Jobangebote sofort annehmen oder Bedenkzeit erbitten?

vom 17.08.2012, 22:25 Uhr

Ein Kumpel eines Bekannten sucht Arbeit und er hatte heute ein Vorstellungsgespräch. Als wir ihn fragten, ob es geklappt hat und ob er die Stelle bekommen hat, meinte er, dass er noch bis Mittwoch Bedenkzeit hat. Von Seiten der Firma könnte er die Arbeit bekommen. Er hat aber selber darum gebeten, dass er noch ein paar Tage drüber schlafen kann und Bedenkzeit hat.

Könnt ihr das verstehen? Ist das üblich, dass man Bedenkzeit wünscht? Sollte man vielleicht nicht sofort zusagen? Ist das Taktik? Habt ihr eure Stellen sofort zugesagt, wenn von Seiten des Arbeitgebers keine Bedenken gewesen sind oder habt ihr euch auch Bedenkzeit erbeten? Wann ist eine Bedenkzeit angebracht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es kommt auf den Job an. Wenn man gesucht ist und viele Angebote hat, kann man sich durchaus Bedenkzeit erbitten. Aber im Normalfall ist es umgekehrt, da spannt einen der Arbeitgeber auf die Folter und denkt nach. Man kann das so pauschal nicht beantworten.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn der Job vielleicht doch nicht so ganz das Wahre ist, oder man vielleicht auch einfach ein schlechtes Gefühl beim Gespräch hatte, würde ich mir auf jeden Fall Bedenkzeit erbeten. Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht passen, man vielleicht umziehen müsste oder zu lange fahren würde oder eben auch einfach zu wenig Geld bekommen soll. Meiner Meinung nach ist eine Bedenkzeit schon in Ordnung und man kann dann ja immer noch dort arbeiten. Man ist sich dann nur sicherer und kann besser starten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Als ich mir eine Arbeit gesucht habe, hatte ich nie um Bedenkzeit gebeten. Wenn dein Bekannter sich in der Firma beworben hat, dann wollte er doch dort auch Arbeit bekommen. Oder verstehe ich das falsch. Kein Mensch bewirbt sich doch bei einem Unternehmen, wenn er dort nicht arbeiten möchte.

Und wenn jemand um Bedenkzeit bittet, dann kann es schnell passieren, dass das Unternehmen sich für einen anderen entscheidet. Er war sicherlich nicht der einzige Bewerber.

» natascha19821 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 25,66 »



Ich würde mich glaube ich gar nicht trauen, Bedenkzeit einzufordern oder zu erbitten. Ich hätte Angst, dass mich die Firma dann als potentiellen Mitarbeiter durch einen anderen Bewerber ersetzt, oder dass sie ein falsches Bild von mir bekommen. Es erscheint ja relativ arrogant, wenn man das sagt, da ich das nur verstehen würde, wenn man andere Angebote nebenher laufen hat.

Normalerweise bewirbt man sich bei Unternehmen und für Jobs, die für einen passen, und hat sich im Vornherein mit den Konditionen, den Arbeitsbedingungen, dem Unternehmen selbst und auch mit den Anfordernissen speziell auseinandergesetzt. Ich verstehe deinen Bekannten wirklich nicht. Wenn er sich so unsicher ist, dann ist der Job vielleicht nicht das Wahre für ihn.

» Lily » Beiträge: 173 » Talkpoints: 43,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hier Vorstellungsgespräch und andere Bewerbungen wurde das Thema ja auch schon ausführlich besprochen und ein wichtiger Grund genannt, warum man Bedenkzeit möchte. Vielleicht kannst du dort ein paar wichtige Informationen für den Kumpel deines Bekannten finden.

Wenn der Kumpel deines Bekannten so dringend Arbeit sucht und keine weiteren Bewerbungen laufen hat, bei denen er sich Hoffnungen machen kann, ist es an sich schon grob fahrlässig, wenn er das Stellenangebot nicht annimmt. Ich gehe mal davon aus, wenn er einen Arbeitsplatz sucht, ist er bereits ohne einen Arbeitsplatz und bezieht somit sicherlich auch Leistungen. Das Ablehnen von Arbeitsplätzen kann somit auch schwer wiegende Konsequenzen haben und das sollte man sich wirklich gut überlegen!

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie sinnvoll eine Bedenkzeit ist, hängt sicher von dem Job, der Attraktivität und vor allem den Chancen des Bewerbers auf dem Arbeitsmarkt ab. Ich kenne auch jemanden, der nach seinem Studium vor einiger Zeit seinen ersten Job angetreten hat. Dabei hatte er sich in verschiedenen Firmen beworben und die Vorstellungsgespräche so gelegt, dass sie kurz aufeinanderfolgten. Er hatte letztendlich bei der einen Stelle auch etwas Bedenkzeit, weil er zuerst ein anderes Bewerbungsgespräch abwarten wollte. Letztendlich hätte er beide Stellen haben können und er hat sich dann einfach für den Ort entschieden, an dem er für die nächsten paar Jahre lieber wohnen möchte.

Wenn man qualifiziert ist und diese Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind, kann man eher um etwas Bedenkzeit bitten. Jemand, der froh sein kann, wenn er überhaupt einen Job bekommt, sollte von sich aus vielleicht nicht gerade um Bedenkzeit bitten. Das wäre schon ein bisschen witzig und würde dem Bewerber sicher nur Nachteile bringen. Wenn jemand aber gefragt ist und sozusagen einen Wunschbewerber darstellt, kann er es sich in jedem Fall eher erlauben, um Bedenkzeit zu bitten.

Ich schließe so etwas für mich nicht aus. Wenn der Job nicht so gute Konditionen bietet, wenn die Bezahlung bei anderen Arbeitgebern etwas besser ist oder wenn die Stadt mir nicht so gut gefällt, würde ich mir auch gut überlegen, ob ich dort anfangen möchte. Hätte ich dann noch andere Möglichkeiten, würde ich vielleicht auch um Bedenkzeit bitten – aber eben nur, wenn ich auch etwas anzubieten habe.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als ich mir eine Arbeit gesucht habe, hatte ich nie um Bedenkzeit gebeten. Wenn dein Bekannter sich in der Firma beworben hat, dann wollte er doch dort auch Arbeit bekommen. Oder verstehe ich das falsch. Kein Mensch bewirbt sich doch bei einem Unternehmen, wenn er dort nicht arbeiten möchte.


Man weiß ja aber manchmal vor einem Vorstellungsgespräch gar nicht, welche genauen Aufgaben die Stelle beinhaltet oder wie hoch das Gehalt ist usw. Somit kann ich schon verstehen, weshalb man es sich nach einem solchen Gespräch nochmal genau überlegen will, ob man die Stelle haben möchte oder nicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn der Kumpel deines Bekannten deines Freundes deiner Freundin noch einen anderen Job in Aussicht hat, dann finde ich es sogar gut. Klar hält er damit seine potentiell zukünftige Firma hin, aber so kann er schauen, ob sich für ihn noch was Besseres auftut. Möglich, dass er sich sonst im Nachhinein ärgert, wenn er gleich zusagt. Und dann wieder abzusagen, nachdem man einen Vertrag unterschrieben hat, geht natürlich nicht so einfach.

Man muss bedenken, dass das auch eine große Entscheidung ist. Man bindet sich da ja auch irgendwie. Und die Frage ist eben, ob man das da wirklich möchte oder ob es was anderes gibt. Ich habe mich damals nur bei einem Arbeitgeber beworben und wolle auch unbedingt dahin. Der Nachteil war, dass ich dann eben keine Ausweichmöglichkeit hatte, der Vorteil war, dass ich das beim Bewerbungsgespräch so sagen konnte und zum Glück haben die mich auch genommen. Da habe ich schon etwas hoch gepokert, muss ich sagen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass es einfach auf die Situation ankommt. Ich habe bislang bei meinen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen noch nicht um Bedenkzeit gebeten. Wenn man aber diese Stelle nicht unbedingt haben möchte und noch andere Jobs in Aussicht hat, die einem vielleicht besser gefallen, könnte ich mir schon vorstellen, eine Bedenkzeit zu vereinbaren. Allerdings kann das bei dem Chef auch zu Problemen führen, wenn er merkt, dass einem die Stelle vielleicht gar nicht so wichtig ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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