Ist Putzen gehen gleich Schwarzarbeit?

vom 11.08.2012, 13:41 Uhr

Hier habe ich ja schon nach Erfahrungen mit Putzen gehen im Privathaushalt gefragt. Meine Tante wird bei dieser Putzstelle pro Tag, wo sie putzen geht 5- 7,50 Euro verdienen. Mehr als 5 Euro zahlen sie hier in der Gegen nicht pro Stunde für eine private Putzfrau. Bei 3 Tagen die Woche wären das durchschnittlich 20 Euro. Also nicht mal 100 Euro im Monat.

Mein Onkel hat kein gutes Gefühl dabei, weil er meint, dass das auch gleich Schwarzarbeit ist und es gefährlich wäre. Denn für die 100 Euro oder gar noch weniger würde keiner eine Putzfrau anmelden. Hat mein Onkel da recht oder ist dieses Gefühl unbegründet? Welche Erfahrung habt ihr da gemacht?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Solche Stellen sind unseriös und gefährlich - denn heutzutage kann jeder im Privathaushalt eine Haushaltshilfe für ein kleines Mehrgeld bei der Knappschaft anmelden (es ist sogar Pflicht, keine Anmeldung = Schwarzarbeit) und sofort ist die Angestellte versichert!

Ich selbst bessere mir ab und an meine Urlaubskasse auf und habe auch schon als Haushaltsbetreuung mehrjährig gearbeitet (Putzen in Verbindung mit Betreuung eines 12 Jahre alten Mädchens) - bei voller 400 Euro-Auslastung bezahlt der Arbeitgeber um die 55 Euro und ist somit auf der sicheren Seite. Bei uns ist man sich einig, es wird pro Stunde bezahlt und das zwischen 7 und 15 Euro. 15 Euro bekommen aber meistens nur die, die sich eben nicht anmelden lassen und die machen auch oft noch andere Dinge für den Haushalt (Wäsche bügeln zu Hause, Kochen, etc). 7 Euro ist eher untypisch und wird bezahlt für Treppenhausreinigungen - wobei dort ja nie eine Stunde voll wird (in den meisten Fällen nicht) und somit ist natürlich der rechnerische Stundenlohn deutlich höher.

Mal angenommen deine Tante fällt von einer Leiter beim Fenster putzen. Sie bricht sich das Bein und verknackst sich das Handgelenk. Ohne Anmeldung macht sie sich a) strafbar, b) muss sie Falschaussage machen beim Unfallhergang und c) haftet niemand, wenn aufgedeckt wird, das es sich nicht um eine angemeldete Tätigkeit handelt. Es kümmert dann niemanden, wenn sie nicht mehr voll einsatzfähig ist.

Fakt ist, ich würde es nicht machen. Als bei den Nachbarn der Maler (er arbeitete dort neben der Arbeit und strich sich das Geld selbst ein) von der Leiter fiel und sich sein Bein mehrfach brach, bekamen wir mit, was für ein Theater das ist, nur weil die Herren ein paar Euro sparen wollten. Da wurde von kostenlosem Freundschaftsdienst gesprochen, man helfe sich immer gegenseitig und so habe der Maler gesagt, er würde ihnen den Flur kostenlos renovieren. Es gab viele Diskussionen drum und erst hieß es, die Krankenkasse käme nicht dafür auf, dann hat sich aber der Chef vom Maler erbarmt und gesagt, es sei ein Freundschaftsdienst von ihm und er habe seinen Angestellten dafür abgeordnet. Somit haben sich so viele Parteien strafbar gemacht wie möglich. Was aber wäre gewesen, wenn die Krankenkasse ihm Vorsatz unterstellt hätte und nicht gezahlt hätte? Mit einem Trümmerbruch im Bein hat man viel Zeit sich auszurechnen, wie lange man benötigt, um die Rechnungen zu begleichen. Fazit: Keine Arbeit ohne Anmeldung!

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Eine Putzfrau muss man anmelden, da es ansonsten Schwarzarbeit ist und da kann man sich schönreden, was man will. Außerdem sollte man sich auch seiner Arbeitsleistung bewusst sein und jeder, der einen für 5 € die Stunde putzen lässt, ist für mich ein Abzocker. So etwas ist anstrengend und da sollte man auch dementsprechend zahlen. Man sollte sich also einen anderen Auftraggeber suchen, da man sonst wohl umsonst schuften wird, denn seriös klingt das nicht. Solche Stellen finden sich doch überall, nur besser bezahlt und angemeldet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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