Dehnungsstreifen ohne Schwanger zu sein?

Meine Freundin und ich haben uns vor Kurzem über Dehnungsstreifen unterhalten. Da ich schon zwei Kinder habe und damit auch schon zwei Mal schwanger war, kannte ich mich einigermaßen mit dem Thema aus.

Sie hatte mir erzählt, dass sie jemanden kennt, der Dehnungsstreifen bekommen hat, ohne jemals schwanger gewesen zu sein. Ihre Bekannte sei auch nicht plötzlich dick geworden, sondern hat, wie immer, ihr Körpergewicht gehalten. In ihrer Familie sei es auch wohl nicht üblich, dass man Dehnungsstreifen hat, auch nach einer Schwangerschaft anscheinend nicht.

Also im Großen und Ganzen sollen die dort in der Familie ein gutes Bindegewebe haben. Jetzt frage ich mich aber, weshalb hat ihre Bekannte denn Dehnungsstreifen bekommen? Kann man Dehnungsstreifen auch einfach so bekommen? Was denkt ihr?

Ja, man kann Dehnungsstreifen auch einfach so bekommen. Nur, weil in der Familie der überwiegende Teil ein gutes und festes Bindegewebe hat, muss das nicht Jeder haben. Auch schwankendes Körpergewicht kann ein Grund für Dehnungsstreifen sein, wie du bereits angemerkt hast. Man muss aber nicht zwangsläufig schwankendes Gewicht haben, um welche zu bekommen. Durch normales Wachstum, zu viel Sport oder als Nebensymptom von bestimmten Krankheiten können solche Geweberisse auftreten.

Ich kenne die Dehnungsstreifen von Leuten, die plötzlich viel zunehmen. Diese sehen auch ziemlich breit aus, wie Furchen, die hell, aber nicht tief sind. Wir haben früher in der Schule gelernt, dass Frauen der Birnentyp wären und sich das Gewicht mehr in der Hüfte und am Popscherl sichbar macht und deswegen dort die Dehnungsstreifen wären, während der Mann der Apfeltyp wäre und die Streifen so eher um den Bauch kämen.

Dehnungsstreifen entstehen dann, wenn die Haut sich zu kurzer Zeit zu sehr dehnen muss. Das kann der Fall sein, wenn man schwanger ist, aber natürlich auch, wenn man schnell wächst oder rapide zunimmt. Auch ein rasches Muskelwachstum kann diese unschönen Bindegewebsrisse zur Folge haben. Den Namen "Schwangerschaftsstreifen" haben diese Risse wohl deshalb, weil sie meist in der Schwangerschaft auftreten. Sie können praktisch überall auftauchen.

Frauen haben sie oft am Bauch, an der Brust, den Hüften und Oberschenkeln oder auch an der Achsel. Bei Männern treten sie gehäuft am Bauch und den Achseln auf, eben dann, wenn eine rapide Gewichtszunahme erfolgt, das muss nicht mal Speck sein. Auch ein intensives Muskeltraining kann zu besagten Dehnungsstreifen führen. Nicht jeder, der diese Streifen mit sich herum trägt, muss also zwangsläufig schwanger gewesen sein. Lediglich eine zu schnelle Dehnung der Haut ist die Ursache.

Zu Anfang sind sie rot bis blaurot, mit der Zeit verblassen sie und wirken zuweilen sogar silbrig. Sie können hauchfein bis mehrere Millimeter breit sein. Je nach dem, wie stark sich die Haut innerhalb kurzer Zeit dehnen musste, kann es auch vorkommen, dass so ein Streifen eine Breite von einem guten Zentimeter erreicht. Abheilen oder verschwinden tun die Risse, die im Grunde nichts anderes als Narben sind, nicht mehr. Da helfen weder Sport noch Cremes und Massagen. Kaputt ist kaputt.

Deshalb lieber langsam Muskeln aufbauen und die Haut vielleicht schon zu Beginn der Schwangerschaft gut und regelmäßig pflegen, um ein Maximum an Elastizität zu erreichen und die Bildung der Streifen zu minimieren.

Ich denke, es liegt wirklich in erster Linie am Bindegewebe bzw. an der Veranlagung. Ich selber war mal ziemlich dünn, jetzt bin ich knapp über normalgewichtig und habe dezente Dehnungsnarben, die sich im Laufe der Jahre eingeschlichen haben. Ich habe meine Dehnungsstreifen also vermutlich vom allmählichen Zunehmen, auch wenn ich nicht gerade einen Zentner zugelegt habe. Schwanger war ich auch noch nie.

Das Bindegewebe ist halt nicht so toll. Aber ich hebe mir die Dehnungsnarben einfach für meine potenziellen Schwangerschaften auf, dann brauche ich mir keine neuen zulegen.

Man kann solche Dehnungsstreifen, wenn man ein schlechtes Bindegwebe hat und keinen Sport macht. Die Dehnungsstreifen können aber auch entstehen, wenn man zunimmt und dann wieder abnimmt. Also wenn der Bauch gedehnt wurde und dann wieder abnimmt. So etwas kann aber auch Veranlagung sein.

Dehnungsstreifen kann man auch am Popo bekommen, wenn man in kürzester Zeit viel an Gewicht zulegt hatte. Das kenne ich von einem Familienmitglied. Das Problem ist dann, dass diese Dehnungsstreifen normalerweise nicht mehr ganz weggehen und man immer ein Muster wie ein Zebra behalten könnte.

Ich habe während der Pubertät mal plötzlich Dehnungsstreifen an den Oberschenkeln und am Bauch bekommen. Vielleicht bin ich da einfach ein größeres Stück gewachsen und mein Bindegewebe hat das nicht mitgemacht. Etwas zugenommen habe ich in der Zeit vielleicht auch, aber keinesfalls extrem. Die Streifen an den Oberschenkeln waren nach einer gewissen Zeit wieder vollständig verschwunden. Am Bauch sieht man sie immer noch, aber sie sind zum Glück schon lange weiß und nicht mehr rot.

Als ich schwanger war, habe ich hingegen keinerlei Dehnungsstreifen dazubekommen. Ich habe in meiner Schwangerschaft aber auch nicht wirklich zugenommen und mein Bauch wurde auch nicht sonderlich dick, ich habe also nicht die typische Schwangerschaftskugel vor mir hergeschoben. Aber jetzt kann ich wenigstens behaupten, die noch leicht sichtbaren Streifen an meinem Bauch wären von der Schwangerschaft, auch wenn ich sie vorher schon hatte.

Selbstverständlich kann man Dehnungsstreifen bekommen, ohne schwanger zu sein. Immerhin habe ich selbst das Problem auch und ich kenne auch viele Leute, die das Problem ebenfalls haben, ohne schwanger zu sein. Diese Streifen sind ja im Prinzip Risse in der Hautschicht, die dadurch entstehen, wenn man auf einmal plötzlich viel zunimmt oder auch einfach nur wächst. Dabei spielt auch die Veranlagung eine große Rolle und Personen mit einem schwachen Bindegewebe bekommen natürlich viel eher einfach so Dehnungsstreifen, als Personen, die ein sehr starkes und auch dehnbares Bindegewebe haben. Diese Personen bleiben dann oftmals sogar während der Schwangerschaft von diesen lästigen Streifen verschont, wofür ich sie sehr beneide.

Ich habe leider sehr großes Pech, was mein Bindegewebe angeht. Immerhin habe ich ein wirklich sehr schwaches Bindegewebe, weshalb ich auch in der Pubertät bereit meine ersten Dehnungsstreifen bekommen habe, als sich mein Körper verändert hat und weiblicher geworden ist und als ich eben auch gewachsen bin. Dabei hat es mich besonders an den Oberschenkeln schlimm erwischt, wobei ich auch am Po einige Streifen habe. Die Streifen am Po stören mich jedoch nicht so sehr, da sie eben kaum jemand zu Gesicht bekommt, während ich mich manchmal doch schäme, eine kurze Hose oder einen kurzen Rock anzuziehen, weil man die Streifen auf meinen Oberschenkeln dann ganz offensichtlich sehen kann. Allerdings befinden diese sich glücklicherweise innen, so dass man nicht unbedingt etwas sieht, wenn ich die Beine nicht weit auseinander habe.

Mein Freund hat auch einen einzigen großen Dehnungsstreifen am Arm, da er vor einiger Zeit noch mehr gewogen und dazu auch noch trainiert hatte. Von daher ist an dieser Stelle eben die Haut gerissen, wobei es sich bei ihm eben nur um einen einzigen, großen Streifen handelt, während ich hingegen viele kleine Streifen habe.

Leider kann man gegen Dehnungsstreifen nicht sehr viel machen, wenn man davon betroffen ist. Man kann ihnen zwar entgegen wirken, indem man sich regelmäßig eincremt, viel Sport macht und die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, wobei man die Dehnungsstreifen, die bereits vorhanden sind, leider nicht wegbekommt. Allerdings verblassen sie mit der Zeit und werden schwächer, wobei das auch kein richtiger Trost für mich ist, da ich mir natürlich wünschen würde, keine solchen Streifen zu haben.