Wie geht ihr mit Problemen um?

vom 19.04.2008, 14:50 Uhr

Wie geht ihr mit Problemen um?

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Sowohl als auch, je nach Problem
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Abstimmungen insgesamt : 79

Mich würde mal interessieren, wie ihr mir Problemen umgeht.

Vertraut ihr euch jemandem an oder macht ihr das alles lieber mit euch allein aus? Und wem vertraut ihr euch an? Lieber Leuten, die ihr gut kennt und denen ihr vertraut? Oder eher Leuten, die euch nicht so nahe stehen, weil es euch dann leichter fällt, über das, was euch bedrückt, zu sprechen? Ist es euch lieber, eine ehrliche Meinung zu hören, auch wenn diese euch vielleicht nicht gerade in den Kram passt? Oder möchtet ihr lieber erst mal getröstet und ein wenig bemitleidet werden und nicht gleich knallhart ins Gesicht gesagt bekommen, wenn ihr vielleicht nicht ganz unschuldig an eurem Problem seid? Und was könnt ihr gar nicht leiden? Gehen euch Sprüche wie „alles wird gut“ auf den Keks? Wollt ihr nur mal loswerden, was euch bedrückt oder wollt ihr Tipps und Ratschläge hören?

Oder gehört ihr eher zu den Menschen, die sich, wenn sie etwas belastet, zurückziehen und das erst mal mich sich allein ausmachen? Wenn ja, warum tut ihr das? Habt ihr Angst, andere Leute mit euren Problemen zu belasten? Wisst ihr nicht, wem ihr euch anvertrauen könnt? Meint ihr, ihr werdet nicht ernst genommen oder habt sogar Angst, man tratscht weiter, was ihr jemandem anvertraut habt?

Ich merke, dass ich mich, je älter ich werde, eher zurückziehe und Probleme mit mir allein ausmache. Ich kann nicht mal genau sagen, warum. Früher habe ich nach Leuten gesucht, denen ich mich anvertrauen konnte, mit denen ich reden konnte. Ich wollte eigentlich keine Lösungen haben, sondern nur mal alles loswerden. Es gab dann einige, die nie einfach nur zugehört haben, sondern mich immer gedrängt haben, ihre Ratschläge anzunehmen, auch wenn ich das nicht wollte. Für sie war klar, so wäre mein Problem zu lösen. Aber ich muss auch der Überzeugung sein, es wollen und mich mit dem Vorschlag wohlfühlen. Oft waren die Leute dann sogar regelrecht sauer, wenn ich ihre Tipps nicht angenommen habe. Heute habe ich gute Freunde, die sicherlich nicht so reagieren würde. Trotzdem rede ich nur selten über das, was mich bedrückt. Nur wenn es Kleinigkeiten sind, größere Sachen mache ich mit mir allein aus.

Ich würde mich über Antworten und Erfahrungen freuen, wie ihr mit Problemen umgeht – lieber reden oder lieber zurückziehen?

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» lalelu » Beiträge: 161 » Talkpoints: -1,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die ganzen Jahre habe ich eigentlich immer gerne über Probleme geredet. Ich bin kein Typ der etwas in sich hineinfressen kann. Ich muß normal drüber reden. Sonst geht es mir richtig schlecht. Verstellen kann ich mich da überhaupt nicht. Jeder merkt mir an, wenn mit mir was nicht stimmt. Aber gerade die Person wo ich mich gerne anvertraut habe hat selber genug Probleme. In den letzten 7 Jahren über 5 Todesfälle in der engen Familie. Die kann man nicht mehr mit anderen Probleme belasten. Sie möchte auch nicht, daß sich jemand noch bei ihr anvertraut, da sie selber genug zu tragen hat an Probleme. Sie meinte immer daß jeder sein Päckchen tragen muß, man braucht nirgendwo mehr was hinzutragen. Mit meinem Mann bzw. meinen Eltern kann ich aber reden.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gehöre auch eher zu den Leuten, die sich bei einem Problem meist an andere Menschen wenden, denen man sich anvertrauen kann. Dabei ist die Wahl der Menschen als auch die Wahl des Problems meist unterschiedlich. Mit seinen Eltern kann man gut über finanzielle Probleme reden oder alltägliche Situationen beschreiben, die einen aufregen oder stören.

Geht es eher um private Probleme, so richtet man sich mit ihnen an die nahestehenden Freunde oder einige behält man auch ganz für sich. Meistens habe ich die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man jemand anderem von seinen Problemen erzählt, man durchaus eine andere Perspektive mitgeteilt bekommt und so das Problem in einem anderen Blickwinkel sieht. Das hilft oft, über das Problem noch mal nachzudenken und Lösungsansätze zu finden. Die würden mir alleine nie einfallen, weil man nur seine, in eine Richtung gerichtete Sichtweise kennt.

Es ist nie gut, den Kummer, Frust oder sonstige Gefühle in sich hineinzukehren. Irgendwann einmal kommt alles raus und dann kann es zu richtigen Gefühlsausbrüchen kommen aufgrund eines kleinen Problems und die betroffene Person reagiert viel zu sehr über. Meistens lässt man dann den ganzen Frust an anderen Personen aus, die vielleicht gar nichts dafür können. Problemverdrängungen sind daher nie die einzig wahre Lösung.

Probleme müssen sich lösen lassen und wenn man es alleine nicht hinkriegt, sollte man nicht zu stur sein, um sich anderen Leuten nicht anzuvertrauen.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich rede immer mit irgendwem über meine Probleme - wenn es familiäre sind mit meinem Freund, wenn es Probleme mit meinem Freund sind mit meiner besten Freundin oder meinem besten Freund, und so weiter. Für jedes Thema habe ich jemanden, mit dem ich darüber reden kann und dafür bin ich auch wirklich dankbar.

Ich habe anfangs im Jugendlichenalter nicht gut über Probleme reden können, weil es da irgendwie uncool war. Jeder mit Probleme war uncool. Somit hab ich es dann verdrängt, bis ich gemerkt habe dass mich das persönlich nur belastet, und habe dann irgendwann mit meiner besten Freundin über alles und jeden gequatscht. Das hat immer total gut getan und war wesentlich besser, als alles tot zu schweigen!

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Damit, daß ich Probleme eher mit mir allein ausmache, meinte ich nicht, daß ich sie verdränge, alles in mich reinfresse und dann irgendwann regelrecht explodiere. Ich kann ja sozusagen auch ein Zwiegespräch mit mir führen, falls jemand versteht, wie ich das meine. Ich verdränge mein Problem nicht, sondern beschäftige mich schon damit und suche nach Lösungen. Oft sind das ja auch Probleme, die tatsächlich mit der Zeit vergehen. Da denke ich mir dann, daß es Quatsch ist, anderen damit die Ohren vollzujammern. In ein paar Tagen/Wochen sieht die Welt eh schon wieder anders aus. Dafür jammere ich dann bei kleinen Problemchen umso mehr, nehme mich selbst dabei aber nicht immer 100%ig ernst. Gute Freunde wissen das, sie sind selbst meist nicht anders.

Merke ich selbst, daß mein Sichtwinkel beschränkt ist, ich einen Tunnelblick habe und nur diesen einen Weg sehe, dann vertraue ich mich auch anderen an. Und wenn das im Internet ist, wo ich mein Problem schildern kann und mehr oder weniger hilfreiche Antworten bekomme. Das hat mir oft schon geholfen. Es ist auch gut, daß die Antworten oft objektiver sind, als wenn sie von jemandem kommen, der einen gut kennt. Nicht selten kommen von Leuten, die einen kennen, nämlich Antworte wie „Nee, der Weg fällt flach, ich kenne dich doch, das wäre nichts für dich“.

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» lalelu » Beiträge: 161 » Talkpoints: -1,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich rede eigentlich selten über die Probleme die ich habe. Ich kann es nicht Lösen wenn jemand anderes darin mit rum Pfuscht. Ich kann auch nicht zu dritt oder zu fiert arbeiten ich finde ich kann allein alles besser überblicken.

Ich bin damit bis jetzt immer super klar gekommen und ich habe nicht vor in Zukunft damit aufzuhören. Ich habe schon öfter Leuten von meinen Problemen erzählt und der jenige hatte sofort Ideen di mir ja so gar nicht gefallen haben.

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» JowooD » Beiträge: 82 » Talkpoints: -1,40 »


Man kann nicht pauschal für alle Probleme eine bestimmte Aussage, da sich Probleme von Problemen unterscheiden, es gibt solche Probleme und es gibt wieder andere Probleme. Einige Probleme kann man selber lösen, ohne die Mitmenschen damit zu belasten oder zu nerven, andere wiederum sollte man mit den Mitmenschen besprechen, sodass man in der bestimmten Situation richtig handelt. Wie schon auch zuvor in diesem Forum in etlichen Unterforen gesehen, erfolgt die Betrachtung und Erörterung des Problems meistens sehr subjektiv, da können Außenstehende beziehungsweise nicht-beteiligte Personen sicherlich besser entscheiden, was gerade angebracht wäre und was nicht.

Natürlich ist es klar, dass man persönliche Probleme nicht jedermann oder wenn ich gender-gerecht schreibe jeder Person anvertraut, sondern nur den besten Freunden oder der Familie. Über unwichtigere Sachen kann man auch mit anderen Freunden sprechen, die man zum Beispiel noch nie im Leben gesehen hat, zum Beispiel reine Internetfreunde. Jeder muss dann halt für sich die Entscheidung treffen, welchen Personen er/sie die Probleme anvertraut und wem nicht.

Sofern ich befähigt bin, die Probleme selbst zu lesen, werde ich natürlich nicht gleich jedem von meinem Problem erzählen, sondern nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Erzählen vielleicht eher, als um Rat und Hilfe fragen. Denn ich bin der Meinung, dass man zwar alleine auf den eigenen Beinen stehen muss, sich doch auch helfen lassen sollte, sofern es notwendig ist. Hier spielt die Notwendigkeit eine große Rolle, da man die Situation teilweise selbst falsch einschätzt als Außenstehende.

Doch finde ich es schwachsinnig, wenn die helfenden Personen dann denjenigen beziehungsweise diejengen drängeln und müssen, er/sie müsse jetzt den Ratschlag annehmen. Falls mich jemand um Hilfe oder Ratschlag bittet, biete ich sie natürlich auch an, allerdings gehe ich sicherlich nicht soweit, dass ich sage, du musst das jetzt so machen, ansonsten brauchst du mich nie wieder zu fragen.

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich ist jedes Problem individuell und deswegen verhalte ich mich bei jedem Problem anders.

Mal ein paar Fallbeispiele. Ich bin aus irgendeinem Grund traurig oder sehr wütend auf meinen Freund. Eine zeitlang fresse ich das einfach nur in mich hinein. Wenn ich es nicht mehr aushalte spreche ich mit meiner besten Freundin darüber, und in dem Moment will ich erstmal ein bisschen Mitleid und Verständnis haben, und später wenn ihr einer einfällt ein freundlicher Tipp, wie ich die Situation klären kann.

Bei manchen Dingen denke ich aber, dass es irgendwie sogar für meine beste Freundin zu privat ist, wenn es mit persönlichen Komplexen von mir zu tun hat oder so. Dann bleibt es für gewöhnlich dabei, dass ich das in mich rein fresse und versuche, es zu vergessen. Verdrängen funktioniert dann öfter mal ganz gut.

Wenn es um andere Dinge geht, also nicht mit meinem Freund zu tun hat, dann rede ich auch ganz gerne mal mit Personen, denen ich nicht so nahe stehen, weil mir bei denen auch völlig egal ist was sie danach von mir denken, ob sie mich vielleicht verurteilen. Denn halb-fremde Personen sind in 90% der Fälle so, dass sie dich bemitleiden oder trösten, manchmal auch n guten Rat auf Lager haben, aber sie würden dir sehr selten ihre offene, negative Meinung sagen. Diese will ich nämlich nur in sehr ernsten Fällen hören. Dann spreche ich mit Personen die mir nahe stehen: mein Freund, meine beste Freundin oder auch meine Familie.

Denn die sind ehrlich zu mir und sagen mir auch die harte Wahrheit ins Gesicht, wenn ich Mist gebaut habe.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich gehe mit Problemen ganz unterschiedlich um. Man kann es aber aus meiner Sicht nicht genau sagen, da jedes Problem unterschiedliche Lösungen fordert und dafür gibt es eben zig Wege. Normale Probleme, die mit der Schule zutun haben, regel ich meisst durch Gespräche mit anderen. Dann rede ich mit meinen Eltern darüber und so komme ich auf einen Nenner. Wenn ich Probleme mit Kollegen von mir habe, wird es meisst auch durch Gespräche mit anderen Personen geregelt, solange das Problem öffentlich besprochen werden kann. Probleme, die im familiären Bereich auftauchen, werden zum größten Teil auch wieder durch Gespräche mit anderen gelöst.

Wenn es aber Dinge sind, die niemand wissen sollte, ziehe ich mich zurück und versuche es alleine zu Lösen. Denn, manchmal ist es besser, sich selber über die Sache Gedanken zu machen, als den Rat anderer einzuholen. Ich habe letztens ein "Liebesproblem" gehabt, welches zuerst niemand wusste. Ich habe mir den Kopf darüber zebrochen und wollte versuchen, es alleine zu lösen. Irgendwann aber habe ich es nicht mehr ausgehalten und mir einen Rat von einem sehr guten Kollegen geholt. Manchmal ist es doch besser, egal wie kritisch das Problem ist, sich von jemanden beraten zu lassen.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich versuche immer, möglichst wenig Probleme zu bekommen, damit erübrigt sich oft, die Frage, wie man damit umgeht.

Bei mir kommt es auf das Problem an, wie ich mich verhalte. Ich hasse es, über Gefühle zu sprechen. Kommt manchmal etwas hart rüber, aber ich hab selten Lust, auf dieses Herumgejammere, das ich einanhalb Jahre bei meiner Mutter beobachten musste. Deswegen hasse ich auch Mitleid, besonders Selbstmitleid, und brauche keins. Wenn ich ein Problem habe, und darüber rede, dann geht es mir darum, schnell eine Lösung zu finden. Denn Probleme, die ich selbst recht schnell lösen kann, werden nicht besprochen, mit niemanden. Das mache ich dann lieber selbst mit mir aus. Allerdings fresse ich nichts in mich rein, sondern mache mir lange Gedanken darüber, und schaue, dass ich eine Lösung finde (beispielsweise bei Geldproblemen oder Problemen mit meiner Mutter).

Wenn es jedoch um die Beziehung zu einer anderen Person geht (beispielsweise nach einem Streit), suche ich relativ schnell ein Gespräch, nämlich dann, wenn ich genügend geschmollt habe und meinen Stolz überwunden habe. Dann rede ich direkt mit der Person darüber, weil mich das ansonsten zu sehr belastet. ich finde es in so einem Fall sinnvoller, darüber zu reden.

Ansonsten rede ich selten über meine Probleme, weil ich andere nicht belasten will und sie nicht "vollheulen" will, ich finde so etwas nervig. Nur wenn ich dringend einen Rat brauche, oder mich wieder versöhnen will, spreche ich darüber.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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