, da der Mensch von Natur aus faul und egoistisch ist - das einzige was man machen kann ist ihn mit Repression (drakonischen Strafen) oder Prävention (Aufklärung / Kopierschutzmechanismen) zu geißeln.Daher würde ich sagen, dass neben der Angst erwischt zu werden auch die Würdigung der Leistung der Entwickler im Raum steht - dazu kommt: Warum sollte man sich wegen Kleckerbeträgen strafbar machen?

Man könnte doch aber einfach versuchen, genau diese Faulheit auszunutzen. Statt sich damit rumzuplagen immer neue Kopierschutze zu entwickeln und jeden kleinen Raubkopierer zu verfolgen, könnte man doch einfach ganz darauf verzichten. Als Ausgleich kann man ja auf jeden Internetanschluss eine Gebühr von 10-20 Euro zwangsweise draufschlagen, der direkt an die Hersteller abgeführt wird, dafür dann aber das bisher illegale downloaden komplett legalisieren.

Aber da würde dann wieder der menschliche Egoismus durchkommen und die Hersteller könnten sich nicht drauf einigen wer wieviel bekommt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Außerdem würde man so alle Internetnutzer unter Generalverdacht stellen und Raubkopien werden ja nicht nur, wenn auch hauptsächlich, über`s Netz verbreitet.

Und ganz ehrlich: Die meisten Nutzer würden bestimmt nicht die Suppe der Raubkopierer auslöffeln wollen. Dazu kommt, dass der Anteil der Raubkopierer am gesamten Datenvolumen zwar riesig ist (nach Schätzungen) aber gemessen an der Nutzerzahl gering.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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