Sonntags und Kinder-Besuche?

Wie ist das bei Euch? Bei mir war das so, dass ich Sonntags nicht zu meinen Freundinnen durfte und mein Mann auch nicht. Meine Freundinnen durften Sonntags auch nicht zu anderen Kindern. Sonntags war früher immer mehr als heilig und da gab es kein Besuch von Schul- bzw. Kindergarten-Freunden. Wenn Besuch für die Eltern kam und da Kinder dabei waren, war das aber ok. Ich mag es allerdings auch nicht so, wenn die Kinder Freunde bringen wo sie die ganze Woche über sehen an Sonntagen.

Mal eine Stunde ist ok, oder man trifft sich auf dem Spielplatz. Wir wollen Sonntags auch gerne mal Ruhe haben oder einen Ausflug machen. Mein Mann arbeitet jeden zweiten Samstag und hat nur einen Tag zum erholen, da Samstag meistens Großkampf-Tag ist. Hier gibt es Eltern, denen ist das egal ob Sonntag ist. Die Kinder dürfen machen was sie wollen. Ich schwanke immer so ein bisschen ob ich es erlaube oder nicht. Kommt auch drauf an was geplant ist. Aber bisher war Sonntags ja immer der Familientag und himmlische Ruhe, bis auf seinen eigenen Lärm bzw. den Lärm der eigenen Kinder.

Ich durfte Sonntags zu meinen Freundinnen, oder die natürlich auch zu mir. Gerade wenn ich am Wochenende jemand zum schlafen da hatte, blieben die ja eh den Sonntag noch. Wenn bei uns ein Ausflug anstand, dann habe ich mich einfach nicht verabredet, und wenn einer bei uns klingelte waren wir eben nicht da.

Mein Sohn tobt auch Sonntags draußen, und klingelt bei den Nachbarskids, wenn dort dann einer nicht raus darf, versteht er es aber auch. Extra bei einem Schulfreund anrufen machen wir aber dann auch nicht, aber in der Nachbarschaft ist das hier kein Problem.

Also das war bei mir nicht anders zuhause. Sonntags haben wir uns nicht verabredet. Sonntag gehörte immer der Familie. Oft kamen dann auch meine älteren Geschwister mit ihren Kindern zu uns zum Mittagessen. Was ich immer sehr toll fand. Das hat bei uns mit gemeinsam frühstücken angefangen, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und danach gemeinsam Abendbrot. Dazwischen haben wir oft Gesellschaftsspiele gespielt. Oder wir waren gemeinsam Eis essen. Jetzt bin ich 21 und wohne nicht mehr zuhause. Also diese Sonntage vermisse ich sehr.

Ich wohnte früher auf dem Land und auch jetzt wohnen wir wieder auf dem Land.

Bei uns war es auch so, dass wir uns Sonntags nicht verabredet haben, da ich auch Wettkampfsport betrieben habe und sonntags meist die Wettkämpfe stattfanden. Von daher wäre es schon mal gar nicht gegangen und vielleicht war daher auch die Motivation größer, die restlichen Sonntage doch mit der Familie zu verbringen. Aber wenn man "zufällig" jemanden getroffen hat

Mit meinem Kind halte ich es genauso. Verabredungen werden nicht für Sonntag getroffen (es sei denn, es handelt sich um die Einladung zu einer Feier). Allerdings sind wir viel mit dem Fahrrad unterwegs, da trifft man dann schon mal den einen oder anderen Kindergartenfreund. Nebenan besucht einer der Freunde fast täglich seine Großeltern sowie Tante und Onkel. Neben meinen Eltern wohnt ein Kindergartenfreund. Da ist es oft so, dass die Kinder sich doch treffen und wenn nichts dagegen spricht, dürfen sie auch miteinander spielen. Ob nun bei uns oder bei denen.

Ich darf mich sonntags genauso mit Freunden und Freundinnen verabreden, wie an den anderen Tagen in der Woche auch. Wenn meine Eltern mich sonntags dazu zwingen würden, bei Verwandtenbesuchen dabei zu sein und dann gemeinsam einen „Sonntagsspaziergang“ mit anschließendem Kaffee und Kuchen zumachen, wäre der Tag endgültig für mich verdorben. Ich mag Sonntage ohnehin schon nicht wirklich gerne, da ich dann immer weiß, dass am nächsten Tag wieder die Schule beginnt und der damit verbundene Stress wieder anfängt.

Außerdem kann ich dann kaum noch etwas unternehmen, da alle Geschäfte geschlossen sind. Das ist auch Grund dafür, dass ich mich sonntags eigentlich gar nicht oft mit meinen Freunden treffe, obwohl meine Eltern überhaupt nichts dagegen hätten. Am Sonntag fehlt mir da der Ehrgeiz zu, weil ich oft am Samstagabend noch sehr lange wach bleibe und deswegen am darauf folgenden Tag eher schlapp, schlecht gelaunt und müde bin, als das ich mich aufraffen würde um meine Freunde anzurufen um ein Treffen zu vereinbaren.

Wenn meine Eltern allerdings gerne etwas mit mir unternehmen würden an diesem Tag, habe ich da auch nichts gegen einzuwenden und freue mich sogar sehr, dass wir etwas gemeinsam machen, wobei wir das genauso gut auch am Samstag tun können, da meine Mutter Lehrerin ist und somit nur Montags bis Freitags arbeiten muss und mein Vater zuhause „arbeitet“ und sich um den Haushalt kümmert.

Ich denke um ehrlich zu sein nicht, dass man den Sonntag wirklich ehren muss oder seinen Kindern mehr verbieten sollte als sonst. Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum, dass ich nicht an Gott glaube und diesen Tag somit auch nicht als sehr besonders empfinde, sondern vielmehr darum, dass man den Kindern dadurch grundlos den Tag verdirbt. Wenn ein Kind nichts mit einem solchen Tag anfangen kann sollte man es dabei belassen und ihm nicht unterbieten das Haus zu verlassen, weil Sonntag ist. Das versteht das Kind dann meistens doch gar nicht.

Darüber hinaus gibt es heutzutage sehr viele Leute, die den Samstag sowie auch den Sonntag frei haben und nicht in die Firma oder anderweitig arbeiten müssen, wie soll das Kind denn da einen Unterschied zwischen den beiden Wochenendtagen ausmachen können? Für ein Kind ist der Sonntag nur einer von zwei Tagen, an denen beide Elternteile zuhause sind und es unterscheidet wohl eher nicht selbstständig zwischen Sonn-und Samstag.

Man macht das Kind nur unglücklich, wenn man es den ganzen Tag im Haus hält und ihm verbietet Freunde zu sehen. Und außerdem leidet man als Elternteil dann ja auch darunter, wenn es schlechte Laune bekommt und man den ganzen Tag über nur von ihm angemeckert wird. Man sollte sich in der Hinsicht wirklich nicht so viele Gedanken über den Sonntag und dessen Bedeutung und Auswirkungen auf die Familie und deren Leben machen, sondern sich einfach darüber freuen, dass man einen freien Tag hat und diesen einfach angehen, wie jeden anderen Tag auch, an dem man nicht arbeiten muss.

So fühlt sich auch das Kind am wohlsten und man macht sich auch selbst weniger Arbeit.

Ich selbst habe ja noch keine Kinder, aber ich durfte früher schon immer am Sonntag Nachmittag zu Freunden und Freundinnen gehen. Nur der Vormittag war der Familie bestimmt, und dort mussten wir in die Kirche laufen und dann gemeinsam Mittagessen. Als ich dann älter geworden bin, war das eh schon alles uninteressant und ich habe auch nicht mehr auf meine Eltern gehört (und sie mir auch nichts mehr gesagt) und somit war ich auch schon Vormittags weg. Dazu kamen dann auch die Turniere und anderen Veranstaltungen die am Sonntag gelaufen sind, und somit hatte ich auch gar keine Zeit mehr für das gemeinsame, scheinheilige, Familiengetue.

Ich finde auch nicht, dass der Sonntag etwas besonderes ist und einen Familientag erfordert. Denn dafür gibt es auch die anderen Tage an denen man sich mit seinen Kindern beschäftigen kann, und das auch Abends nach der Arbeit nur die wenigsten haben Lust dazu. Und somit werden dann die Kinder einen Tag in der Woche gezwungen sich mit den Eltern zu befasse, egal ob sie wollen oder nicht. Deswegen sollten es die Kinder selbst entscheiden, ob sie lieber mit den Freunden spielen oder mit den Eltern. Und auch dort kann man Kompromisse schließen und ausmachen, dass man nur einmal im Monat oder alle zwei Wochen sich mit Freunden trifft anstatt mit der Familie.

Bei uns war früher, als ich Kind war, auch ein Sonntagsruhetag. Da ging keiner zu irgendwelchen Freunden und Freunde kamen nicht zu einem. Wenn man sich auf der Straße getroffen hat, hat man miteinander gespielt, aber man ging nicht in irgendein zuhause. Für uns war das ein Ruhetag für die Erwachsenen.

Genauso habe ich das bei meinen Kindern gehalten. Sonntags war ein Ruhetag für die Erwachsenen. Wenn dann Erwachsenenbesuch kam, der Kinder mitgebracht hat, war das was andres.

Mein Mann hat ja aus erster Ehe einen Sohn, der oft am Wochenende bei uns war und ich fand es immer Klasse, wenn dann die Nachbarskinder vor der Tür standen und sich freuten, dass sie mit ihm spielen konnten. Bei uns war am Sonntag immer was los. Und wenn wir einen Ausflug geplant hatten, dann nahmen wir auch manchmal spontan den einen oder anderen kleinen Freund mit.

Auch bei meinem eigenen Sohn war das dann später so, denn gerade als sie in die Schule gekommen waren, war dann manchmal in der Woche gar keine Zeit zum Verabreden und so fand ich es toll, wenn dann Freunde von ihm zu uns kamen, oder er zu Freunden ging, allerdings waren sie mehr bei uns , vielleicht waren die anderen Eltern ja ganz froh, dass sie dann ihre Ruhe hatten.

Ich frage eigentlich auch zum Wochenende immer, ob bei ihnen irgend etwas ansteht. Okay, jetzt sind sie auch groß, aber auch früher, da wollte ich dann eigentlich auch nur wissen, ob jemand kommt und dass daran gedacht wird, wann wir zu Mittag essen (am Wochenende nämlich um 15 Uhr) und ob das Gastkind dann mit isst.

Ais ich noch ein Kind war (so bis zur 4. oder 5. Klasse) durfte ich mich auch Sonntags nicht mit Freunden verabreden und es durfte auch niemand zu uns kommen. Morgens wurde in die Kirche gegangen und dann gemeinsam zu Mittag gegessen. Nachmittags kamen oft Verwandte zu Besuch zum Kaffee. Wenn die ihre Kinder mitgebracht haben, war es ok - immerhin gehören sie zur Familie.

Wir haben aber auch oft Ausflüge gemacht am Sonntag. Dann durften wir uns ein Ziel aussuchen und dort sind wir dann hingefahren. Da ging es mal in den Opel Zoo oder in den Vogelpark und sowas. Das fand ich als Kind wirklich klasse und oft auch besser, wie mich mit anderen Kindern zu treffen. Mein Vater war nämlich sehr oft arbeiten, abends auch lange, und da war ich froh, dass ich wenigstens den Sonntag mit ihm hatte (war nämlich ein Papa-Kind ).

Als ich dann älter wurde, war ich Samstags abends oft aus und Sonntags habe ich dann lange geschlafen. Da fielen die gemeinsamen Ausflüge auch aus, denn auch meine Eltern befanden uns dann für "zu alt".

Wenn ich Kinder hätte, würde ich es wohl ähnlich halten, wie ich es kennengelernt habe. Kommt sicher drauf an, wie viel wir arbeiten müssten unter der Woche und am Wochenende. Da bleibt oft nur der Sonntag für Familienunternehmungen. Generell habe ich da nämlich nichts gegen, dass man sagt, der Sonntag gehört der Familie. Und das hat für mich nicht mal einen christlichen Hintergrund, sondern es geht mir da einfach um die Familie an sich.

Also bei uns gilt auch die alte Regel, daß am Sonntag keine Kinderbesuche stattfinden! Unsere Kinder kennen die Regel und sie sind angewiesen, am Sonntag auch nicht bei den Nachbarn zu klingeln! Ich bzw. wir haben das auch gleich unterbunden, als sonntags die Nachbarskinder vor der Tür standen. Wir haben kein Problem damit, daß die Kinder auch sonntags miteinander spielen, aber wir wollen nicht, daß sonntags bei anderen oder bei uns geklingelt wird!

Unsere Kinder sind bei schönem Wetter eh meist draußen, wenn wir nicht unterwegs sind und da dürfen dann ruhig auch andere Kinder dazukommen. Aber wenn wir halt gemütlich einen Spielemittag machen und dann Kinder klingeln, finde ich das nicht so toll, zumal wir 6 Tage die Woche hier eh immer volles Haus haben. Wir sehen das einfach so, daß der Sonntag einfach der Familie gehört! Leider haben wir hier aber auch in der engeren Nachbarschaft Kinder, deren Väter auch Sonntags irgendwie immer was zu tun haben oder einfach mal alleine eine Runde Motorradfahren gehen und die Mütter dann die Kids einfach rausschicken.

Das tut mir zwar für die Kinder leid und anfangs haben wir sogar Kinder sonntags mit zu unseren Unternehmungen mitgenommen, aber das haben wir abgestellt, denn wir arbeiten auch beide und haben auch so wenig Zeit, daß wir alle 5 was zusammen machen. Deshalb ist und bleibt der Sonntag Familientag!