Wegen Beziehungsende krank melden?

vom 11.10.2012, 18:21 Uhr

An deiner Stelle würde ich auch zu einem Arzt gehen und das Ganze mal abklären lassen. Ich war nach der Trennung von meinem ersten Freund auch total fertig. Bei mir hat sich die Trauer aber auch auf den Körper ausgewirkt, denn mir war den ganzen Tag über schlecht und ich hatte auch wochenlang eine Erkältung. Es ist nicht selten, dass körperliche Symptome auftreten, wenn man mit den Nerven am Ende ist. Geh einfach zum Arzt und dort werdet ihr bestimmt eine Lösung finden. In deinem Zustand ist es wahrscheinlich wirklich keine gute Idee, arbeiten zu gehen. Vielleicht kannst du ja auch ein paar Urlaubstage bekommen. Mein erster Weg wäre aber der zum Arzt.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ehrlich gesagt würde ich mich nicht gleich krank melden. Ich würde wohl mit meinem Chef sprechen und fragen, ob ich mir kurzfristig ein paar Tage frei nehmen darf. Innerhalb dieser Zeit kann man ja sehen, ob man tatsächlich krank wird oder was los ist und kann dann zum Arzt gehen. Sind die Symptome allerdings so schlimm, dass es keinen Zweifel an einer Erkankung gibt, dann würde ich erst zum Arzt gehen.

Wegen dem Liebeskummer alleine jedoch, würde ich mich nicht krank melden. Ich hatte auch schon ziemlich fiesen Liebeskummer, aber ich habe mich nie krank gemeldet. Ich bin dann lieber arbeiten gegangen und war abgelenkt. Und wenn es so schlimm ist, dass das nicht geht, würde ich wegen kurzfristigem Urlaub fragen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich kann Dich da sehr gut verstehen. Und ehrlich gesagt, wüsste ich nicht, ob ich mich nicht auch krank melden würde, wenn es mir psychisch schlecht geht. Zum einen kann man sich ohnehin nicht konzentrieren, zum anderen wäre es sicher auch nicht verkehrt, wenn man ein wenig zur Ruhe kommt. Andererseits ist es aber auch ein Nachteil, wenn man zu Hause sitzt und grübelt. Auf der Arbeit wäre man ja immerhin etwas abgelenkt.

Früher, als ich noch in der Ausbildung war, die mir sowieso keinen Spaß gemacht hat, habe ich mich öfter mal krank schreiben lassen, wenn ich mal Liebeskummer oder ähnliches hatte. Allerdings ist es in der Ausbildung auch so, dass der laufende Betrieb weiter geht, da die Kollegen ja nicht auf einen Azubi angewiesen sind. Und damals hatte ich eh gerade so eine Phase, in der mir alles egal war.

Heute ist das anders, da würde ich es mir schon genauer überlegen, ob ich mich aufgrund eines, sagen wir mal, psychischen Unbehagens, krank schreiben lassen würde. Ich weiß, dass bei uns die Arbeit für einen alleine kaum zu schaffen ist, wenn richtig viel zu tun ist. Und wenn jetzt zum Beispiel meine Kollegin nicht da wäre, könnte ich mich gar nicht krank schreiben lassen, weil dann nämlich das Büro nicht besetzt wäre und das geht bei uns gar nicht.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe noch keine Trennung hinter mir, aber ich kann dennoch sehr gut nachvollziehen, dass dich momentan nicht in der Lage fühlst, zu arbeiten beziehungsweise überhaupt das Haus zu verlassen, um etwas Produktives zu tun. Von daher würde ich dir auf jeden Fall dazu raten, dass du dir ein paar Tage frei nimmst. Meiner Ansicht nach ist das völlig legitim.

Einige Arbeitgeber reagieren womöglich empfindlich darauf, wenn sie mitbekommen, dass man aufgrund von psychischen Problemen von der Arbeit freigestellt wurde. Aber das würde mich in dem Moment wirklich nicht interessieren. Es ist definitiv sinnvoller, zu Hause zu bleiben und sich ganz auskurieren und wieder klare Gedanken bekommen. Es bringt nun ja auch nichts, wenn du auf der Arbeit sitzt und ständig kurz vor dem Nervenzusammenbruch bist oder am liebsten einfach nur heilen würdest.

Des Weiteren kommt ja noch dazu, dass du dich auch körperlich nicht so fit fühlst. Ich denke es ist im Sinne aller, auch dem deines Arbeitgebers, wenn du erst einmal wieder fit wirst, denn wenn du dich nun auf die Arbeit quälst und dann aber nach ein paar Tagen sowieso krank wirst, hast du damit auch niemandem weitergeholfen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass Deine Lage sowohl verständlich ist als auch ich davon abraten würde, mich in diesem Fall krankschreiben zu lassen, sofern Deine Symptome nicht auf irgendeine organische Erkrankung zurückzuführen sind, was Du allerdings im Gespräch mit einem Arzt abklären solltest. Psychische Probleme bewirken sicherlich nicht selten entsprechende Symptome, aber das bedeutet nicht, dass sie keiner Therapie bedürfen. Die Therapie einer psychischen Problematik sehe ich wiederum nicht wirklich in einer reinen Krankmeldung, vor allem, weil ich denke, dass ein Mensch, der nicht mit seinem Kummer fertig wird, sich damit auch nicht leichter tut, wenn er mehr Zeit zu Hause zur Verfügung hat, in der er über sein Schicksal nachgrübeln kann. Hilfreich finde ich in einem solchen Fall eher eine entsprechende Therapie, die mit dem Hausarzt besprochen werden kann. Für wen das Ende einer Beziehung wirklich ein Schicksalsschlag ist, mit dem er nicht so einfach fertig werden kann, der benötigt möglicherweise ärztliche Hilfe.

Gleichzeitig bin ich mittlerweile der Ansicht, dass es gerade in Situationen, die mit Trauer zusammenhängen, sogar überaus wichtig ist, dass man nicht den Anschluss an sein eigenes Leben verliert. Deshalb glaube ich, dass diese üblichen Abläufe auch entsprechende Wichtigkeit besitzen. Sicherlich trauert jemand, der seine täglichen Pflichten erfüllt, in den freien Momenten sehr intensiv und lässt sich möglicherweise auch schneller dadurch ablenken, beispielsweise von seiner Arbeit. Trotzdem glaube ich, dass die Arbeit einem trauernden Menschen dabei helfen kann, sich selbst nicht zu verlieren und in ein Loch abzurutschen, aus dem er nicht mehr so einfach selbst herauskommt. In schwierigen Momenten hat mir das Arbeiten bislang jedenfalls immer wieder schon insofern geholfen als ich aus meinem gewohnten Umfeld, das mir eben nicht nur Sicherheit bietet, sondern auch dauernde Erinnerung und die unweigerliche Konfrontation damit, auch mal herauskommen konnte und eine Form von Ablenkung erfahren habe. Diese mag nicht immer groß gewesen sein, weil die Gedanken ja doch immer wieder kreisen. Aber es war deutlich weniger intensiv als in den Momenten zu Hause.

Deshalb würde ich wohl zum Arzt gehen, ihm von meinen Problemen erzählen und abwarten, welche Diagnose er trifft und welche Therapie er vorschlägt. Zu Hause bleiben würde ich im Rahmen einer Krankmeldung nun nicht unbedingt, weil ich nicht glaube, dass das eine gute Therapieform darstellt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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