Bedenkzeit in einer Beziehung einfordern normal?

vom 23.04.2014, 12:46 Uhr

Ich habe bei uns im Bekanntenkreis nun schon zweimal erlebt, dass eine Beziehung eine Bedenkzeit brauchte oder diese eingefordert wurde. einmal bei einem Kollegen meines Freundes, der eine Bedenkzeit nach 3 Jahren Beziehung brauchte und einmal bei meiner Freundin, bei der der Freund eine Bedenkzeit brauchte, weil er sich nach einem Jahr nicht mehr so sicher war.

Ist es eigentlich normal, dass eine Bedenkzeit in einer Beziehung eingefordert wird? In beiden Fällen, die ich kenne, war die Beziehung dann auch irgendwann aus. Nach dieser Bedenkzeit oder auch schon währenddessen ist diese Beziehung in die Brüche gegangen. Wie würdet ihr reagieren, wenn euer Partner plötzlich eine Bedenkzeit benötigt? Oder habt ihr selber schon mal eine Bedenkzeit gebraucht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke, wenn man darüber nachdenken muss, ob man seinen Partner noch liebt und sich eine Zukunft mit eben jenen vorstellen, dann kann man seine Beziehung auch gleich beenden. Entweder man ist glücklich oder eben nicht. Letzteres bedeutet das Ende einer Beziehung. Warum man dann den Partner wochenlang zappeln lässt, ist mir unbegreiflich.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Um ehrlich zu sein, würde ich das meinem Partner gar nicht sagen, wenn ich Bedenken hätte. Das kann man doch im Stillen mit sich ausmachen. Es ist doch eigentlich ganz normal, dass man von Zeit zu Zeit mal darüber nachdenkt. Also vor allem im ersten Jahr. Man hat jemanden kennengelernt und es läuft gut, aber ist er auch der Richtige. Oder bevor man dann zusammenzieht, wägt man doch ab, ob es eine gute Idee ist und ob die Beziehung wirklich gefestigt genug ist.

Und wenn es Probleme in der Beziehung gibt, ist es doch auch klar, dass da Gedanken über eine Trennung aufkommen. Manchmal ist sie ja auch wirklich die bessere Lösung, obwohl man sich noch liebt. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass man sich ständig streitet, aber der andere niemals Bedenken wegen der Beziehung dabei hat. Das ist doch naiv.

Aber wenn man bei diesem Bedenken wirklich räumlich Abstand braucht und den anderen eine Zeitlang nicht mehr sehen will, würde ich dem Ganzen auch keine Chance mehr geben. Entweder man kann es mit sich selber klären, in kurzer Zeit und sieht in der Anwesenheit des Partners währenddessen auch etwas Gutes oder die Beziehung ist verloren. Dann belügt man sich auch irgendwie selber, dass man nur Zeit und Abstand bräuchte. Es ist eine Art und Weise, langsam Schluss zu machen, um den anderen und sich selber nicht vor den Kopf zu stoßen und allzusehr zu verletzen. Das ist den meisten vielleicht gar nicht mal bewusst.

Aber selbst wenn man in der Bedenkzeit zu dem Entschluss kommt, weiterhin in der Beziehung bleiben zu wollen, hat diese davon echt einen Knacks bekommen. Ich stelle es mir schwer vor, danach wieder zuversichtlich zu sein und nicht in jedem Problem den Tropfen zu sehen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke wenn ein Partner Bedenkzeit einfordert, dann steht die Beziehung schon an der Klippe und es ist eine Frage der Zeit wann man runter gestoßen wird. Bei mir würden alle Alarmglocken schrillen und ich würde Panik bekommen angesichts des drohenden Verlustes.

Persönlich habe diese Erfahrung noch nicht machen können. Ähnlich wie du war ich bisher nur Beobachterin. Immer konnte ich Verunsicherung erkennen und Zweifel an den Gefühlen und der Beziehung, verbunden mit einer gewissen Unzufriedenheit. Als eine gute Freundin ihren Freund um diese Bedenkzeit bat, hat er gleich sofort die Beziehung beendet, weil er fand "Man könnte dann auch gleich Schluss machen". Sie war wahrlich entsetzt, weil das nicht ihre Absicht war. Ich denke sie wollte ihn nur wachrütteln. Letztlich hat sie dann sehr lange an dieser Trennung genagt und war verletzt wie schnell er ihre Beziehung weggeworfen hat.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Meinung nach sollte man sich lieber richtig trennen als Bedenkzeit zu fordern, am Ende ist eh Schluss und man hat den Partner bis dahin nur zappeln lassen, was ich als unfair empfinde. Eine Bedenkzeit einzufordern heißt ja schon, dass etwas schiefläuft und dann sollte man eher an der Beziehung arbeiten und diese Bedenkzeit nicht einfordern.

Ich denke auch, dass da schon einiger Mut dazu gehört das auszusprechen und man sic das Schluss machen nur manchmal nicht traut und deswegen diese Bedenkzeit einfordert. Ich würde ehrlich gesagt keine Bedenkzeit einfordern, weil ich das lieber erst mal mit mir ausmachen wollen würde und dann an der Beziehung arbeiten wollen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass man in einer funktionierenden Beziehung eigentlich keine Bedenkzeit haben bräuchte und wenn das doch der Fall ist, dann stimmt einfach etwas nicht und man sollte sich dann auch überlegen, ob die Beziehung überhaupt noch einen Sinn hat. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man den Partner überhaupt noch liebt, dann ist das auf jeden Fall sehr bedenklich und ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was es bringen sollte, einige Tage darüber nachzudenken. Entweder man ist sich sicher, dass man den Partner liebt oder man ist sich nicht sicher und man liebt ihn daher nicht. Mehr Möglichkeiten gibt es doch nicht und von daher finde ich es ein wenig merkwürdig, wenn man über so etwas nachdenken möchte.

Wenn man merkt, dass die Gefühle für den Partner schwächer werden, dann bringt es auch nichts, so eine Bedenkzeit einzufordern. Immerhin kommen die Gefühle ja nicht automatisch zurück, nur weil man über die Situation nachdenkt und die Situation bessert sich ja auch nicht von alleine. Von daher sollte man stattdessen lieber dem Partner gleich von Anfang an die Wahrheit sagen. Dabei muss es ja auch Gründe für den Rückgang der Gefühle geben und wenn man diese dem Partner mitteilt, dann kann man vielleicht auch gemeinsam daran arbeiten und vielleicht auch etwas daran ändern.

Ich halte generell nichts davon, eine Pause oder auch eine Bedenkzeit in der Beziehung einzufordern. Ich denke, dass es die Situation nur noch schlimmer macht, wenn man sich zurück zieht und von daher wäre es viel besser, wenn man die Situation richtig in die Hand nimmt und aktiv versucht, mit dem Partner etwas daran zu ändern. Und wenn die Gefühle nicht ausreichen, so dass man überhaupt keine Lust und keine Motivation darauf hat, etwas daran zu ändern, dann sollte man die Beziehung lieber gleich beenden, bevor man den Partner nur noch mehr verletzt und womöglich sogar mit seinen Gefühlen spielt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke auch, dass die Beziehung unter keinem guten Stern mehr steht, wenn sich einer von beiden eine Auszeit wünscht. Meistens ist es dann ja eher so, dass die Trennung kurz bevor steht.

Ich muss sagen, dass ich mir noch keine Auszeit während einer Beziehung genommen habe. Ich würde es auch eher meinem Partner nicht direkt sagen, wenn ich eben Bedenken hätte, dass die Beziehung noch einen Sinn hat. Da muss ich schon wirklich große Bedenken haben, dass ich dies wirklich äußern würde. Ansonsten würde ich mir erst mal nur für mich alleine Gedanken drüber machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



xZombieKitten hat geschrieben:Ich denke, wenn man darüber nachdenken muss, ob man seinen Partner noch liebt und sich eine Zukunft mit eben jenen vorstellen, dann kann man seine Beziehung auch gleich beenden. Entweder man ist glücklich oder eben nicht. Letzteres bedeutet das Ende einer Beziehung. Warum man dann den Partner wochenlang zappeln lässt, ist mir unbegreiflich.

Was ist das denn für eine blöde Meinung? Mit Liebe kann man sich alles schön reden und die schlechtesten Dinge sich schön Reden. Allgemein wird viel zu viel auf das Gefühl gehört anstatt mal den Verstand nüchtern zu gebrauchen und nur über die Fakten nachzudenken und einfach das Thema Liebe auszublenden.

Denn wenn man die Beziehungen nüchtern betrachtet, dann sollten sich doch auch einige trennen die von einer angeblichen glücklichen Beziehung berichten und sich damit nur selbst belügen. Im Schnitt dauert es 3 Jahre bis jemand an den Punkt kommt über solche Dinge nachzudenken, nachdem die ersten Dinge aufgetreten sind die einen selbst an der Beziehung zweifeln haben lassen. Vorher redet man es sich mit Liebe und wird schon alles wieder gut schön.

Um darüber nüchtern nachdenken zu können und nicht weiter von Gefühlen manipuliert zu werden sind solche Auszeiten mit Trennung auf Zeit und räumliche Trennung durchaus Sinnvoll. Denn dann wird man sich eher dessen bewusst, ob man auch alleine klar kommt oder man einfach nur noch aus der Faulheit und Bequemlichkeit mit einem Partner zusammen ist oder gar weil es schon immer so war. Gerade das alleine sein ist einer der häufigsten Gründe, warum tote Beziehungen zum Schein erhalten werden unter dem Argument der "Liebe".

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich habe das Konzept der Bedenkzeit in einer Beziehung nie verstanden, aber ich bin auch ein Mensch, der sehr entscheidungsfreudig ist. Es ist eine Sache, wenn man eine Nacht drüber schlafen muss, um zu überlegen, ob man den Fernseher, das teure Smartphone unbedingt braucht oder ob man für den Job extra umzieht und nach Stadt A oder B ziehen möchte. Aber in einer Beziehung erwarte ich schon, dass man weiß, was man möchte und nach X Jahren Beziehung nicht plötzlich unsicher ist, ob man den Partner noch behalten möchte oder als Single glücklicher wäre.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann diesen Bedenkzeiten überhaupt nichts abgewinnen. Ich bin in einer Beziehung und merke doch nicht erst gestern, dass hier etwas nicht stimmt. Sei es, dass man auf einmal andere Interessen hat, die Zukunftspläne nicht mehr übereinstimmen und mehr. Das merkt man doch und wozu brauche ich dann zum Beispiel eine Bedenkzeit? Ich sehe dafür keinen Grund.

Ich muss mir worüber in der Bedenkzeit also Gedanken machen? Ob meine Gefühle für ein weiterleben der Beziehung ausreichen? Das sehe ich dann sowieso immer sehr kritisch und würde das sowieso beenden, wenn dies der Grund wäre. Also wenn jemand seine Gefühle irgendwie neu entdecken muss. Da ist für mich eigentlich schon die Geschichte aus, weil dann ist da arg was im Bruch und wer seine Gefühle innerhalb einer Bedenkzeit hinterfragen muss, der sollte es auch beenden.

Andere sagen gerne „Bedenkzeit“, wenn es darum geht, zu erkennen, ob man den Partner noch vermisst etc. Schade, wenn man soweit ist, weil auch da denke ich für mich persönlich, dann lassen wir es. Ich beende das dann schon komplett und gut ist. Wenn man sich solche Dinge fragen muss, dann ist da für mich schon zu viel kaputt, warum eben auch immer.

Bedenkzeiten sind für mich einfach nur verschobene Tatsachen. Nur weil ich eine Bedenkzeit einfordere, verschwinden die Probleme nun einmal nicht in der Zeit. Die Probleme, die zu einer Bedenkzeit führten, sind ja noch da, also muss ich genau daran arbeiten und nicht mir eine Bedenkzeit einfordern.

Ich bin kein Typ für Bedenkzeiten, sondern klarer Worte. Entweder für eine Beziehung oder gegen eine Beziehung. Klare Kante, sind Gefühle da oder werden sie weniger? Passen Zukunftwünsche und Zukunftspläne doch nicht mehr zusammen, alles klar, dann raus damit. Doch Bedenkzeiten, das ist für mich Kindergarten und ich mache da nicht mit.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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