Wer macht noch Obst und Gemüse ein, wie zu Omas Zeiten?

vom 06.05.2013, 23:49 Uhr

Im Gegensatz zu heute hatten die Hausfrauen früher sehr viel mehr Arbeit als heute. In einem Thread wurde festgestellt, dass das Kochen erleichtert wurde und die Frauen früher viel mehr zu machen hatten.

Allerdings machten sie auch ein. Obst und Gemüse wurde im Vorrat auf dem Markt gekauft und in Gläser eingekocht. So hatte man gleichzeitig für den Winter vorgesorgt. Vielleicht kennt ihr das von eurer Mutter oder Oma. In den Regalen im Keller standen dann schön in Reih und Glied Einmachgläser, gefüllt mit köstlichen Sachen.

Wer heute einen Garten hat, für den könnte sich das Einmachen auch heute noch lohnen. Aber ich glaube, dass die meisten Menschen nicht einmal mehr noch Einmachgläser haben. Wer kennt das Einmachen noch? Habt ihr schon einmal Obst oder Gemüse eingemacht? Heute benutzt man den Gefrierschrank zum Einfrieren, statt Einmachen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe eine ganze Menge Einmachgläser im Keller stehen, die ich geerbt habe, aber zum Einmachen im klassischen Sinne habe ich die tatsächlich noch nie benutzt. Ich nutze sie zum Beispiel als Windlichter im Garten oder um Kekse interessant zu verpacken und viele Gläser stehen auch in meiner Küche und sind mit solchen Sachen wie Zucker oder Reis gefüllt.

Wenn ich eingemachte Lebensmittel mögen würde, würde ich mich schon mal daran probieren, weil ich gerne Koche und für mich neue Sachen ausprobiere. Wobei viele meiner Einmachgläser dafür wohl fast zu groß wären, da würde man dann eine halbe Woche dran essen. Da ich aber weder sauer eingelegtes Gemüse noch Obst in Zuckerwasser mag, habe ich bisher nur gegrilltes Gemüse in Öl eingelegt, aber das ist ja kein Einmachen im klassischen Sinn.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich kenne mehrere Leute, die einen Garten haben und dann auch Obst und Gemüse selbst einmachen. Gerne wird aus den Früchten auch Gelee oder Marmelade produziert. Aber das einfache Einmachen von Obst ist auch noch sehr beliebt. Eine Bekannte von mir beispielsweise macht hauptsächlich Sauerkirchen und Pflaumen ein. Eine andere wiederum hat es mehr mit Beeren und Mirabellen. Ich habe von beiden auch schon einige Gläser geschenkt bekommen, so über die Jahre, und muss sagen, dass die Früchte wirklich gut waren.

In meiner Familie gibt es die Tradition des Einmachens allerdings nicht. Seitens meiner Mutter gab es zwar einen Garten mit Obstbäumen, allerdings waren es nicht sonderlich viele und das Obst wurde immer frisch verbraucht. Was nicht selbst gegessen wurde, bekamen die Tiere. Väterlicherseits gab es hingegen schon lange gar keine Gärten mehr, oder zumindest keine mit Obstbäumen, von daher ist das Einmachen da schon sehr lange kein Thema mehr.

Ich selbst habe in meinem Leben auch noch kein Obst oder Gemüse eingemacht. Andererseits hatte ich auch noch nie einen Garten. Hätte ich einen, könnte ich mir das Konservieren von Früchten aber definitiv gut vorstellen. Irgendwie fände ich es einfach zu schade, die Ernte verfallen zu lassen, weil sie zu viel ist, um sie frisch zu verbrauchen. Sollte es allerdings ohnehin nur so viel Obst sein, dass ich es sofort verbrauchen kann, dann würde ich wohl auch nicht ans Einmachen denken, denn das macht ja durchaus auch Mühe.

Übrigens kenne ich noch sehr viele Leute, die Einmachgläser massenhaft im Keller herumstehen haben. Diese wurden aber wohl auch zuletzt von den Großeltern oder sogar Urgroßeltern genutzt. Jetzt stehen sie eigentlich nur noch im Kellerregal herum, wie so viele andere Dinge.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne es aus meiner Kindheit von meinen Eltern und Großeltern, dass eingemacht wurde. Und im letzten Jahr habe ich es erstmals auch gemacht. Wir hatten so viele grüne Bohnen, die ich unmöglich alle einfrieren konnte. Vor allem mit dem Hintergrund, dass wir im Herbst auch wieder von Kollegen meines Freundes auch Fleisch bekommen.

Einmachgläser hatte ich da keine und habe sie halt gekauft. Mittlerweile heben wir aber große Konservengläser auf, damit wir da in Zukunft keine oder nur geringe Ausgaben haben. Neben den Bohnen kamen dann aber auch noch Äpfel vom Nachbarn, die teilweise als Stücke und teilweise als Apfelmus eingekocht worden. Immerhin musste ich dadurch weniger kaufen, als in anderen Jahren, weil ich auf die Reserven im Keller zurück greifen konnte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bei uns wird jedes Jahr Obst eingemacht. Das hat früher meine Oma gemacht und meine Mutti hat es von ihr übernommen. Ich werde die Arbeit dann auch weiterführen. Bislang macht meine Mutti diese Arbeit und ich helfe ihr lediglich beim Einmachen. Ich finde es aber toll, im Winter mit unserem Obst aus dem Garten versorgt zu werden.

» Sternchen* » Beiträge: 2801 » Talkpoints: 2,12 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da ich selber einen Garten habe und viel Obst und Gemüse darin wächst, koche ich auch noch relativ viel ein. Vor allem die Sorten, die nicht sehr lange Lagerfähig sind, werden sofort verarbeitet. Ich gehöre nämlich auch heute noch zu den Menschen, die es lieben Vorräte für den Winter zu sammeln und da das eigene Gemüse und Obst am besten schmeckt, ist das eine tolle Sache.

Allerdings muss ich zugeben, dass es heute doch einfacher ist als früher. Zwar koche ich im eigentlichen Stil noch immer so ein wie früher, aber eben nur, wenn ich Zeit habe. Habe ich es einmal stressiger und es ist Obst oder Gemüse zu verarbeiten, so friere ich dieses ein und mache mich erst an die Arbeit, wenn ich genügend Zeit habe. Da kann es auch schon vorkommen, dass ich Himbeermarmelade im Winter mache und Apfelmus aus den letzten Äpfel im Jänner.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben uns vor drei Jahren ein Haus auf dem Land gekauft. Dabei war der Garten ein ganz wichtiges Kriterium. Eigentlich wollten wir näher an der Stadt dran sein, aber da waren die Gärten alle viel zu klein. Jetzt haben wir 2600 m². Das reicht einigermaßen. Mein Mann hat schon sehr lange einen Schrebergarten und baute dort Gemüse an. Aber zum Einkochen war es nicht genug. Als wir uns dann kennengelernt haben, haben wir irgendwann mal Marmelade gemacht. Und seitdem kochen wir ein.

Obst machen wir zu Marmelade und in Gläser für Kuchen und Milchreis. Aber wir machen auch Saft mit einem Dampfentsafter. Das Obst ist dabei aber weniger aus unserem Garten. Es waren leider keine alten Obstbäume drin, also mussten wir alles selber pflanzen und die sind noch zu klein. Aber hier stehen oft Birnen, Äpfel, Kirschen und Pflaumen als Randbepflanzung an Straßen und Feldwegen. Langsam haben wir schon unsere Lieblingsplätze und die fahren wir dann zur Ernte ab.

Gemüse. Rotkohl marinieren wir einen Tag lang in Gewürzen, dann wird es eingekocht. Für Sauerkraut hab ich ein tolles Rezept, so dass man ihn auch in Gläser schichten kann und keinen Steintopf braucht wie früher. Bohnen einzukochen habe ich das letzte Jahr zum ersten Mal ausprobiert. Ich hasse die Bohnen aus der Dose aus dem Supermarkt, aber wir hatten so viele, dass es mal sein musste. Und sie schmecken viel besser. Rettich und Rote Bete kochen wir auch einfach in Wasser mit ein wenig Essig und Gewürzen ein. Gemüse wie Zucchini und Paprika kochen wir gemeinsam mit den Tomaten zu einer Tomatensauce ein. Paprika hab ich aber auch schon in Öl eingekocht als Antipasti. Wirsing haben wir auch noch ein paar Gläser da. Gerne mache ich auch Chutneys, aus Zucchini z.B. oder letztes Jahr haben wir welches aus Süßkirschen gemacht.

Als Gläser verwenden wir allerdings keine Einweckgläser, sondern ausgewaschene Gurkengläser. Die Mutter und vor allem die Tante meines Mannes heben ihre Gläser für uns auf. Die Tante ist alles aus dem Glas, sogar Kartoffeln. Sie kauft also alles einfach fertig vorgekocht im Supermarkt im Glas und wir füllen die Gläser dann wieder aufwendig mit eigenem Gemüse aus dem Garten. Irgendwie ironisch. :D

Das Praktische bei uns ist, dass unser Ofen mit Holz befeuert wird. So wird bei dem stundenlangen Einkochen und Saftherstellen kein Strom verbraucht. Da es eh im Herbst und Winter stattfindet, wenn es kälter wird, ist Kochen ja auch immer gleich Heizen. Aber es geht auch im Sommer. Ich koche ja jeden Tag damit.

Zum Glück haben wir jetzt auch einen großes Keller. Der ist über und über voll mit Gläsern und Flaschen. Ich liebe das. Ich gehe dann immer in den Keller "einkaufen".

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Obst und Gemüse wird in der Regel nicht erst auf dem Markt gekauft und dann eingemacht, im Grunde hat man nur das selber eingemacht, was man auch zu hause angebaut hat und was man daher verwerten konnte und musste. Bei anderen Lebensmitteln hat man sich diesen Aufwand zumindest hier bei uns in der Region nicht gemacht - die hat man fertig eingekocht auf dem Markt gekauft oder gegen eigene Einmachwaren eingetauscht.

Wir machen auch heute noch ein, denn wir hätten ansonsten einfach eine massive Überproduktion. Wobei die Sämereien schon bei uns dafür ausgelegt werden, dass man bestimmte Dinge einkocht. Kürbis zum Beispiel. Davon werden immer mehrere dutzend Gläser eingemacht, aber wir haben da auch einen hohen Verbrauch dran. Diesen Kürbis immer im Supermarkt zu kaufen anstatt ihn selber herzustellen wäre unwirtschaftlich. Auch bei Gewürzgurken halten wir es so, dass wir diese selber anbauen und herstellen. Und eben alles, was irgendwie übrig ist. Das wird natürlich verwertet und eben eingekocht.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kenne das so, dass man nur dann Obst und Gemüse selbst einmacht, weil man eine Form der Subsistenzwirtschaft betreibt und gar nicht alles rechtzeitig essen und aufbrauchen kann bevor es schlecht wird und damit ungenießbar wird. Meine Großeltern hatten einen großen Garten mit sehr viel Obst und Gemüse und da wurde auch jedes Jahr fleißig eingekocht.

Eingekochte Kirschen oder Johannisbeeren mochte ich noch ganz gerne, aber es wurden dann unter anderem Tomaten, Gurken, Wassermelone, aber auch Pflaumen eingekocht und die mochte ich so gar nicht vom Geschmack her. Daher ist das Einkochen nicht wirklich was für mich und ich sehe auch nicht ein, warum ich das tun sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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