No Poo - Das Nicht-Nutzen von Shampoo und Spülung

vom 28.08.2012, 21:05 Uhr

Es ist ja mittlerweile so, dass wir unsere Kopfhaut mit Silikonen und Sulfaten regelrecht foltern. Die Silikone überziehen die einzelnen Haaren und stören so das natürliche Gleichgewicht der Haare. Einigen kommen die Haar gepflegter und glänzender vor, so auch mir vor einiger Zeit, aber ich habe extreme Schuppen trotz Anti-Schuppen-Shampoo bekommen. Mittlerweile benutze ich seit fast zwei Monaten nur ein Shampoo von Sante, sprich reine Naturkosmetik und mein Haarbild hat sich schon verbessert.

Aktuell bin ich auf dem No Poo-Trip. Was dies bedeutet? Nein, es hat nichts mit Pupsen oder Stuhlgang zu tun, sondern einfach das Nichtnutzen von Shampoo. An sich wird hier der natürliche Schutzmechanismus der Haare gefördert. Als Alternative zum Shampoo wird Backnatron genutzt, sprich ein Löffel von dem Zeug auf eine Tasse Wasser. Als Spülung kann man Apfelessig verwenden, aber das müffelt mir zu sehr. Das Ganze wird dann gründlich ausgespült. So ganz konnte ich mich hierzu noch nicht durchringen, aber ich wasche meine Haare aktuell nicht mehr jeden Tag, sondern spüle sie mit Wasser durch und massiere die Kopfhaut.

Mittlerweile kann ich sagen, dass meine Kopfhaut nicht mehr juckt und es ihr deutlich besser geht und meine Haare auch schöner geworden sind. Ich wasche sie nur noch einmal die Woche mit Shampoo, außer ich habe eine Tätigkeit absolviert, die mich furchtbar zum Schwitzen gebracht hat. Wenn ich meine Haare wasche, dann verwende ich oben genanntes Shampoo. In der Umstellungsphase waren meine störrischen Haare ganz schlimm, sie standen ab und waren strohig.

Übrigens, meine Haare riechen immer frisch und angenehm und sie sind komischerweise auch kaum mehr fettig, falls nun jemand mit dem Argument käme, dass dies absolut eklig wäre. Ganz habe ich mich wie gesagt noch nicht durch gerungen, aber vielleicht kommt das noch. Was haltet ihr von No Poo, sprich den Verzicht auf Shampoo? Glaubt ihr, dass sich damit die natürliche Schutzbarriere der Haare, nämlich den Schutz durch das Sebum, wieder reguliert? Wie handhabt ihr es mit der Haarpflege? Wascht ihr eure Haare jeden Tag oder in immer größer werdenden Abständen? Würdet ihr euch auf das No Poo, also No Shampoo-Experiment einlassen?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Meine Mutter hat gerade ebenfalls damit angefangen. Sie hat irgendwo etwas über die Inhaltsstoffe dieser Shampoos gelesen und war so entsetzt, dass sie nun nur noch normale Seife verwendet. Sie hat damit, erst vor einigen Wochen angefangen und ich kann dir nicht wirklich sagen, allerdings hat sie es eben wegen der Inhaltsstoffe gemacht und sie hat mir bisher noch nichts von dem Gegenteil erzählt.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bin erst mal skeptisch gewesen, was No Poo bedeuten soll und dachte auch erst an Exkremente oder dergleichen unappetitliches. Die Bewegung kenne ich allerdings schon länger. Auf diversen Naturseifenseiten und Schönheitsseiten im Internet habe ich schon viel über die Probleme gelesen, die Silikonhaltige Produkte dem Körper antun sollen.

Ich selbst leide seit meiner Jugend mal mehr und mal weniger unter meiner Neurodermitis. Schon bevor es dazu kam, dass diese Bewegung modern wurde hat mir ein alter Mensch den Tipp gegeben mich mit alter Kernseife zu waschen. Nicht mit dem billig hergestellten Zeug, das es heute in den Drogeriemärkten gibt, sondern mit handwerklich hergestellter Kernseife von Flohmärkten. Es hat mir damals schon gut getan. Mittlerweile wird die echte alte Kernseife auf Flohmärkten leider sehr selten.

Dafür mehren sich die Seiten die Anleitungen geben, wie man selbst Seifen herstellen kann. Ebenso mehren sich die Aussagen, dass die gute alte Seife (nicht die Industrieseife aus dem Supermarkt) viel mehr positive Eigenschaften auf die Haut hat, als man meint. Schließlich wurde in den Werbeaussagen der Kosmetikbranche jahrelang die Seife angeprangert, so dass man sich schon fragte, wie die Menschen in den Generationen vor uns das überhaupt ausgehalten haben können, keine Markenshampoos gehabt zu haben.

Zuerst war ich auch sehr skeptisch, was die Haarpflege angeht. Für die Körperhaut hatte sich Seife ja bei mir bewährt. Aber an die Haare lassen? Man filzt doch auch Wolle mit Seife. Wieso soll das dann den Haare besser damit besser gehen als mit Schampoo? Ich habe mich also auf das Experiment eingelassen. Jetzt wo ich eine passende Seife gefunden habe, klappt das auch recht gut. Ich muss sagen, ich bin selbst erstaunt. Mit einer sauren Spülung mit Wasser und etwas Zitronensaft (riecht besser als Essig) werden die Haare schön glatt und seidig. Meine Spitzen sind besser geworden uns splissen nicht mehr so sehr.

Das ganze ist natürlich hygienisch. Schließlich wäscht Seife ja auch sauber. Die Haare sind nicht strohig, aber irgendwie griffiger und lassen sich besser bändigen und frisieren. Das ist bei langen Haaren ein immenser Vorteil.

Ein Nachteil ist, dass man erst die passende Seife für sich suchen muss. Ich habe immer noch nicht die perfekte Seife gefunden, aber mittlerweile eine ganz gute. Der Trick ist, das die Seife nicht zu viel Restfett enthalten darf, denn sonst bleiben die Haare strähnig und bei hartem Wasser bildet sich zu viel Kalkseife bei zu fetter Seife.

Bei meinen langen Haaren habe ich mich nicht an das Experiment mit Backnatron oder Backpulver gewagt, wie es oft empfohlen wird. Ich nehme Natron gerne zur Fußpflege und weiß wie stark es die Hornhaut an den Füßen aufweicht. Da hätte ich Angst, dass es die Haare oder die Kopfhaut zu sehr angreift. Da ich mit Seife endlich eine Schampoofreie und Konservierungsmittelfreie gute Lösung gefunden habe, will ich ungern auf was anderes ausweichen.

Abschließend wollte ich noch warnen, dass es inzwischen auch von mindestens einem Anbieter Haarseife ist, die keine Seife ist, sondern die Tenside enthält, die sonst auch in Shampoo enthalten sind. Da sollte man genau die Zutatenliste lesen und sich nicht hinters Licht führen lassen, wenn man Haarpflege ohne Shampoo ausprobieren möchte.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich glaube, wenn man von Natur aus schöne und strapazierfähige Haare hat, könnte man sich auf ein solches Experiment einlassen. Ob die Haare dadurch wirklich von all dem Schmutz befreit werden, der sich über den Tag verteilt ansammelt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dann dürfte man keine Styling Produkte wie Haar Schaum oder Spray mehr verwenden. Mir wäre das zu umständlich, nur um der Chemieindustrie zu entfliehen.

Ich habe sehr feine Haare, die leicht abbrechen und auf Dauer einfach nur kaputt aussehen. Ich bin froh, dass es Silikone gibt. Denn egal, was die Mehrheit sagt, ich denke Silikone bieten auch einen gewissen Schutz und dank ihnen schaue ich nicht wie ein zerrupftes Huhn aus. Natürlich sollte man von Zeit zu Zeit alle Silikone auswaschen, damit Haare und Kopfhaut durchatmen können.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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