Denglish Deutsch

vom 20.06.2008, 03:52 Uhr

@Pyro_08: Das mag wohl sein, dass es im Englischen "mobile phone" heißt... aber dennoch ist "handy" ein englisches Wort, was das deutsche "handlich" beschreibt. Und zudem würde man dich zwar in England komisch ansehen, aber nicht so in der USA oder Australien, denn dort sind die Teile kurz als "Phone" oder "Handy" bekannt, mag zwar sein, dass die Deutschen diese Bezeichnung eingeführt haben, aber dennoch ist es ein englisches Wort und somit Denglisch.

Man mag sich drüber streiten können, ob es gut oder schlecht ist. Ich selbst vertrete zwar die Meinung, dass es nicht schaden kann, ein paar englische Begriffe im deutschen Sprachgebrauch zu haben (Burger, Handy, etc) aber dennoch sollte es dort Grenzen geben und die Kinder, wie du es schon sagtest, mich, demnächst zu einem Huhn "Chicken" sagen und dergleichen... das muss nicht sein, aber dennoch erleichtern die englischen Begriffe das Leben als werdender Informatiker enorm, da selbst Polen oder auch Ostasiaten wissen, was du meinst.

Es kommt halt auf das Gebiet an, im Alltag müsste es eingeschränkt werden und im Fachwesen, wie z.B. Informatik und dergleichen, noch gefördert werden!

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» Chrishaaa » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,14 »



Weder in den USA noch in Australien sagt man "Handy" - das ist wohl Wunschdenken der Deutschen. Und Handy mag zwar "handlich" bedeuten hat aber trotzdem nichts mit dem Mobiltelefon zu tun, da es kein echter Anglizismus ist. Kann man also außen vor lassen, da haben wir einfach nur ein Wort genommen welches schön englisch klingt, mehr nicht, im Grunde sogar peinlich.

Burger ist indirekt auch ein deutsches Wort, denn es kommt von Hamburger - und nicht etwa HamBurger (Schinken war da nie drauf). Find immer die Leute lustig die "Hambörger" sagen, folgerichtig müssten sie auch Hambörg sagen, nur dass ist ihnen wohl dann doch zu blöd.

Zu den anderen Angliszismen: Wohnen hier einige in der Nähe einer Basis der Amis? Anders kann ich mir das nicht erklären, überall dort wo ich verkehre (also z. B. in der Stadt) ist alles auf deutsch gehalten bis auf Begriffe die sich eben als Ersatzbegriffe etabliert haben. Und überall wo ich bisher war wurde ich auch nicht von Englisch erschlagen, zumindest wurde nicht mehr Englisch verwendet als beispielsweise französische und lateinische Lehnwörter oder etwa Fremdwörter.

Da fällt mir eher auf was Jess0878 meinte, dass ich von Migrantenkindern und sogar immer mehr deutschen Kindern ein Deutsch höre was wie das eines 5jährigen klingt, stark akzentbehaftet ist und man sich fragt ob die selbst eigentlich verstehen was sie reden, ich kann bei diesem Gossendeutsch nur lachen, klingt auch immer nach schwerer geistiger Behinderung (also so wie wir in der Schule gesprochen haben wenn wir uns über Behinderte und "Mongos" amüsierten). Und naja, da spielt irgendwie alles rein: türkisch, russisch und andere ostische Sprachen, italienisch, arabisch - nur bestimmt kein englisch.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde, das es noch nciht soviel englisch ist das es nervt. Aber wenn das so weiter geht, finde ich es auch übertrieben. Wegen dem Openschild, finde ich es persöhnlich leicht komisch. Es gibt auch Menschen die englisch so schlecht können das sie nicht einmal wissen was open heißt.

Die Franosen übertreiben aber ein bisschen. Ich meine es gleich zu verbieten ist natürlich übrtrieben. Manchmal finde ich hört es sich beim Deutschen aber nciht so cool an. Ich meine wenn man statt "Burger King" "Burger könig" oder so sagt hört sich das komisch an.

» Jussy_x3 » Beiträge: 20 » Talkpoints: -0,01 »



Zu dem gelöschten Beitrag und der angeblich kürzeren Wörter: dnk und wz wären deutsch und genauso kurz wie die von dir genannten Abkürzungen. Diese sind ja auch keine Englischen "Wörter", sondern eben Abkürzungen! "Thanks" ist sogar noch einen Buchstaben länger als das deutsche "Danke". Und "Welcome back" mag wohl etwas kürzer sein als "Willkommen zurück", in der Abkürzung durch die Anfangsbuchstaben der beiden Wörter aber wohl kaum. Diese Beispiele sind also absolut daneben.

Weitere Wörter, die auf Deutsch sogar kürzer sind als im Englischen, wurden hier auch schon genannt (Lieblingsbeispiel war hier wohl der Facility Manager, der 4 Zeichen länger ist als der Hausmeister und sogar 6 länger als der Hauswart!). Selbst Cheeseburger ist länger als Käseburger und Huhn kürzer als Chicken. Genügend Beispiele allein aus diesem Thema?

@Chrishaaa: Du meintest wohl mich statt Pyro_08. ;) Jedenfalls hat Subbotnik bereits erklärt, das Handy auch in Australien nicht üblich ist, genau wie in den USA. Dort sagen sie vielleicht "celly", vom cell phone. "Handy" kommt auch nicht vom englischen Begriff für handlich, sondern von deutschen Amateurfunkern für ihre Handfunkgeräte (daher die "Hand").

und @ Subbotnik: Ich glaub wenn die übrigen Mitschreiber von den englischen Schildern reden kommen sie häufig aus den ganz großen Großstädten. :P Wobei ich ehrlich sagen muss, als ich nach Hamburg gezogen bin habe ich hier wirklich mehr englische Hinweise erwartet. Diese erfolgen aber nur in Richtung Flughafen, und in U- und S-Bahnen erfolgen sie nichtmal otpisch sondern ausschließlich akkustisch. Aber naja, immerhin. Ansonsten findet man hier auch nur die mittlerweile klasisschen "open/closed" Schilder, ansonsten höchstens selbsterklärende Firmennamen auf englisch, diese sind aber ja sowieso Eigennamen.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir geht es ähnlich wie Subbotnik, ich kann das entsetzen des Threaderstellers nicht so recht nachvollziehen, da ich hier in meiner Umgebung eigentlich nicht allzuviele englischen Schilder sehen muss. Ich wohne hier allerdings etwas ländlicher.

Ich glaube nicht, dass die meisten englischen Begriffe, die im Alltag verwendet werden, zur Besseren Verständigung mit Anderssprachigen dienen soll. Es soll wohl eher modern wirken und die jüngere Generation ansprechen.

Selbst, wenn es hier mehr englische Begriffe gäbe, bzw. an das Englische angelehnte, würde es mich wohl wenig stören. Natürlich verdrängt soetwas andere deutsche Wörter, aber das ist nun einem Sprache. Sprache hat sich schon immer weiterentwickelt und verändert, sie ist nie auf einem Punkt stehen geblieben.

Goehte hätte sich bestimmt auch über die heutige Sprache beschwert, weil er auch "seine" Sprache verschandelt sieht. Uns kommt dagegen seine Sprache oft altmodisch oder komisch vor. Man sollte nicht so pessimistisch eingestellt sein und gegen diese ganzen neuen Begriffe sein, schließlichist unsere heutige Sprache auch ein Produkt der Veränderung.

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» NeoUser » Beiträge: 311 » Talkpoints: 8,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@NeoUser: Welches entsetzten meinerseits meinst du den? Ich habe die Diskussion angefangen und den Thread erstellt. Meine persönliche Meinung zu diesen Thema habe ich noch gar nicht ausführlich geschildert. daher schon ein wenig merkwürdig das du vom "entsetzten Threadersteller" sprichst.

@Jussy: Burger King ist ein Firmenname und daher ist dies nicht auf das sogenannte "denglish" bezogen.

Es sind ja nicht nur die Schilder, sondern auch der allgemeine Sprachgebrauch, gerade bei der jüngeren Generation. Wie da wäre: "Wollen wir bei mir chillen gehen oder mal checken was so in der City geht". In Prinzip ist es mir egal. Aber ich wollte mal die Disskusion anzetteln, um herauszufinden was ihr zu diesen Thema geistreiches zu berichten habt.

Die Theorie über den Hamburger ist übrigens umstritten und nicht zweifelsfrei auf die Stadt Hamburg(in Deutschland) zurückzuführen. Ich glaube es gibt auch ein Hamburg in den USA. Aber ich denke (oder hoffe oder ahne) mal auch das der Hamburger aus unseren schönen Land stammt. :wink:

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich persönlich finde die denglischen Wörter in keiner Weise schön und finde sogar, dass unsere Sprache mit diesen Wörtern verkommt. Die meisten Wörter werden dabei nur von Prominenten, oder anderen Fernsehpräsenzen gesagt und schon meint alle Welt, dass diese im Wörterbuch landen müssen.

Dabei haben wir diese Wörter eigentlich nicht nötig, denn in der deutschen Sprache gibt es genug Wörter um das denglische Wort mindestens zwei Mal zu umschreiben. Was mich besonders ärgert ist das Wort „Sale“ was man mittlerweile bei jedem Geschäft sehen kann, dass einen Rabatt anbietet. Dabei könnte man doch genauso gut Ausverkauf schreiben, aber dies tut keiner.

Sicherlich hört sich English besser an. Das ist einfach so, weil es exotisch ist. Andere Sprachen hören sich immer interessanter an und locken die Menschen heran, weil sie nicht wissen was die Wörter bedeuten. Trotzdem ist dies aber kein Grund solche Wörter ins Wörterbuch mit aufzunehmen.

Und mit dem Kind und dem Chicken. So muss ich meinen Vorredner Unrecht geben. Denn in den meisten Geschäften wo man Hünchen kaufen kann steht Chicken. Und auf dem Markt kann man von Kindern immer mehr hören, dass sie Chicken Wings, also Hänchenflügel, oder sogar ein ganzes Chicken haben möchten.

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» You » Beiträge: 548 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Im Fall der Chicken Wings und Chicken Nuggets dürften die Kinder aber das (ganz zurecht) als Waren-Markenbezeichnung benutzen, denn umgekehrt wird der komplette Gockel in traditioneller Form als Huhn auch sprachlich wahrgenommen.

Um die meisten umgangssprachlichen Lehnwörter mach ich mir keinen Kopf, das sind nicht mehr oder weniger als es schon immer Lehnworte aus anderen Sprachen gab, aber was enorm nervt ist die Manie offiziell Begriffe zu verdinglischen, wo es nicht Not tut. Siehe den Hausmeister. Oder (mein Lieblingsbeispiel): Den Info-Point der Bahn. Welcher eh mehrsprachig beschriftet ist. Oder die ganzen tollen englischen Bezeichnungen im Berufswesen, durch die man eigentlich nimmer wirklich gewillt ist durchzusteigen. Oder im Service (welcher als solcher inzwischen ein anerkanntes, verständliches Lehnwort ist) - irrführendes wie den Second Level Support. Okay, es macht etwas Sinn - man muß sich durch das schwierige First Level durchspielen, ehe man genug Punkte hat um durchgestellt zu werden und wenn man verliert landet man in der Warteschleife wo man mit Wartemusik bestraft wird. Aber MUSS man die Welt zwanghaft als Spiel sehen?

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, Level im Sinne von Ebene ist für mich jetzt auch nicht so abstrakt und im englischen trifft man das auch an. Trotzdem kommt man hier auch mit Deutsch weiter und muss die Kunden nicht mit einem pseudo-hochtrabenden Ausdruck quälen.

Englische Bezeichnungen für Berufsbezeichnungen gehen mir auch derbe auf den Keks, vor allem wenn Allerweltsberufe hochtrabende Namen bekommen wie der angesprochene Facility Manager (Hausmeister) oder Call Center Agent / Assistant / Manager (Telefonist) usw. die im Deutschen eher mit einem Namen belegt sind der schon negativ belegt ist ("Komm, nennen wir uns neu...").

Das treibt dann eher unterschwellig Stilblüten wenn man eine Putze im Stil von Half-Baked dann als "Master of the Custodian Arts" / "Cleanig Coordinator / Manger", Maurer als "Building, Sewering and Construction Manager" oder einen Hilfsarbeiter als "Assembly Line Manager", verballhornt - denn was hierzulande schon im Deutschen mit "Agrarökonom" für Bauer Blüten treibt und sich im Dinglischen fortsetzt gibt es teilweise nicht mal im anglo-amerikanischen Sprachraum - dort herrschen auch bei der Jobsuche teilweise abfällige Bezeichnungen (Janitor statt Custodian) vor, da diese zumindest allgemein verständlich sind und die Amis es gerne einfach haben :wink:.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 06.08.2008, 20:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich muss gestehen, dass ich dieses sogenannte Denglisch überhaupt nicht leiden kann. Gelinde ausgedrückt, finde ich es total nervend, wenn die deutsche Sprache dermaßen vernachlässigt wird und man nur noch mit halbenglischen Wörtern konfrontiert wird. Ich bin der englischen Sprache nicht abgeneigt, da ich schließlich auch mein Abitur darin gemacht habe, aber man muss seine Heimatsprache pflegen. Meine damalige Deutschlehrerin meinte eines Tages einmal zu mir, dass sie der Meinung ist, dass in ein paar Jahrzehnten oder ein paar hundert Jahren die deutsche Sprache ausgestorben ist, weil alle Sprachen zu einer verschmelzen werden.

Ihrer Prognose nach, sollten sich dann alle an der englischen Sprache orientieren, da diese die am meisten verbreitetste ist. Dieser Aussage kann ich zum Teil auch zustimmen. Wenn man sich einmal die Sprache anhört bzw. die Berufsbezeichnungen zu Gemüte führt, dann liest man oft nur noch solche Nettigkeiten wie Call Center Agent oder ähnliches. Kann man so etwas nicht auch ins Deutsche übersetzen? Denn ich finde es sehr schade, dass die deutsche Sprache so stiefmütterlich behandelt wird.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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