Anerkennung bei guten Noten

vom 15.05.2008, 00:01 Uhr

Hallo liebe Mitforis,

schön, dass ihr eure Ansichten mit mir teilt. Es läuft doch bei den meisten auf das selbige Ergebnis hinaus.

Belohnungen in Form von Geld hat es hier nur in der Grundschule gegeben. Also ich habe das schon auch immer als Mitgrund für die Anstrengung gesehen, doch nie als ausschlaggebender. Damals war ich ein absoluter Streber, der alles für seine Lehrerin gemacht hätte. Ich habe geweint, als ich das erste Mal die Hausaufgaben vergessen hatte *lach* Nach meiner Eins hat meine Mutter zu mir gesagt, dass sie diesen Tag die Küche für mich macht. Das finde ich ist eine gelungene Geste, die nicht zu übertrieben ist. Etwas Materielles würde ich nie von meiner Mutter wollen. Ich würde mich schlecht fühlen.

Wenn Einser für mich an der Tagesordnung wären, würde ich auch nicht auf solche Anerkennung aus sein, doch da es meine erste Eins nach einem Jahr war, hätte ich es nicht für unangebracht gehalten mir etwas davon zu schenken. Ich glaube ich würde mir auch etwas dumm vorkommen, wenn ich zu jeder Note ein "Uiih das hast du toll gemacht" hören würde, aber bei Arbeiten oder Referaten in die ich alles was ich kann gesteckt habe, fände ich es toll, wenn meine Eltern mich seelisch auch unterstützen würden.

Angst vor meinen Eltern muss ich aber auch nicht haben, doch meide ich dann gerne mal ein gemeinschaftlichen Familienessen, da das Hauptthema meine schulische und berufliche Zukunft sein wird und da mein Vater sehr konservativ ist und sich niemals überzeugen lässt (er hat auch Probleme damit seine Fehler einzugestehen) fehlt mir schnell auch die Lust dazu mich vor allen runtermachen zu lassen und ich nichts dagegen sagen kann. Man hat einfach keine Chance egal wie und was man von sich gibt.

Viele, liebe Grüße,
Raphael22

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie manche schon gesagt haben: Du elrnst nicht für deinen Vater, sodnern für dich selbst. Solange du selbst stolz auf deine Noten bist, ist die Welt in Ordnung, da solltest du keineswegs versuchen es anderen zu beweisen oder es ihnen Recht zu machen, da das kalr ein kleiner Ansporn ist, aber auch ganz schön nach hinten losgehen kann und du bei einer schlechten Note dich selbst total fertig machst anstatt Mut für die nächste Arbeit zu fassen.

Ich habe auch sehr selten Anerkennugn für gute Noten bekommen. Der Grund dafür ist, dass sowhol mein ältester Bruder, als auch ich, ziemlich oft sehr gute oder gute Noten mit nach Hause gebracht haben und meine Eltern so gesehen nichts Anderes von mir erwartet hatten, als das "Übliche".

So gesehen solltest du deinen Vater nicht dafür hassen, dass er nicht übermäßig ausflippt. Er freut sich schon für dich, allerdings denkst du dann, wenn er sehr offen stolz auf dich wäre, dass du dich auf den Lohrbeeren ausruhen kannst und beid er nächsten schlechteren Note dir denkst "aber ich bring doch auch gute Noten nach Hause, wie damals..." und das ist genau das, was dein Vater nicht will.

So sehr du ihn dafür jetzt auch hasst, du wirst ihm früher oder später mal dafür danken, wenn du genauer darüber nachdenkst.

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» John-Ass » Beiträge: 442 » Talkpoints: 61,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo John-Ass,

danke für deinen Post, doch denke ich der Begriff "hassen" ist etwas zu hochgesteckt. Ich würde das Wort nicht in Bezug auf meinen Vater benutzen, nur weil er mir bei einer für mich schon fast aussergewöhnlichen Note keine Anerkennung schenkt. Da ist zu viel in der Vergangenheit vorgefallen, das diesen Begriff eher verdient hätte.

Doch genau deine Denkensweise teilt mein Vater und ich bin untröstlich, dass er mich so sieht. Er dürfte wissen, dass ich reif genug bin um zu wissen, dass von guter schulischer Leistung meine weitere Laufbahn und insgesamt mein weiteres Leben abhängt und davon bestimmt wird. Ich habe das Gefühl, dass er nicht weiß was in mir steckt. Er nimmt mich nicht wahr als der Mensch der ich bin, sondern als kleinen Jungen, der alleine nichts auf die Reihe bekommt. Ich nehme das nicht allzu ernst, weil ich selbst weiß, dass ich mehr draufhabe, als er denkt, doch kriege ich nicht in den Kopf wie er nach all der Zeit immer noch so denken kann.

Naja ich denke das Thema ist abgehakt. Ich wollte es mir in dem Moment einfach nur mal von der Seele schreiben. Das hilft mir immer mal ein wenig.

Viele, liebe Grüße,
Raphael22

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

Meine Eltern haben mir sehr früh klar gemacht, das sich ausschließlich für mich und meine Zukunft lerne und für niemanden sonst, denn ich bin es die sich entweder alles verbaut oder die sich alle Türen offen hällt.

Ich war eigentlich nie unbedingt schlecht in der Schule und von daher war meine Mutter eher nur enttäuscht wenn sie eine schlechte Note unterschreiben musste, als das sie mich gelobt hat wenn ich eine gute bekommen habe. Hab ich auch akzeptiert. Meine Mutter war aus verschiedenen Gründen übrigens nichtmal bei der Abiturübergabe dabei - da kannst du dir sicher vorstellen wie man sich fühlt - aber sagen tut man da eben auch nichts.

Mein Bruder wiederrum hatte eine LRS und da hat sie sich schon über jede 3 und besser riesig grefreut, aber das ist einfach auch was anderes wenn man jahrelang darum gekämpft hat dass man das so schafft und mittlerweile ist es auch egal, was er schreibt.

Leg nicht so viel Wert darauf was deine Eltern denken und "hau ihnen eins rein" indem du gute Noten bringst - für dich und deine Zukunft.


Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14978 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ja, Hallo!
Ich muss mal dazu sagen dass ich noch keine eigenen Kinder habe, aber ich war ja schließlich auch mal eins und kann dich daher gut verstehen! Ich denke da wie du, dass es falsch ist dem Kind nicht zu zeigen dass es das gut gemacht hat! Schließlich strengt man sich ja mehr an wenn man weis und gezeigt bekommz dass man etwas richtig gemacht hat. Das ist bei jedem Lebewesen so und so ist es auch bei uns.

Ich denke man sollte seinen Kinder für gute Noten zeigen dass sie es so richtig machen und sie dafür auch mit etwas belohnen. Für gute Noten sollte man vielleicht das Taschengeld etwas anheben, dem zu folge aber auch bei schlechten (schlechten und nicht mittelmäßigen!) etwas senken.

Es gibt viele Methoden zu zeigen dass der andere etwas toll und richtig gemacht hat, aber es gar nicht zu tun ist definitiv die falsche! :)

» BlackSun » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,15 »


Mein Sohn geht in die 3 Klasse, und er ist echt super gut in der Schule. Auch Zeugnisnoten und die Noten von den Arbeiten bewegen sich im 1 oder 2 Bereich. Das freut mich natürlich, und das sage ich ihm auch. Es ist schon immer sehr schwer, wenn er mal nur eine 2 oder 3 schreibt, dann ist er jedesmal deprimiert. Ich sage ihm dann, das man ja nicht immer nur eine 1 schreiben kann.

Er erzählt auch immer, das die anderen Kinder immer eine Belohnung bekommen, wenn sie eine gute Note schreiben. Das finde ich aber nur angebracht, wenn das Kind sonst eher schlecht in der Schule ist, und eine gute Note bei einer Arbeit sonst eher selten vorkommt. Bei meinem Sohn würde das nämlich sonst sehr teuer werden, wenn ich ihm alle 2 Wochen ein dickes Geschenk dafür geben würde. Mittlerweile gerate ich nicht mehr in Begeisterung für seine guten Noten, weil es schon normal ist. Auch bei einer 3 lobe ich ihn dann.

Wenn ein Kind natürlich nicht so gut in der Schule ist, und es dann eine gute Note bekommt, finde ich eine Anerkennung aber schon sehr wichtig. Es muss ja nicht immer ein großes Geschenk sein, aber wenigstens kann man ja dann sagen, wie klasse man es findet, und wie sehr man sich freut. das motiviert ja auch das Kind, sich beim nächsten Mal wieder anzustrengen. Bei guten Zeugnisnoten finde ich ein kleines Geschenk auch sehr angebracht.

Ich bekam früher für jede 1 im Zeugnis 10,- DM, und für jede 2 bekam ich 5-, DM von meiner Oma. Ich war allerdings auch immer sehr gut in der Schule, sodas ich von meinen Eltern nicht immer sehr hoch gelobt wurde, weil meine Noten schon immer gut waren. Mir hat das auch nichts ausgemacht.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die grundsätzliche Gefahr in der Kindererziehung über Lob ist, dass man sehr schnell in die "Lobfalle" fällt: Das Kind erwartet bei jeder mickrigen Leistung Lob und, statt sich kritisch mit dem eigenen Tun auseinanderzusetzen, wird auf ausbleibendes oder geringes Lob mit Frustration reagiert. Dies ist ein fataler Kreislauf, der zusätzlich noch dazu führt, dass das Kind sich im schlimmsten ausschließlich gegen die richtet, deren Lob vermeintlich gehässig/gemein/absichtlich unterbleibt. Mag das ausschließliche Loben auch kleiner Leistungen in den ersten Klassenstufen noch funktionieren, fällt den Eltern und damit auch dem Kind, welches eigentlich nichts dafür kann, das alles am Anfang der Pubertät gewaltig vor die Füße.

Ich habe diesen Fehler auch gemacht, zum Glück nur in einem Bereich, aber er hat mir genügt, um zu erkennen, dass blindes Lob nicht taugt: Ich habe jede Kritzelei meines Kindes wie eine sorgfältig gearbeitet Offenbarung behandelt, mit dem Erfolg, das es nun wesentlich schlechter malt als seine Klassenkameraden, denn es hat sich nie Mühe geben müssen und ist von mir in diesem Bereich nicht korrigiert worden.

Erziehung ist extrem schwer und es schimpft sich sehr leicht auf die Eltern. Aber vielleicht wollen sie auch einfach erreichen, dass man eigenverantwortlich handelt und begreift, dass man die Noten nicht für sie lernt, sondern für sich selbst? Ich lobe mein Kind mittlerweile, nach einem LErnprozess meinerseits, nur noch dort, wo es angebracht ist. Ich freue mich lieber ehrlich auch mal sehr über tolle Leistungen, die es sich erarbeitet hat, zeige aber auch, wenn ich enttäuscht bin oder unzufrieden. Allerdings mache ich das nie am Tage der Zeugnisausgabe: An diesem Tag gehen wir traditionell essen, damit alle, gleich wie gut oder schlecht, fleissig oder faul sie waren, einen angenehmen Abschluss eines Schulhalbjahres haben. Damit habe ich dann nämlich die Diskrepanz in den Leistungen meiner Kinder umschifft.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde auch, dass man mit dem Lob ein gesundes Mittelmaß finden muss. Der Kind muss merken, dass es die Leistung nicht nur erbringt um von anderen gelobt zu werden, sondern primär für sich selbst! Es muss lernen den Sinn zu erkennen sich in der Schule anzustrengen und dabei gute Noten zu erzielen

Viele Kinder haben genau dieses Bewusstsein nicht. Denen ist "cool" sein und bei anderen "Idioten" nicht out zu sein viel wichtiger als gute Noten in der Schule zu erzielen....leider. Das wird sich spätestens nach der Schule rächen, dann ist man zwar ultra cool und hat lauter Vollidioten, die man als "Freunde" bezeichnet, jedoch keinen guten Schulabschluss und damit auch im Berufsleben ziemlich üble Karten.

Heißt: Wer sich schon früh reingekniet hat und primär FÜR SICH gute Noten erzielt hat, weil er es wirklich wollte, wird auch später jemand sein der Erfolg hat. Mir war is gerade in der Schulzeit immer wichtig, dass ich gute Noten in den Fächern habe, die mich wirklich interessieren. Ein Fach was mich nicht wirklich interessiert hat, war mir notentechnisch egal..weil dieses meistens auch nicht soviel Einfluss auf meine zukünftige Karriere haben wird.

Zurück zum Lob: Ich finde Eltern sollten mit Lob in einem gewissen Alter sehr sparsam umgehen. Es bringt nix, wenn man das Kind das Gefühl vermittelt, dass es alles richtig und super macht, wenn es grundsätzlich rumbockt :) In deinem Fall würde ich jedoch auch stark für ein Lob sprechen, denn nur so lernt man, dass sich das Lernen und Anstrengen in der Schule sich für einen auszahlt und man dadurch (zumindest später) Anerkennung findet.

» Ditschi » Beiträge: 321 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ehrlich gesagt brauche ich diese Anerkennung gar nicht. Schließlich schreibe ich die Arbeiten für mich und für mein Leben.

In der Grundschule war das noch anders und ich bin nach einer guten Arbeit immer zu meinen Eltern gerannt und habe ihnen davon erzählt und das war wirklich ein Ansporn weiterhin gute Noten zu schreiben, wenn man gelobt wird und die Eltern stolz auf einen sind.

Aber nun, wo ich ins Gymnasium gehe und auch schon langsam auf Abitur hin, ist mir das nicht mehr so wichtig, dass meine Eltern sehen, wie gut oder schlecht ich in der Schule bin. Ich schreiben die Arbeit doch für mein Leben und meinen Abschluß und nicht weil ich irgenteinen damit beeindrucken möchte. Wenn überhaupt, dann würde ich es meinen Mitschülern erzählen wollen, weil ich dann einen Vergleich habe und mit ihnen auch richtig darüber diskutieren kann, weil sie ja die gleiche Arbeit geschrieben haben. Wenn man das von der anderen Seite betrachtet ist mir das auch ziemlich egal, was mein Mitschüler für eine Note geschrieben hat, wenn das jetzt auch ziemlich egoistisch klingt.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich habe früher auch nie etwas für besonders gute Noten bekommen. Ich habe die anderen Kinder oder Jugendlichen immer beneidet, wenn sie dann ein paar Euro oder ein kleines Geschenk von ihren Eltern oder Großeltern bekamen.

Allerdings finde ich, dass es eigentlich schon reicht, wenn man für eine gute Leistung gelobt wird. Meine Mutter hat sich auch immer sehr gefreut, wenn wir gute Note nach Hause gebracht haben. Bei meinem Vater war es aber, dass er fragte, wenn es eine 2 war, wieso es denn keine 1 sei. Das war dann schon immer sehr deprimierend.

Ich denke auch nicht, dass immer etwas für gute Leistungen geschenkt werden sollte. Aber ab und zu mal eine kleine Anerkennung schadet doch auch sicher nicht. Ich würde das ehr als zusätzliche Motivation sehen, dass sich dann noch mehr angestrengt und noch mehr gelernt wird, um weiterhin gute Leistungen zu bringen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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