Würdet ihr aus einem Hochwassergebiet wegziehen

vom 02.08.2014, 10:30 Uhr

In der letzten Zeit liest man immer wieder über die ganzen Hochwasser die es gibt. Und die sind oft wirklich sehr schrecklich. Ich muss sagen dass unser Haus in einem Hochwassergebiet steht, vor allem weil ich auf der einen Seite einen Fluss habe, auf der anderen Seite einen recht tobenden Bach. Wir sind sozusagen mit unserem Nachbarn weil wir auf jeder Seite Wasser haben. Als wir das Haus gekauft haben, haben wir uns nicht so viele Gedanken gemacht wegen dem Wasser, aber jetzt denke ich schon öfters darüber nach. Dabei sind wir bis jetzt ziemlich verschont geblieben. Voriges Jahr war es einmal recht knapp das wir überschwemmt werden und heuer hat auch nur noch ein Zentimeter gefehlt.

Es ist doch immer sehr aufregend und Nerven aufreibend wenn man sieht wie das Wasser steigt und man aber nichts dagegen machen kann. Bei uns stellt sich im Moment der Gedanke nicht ob wir aus dem Hochwassergebiet weg ziehen wollen weil es finanziell einfach nicht drinnen ist. Auch gefällt uns das hier so gut das wir vermutlich sowieso nicht überlegen würden. Aber ich kenne Bekannte die erst ein neues Haus gekauft haben weil das alte in einem Hochwassergebiet gelegen ist. Wir haben halt so gut es geht vorgesorgt. Haben Sandsäcke in der Garage, in der Garage Regale das alles wichtige höher gelagert ist und so weiter und so fort. Würdet ihr aus so einem Hochwassergebiet fort ziehen, wenn ihr die Möglichkeit hättet? Oder würdet ihr einfach abwarten ob es einen überhaupt erwischt?

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» torka » Beiträge: 4369 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Solange man immer noch Glück hat, würde ich sicher auch nicht unbedingt wegziehen. Aber wir haben ja in Sachsen auch Regionen, wo es die Anwohner jedes Mal extrem erwischt hat. Da würde ich nicht mehr auf das nächste Hochwasser warten, sondern versuchen eine andere Bleibe zu finden. Vor allem, weil es doch recht lange dauert, bis man entsprechende Gelder bekommt, um alles wieder zu richten.

Wenn ich überlege, dass ich da jedes Mal ein Jahr und noch länger warten muss und bis dahin auf einer Baustelle lebe, hätte ich mit Sicherheit keinen Spaß mehr an einem solchen Haus. Allerdings würde ich in der jetzigen Zeit vorher schauen, ob die gewünschte Immobilie in einem Hochwassergebiet liegt und dann vom Kauf absehen, wenn sich das bestätigt. Auch wenn vielleicht noch nie was passiert ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Über dieses Thema habe ich im letzten Jahr auch sehr oft nachgedacht, denn da standen mehrere Gebiete in Deutschland sehr hoch unter Wasser. Ich denke, dass man nicht so pauschal sagen kann, ob man aus einem Hochwassergebiet wegziehen sollte oder nicht. Gerade im letzten Jahr habe ich mich oftmals gewundert, als ich hörte, dass viele Menschen sich beispielsweise an großen Flüssen dagegen wehrten, dass vor ihren Häusern Hochwasserdeiche gebaut werden. Diese Menschen wollten beispielsweise den schönen Ausblick auf den Fluss nicht aufgeben, nur um vor einem eventuellen Hochwasser geschützt zu sein. Dementsprechend würden diese Menschen sicherlich auch nicht umziehen, nur um aus dem Hochwassergebiet zu entweichen.

Ich persönlich wohne glücklicherweise nicht in einem Hochwassergebiet. Zwar ist es hier manchmal so, dass das Grundwasser sehr stark ansteigt und so auch der ein oder andere Keller unter Wasser steht aber so richtiges Hochwasser gab es hier zum Glück noch nicht. Von daher kann ich eigentlich gar nicht darüber urteilen, ob ich aus einem Hochwassergebiet wegziehen würde oder nicht. Dies kann man wirklich nur sagen, wenn man sich auch in einer solchen Situation befindet.

Ich würde vermuten, dass es einen großen Unterschied macht, ob man in einem Eigenheim oder in einer gemieteten Immobilie wohnt. Wenn man einmal Eigentum erworben hat, dann gibt man dieses sicherlich nur sehr ungern wieder auf. Gerade in Hochwassergebieten ist es sicherlich auch sehr schwierig, eine Immobilie zu verkaufen. Oftmals sind die Bausubstanzen ja geschädigt, da bereits viele Hochwässer dort Schaden angerichtet hat. Wenn man nun also eine solche Immobilie besitzt, dann wird man es sich mehrfach gut überlegen, ob man diese Immobilie nun zu einem relativ geringen Preis verkauft. Man muss genau abwägen, ob ein Verkauf eine gute Lösung ist.

Wenn man jedoch in einer Mietwohnung wohnt, dann würde ich persönlich durchaus darüber nachdenken, aus einem Hochwassergebiet wegzuziehen. Diese Entscheidung fällt ja dann in der Regel eher leicht, da man in einer Mietwohnung eher ungebunden ist. So kann man sich einfach sehr entspannt nach einer Wohnung umschauen, die nicht in einem Hochwassergebiet liegt.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn man die ganzen Überschwemmungen in den Hochwassergebieten im Fernsehen verfolgt, fragt man sich oft, warum die Häuser überhaupt so nah an den großen Flüssen grenzend gebaut werden durften. Experten hätten auch dafür Lösungen gefunden. Wenn sie nun einmal da stehen, wird es schwierig sein, sie zu verlassen und eine andere Bleibe zu suchen. Denn es verbindet ja auch die Personen etwas mit dem Land, auf dem sie leben. Wahrscheinlich sind es auch noch Häuser, die mit einer Hypothek belastet sind. Verkaufen wird sicher nicht gut laufen, denn wer etwas überlegt, kauft sich kein Haus in einem Hochwassergebiet. Gehe ich vom Rhein aus, tritt der doch fast jedes Jahr über die Ufer und trotzdem würde da niemand einfach wegziehen.

Prinzessin Erika schreibt, dass Menschen, die an Flüssen leben, einem Hochwasserdeich nicht zustimmen wollten, weil dann die schöne Aussicht auf den Fluss nicht mehr ist. Das verstehe ich, dass sie die Aussicht genießen möchten, aber über einen Deich zum Fluss zu gehen, ist doch auch kein Problem. Aber diese Menschen müssen auch überlegen, wie viel andere Menschen, ja Vereine hier helfen müssen bei Gefahr und was das kostet. Falls die Menschen die Gefahr hinnehmen und denken, mir wird ja geholfen, sollen sie auch an die Tiere denken. Viele von ihnen ertrinken regelmäßig. Das wäre bei einem Deich nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Um ehrlich zu sein wäre ich gar nicht erst so dumm unüberlegt in eine Hochwasserregion zu ziehen. Wenn man dort aufgewachsen ist und nichts anderes kennt und von den Eltern abhängig ist, kann man ja nichts dafür. Aber sobald man erwachsen ist, sollte man schon nachdenken bevor man bewusst in so eine Region zieht - schließlich hat man da eine Wahl.

Meine Großstadt ist teilweise auch hochwassergefährdet und daher habe ich damals vor Jahren bei der Wohnungssuche gezielt Hochwasserkarten angeschaut und diese Informationen bei der Wohnungssuche berücksichtigt. Die Gebiete, die dann eher zu Hochwasser und Überschwemmung neigen, wurden dann konsequent gemieden und ich habe darauf basierend, den besten Standort für die Niederlassung gefunden überhaupt. Wir hatten auch nie Probleme mit Hochwasser oder dergleichen.

Wer nicht nachdenkt vor dem Umziehen ist doch selbst Schuld mal ehrlich. Ein Umzug ist teuer und es frisst auch viel Zeit und Geld, wenn man sein Eigentum ersetzen muss, wenn es durch Hochwasser beschädigt worden ist. Wer aber zu viel Geld und Zeit hat, kann ja damit machen, was er oder sie möchte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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