Anerkennung bei guten Noten

vom 15.05.2008, 00:01 Uhr

Hallöchen!
Oh ja, davon kann ich auch ein Lied singen. Ich war in der Schule immer ziemlich gut und deshalb hat es bald kaum noch jemanden interessiert, was ich für Noten nach Hause gebracht hatte. Alle waren es von mir gewöhnt, dass ich immer zu den besten gehörte und haben sich nicht wirklich um meine Leistungen gekümmert, auch wenn ich persönlich schon ein bisschen stolz auf mich war, weil ich wusste, was für eine Bedeutung die jeweilige Arbeit hatte.

Wenn ich dann aber doch mal eine Arbeit verhauen habe, war das Geschrei groß, von wegen, ich hätte sicher nicht gelernt und ich würde ja sehen, wo ich hinkäme, wenn ich so weiter machen würde. Dies war wie gesagt wirklich einmal die Ausnahme und hat schließlich auch meist keinen großen Schaden angerichtet. Aber an meine guten Noten hat sich dann niemand mehr erinnert- das hat mich wirklich sehr oft geärgert und ich war davon auch ziemlich enttäuscht. Naja, mein Abitur habe ich trotzdem nach meinen Vorstellungen abgschlossen und hier haben meine Noten zum Glück dann alle interessiert. :wink:

Viele liebe Grüße, die Katara

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» Katara » Beiträge: 1294 » Talkpoints: 5,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

bei meinen Eltern kommt es irgendwie so rüber, als ob es ihnen gleichgültig wäre, wie ich in der Schule bin. Wenn ich eine Eins mit nach Hause bring', wird die Arbeit unterschrieben und fertig. Wenn ich ne 5 mit nach Hause bring wird rumgetobt, wie faul ich doch bin... Ich habe schon ein paar mal versucht das Gespräch zu finden, aber eine richtige Antwort erhielt ich nicht, warum sie die guten Arbeiten "ignorieren". In Chemie stehe ich im Moment auf 4,6 und sie sagen ständig, dass ich die 4 ins Zeugnis bekommen muss (ich will ja auch die 4 bekommen), aber im Gegenzug helfen sie mir auch nicht, wenn eine Arbeit in Chemie ansteht. Schließlich kennen sie den Stoff nicht, und können es vielleicht auf einen anderen Weg mir erklären (die Lehrerin is' nämlich nicht die beste...)

Wenn ich mal Kinder haben sollte, werden sie für gute Arbeiten gelobt, aber wenn sie mal eine schlechte Note mit heimbringen, gibts keinen großen Ärger. Es hat doch jeder mal einen schlechten Tag, an dem es einfach nicht klappen will. Für gute Leistungen werden sie ein kleines Geld bekommen, allerdings auch nicht mit Geld überschüttet.

Gruß
Redrob

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» redrob » Beiträge: 495 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo an alle Mitforenuser,

Natürlich sind auch Antworten erwünscht von Usern, die noch keine Kinder haben und trotzdem was dazu beitragen können. Schreibt eure Erfahrungen und Ansichten. Mich freut jede Antwort.

Natürlich schreibe ich die Noten für mich und lerne beziehungsweise strenge mich für meine Zukunft und für mein Leben an, doch denke ich sollte eine permanente Unterstützung von den Eltern und zwar von beiden Elternteilen gegeben sein. Heute lief es schon sehr viel besser. Wir haben heute die Chemiearbeit zurück bekommen, bei der ich mich wirklich nicht besser eingeschätzt hätte als fünf. Ich konnte leider nicht sehr viel lernen und auch ein Teil des Basiswissens fehlte mir, doch letztendlich wurde es eine gute, durchschnittliche drei mit der ich mehr als zufrieden war und auch bei dieser Note stolz auf mich war. Vorhin hatte ich auch diese Arbeit meinem Vater vorgelegt und ihn gebeten diese zu unterschreiben.

Die Reaktion war diesmal positiver als bei der Eins, auch wenn es natürlich etwas aufgesetzt rüberkam. Er meinte ich würde immer mehr auf den richtigen Weg kommen und es zu sehen wäre, dass ich mich in letzter Zeit mehr anstrengen würde. Wir redeten noch eine Zeit über die anstehenden Latein- und Mathemathiklausuren, von denen meine schulische Zukunft abhängt. Falls ich darin keine guten Erfolge erzielen würde, müsste ich das Schuljahr wohl wiederholen, anstatt in die Oberstufe aufgenommen zu werden.

Ich denke mein Vater hat durch die Konfrontation mit meiner Mutter und mir doch noch etwas gelernt oder besser gesagt unsere Meinungen angenommen und angefangen diese umzusetzen. Ich bin jetzt doch noch sehr froh darüber.

Danke für die bisherigen, vielen Posts. Euch noch einen schönen Abend oder gute Nacht!

Viele, liebe Grüße,
Raphael22

» Raphael22 » Beiträge: 168 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Raphael,

ich bin ja froh, dass es im Thread nicht darum geht, ob man gute Schulnoten materiell belohnen soll, das war mein erster Gedanke beim Lesen des Themas :wink:

Mir selbst fiel das Lernen von Anfang nie schwer und ich fand es auch ziemlich blöd keine Anerkennung zu bekommen, im Gegenteil nur blöde Sprüche wie: "Ist ja langweilig, immer nur Einsen auf dem Zeugnis." Was dazu geführt hat, dass mich eine 5 in Betragen ziemlich gefreut hat. Das ist meines Erachtens der falsche Weg.
Auch überschwängliches Lob fände ich nicht richtig, auch wenn es nicht aufgesetzt sondern ehrlich gemeint ist. Das hat wieder etwas mit Verwöhnen zu tun und macht ein Kind nicht unbedingt lebenstüchtiger. Im Gegenteil das kann dazu führen, dass sich das Kind überschätzt und dann frustiert ist.

Aber jetzt wieder konkret zu Dir: Klar lernst Du für Dich, aber meiner Meinung nach gehört die Ermutigung des Kindes auch zur Erziehung. Die Reaktion Deines Vaters auf Deine Chemie-Note ist in meinen Augen genau der richtige Weg. Nicht zu überschwänglich, aber anerkennend, dass Du erfolgreich etwas tust, um Deine schulischen Leistungen zu verbessern. Auch wenn das Lob Deines Vaters vielleicht aufgesetzt klang: er muss das Loben sicher auch erst lernen, vielleicht war er bisher immer der Meinung, Dich mit positiver Anerkennung zu verhätscheln.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



ZUerst einmal denke ich, dsas es für Eltern recht schwer ist, immer Lob auszusprechen, denn ein "Super, hast du toll gemacht!" klingt irgendwann sicher auch ausgelutscht und stellt nichts mehr besonderes dar.

Aber gar nichts zu sagen finde ich von deinem Vater auch nicht so richtig. Denn ich denke schon, dass es motivieren kann, wenn einem jemand Stolz und Freude ausdrückt.

Ich selbst bin nicht so in einer Situation, weil ich immer schon recht gut in der Schule war. bei mir war eher das Gegenteil, meione Mutter hat mich wegen einer 3 öfters ganz schön geschimpft. Inzwischen jedoch nicht mehr, auch wenn es sie nicht gerade umhaut, wenn ich mit einer 3 nach Hause komme. Bei einer 1 oder 2 ist es halt immer ein "Toll, super gemacht!". Mir ist die Schule eigentlich herzlich egal, weil ich meinen Schnitt von 1,6 im Zeugnis halte, und das ohne viel zu lernen. Meine Mutter hat mich nie sonderlich gelobt, wenn ich gute Noten anch Hause gebracht habe, nur hat sie früher eben ziemlich Streß gemacht. Das ging sogar so weit, dass ich wegen einer 2 Ärger bekommen habe. Inzwischen ist sie nicht mehr so streng. Auch als ich meine erste 5 nach Hause gebracht habe, war sie nicht sehr böse.

Ich denke schon, dass es wichtig ist, dass eltern ihre Kinder loben, aber nicht übertrieben. Und ich denke ach, dass manchmal nötig ist, seinen Kindern klar zu machen, dass Schule wichtig ist. Aber bei guten Noten nichts zu sagen, mit der Begründung, dass das gut für die Erziehung ist, finde ich schon ein wenig komisch.

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Momentan besuche ich die 9. Klasse eines Gymnasiums und bei mir war es bislang immer so, dass ich für gute Noten grundsätzlich gelobt wurde und wenn ich mal eine schlechte Note nach Hause gebracht habe, wurde aber auch kein kritischer Kommentar abgegeben. Es wurde hingenommen, mit dem Wissen, dass die nächste Arbeit wieder besser sein wird. Eigentlich ist es sogar so, dass es meinen Eltern in der Regel egal ist, welche Note ich nach Hause bringe, denn es ist mein Leben und wenn ich mich dazu entschlossen habe, mir in der Schule keine Mühe zu geben, dann soll es so sein. Ich würde wohl auf die Barrikaden gehen, wenn es anders wäre!

Ich kann mit meiner diesbezüglichen Situation durchaus zufrieden sein, denn ich habe bereits von einigen Schülern gehört, dass diese von ihren Eltern unter immensen Druck gesetzt werden. Ich weiß wirklich nicht, was die Eltern sich bei so etwas denken, denn Druck kann niemals leistungssteigernd wirken - meist verschlechtern sich dadurch die Leistungen. Das, was mich dabei noch am traurigsten macht, ist die Tatsache, dass manche Schüler weinen, wenn es mal eine 5 in der Arbeit war. Und das nicht etwa, weil diese Schüler traurig über die schlechte Arbeit wären - nein, die haben Angst davor, ihre Arbeit zu Hause vorzeigen zu müssen. Wie ich erfahren habe, wird einigen Schülern auch durch Gewalteinwirkung eingetrichtert, dass die nächste Arbeit besser zu laufen hat.

» Piro_08 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube, dass es meinen Eltern ziemlich egal ist, welche Noten in schreibe. Solange alles im grünen Bereich ist, wird da eigentlich garnichts gesagt und meine Arbeiten und Entschuldigungen werden kommentarlos unterschrieben. Ich denke, dass sie denken, ich sei alt genug. Finde es auch nicht sonderlich schlimm, denn so sagen sie auch nichts, wenn ich mal eine schlechtere 3 oder 4 schreibe.

Klar, früher in der Grundschule wurde ich immer gelobt, wenn ich mal wieder eine Eins hatte. Damals hatte ich auch sehr selten eine Zwei, und meine Eltern waren da glaube ich wirklich etwas stolz auf mich. Aber heute ist es noch so, dass wir für unsere Zeugnisse Geld bekommen von unserer Großmutter. Jeder bekommt 5 Euro für sein Zeugnis, egal wie gut oder schlecht es ist. Aber derjenige, der das beste Zeugnis hat, bekommt nochmal 5 Euro extra. hierbei wird aber auch verglichen, in welcher Klassenstufe man jeweils ist. Dass mein Bruder in Klasse 8 ein besseren Zeugnis haben kann als ich in 11/12 (G8 Jahrgang) ist wohl klar. (Hat er aber eh nicht^^).

Das finde ich einen guen Ansporn, und bisher habe ich diese 5 Euro immer kassiert :wink:

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» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo,

ich habe selber noch keine Kinder, aber ich möchte dir sagen, das du nicht die Einzige bist! Bei mir war es ähnlich. Meine Mutter hat immer gesagt "gut gemacht" und hat sich auch immer ein bisschen mitgefreut. Bei meinem Vater war es das komplette Gegenteil. Es schien, als ob er kein Interesse an meinen guten Noten hatte, aber dafür umso mehr für die Schlechten. Es ist schon ein paar Jahre her, da hab ich ihm stolz eine 1 in Englisch präsentiert, er wollte die Klausur aber nicht mal sehen. Stattdessen kam die Frage, was ich denn nochmal in Politik geschrieben habe (zur der Zeit mochte ich das Fach überhaupt nicht).

Ja, und somit wurde die schlechte Note ziemlich schnell untergraben. Anstatt das ich mich dann gefreut habe, habe ich mir Gedanken um andere Fächer dann gemacht. Wenn sowas öfters passiert, kann man sich selber auch kaum noch freuen, weil man sich im Hinterkopf/Unterbewusstsein gespeichtert hat, das gute Noten keine Anerkennung verdient haben, das man (jetzt übertrieben gesagt) nicht euphorisch wird, aufgrund einer guten Note. Denn was zählt eine gute Note, wenn der Rest "nur" durchschnittlich ist. Mit der Zeit hab ich dann doch gelernt, damit umzugehen, denn es hat für mich auch dann irgendwann kein Sinn mehr gemacht, meine Eltern bzw mein Vater über meine Noten zu informieren, da er ja meist eh nur die "Schwachstellen" sieht.

Also aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das Anerkennung und Lob eine wichtige Sache für Schüler und Kinder sind! Bei einer guten Note, kann man sich auch als Elternteil überlegen, ob es vielleicht eine kleine Finanzspritze gibt. Wie z.B. für eine geschriebene 1 - 5 Euro oder ähnliches. Das erhöht den ansporn und die Motivation. Gute Worte und ein Lob find ich allerdings nicht zu viel verlangt, wenn das Kind etwas gut gemacht hat, denn ein Lob sollte für die Eltern nicht soo schwer auszusprechen sein.

LG

» Werringer » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich freue mich immer mit meinen Kindern mit, wenn sie gute Noten nach Hause bringen und sage ihnen das auch. Bei schlechten Noten gibt es kein Donnerwetter, aber doch die Frage, ob sie vielleicht das nächste Mal vorhaben, etwas mehr zu lernen. Das ist vor allem bei meinem Sohn ein Problem, dem es eigentlich reicht, wenn er 3er und 4er schreibt und dafür nichts tun musste. Meine Tochter ist wesentlich ehrgeiziger und muss oft richtig getröstet werden, wenn sie eine 3 mit nach Hause bringt.

» yasminara » Beiträge: 73 » Talkpoints: 0,17 »


Yvonne78 hat geschrieben:Hallo,
mein Sohn ist zwar erst in der ersten Klasse, aber wenn ich sehe, das die Lehrerin einen süssen Stempel unter seine Hausaufgaben machte, dann sage ich ihm schon das ich das toll finde und stolz auf ihn bin. Ich war selber immer schlecht in Mathe, hatte immer eine 5. Und selbst mir wurde damals Anerkennung gegeben, wenn ich in Mathe eine 3 schrieb. So Handhabe ich es auch bei meinem Sohn. Ich erwarte garkeine Einser, der Durchschnitt macht mich stolz genug.

So ähnlich gehen meine Eltern auch um mit meinen Klausuren und den Zeugnisnoten. Sie betonen immer, dass sie nicht wütend sind, wenn ich mal eine schlechte Klausur mit nach Hause bring. Und sie verlangen bzw. erwarten keine exzellent guten Noten. Aber sie wissen auch, dass ich mich anstrenge und die Arbeiten ernst nehme. Belohnungen gibt es bei mir, wenn ich eine Eins geschrieben habe, beziehungsweise, eine zwei in Mathe zum Beispiel, oder einem andern Fach, das mir nicht so leicht fällt. Als Belohnung gibt es dann Geld, das ich dann spare: für eine Eins fünf bis zehn Euro, kommt halt drauf an, in welchem Fach :).
LG Jenna

» Jenna » Beiträge: 1270 » Talkpoints: -1,27 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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